Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik zu geringer Ladestrom Bleiakku Defekt?


von Günther (Gast)


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Hallo,
benutze zum betreiben meiner Mikrocontroller Testschaltungen immer einen 
12V Bleiakku. Nun wollte ich ihn heute morgen wieder ans Ladegerät 
hängen um ihm neue Lebeskraft zu geben.
Aber der Zeiger des Ladegerätes zeigt keine Reaktion. Na nu Ladegerät 
defekt?
Nach kuzen Messen der Spannung stellte sich heraus, das Ladegerät ist in 
Ordnung. Gut, 15V sind schon zu viel, wie ich finde aber naja.

Dann hab ich das Multimeter zwischen Ladegerät und Bleiakku gehängt und 
hab ichs dann gesehn.
Es fließen nur 50mA zum Akku, deswegen auch der nicht vorhandene 
Zeigerausschlag des Ladegerätes.

Was meint ihr, is der Akku hin?
Gestern ging er noch!
Aber ein Mikrocontroller is jetzt auch keine große Last.

Bei Last bricht die Spannung stark ein!

Gruß Günther

von Anon Y. (avion23)


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Der Akku ist wahrscheinlich durch die langsame Entladung und das lange 
herum stehen sulfatiert. Probier mal ihn zwei Tage so zu laden. Dann 
dürfte das hochohmige wieder weg sein.

von Günther (Gast)


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Hallo,
vielen Dank für schnelle Antwort!

Muss ich da nen Widerstand vorschalten? Denn die Ladespannung ist doch 
durch die Hochohmigkeit mit 15,6V zu hoch oder?

Gruß Günther

von Anon Y. (avion23)


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Nein,
kein Widerstand. Der Akku begrenzt den Ladestrom durch seinen 
Innenwiderstand von selbst. Dieses Verhalten möchtest du ändern.

Aber die Ladespannung ist tatsächlich für 25°C und Bleigel viel zu hoch. 
Wenn er dann wieder Strom annimmt, kann es sein, dass du das Wasser 
rauskochst.

Eine Lösung wäre es die Spannung auf 13,8V (oder was auf dem Akku steht) 
zu senken. Dann dauert es aber lange. Die zwei Tage kannst du gut 
einplanen.

Eine weitere Lösung ist es den Ladestrom zu begrenzen. Z.B. auf 50mA 
bzw. C/20. Bei dieser Rate dürfte der Akku noch kein Wasser verlieren, 
selbst wenn du ihn eine Woche kochst. Gleichzeitig darf die Spannung so 
hoch steigen wie sie will um die Sulfatierung rückgängig zu machen.

von Günther (Gast)


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Hallo,
die Wiederbelebung meines Akkus scheint zu funktionieren.

Habe ihn seit heute morgen am Ladegerät.
Der Ladestrom ist inzwischen auf 100mA angestiegen.

Der Akku hat überigens eine Kapazität von 24Ah!

Gruß Günther

von Klaus (Gast)


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Günther schrieb:
> Der Akku hat überigens eine Kapazität von 24Ah!

hatte ?

MfG Klaus

von herbert (Gast)


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Tiefentladung killt jeden Bleiakku...und irgendwann hat der beste Akku 
seinen Dienst getan.Wenn der fertig ist wird er bei 13,8 Volt sowieso 
kaum was ziehen.Die Spannung dann hoch zu drehen ist Fledderei.;-)

von Joe J. (neutrino)


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Anon Ymous schrieb:
> ...Sulfatierung rückgängig zu machen.

Ich dachte, Sulfatierung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden?

MfG

von Kurt (Gast)


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Anon Ymous schrieb:
> Der Akku ist wahrscheinlich durch die langsame Entladung und das lange
> herum stehen sulfatiert. Probier mal ihn zwei Tage so zu laden. Dann
> dürfte das hochohmige wieder weg sein.

Ich habe einen Accu in Betrieb (12V 7Ah) der nur sehr gering belastet 
wird (ständig wenige mA).
Geladen, auf 13.6V, wird er von der -Sonne-.

Gibts eine Möglichkeit den so zu händeln dass er nicht -himmelt- (kurze 
starke Entladeimpulse?).

Kurt

von Derjenige Welcher (Gast)


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Joe J. schrieb:
> Ich dachte, Sulfatierung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden?

Klar kann sie das. Such mal nach Desulfator. Hab damit schon einige 
Bleiakkus bzw. Starterbatterien wiederbelebt.

von Anon Y. (avion23)


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Joe J. schrieb:
> Ich dachte, Sulfatierung kann nicht mehr rückgängig gemacht werden?

