Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netto-Prospekt IR-Thermometer


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Im neuen Netto-Prospekt ist ein IR-Thermometer ab 27. angekündigt? Taugt 
das was? Hier mal die Daten:
PowerTec Energy
Meßbereich -20°C bis +320°C
Anzeigegenauigkeit 0,1°C
Laser zum Anvisieren
Kontinuierliches Scannen möglich
Meßdauer 0,5 sec.
Optische Auflösung 8:1
3 Jahre Garantie
inkl. Batterie
20 Euronen

Ist ein Handgriff hinten mit zwei Tasten und einem kleinen beleuchteten 
Display.

Anvisierte Verwendung: Kontrolle von Bauelementtemperaturen, Lagerfeuer 
etc. Bastler eben.


Da ist noch ein Logo: Hanse Control # 000816 Gut (1,9) Tested in Germany

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
> Anzeigegenauigkeit 0,1°C

Auflösung 0,1°C sollte das wohl heissen...

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Nein. Ich habs exakt abgetippt. Ich weiß.

von mhh (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Nein. Ich habs exakt abgetippt. Ich weiß.

Steht nichts von Messgenauigkeit. Und die Anzeige hat eine 
Nachkommestelle, was wohl damit gemeint sein wird.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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von Lukas K. (carrotindustries)


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Abdul K. schrieb:
> Ist das ein Problem, wenn der nicht einstellbar ist??
Du musst dann halt im Kopf/mitm Taschenrechner mit dem 
Materialspezifischen Faktor umrechnen, um keine Hausnummern abzulesen.

von Dirk (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Da steht fester Emmissionsfaktor 0,95 !
> Ist das ein Problem, wenn der nicht einstellbar ist??

Was ich bisher so im Haushalt mit herkömmlichen Thermometern nachprüfen 
konnte, ist das kein Problem. Ist schon ganz interessant, wenn man aus 
der 2. Etage draußen die Bodentemperatur checken kann.

von Mikel M. (mikelm)


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ich hab auch son ähnliches teil, bereich ist bei mir glaube ich etwas 
größer, habs gerade nicht zur hand. war um 12 euro rum nettes spielzeug.
 Die Genauigkeit ist sowieso abhängig von der Oberfläche, also man 
sollte da nicht zu hohe Genauigkeit erwarten. hat mir schon oft 
geholfen. die Messungen sind sehr schnell und aufschlußreich. Habs nicht 
bereut es gekauft zuhaben.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Lukas K. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Ist das ein Problem, wenn der nicht einstellbar ist??
> Du musst dann halt im Kopf/mitm Taschenrechner mit dem
> Materialspezifischen Faktor umrechnen, um keine Hausnummern abzulesen.

Das ist also nur ein Faktor, keine komplexe Funktion? Das wäre ja kein 
Problem. Unsereiner durfte im 1. Semester in Mathe keinen Taschenrechner 
benutzen. Ein Prof der ganz alten Schule ;-)

Was für Emissionsfaktoren haben die gängigsten Materialien auf Platinen? 
z.B. schwarze IC-Gehäuse? Blanke Metallflächen kann man ja 
bekleben/-malen.


Leider finde ich den guten Thread hier nicht mehr. War aber schonmal 
Thema.


Der Spotsize schein ok zu sein.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Abdul K. schrieb:
> Das ist also nur ein Faktor, keine komplexe Funktion?

Jap, die 0.95 scheint aber für recht viel zu passen: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Emissionsgrad#Tabellen (auch die Weblinks) 
Im Zweifelsfalle halt kalibrieren.

von René B. (reneb)


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Für 20 Euro mehr als tauglich für den Großteil deiner Anwendungen. Ein 
vergleichbares beim großen C kostet etwa 30€. Ich habe vor Jahren eines 
ohne eigene Anzeige mit mV-Ausgang und Bananensteckern fürs DVM gekauft. 
Es hat ähnliche Eigenschaften wie das Gerät von dir.

Optik:
Optik 8:1 heißt, dass der Durchmesser des erfassten Bereiches 1/8 der 
Distanz zum Messobjekt ist. Bei 8cm Distanz also 1cm Durchmesser des 
Mess-Spots.
=> Das ist eine gängige  Optik für den Preis. Für die Messung an 
Leistungsbauteilen mehr als ausreichend, z.B: 230V Triacs, die man im 
Betrieb besser nicht anfasst

Anzeigegenauigkeit - Genauigkeit:
Man beachte das "Anzeige" vor der Genauigkeit. Ersetze den Begriff mal 
durch "Auflösung". Die Genauigkeit kannst du getrost bei +-2° annehmen, 
wenn die Oberfläche matt und schwarz ist. Siehe Emissionsfaktor.

Emissionsfaktor:
Der ist bei den Billigheimern eben fest eingestellt, hier wohl auch 
0,95. D.h. die besten Werte gibt es auf matten schwarzen Oberflächen. Du 
kannst beispielsweise nicht einfach auf die Oberfläche einer Flüssigkeit 
halten oder an glänzenden/spieglenden Oberflächen messen.
An schwarz eloxierten Kühlkörpern oder dem schwarzen Plastikkörper von 
Bauteilen funktioniert es bestens. Und sonst geht es eigentlich auch so 
ganz gut an den meisten Oberflächen. Wenn du mal an etwas glänzendem 
genauer Messen möchtest, dann einfach die Stelle mit schwarzem Edding 
anmalen und darauf halten.
=> Ich empfinde das nicht als großen Nachteil und wenn du eh im Bereich 
von 70° bist, ist es egal ob es jetzt 68° oder 72° waren. Aber 
verabschiede dich von den 0,1° auf dem Display.

Deine Anwendungen:
An den meisten Bauteilen kannst du damit Arbeiten. Optik und 
Emissionsfaktor passen dazu.
Am Lagerfeuer bringt es dir nichts. Ebenso bei allen anderen 
Verbrennungsvorgängen. Bei 320° ist bei dem Ding ja Schluss und fast 
alles was brennt, brennt heißer (z.B. Gasflamme im Kern etwa 1600°C)
Ich hab eine Bastleranwendung, bei der es ganz gut funktioniert. Ich 
habe viele Platinen im Direkt-Toner Verfahren gemacht und die Temperatur 
der Ätzflüssigkeit immer mit einem wasserfesten KT-Fühler kontrolliert. 
Das IR-Thermometer zeigt aber fast die gleiche Temperatur an, wenn man 
auf die Platine mit dem Toner direkt unter der Wasseroberfläche hält.

Wenn du also mit der Optik und der Genauigkeit leben kannst und die 
Oberflächenbeschaffenheit beachtest bzw. mit Edding nachhilft, ist es 
ein extrem günstiges und für dich brauchbares Gerät.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Danke. Klingt gut. Wenns nichts taugt, kann ich es ja wieder 
zurückbringen.

von Dieter W. (dds5)


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René B. schrieb:
> Wenn du mal an etwas glänzendem genauer Messen möchtest, dann
> einfach die Stelle mit schwarzem Edding anmalen und darauf halten.

Das klappt nur sehr bedingt, da der Edding im benutzen 
Wellenlängenbereich von 8 bis 14µm nicht mehr richtig schwarz ist.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass sich organische Materialien (auch 
Kunststoffe solange nicht transparent) mit diesen einfachen Kisten recht 
gut messen lassen.
Bei metallischen / glänzenden Oberflächen wirkt ein Stück Klebestreifen 
aus Polyimid (das orangebraune Zeugs) wahre Wunder.

Flammen messen ist sowieso wieder eine ganz andere Hausnummer (wenn das 
Teil denn überhaupt so hoch messen könnte).

von Bernhard S. (b_spitzer)


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So lange man seinen Kram nicht zu sauber putzt, ist immer eine 
organische (Dreck-)Schicht drauf. Die hat einen Emissionsfaktor von ca. 
0.95. Blankes Metall ist dagegen ein Horror. Je nachdem, wie stark Alu 
bereits koordiert ist oder wie blank die Oberfläche ist, schwankt der 
Emissionsfaktor zwischen unter 0,1 und 0,6. Daher gibt es auch 
Kreidespray: Messobjekt damit einsauen und der Emissionsfaktor ist 
wieder 0,95. Also nur nicht Putzen!!

tschuessle
Benrhard

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bernhard Spitzer schrieb:
> Emissionsfaktor zwischen unter 0,1 und 0,6. Daher gibt es auch
> Kreidespray: Messobjekt damit einsauen und der Emissionsfaktor ist
> wieder 0,95. Also nur nicht Putzen!!
>

Kannst du das mal präzisieren? Was für ein Kreidespray? Die Bildersuche 
von Google weißt eher auf eine Art Farbspray hin.


> Das klappt nur sehr bedingt, da der Edding im benutzen
> Wellenlängenbereich von 8 bis 14µm nicht mehr richtig schwarz ist.

Die allermeisten Farben bestehen aus mehreren Komponenten. Bei den 
Farbstiften scheint mir das der Standard zu sein. Papierchromatografie 
wie in der Schule mal ausprobieren. Ganz einfach und toll mit Kindern!

Wie ist es mit Ruß? Den habe ich im Ofen und ne Kerze ist ja auch leicht 
beschaffbar.

von Timm T. (Gast)


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Ich wollte mir das auch schon zulegen, bin aber am fest eingestellten 
Emissionsgrad hängengeblieben. Aber das kann man ja durch anmalen, 
aufkleben (Papier dürfte auch gehen) oder anrußen lösen.

Wer hat Erfahrungen, sind folgende Messungen mit dem Teil von Pollin 
sinnvoll machbar?

- Kühlkörper, eloxiert, auch auf der gerippten Seite?
- Hot-Spots (Widerstände, Transis) auf Leiterplatten? Wird die Temp 
gemittelt oder wird die höchste Temp im Messfeld angezeigt?
- Temp an leuchtenden Teilen (LEDs), stört das Licht den Sensor? Sollte 
doch eigentlich nicht sein, oder?

Wie klein dürfen die Messobjekte sinnvollerweise sein?

von Wolfgang (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Wird die Temp gemittelt oder wird die höchste Temp im Messfeld angezeigt?
Das Ding mißt die gemittelte Temperaturstrahlung über das Messfeld. Bei 
inhomogener Temperaturverteilung im Messfeld entspricht das weder dem 
Mittelwert noch der Maximaltemperatur.

von Timm T. (Gast)


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Wolfgang schrieb:
> Das Ding mißt die gemittelte Temperaturstrahlung über das Messfeld. Bei
> inhomogener Temperaturverteilung im Messfeld entspricht das weder dem
> Mittelwert noch der Maximaltemperatur.