So wie ich es verstanden habe sulfatiert der Bleiakku bei jeder 
Entladung. Der Prozess ist also normal und gewünscht. Bei langsamer 
Entladung bzw. langem herumstehen werden die Kristalle aber größer und 
ebenmäßiger. Dadurch ist die Oberfläche geringer und es gibt weniger 
Reaktionsfläche. Die Folge ist ein hoher Innenwiderstand.

Ich habe auch noch dunkel in Erinnerung, dass es beim Bleisulfat 
verschiedene Oxidationsstufen gibt. Die höheren nehmen nicht mehr an der 
elektrischen Reaktion teil, d.h. sind isolierund und damit verloren.

von Ralf H. (teccoralf)


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Hallo,
wir verwenden auch PB- Akkus und das seit vielen Jahren. Ich meine damit 
die gleichen Akkus. Diese werden über einen "Blei- Aktivator" bei Laune 
gehalten. In unserem speziellen Fall haben wir bei ELV (BLA1000) das 
Ding gekauft. Der Akku wird mit einem kurzen, aber kräftigen Impuls alle 
30 Sek entladen. Dadurch wird die Sulfatierung, wie oben von @avion23 
beschrieben, auf kleine Kristalle "zurückgeführt".
Unsere Akkus (12Volt und zwischen 0,7Ah und 22Ah) sind seit ca 10 Jahren 
im Einsatz, früher eben mit selbst gebauten Entladeschaltungen. Diese 
hatten den Nachteil, dass sie nicht nachgelagden haben, die oben 
erwähnten BLA1000 laden auch nach, wenn es dann nötig ist.
LG Ralf

von Derjenige Welcher (Gast)


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Ralf Haeuseler schrieb:
> Der Akku wird mit einem kurzen, aber kräftigen Impuls alle
> 30 Sek entladen.

Das ist aber kein richtiger Desulfator. Ein Desulfator LÄDT den Akku. 
Üblicherweise funktionieren die so, dass ein geringer Strom aus dem Akku 
entnommen wid (ein paar mA) und dieser nach dem Schaltwandlerprinzip 
zurück in den Akku geschickt wird (1 kHz Impulse mit ~1us und 5-10A).

von Ralf H. (teccoralf)


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Hallo,
dann muß ich wohl genauer das BLA1000 beschreiben.
Alle 30sek schaltet das Gerät einen Entladeimpuls von ca. 80A !! im 
Zeitraum von 2 msek; danach wird mit einem geringen Ladestrom die 
fehlende Ladung ersetzt bis die Ladeschlußspannung wieder erreicht ist. 
Dann wird während einer Pause zwischen 30 min bis 4 h die Ladekontrolle 
abgeschaltet, aber die Entladeimpulse wiederholen sich alle 30 sek.
So ist ein ständiger Wechsel zwischen kräftigen Impulsen, die die 
Sulfatierung der groben Kristalle in Mikrokristalle  überführt, 
erreicht. Die genauen chemischen Vorgänge kann ich hier nicht darlegen, 
dann ist der Rahmen gesprengt. Wen es näher interessiert, bitte PM, dann 
schicke ich das *.pdf - Blatt zu.
Mit diesem Verfahren werden jedenfalls auch schon halbtote Akkus wieder 
fit gemacht. Aber zaubern kann das Gerät auch nicht, richtig zerstörte 
Akkus bleiben eben auch nur noch Schrott.
LG Ralf

von Günther (Gast)


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Hab den Akku jetzt 3 Tage mit je 10h pro tag dran gehabt.

Aber der Ladestrom ist nicht höher wie 120-130mA gegangen.

Passiert da noch was oder is der Akku reif fürn Schrott?

Gruß Günther

von Harald W. (wilhelms)


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Günther schrieb:
> Hab den Akku jetzt 3 Tage mit je 10h pro tag dran gehabt.
>
> Aber der Ladestrom ist nicht höher wie 120-130mA gegangen.
>
> Passiert da noch was oder is der Akku reif fürn Schrott?

Warte doch noch mal ne Woche. Aber begrenze die Spannung. Wenn dann
der Strom nicht grösser geworden ist, ist der Akku endgültig hin...
Gruss
Harald

von Stefan (Gast)


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Bei mir hatte das auch noch nie funktioniert - leider.

von Franzl F. (Firma: Elektroniker) (franzl-f)


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Was ist das für ein Akuu? Bleigehl oder Bleisäure? Wenn es ein Säure ist 
dan schau dier mal den Säurestand an.

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