Danke, dachte ich mir so...

Wenn da steht 8:1, heisst das, dass ich auf 80cm einen Messfleck von 
10cm Durchmesser habe, nehme ich an.

Wie ist das dicht vor dem Gerät, ist bei 8cm der Messfleck auch 1cm, bei 
20mm dann 1,6mm? Mit 1cm Messfleck könnte man ja an einer größeren LED 
schon gut messen.

von Harald W. (wilhelms)


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Timm Thaler schrieb:

> Mit 1cm Messfleck könnte man ja an einer größeren LED
> schon gut messen.

Aber bitte im ausgeschaltetem Zustand.
Gruss
Harald

von Timm T. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Aber bitte im ausgeschaltetem Zustand.

Warum? Ist der Sensor für sichtbares Licht empfindlich? Wenn der bis 
320°C messen kann, ist das ja noch tiefes IR.

von Derjenige Welcher (Gast)


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Warum sollte man den Schrott kaufen wenn man für weniger Geld eins mit 
einstellbarem Faktor und viel größerem Temperaturbereicht bekommt:

http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewItem.asp?idProduct=17060

von Michael D. (etzen_michi)


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Derjenige Welcher schrieb:
> Warum sollte man den Schrott kaufen wenn man für weniger Geld eins mit
> einstellbarem Faktor und viel größerem Temperaturbereicht bekommt:
>
> http://www.hobbyking.com/hobbyking/store/uh_viewItem.asp?idProduct=17060

20€ !< 22,93 zzgl. Versand

von Derjenige Welcher (Gast)


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Michael D. schrieb:
> 20€ !< 22,93 zzgl. Versand

Dann stell mal links auf Euro. Und bestell dir gleich ne Brille mit. 
Versand sind dann nochmal 4 USD. OK, Endpreis ist EUR 21,50, trotzdem 
ist das Ding viel besser, zudem gibts auch Reviews die das bestätigen. 
Beim Discounter kaufst du die Katze im Sack.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Derjenige Welcher schrieb:
> Michael D. schrieb:
>> 20€ !< 22,93 zzgl. Versand
>
> Dann stell mal links auf Euro. Und bestell dir gleich ne Brille mit.
> Versand sind dann nochmal 4 USD. OK, Endpreis ist EUR 21,50, trotzdem
> ist das Ding viel besser, zudem gibts auch Reviews die das bestätigen.
> Beim Discounter kaufst du die Katze im Sack.

Hm ja. Risiko hast du dort aber auch! Zumal die Seite tschechisch ist 
und die Firma laut Stellenanzeigen in Hong Kong operiert. Sie suchen 
übrigens jemanden, der promotet. Der bekommt ne Unterkunft ABER OHNE 
FAMILIE !! Wohlgemerkt, in UK, nicht die Standards in Fernost sind 
gemeint.


Eventuell ist es so wie bei anderen Geräten: Der Billigversion fehlt 
einfach nur der Knopf zum Einstellen des Emissionsfaktors?? Unterm 
Plastik findet man dann das Graphitfeld für die weitere Taste.


>>Wolfgang schrieb:
>> Das Ding mißt die gemittelte Temperaturstrahlung über das Messfeld. Bei
>> inhomogener Temperaturverteilung im Messfeld entspricht das weder dem
>> Mittelwert noch der Maximaltemperatur.

>Danke, dachte ich mir so...

Was ist der Unterschied zwischen gemittelter Temperatur und Mittelwert?

Ich würde mal behaupten, es ist der Mittelwert der angezeigt wird! 
Genauer: Das Integral der Temperatur über die erfasste Fläche gegeben 
durch die Optik, geteilt durch die Fläche.


>Wenn da steht 8:1, heisst das, dass ich auf 80cm einen Messfleck von
>10cm Durchmesser habe, nehme ich an.

>Wie ist das dicht vor dem Gerät, ist bei 8cm der Messfleck auch 1cm, bei
>20mm dann 1,6mm? Mit 1cm Messfleck könnte man ja an einer größeren LED
>schon gut messen.

Ist im obigen Pollin-Datenblatt ausführlich drin. Warum nicht lesen?



Mal ne Frage zum Emissionskoeffizienten:
Temperatur bezieht sich physikalisch bekanntlich auf die Kelvin-Skala. 
Die Emissionskoeffizienten-Tabellen sind aber alle in Grad Celsius. Also 
der Faktor wird mit der Temperaturanzeige in Celsius multipliziert, 
oder?

von Finger weg! (Gast)


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Wieso liest ein High Performer wie Abdul K. (ehydra) eigentlich 
Prospekte der Firma "Netto". Diesen Laden frequentieren eigentlich nur 
Hartz IV Empfänger und von diesen auch nur eine kleine Minderheit. Was 
dort im "Non Food" Bereich angeboten wird ist zu 99% nur "Mist". Aldi, 
Lidl etc. sind aber auch nicht viel besser. Alles nur Blendwerk. Selbst 
die früher hart umkämpften Aldi PCs sind heute nur noch Ladenhüter.
Mein Rat: Finger weg von solchen "Schnäppchen".

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ganz einfach, weil ich dort Fressalien kaufte. Und da ich mich ständig 
dauernd langweile, selbst beim Wagenschieben durch die Eingangstür, sind 
meine Augen ständig unterwegs nach neuem Futter...

Der Non Food -Bereich ist schlicht China in Europe. Vereinfacht: Bosch 
Billiglinien ohne Bosch-Label.
Nur mit der ALDI TEVION -Qualität habe ich ein Problem. Von denen kaufe 
ich grundsätzlich seit vielen Jahren nichts mehr!

Allgemein zu Discountern:
Daß der Billigplunder irgendwann die Firma knackt, daß müssen die doch 
einfach irgendwann kapieren?? Ich warte da schon Jahre drauf! Kommt 
einfach nicht. Jedes Jahr ist der Plunder nochmal billiger 
kopierhergestellt und auch das Angebot kann nicht mehr erweitert werden, 
solange nicht gerade ne technische Revolution eine neue Produktlinie 
ermöglicht.


Was ist denn ein High-Performer? Normalerweise bestelle ich Samples ;-)

von Timm T. (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Ich würde mal behaupten, es ist der Mittelwert der angezeigt wird!
> Genauer: Das Integral der Temperatur über die erfasste Fläche gegeben
> durch die Optik, geteilt durch die Fläche.

Nope, siehe unten.

> Ist im obigen Pollin-Datenblatt ausführlich drin. Warum nicht lesen?

Autsch, da ist ja wirklich ein ganz brauchbares Datenblatt.

> Mal ne Frage zum Emissionskoeffizienten:
> Temperatur bezieht sich physikalisch bekanntlich auf die Kelvin-Skala.
> Die Emissionskoeffizienten-Tabellen sind aber alle in Grad Celsius. Also
> der Faktor wird mit der Temperaturanzeige in Celsius multipliziert,
> oder?

Nope. Gemessen wird ja grundsätzlich erstmal die Wärmestrahlung. Der 
Emissionskoeffizient (EK) gibt an, wie hoch die Strahlung im Vergleich 
zu einem idealen Schwarzkörper ist. Organische Materialen im Infrarot 
meist recht hoch, um die 95%, Ruß auch, oxidierte Metalle (eloxiertes 
Alu, auch farblos) hoch, blanke Metalle sehr gering.

Der EK ist ausserdem wellenlängenabhängig, deshalb kann ein weisser 
Heizkörper im IR trotzdem eine hohe Emission haben, auch ist bei einem 
Kühlkörper die Farbe der Eloxalschicht egal für die Wärmeabstrahlung.

Der Sensor misst jetzt die Wärmestrahlung und rechnet sie auf die 
Temperatur um. Dabei gilt in erster Näherung das Stefan-Boltzmann-Gesetz 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz). Die emittierte 
Strahlungsleistung ist dabei proportional zu vierten Potenz der 
Temperatur (in Kelvin).

Bei der Berechnung aus der Strahlungsleistung ist die Temperatur also 
proportional der vierten Wurzel aus der Strahlungleistung. Das heisst: 
Halbe Strahlungsleistung = 0,84fache Temperatur, aber Achtung, in 
Kelvin! Das würde also aus +30°C ganz schnell mal -18°C machen. Und das 
Gerät weiss nicht, ob die halbe Strahlungsleistung durch 50K geringere 
Temperatur, oder durch einen EK von 0,5 zustande kommt. Der Unterschied 
zwischen 0,95 und 0,90 macht nur wenige Grad aus, der Unterschied bei 
blanken Metallflächen ist dagegen extrem.

Deswegen - siehe oben - ist auch der Mittelwert kein Mittelwert über die 
Temperatur, sondern es wird erstmal die Strahlung über die Fläche 
gemittelt, dabei fließen noch unterschiedliche EKs ein, dieses 
Summensignal empfängt der Sensor. Die darauf berechnete Temperatur ist 
aufgrund der nichtlinearen Umrechnung dann kein Mittelwert der 
Temperatur, sondern die Temperatur, die ein homogener Strahler mit EK 
0,95 hätte.

von Stefan Boltzmann Fan (Gast)


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Danke Timm Thaler für die Aufklärung. Also sollte man für ein 20 Euro 
Teil keine zu hohen Erwartungen haben. Als Spielzeug ganz nett aber mehr 
auch nicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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OK. Dann müßte man also ein Experiment machen: Die Pistole mehrfach 
messen lassen mit jeweils unterschiedlichem Abstand. Würde der zu 
messende Gegenstand den Leuchtfleck komplett abdecken, wäre der Wert 
dann genau. Bei größerwerdendem Abstand müßte man sich mal ansehen, wie 
groß die Abweichung dann wird.

Und, hat da jemand Erfahrung mit? Ist das relevant oder vernachlässigbar 
für Platinen, IC-Gehäuse, Kondis und Kühlkörper?

von Marek N. (Gast)


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Nabend,

aber wenn bekannt ist, dass blanke Metallflächen sich eben nicht, wie 
ein schwarzer Strahler verhalten und einen Emissionsfaktor von deutlich 
kleiner 1 haben, dann könnte man sich doch eine Kalibrierkurve/Tabell 
erstellen, indem man ein blankes Metallblech erhitzt und die Temperatur 
sowohl mit dem IR-Thermometer musst, als auch z.B. mit einem 
Thermoelement, oder?

Beste Grüße, Marek

von Timm T. (Gast)


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Nein, da bei blanken Metallen auch die reflektierte Strahlung aus der 
Umgebung einfließt. Aber man kann die blanke Fläche einfach messbar 
machen, indem man ein Stück Klebeband - eventuell geht Isoband - 
draufpappt, oder sie anrußt. Würde ich bei einem Kühlkörper für 
akzeptabel halten.

Durch die extreme Nichtlinearität (4. Wurzel) und weil die Temps immer 
auf den Nullpunkt bezogen sind, unterschreitest Du einfach den 
Messbereich des Gerätes. Beispiel:

Kühlkörper eloxiert, 80°C, 0.95 => 353K
Kühlkörper blank, 80°C, 0.04
  => Emission 0.04 / 0.95 = 0.042 relativ
  => 4. Wurzel aus 0.042 = 0.45 Temperaturverhältnis
  => 0.45 * 353K = 160K "gemessene" Temperatur
  => K in °C = -113°C
  => Messbereich weit unterschritten

Dass das Gerät trotzdem etwas anzeigt, liegt daran, dass die 
reflektierte Wärmestrahlung der Umgebung (z.B. Deiner das Gerät 
haltenden Hand) mitgemessen wird und die bei niedrigem EK deutlich höher 
ist als das, was der Kühlkörper emittiert.

von Wolfgang (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Was ist der Unterschied zwischen gemittelter Temperatur und Mittelwert?

Nicht "gemittelte Temperatur" sondern "gemittelte Temperaturstrahlung". 
Da die Temperaturstrahlung nichtlinear von der Temperatur abhängt, kommt 
dabei was anderes raus, als wenn man die Temperatur mittelt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ja gut. Also den Wert des Gerätes mit der Tabelle der 
Emissionskoeffizienten multiplizieren. Beide Werte müssen in Grad 
Celsius definiert sein. Und darauf achten, daß der sensitive Fleck 
komplett auf dem Bauelement liegt.

Die Zuverlässigkeit bei Abweichungen muß man wohl selbst ausprobieren. 
Jedenfalls kam keine Antwort bislang.

von Proxxon (Gast)


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Und Abdul, haste jetzt zugeschlagen und dir das Teil geholt oder nicht?

Hier in unseren Norma/Netto Filialen war nix von dem Teil zu sehen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht Ende der Woche. Ich kaufe nur nach Bedarf ein, da 
Testosteron-gesteuert. Für FSH und sowas, bin ich nicht zuständig ;-)

von Mikel M. (mikelm)


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Den schlechtesten Messwert hab ich an der Lötkolbenspitze, die ist nach 
dem Gerät nicht größer als ~120°
Interessant war es z.B. den Kühlschrank auszumessen, oben ist es 
deutlich wärmer als unten.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Mikel M. schrieb:
> Den schlechtesten Messwert hab ich an der Lötkolbenspitze, die ist nach
> dem Gerät nicht größer als ~120°

Die Lötkolbenspitze dürfte — wenn sie nicht völlig verkohlt ist — einen
Emissionsfaktor von deutlich unter 0,95 haben. Zudem ist sie vermutlich
zu klein für dein Pyrometer, so dass sie dessen Blickfeld nicht komplett
ausfüllt.

Wenn im Pyrometer der Abstand des Sensors von der Linse genau der Brenn-
weite derselben entspricht (was sinnvolerwqeise der Fall sein sollte),
ist der theoretische Durchmesser des Blickfeld etwa

  Linsendurchmesser + Abstand / Abstandsfaktor

Damit muss das zu vermessende Objekt mindestens so groß wie die Linse
des Pyrometers sein.

Ich habe das gerade mal mit meinem Peaktech 4980 (Abstandsfaktor 20:1),
einer heißen Herdplatte und einem Stückchen Alufolie getestet. In die
Alufolie habe ich verschieden große, kreisrunde Löcher geschnitten. Dann
habe ich die Folie mit der glänzenden Seite nach oben auf die heiße
Herdplatte gelegt geprüft, bei welchem Mindestlochdurchmesser das
Pyrometer das gleiche Ergebnis anzeigt wie an der gleichen Stelle ohne
Folie. Das war bei etwa 15mm der Fall. Der Linsendurchmesser beträgt
etwa 13mm, somit ist Ergebnis plausibel.

Dieser Test erfolgte bei einem relativ geringen Messabstand von ein paar
cm. Geht man weiter weg, vergrößert sich der Messfleck tatsächlich im
Verhältnis 1:20 zum Abstand. Die obige Formel scheint also ganz gut
hinzukommen, wenn man das Ergebnis noch etwas aufrundet.

Damit sind solche Geräte natürlich nur eingeschränkt zur Temperaturmes-
sung an elektronischen Bauteilen geeignet. Mit folgendem Trick sollten
aber auch Messungen an SMD-Bauteilen möglich sein:

1. Man misst die Temperatur am Bauteil, wobei das Ergebnis aus den o.g.
   Gründen viel zu niedrig ausfallen wird.

2. Man schneidet in ein Stückchen Alufolie ein Loch, das in Form und
   Größe dem Bauteil entspricht und legt es auf eine dunkle Herdplatte.

3. Man schaltet die Herdplatte ein und misst laufend die Temperatur an
   der Stelle des Lochs in der Alufolie.

4. Hat die Temperatur den vorher am Bauteil gemessenen Wert erreicht,
   schaltet man die Herdplatte aus und macht eine Messung ohne die Alu-
   folie. Der gemessene Temperaturwert dürfte dann etwa der Temperatur
   des Bauteils entsprechen.

Die Methode ist zwar etwas umständlich und bringt zusätzliche Messfehler
ins Spiel, sollte aber ausreichen, um zu entscheiden, ob ein Bauteil
70°C (noch ok) oder 100°C (grenzwertig) oder 130°C (nicht mehr ok) hat.

Bei der Messung an einer Lötspitze, die auf 350°C eingestellt ist, zeigt
das Pyrometer übrigens auch nur maximal etwa 230°C an. Die Spitze ist
einfach zu dünn. Wahrscheinlich stimmt aber auch die eingestellte Tempe-
ratur nicht sehr genau mit der tatsächlichen überein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bei 100°C ist eine Toleranz von +/- 30°C witzlos. Dann kann ich es 
gleich lassen und den nassen Finger dranhalten mit gewohntem Druck. Und 
dann abzählen, wie lange ich ihn nicht wegziehe.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Abdul K. schrieb:
> Bei 100°C ist eine Toleranz von +/- 30°C witzlos.

Naja, vielleicht sind auch ±10°C oder gar ±5°C möglich. Ich wollte nur
keine falschen Hoffnungen erwecken, da ich keine Möglichkeit habe, eine
Referenzmessung durchzuführen, mit der man die Abweichungen ermitteln
könnte.

Abdul K. schrieb:
> Dann kann ich es gleich lassen und den nassen Finger dranhalten mit
> gewohntem Druck. Und dann abzählen, wie lange ich ihn nicht wegziehe.

So macht man das in der Praxis ja meistens auch :)

Allerdings "misst" man mit dieser Methode immer eine deutlich zu hohe
Temperatur, weil sich das Bauteil beim Anfassen durch die ausbleibende
Wärmekonvektion erst richtig aufheizt.

von Salewski (Gast)


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Autor: Yalu X. (yalu) (Moderator)
Datum: 29.08.2012 18:52

>Allerdings "misst" man mit dieser Methode immer eine deutlich zu hohe
>Temperatur, weil sich das Bauteil beim Anfassen durch die ausbleibende
>Wärmekonvektion erst richtig aufheizt.

Fraglich! Man kann die Finger ja auch als eine Art Kühlkörper betrachten 
-- und eventuell ist mit Finger die Wärmeableitung höher als ohne.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Mein (subjektiver) Eindruck ist, dass das Bauteil durch den auflegten
Finger heißer wird. Aber vielleicht hast du Recht und es ist in Wirk-
lichkeit andersherum. In beiden Fällen muss man aber damit rechnen, dass
das "Messeregbnis" durch das "Messinstrument" (den Finger) beeinflusst
und dadurch ungenau wird.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> Allerdings "misst" man mit dieser Methode immer eine deutlich zu hohe
> Temperatur, weil sich das Bauteil beim Anfassen durch die ausbleibende
> Wärmekonvektion erst richtig aufheizt.

Das war jetzt aber nix. Von dir bin ich eigentlich sehr gute 
Überlegungen gewohnt!
Genauso umgekehrt, wird die Wärmekapazität in den Finger abgeleitet!


Ach, das kam ja danach noch ;-)

von Proxxon (Gast)


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Das Teil wirst du eh nicht mehr bekommen. Ich war eben in einem 
Norma-Markt und habe mal nachgefragt. Alles bereits weg. Die Dinger 
waren gleich vergriffen.

von Schätzeisen (Gast)


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Proxxon schrieb:
"Alles bereits weg. Die Dinger waren gleich vergriffen."

Ich hoffe die Käufer haben diesen Thread gelesen!

von Proxxon (Gast)


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Naja, ob das ein "Schätzeisen" war oder ist, andere d.h. etwas teurere 
IR-Thermometer besser sind ist damit auch nicht nachgewiesen. 
Einigermaßen präzise Vergleichsmessungen hat hier keiner angestellt, 
obwohl eigentlich jeder wenigstens einen K-Typ Fühler und ein "Voltcraft 
DMM" haben sollte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich kann nur mit einem SMT160 oder mechanischen Fieberthermometer 
vergleichen.

Naja, meine Erfahrung mit den Discountern ist, daß man in abgelegeneren 
Gegenden eher an die Ware kommt. Die Bedarfsplanung scheint nicht 
sonderlich gut zu sein. Vielleicht ist es einfach auch nur Methode 
Gießkanne... Zwei Paletten mit voll und wech mit dem Mist...

"abgelegeneren Gegenden": gefällt mir ;-)


Achso, ich bin natürlich bei Netto angestellt. Hatte ich vergessen zu 
erwähnen.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Proxxon schrieb:
> Einigermaßen präzise Vergleichsmessungen hat hier keiner angestellt,
> obwohl eigentlich jeder wenigstens einen K-Typ Fühler und ein "Voltcraft
> DMM" haben sollte.

Das Thermoelement misst die Temperatur in Medien (Gasen oder bei
entprechender Abdichtung auch in Flüssigkeiten), das Pyrometer die
Temperatur auf Oberflächen von Festkörpern. Es ist also nicht ganz
leicht, vergleichbare Messungen durchzuführen.

Ok, man könnte einen Festkörper in den Backofen stellen. Nach einer
Weile wird die Temperatur des Körpers gleich der der umgebenden Luft
sein. Dann kann man mit dem Pyrometer die Körper- und mit dem
Thermoelement die Lufttemperatur messen und die Ergebnisse vergleichen.

Leider habe ich zwar ein Voltcraft DMM, aber keinen Temperaturfühler
dazu. Sonst würde ich das auf der Stelle ausprobieren ;-)


Ich habe aber gestern im Rahmen meiner Alufolienversuche etwas anderes
ausprobiert:

Ich habe auf die Herdplatte einen Wassertropfen gegegen und sie dann
eingeschaltet. Mit dem Pyrometer habe ich die ansteigende Plattentempe-
ratur direkt neben dem Tropfen gemessen. Als der Tropfen sichtbar
gekocht hat, zeigte das Pyrometer 105°C an. Die 5K Unterschied könnten
daher kommen, dass die Temperatur des Wassertropfens aufgrund seiner
Wärmekapazität etwas langsamer ansteigt als die der Herdplatte. Viel-
leicht habe ich das erste, leichte Köcheln auch noch nicht wahrgenommen.
Außerdem könnte der Emissionsfaktor der Platte etwas größer als die
eingestellten 0,95 sein.

Die Genauigkeit des verwendeten Peaktech 4980 ist in der Anleitung
übrigens mit

  "+20°C-300°C: ±1,0% v.M. ± 1°C"

angegeben, die des Netto/Pollin-geräts mit

  "±2%"

wobei mir nicht ganz klar ist, ob sich die Prozentangaben auf die
Celsius- oder die Kelvinskala beziehen.


Abdul K. schrieb:
> Achso, ich bin natürlich bei Netto angestellt. Hatte ich vergessen zu
> erwähnen.

Etwa als Einkäufer? Erfüllst du auch Kundenwünsche? ;-)

von Martin (Gast)


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Proxxon schrieb:
> Das Teil wirst du eh nicht mehr bekommen. Ich war eben in einem
> Norma-Markt und habe mal nachgefragt. Alles bereits weg. Die Dinger
> waren gleich vergriffen.
>
Wie viele der Käufer sich wohl überhaupt darüber bewusst sind, dass die 
Teile so komplex in der Handhabung sind?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Yalu X. schrieb:
> gekocht hat, zeigte das Pyrometer 105°C an. Die 5K Unterschied könnten

Erscheint mir zu genau.


> wobei mir nicht ganz klar ist, ob sich die Prozentangaben auf die
> Celsius- oder die Kelvinskala beziehen.
>

Naja, du weißt ja im Zweifelsfall...


>
> Abdul K. schrieb:
>> Achso, ich bin natürlich bei Netto angestellt. Hatte ich vergessen zu
>> erwähnen.
>
> Etwa als Einkäufer? Erfüllst du auch Kundenwünsche? ;-)

Natürlich. Machen wir alle!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Proxxon schrieb:
> Das Teil wirst du eh nicht mehr bekommen. Ich war eben in einem
> Norma-Markt und habe mal nachgefragt. Alles bereits weg. Die Dinger
> waren gleich vergriffen.

Ich habe mir heute so ein Teil dort geholt. Macht eigentlich einen guten 
Eindruck. Großes Display, robustes Plaste. Die Mechaniktoleranzen sind 
gering. Das Manual ist ausführlich in deutscher Grammatik und sogar 
mehrfarbig.

Gleich mal den Gartenteich, Nachthimmel, Mond, Ehefrau, Rachenraum und 
Kaffeetasse remote vom Sessel gemessen ;-)

Das Teil muß sich aber vor der Messung selbst temperieren. Vermutlich 
interner Umgebungstemperaturfühler.


Falls du eines haben willst, schicke ich es dir. Kommt halt 5 Euronen 
Handling hinzu.

von Harald W. (wilhelms)


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Abdul K. schrieb:

> Im neuen Netto-Prospekt ist ein IR-Thermometer ab 27. angekündigt?
> 20 Euronen

>> Das Teil wirst du eh nicht mehr bekommen.

> Falls du eines haben willst, schicke ich es dir. Kommt halt 5 Euronen
> Handling hinzu.

Solche Angebote findet man regelmäßig.
Nächste Woche (ab morgen) gibts z.B. ein ähnliches Gerät bei real.
Gruss
Harald

von Aufmerksamer Leser (Gast)


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Pollin hat gerade seinen neuen Katalog verschickt, auf Seite 261 ist so 
ein Ding auch dabei.

von Proxxon (Gast)


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Abdul K. (ehydra) schrieb:

> Falls du eines haben willst, schicke ich es dir. Kommt halt 5 Euronen
> Handling hinzu.

Wird nicht nötig sein (Danke dir aber fürs Angebot ;)), denn wie Harald 
Wilhelms schrieb gibt es ab Montag quasi das gleiche Teil beim real zum 
gleichen Preis. "Hersteller" diesmal Trebs. Laut Prospekt geht es 
allerdings nur bis 220° (die Teile findet man auch in der eBucht). Ich 
weiß aber noch nicht ob ich mir es wirklich kaufe. Bin doch etwas 
verunsichert durch die Kommentare hier und Temperaturen an Bauteilen 
messe ich mit meinem K-Fühler auch so schon lange ausreichend genau. Die 
Temperatur meiner Ätzbrühe messe ich mit Glasthermometer(n) mit einer 
Ablesegenauigkeit von 0,2° bis 50°C. Reicht mir eigentlich. So als 
Vergleich würde mich so ein IR-Thermometer dennoch reizen. Mal sehen. ;)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es scheint mir zumindest genau genug für uns. Unter der Zunge messe ich 
damit realistische Körpertemperaturwerte. 2°C Genauigkeit erscheint mir 
machbar.

von Guter Rat (Gast)


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@Proxxon:

Unbedingt kaufen. Entweder bei Pollin oder real.
Tante Lisbeth hat auch so ein Teil gekauft und scheint damit zufrieden 
zu sein. Ihr Hefezopf ist gefühltermaßen nun noch schmackhafter.

von Hanz (Gast)


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Bestimmt eine gute Basis für "Poor Man's Thermographic Camera".

http://www.youtube.com/watch?v=R-6b2pCTJsw

von amateur (Gast)


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Ich halte nicht sehr viel von diesen Messgeräten. Haben zwei Bauteile 
die gleiche Temperatur, aber eine unterschiedliche Oberfläche, so ist 
die angezeigte Temperatur verschieden.
Willst Du aber feststellen, ob der kleine SMD-Widerstand, tief unten 
zwischen den hohen Spulen ein warmer Bruder ist, so kann dir dieses 
Instrument ein paar nette Fahrkarten liefern. Nur die Werte solltest Du 
nicht so ernst nehmen.

von oszi40 (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Und, hat da jemand Erfahrung mit? Ist das relevant oder vernachlässigbar
> für Platinen, IC-Gehäuse, Kondis und Kühlkörper?

Ein IR-Thermometer nehme ich schon seit Jahren um Flüssigkeiten, ICs 
sowie CPUs schnell und berührungslos zu messen. Die Anschaffung war 
bisher kein Fehler. Ob die Genauigkeit für Eure Anwendungen ausreicht 
und wie lange die 9V-Batterie bei regelmäßiger Nutzung mitmacht, häng 
natürlich von Euch ab.

von Mikel M. (mikelm)


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amateur schrieb:

> Willst Du aber feststellen, ob der kleine SMD-Widerstand, tief unten
> zwischen den hohen Spulen ein warmer Bruder ist, so kann dir dieses
> Instrument ein paar nette Fahrkarten liefern. Nur die Werte solltest Du
> nicht so ernst nehmen.
 Da hast du vollkommen recht, ich habe mit meinem versucht zu Messen wie 
voll mein Tank noch ist, obwohl meines eine weiteren Bereich hat, hat es 
mir nicht die genaue Literzahl angezeigt, dabei hatte es durch den 
Einfüllstutzen doch freie Sicht aufs Benzin.
 Mein anderes Messgerät ein Streichholz zeigt durch lange Brenndauer des 
Benzins eindeutig an, das genügend Benzin im Tank war, aber es wollte 
als ich dann losfahren wollte nicht anspringen. War kein Benzin im Tank 
Hmm. blöde Messgeräte, zeigen einfach nicht richtig an. :( Streichhölzer 
taugen einfach nichts.

 Mit jedem Messgerät kann man falsche und unbrauchbare Ergebnisse 
bekommen, wenn man es nicht richtig anwendet. Darum muß man auch jedes 
Messgerät kennenlernen und auch seine Grenzen wissen. Wenn man natürlich 
noch nicht mal die Bedienungsanleitung liest, macht man solche dummen 
Messfehler wie du beschrieben hast. Wenn man ein Messgerät für etwas 
einsetzten will, für das es nicht geeignet ist, so wie du, kann man 
daraus absolut nicht folgern das es gar nichts taugt.
  Ein Spannungsmessgerät das für 0-5V gute Ergebnisse liefert hat nur 
mal keine guten Chancen im Bereich von 100-250V.

 Das Oberfläche entscheidend ist für das Messergebnis steht in der 
Bedienungsanleitung und ist auch oben erklärt, Um einen Hotspot 
ausfindig zu machen kann es durchaus benutzt werden, der genaue Wert ist 
dabei sogar zweitrangig. Mir hat das Gerät jedenfalls schon oft sehr gut 
geholfen, und viel Zeit erspart. Richtig eingesetzt bekommt man gute 
Werte sehr schnell.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Keiner muß sowas kaufen! Brauch man sicherlich nicht unbedingt. Nice to 
have eben.

Selbst im Keller bei einer Art Sickergrube zeigt es korrekte Werte 
einfach beim Draufhalten auf die Wasseroberfläche an. Das 
Vergleichsthermometer ist auf 0,5°C genau und damit waren es ca. 1°C 
Abweichung bei 17°C Wassertemperatur.

Ich glaube, man brauch da einfach eine Menge Erfahrung. So wie beim 
Löten eben auch. Dann ist es gut einsetzbar.

Morgen wird Kuchen gebacken und dabei wieder gespielt :-) Mal sehen was 
die Mühle bei 180°C im Vergleich zum Backofenthermometer zeigen wird.

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