Mal ne kurze Frage, besitzten Multistringwechselrichter eigentlich 2 DC-DC Konverter pro String-Eingang? Der Erste agiert als MPP Tracker. Ein Zweiter wäre doch notwendig damit beide Strings auf ein Gleichspannungsniveau geregelt werden mit dem dann schlussendlich der Wechselrichter gespeisst wird. Bei den zwei String-Eingänge handelt es sich ja im Grunde nur um zwei Spannungsquellen die parallel geschaltet sind? Vielleicht kann ja mal jemand der etwas Ahnung von de Materie hat mal etwas Licht ins Dunkle bringen. Gruss, Jonas
Jonas schrieb: > besitzten Multistringwechselrichter eigentlich 2 DC-DC Konverter pro > String-Eingang? Der Erste agiert als MPP Tracker. Ein Zweiter wäre doch > notwendig damit beide Strings auf ein Gleichspannungsniveau geregelt Nein, bei trafolosen Solar-Wechselrichtern mit mehreren Strings hat man typischerweise einen Boost-Wandler pro String, der die Spannung des Moduls auf den internen Zwischenkreis hochsetzt. Diese Boost-Stufe mach dann gleichzeitig das MPP Tracking. Zusätzlich kann die Zwischenkreisspannung auch variabel sein, so dass bei hoher Spannung am Solarmodul die Boost-Stufe abgeschaltet werden kann und der Inverter sich um das MPP Tracking kümmert. In diesem Fall haben aber alle Strings die gleiche Spannung; das funktionert also nur, wenn die Strings einigermaßen symmetrisch aufgebaut sind, also gleiche Modul-Anzahl und keine ungleichmäsige Beschattung.
Hallo Johannes, vielen Dank für deine Antwort. Mich hatten in diesem Zusammenhang immer mal wieder Zeichnung irritiert, die für einen String immer einen MPP Regler sowie einen nachgeschalteten Hochsetzsteller zeigten (Siehe Abschnitt Wechselrichter): http://www.ing-büro-junge.de/html/photovoltaik.html Wenn man wie du schreibst lediglich einen Boost Konverter für die MPP Regelung sowie für die Anpassung an eine gemensame Zwischenkreisspannung nutzt, wie wird so etwas geregelt bzw. realisiert? Ich habe doch lediglich über Anpassung des PWM Tastverhälnisses D die Möglichkeit einer der beiden Variablen (Ausgang bzw. Eingangsspannung) zu regeln, da Vout = Vin/(1-D)??? Schönen Sonntag, Jonas
Jonas schrieb: > Mich hatten in diesem Zusammenhang immer > mal wieder Zeichnung irritiert, die für einen String immer einen MPP > Regler sowie einen nachgeschalteten Hochsetzsteller zeigten (Siehe > Abschnitt Wechselrichter): > > http://www.ing-büro-junge.de/html/photovoltaik.html Das ist eine ziemlich allgemeine Beschreibung. Dort steht auch "Liefern die Solarmoduln eine ausreichend hohe Spannung kann die Hochsetzung entfallen." Vermutlich bezieht sich das auf Solarmodule mit sehr kleiner Ausgangsspannung. > Ich habe doch lediglich über Anpassung des PWM Tastverhälnisses D die > Möglichkeit einer der beiden Variablen (Ausgang bzw. Eingangsspannung) > zu regeln, ... Die Zwischenkreisspannung wird vom Inverter geregelt. Aus Sicht der Boost-Stufe ist das also eine konstante, eingeprägte Spannung. Über das PWM-Verhältnis kann damit die Spannung an den Modulen eingestellt werden.
Hallo Johannes, vielen Dank für deine Erklärung. Ich bin elektrotechnischer Autodidakt und muss zugeben in vielerlei Sachen noch Verständnisschwierigkeiten zu haben (nicht nur in Bezug auf die Photovoltaik). Unter einem Inverter verstehe ich im enfachsten Fall eine H-Brücke, die durch geschicktes Schalten ihrer Leistungsschalter am Ausgang einen sinusförmigen Strom liefert. Was du mir erklären müsstest ist wie man hiermit die Zwischenkreissapnnung steuern kann? Schon mal vielen Dank & Gruss, Jonas
Jonas schrieb: > Was du mir erklären müsstest ist wie man hiermit die > Zwischenkreissapnnung steuern kann? Eher den Strom aus dem Zwischenkreis. Da die Solarpanel einen recht hohen Innenwiderstand haben, kann man dann über den Strom auch die Zwischenkreisspannung beeinflussen.
Düsendieb schrieb: > Jonas schrieb: >> Was du mir erklären müsstest ist wie man hiermit die >> Zwischenkreissapnnung steuern kann? > > Eher den Strom aus dem Zwischenkreis. Da die Solarpanel einen recht > hohen Innenwiderstand haben, kann man dann über den Strom auch die > Zwischenkreisspannung beeinflussen. Nein, der Zwischenkreis ist von den Panels unabhängig. Üblicherweise liegt die Zwischenkreisspannung irgendwo bei 700V und wird durch Elkos (oder auch Folien-Kondensatoren) gepuffert. Von den Modulen wird jetzt über eine Boost-Stufe ein Strom in den Zwischenkreis eingespeist. Um die Spannung im Zwischenkreis stabil zu halten, muss der Inverter so angesteuert werden, dass genau gleich viel Energie aus dem Zwischenkreis ins Stromnetz abgegeben wird wie von den Modulen in den Zwischenkreis eingespeist wird. Wenn der Inverter etwas mehr Strom aus dem Zwischenkreis zieht, als von den Modulen kommt, sinkt die Zwischenkreis-Spannung; bei weniger Strom steigt die Spannung. Auf diese Weise kann die Spannung im Zwischenkreis auf den gewünschten Sollwert geregelt werden.
Hallo Johannes, nochmals vielen Dank für deine Erklärung. So langsam klingelts auch bei mir. Kennst du gute Quellen die diese Thematik, also speziell PV-Wechselrichter, etwas näher und tiefer beschreiben. Gruss, Jonas
An guter Literatur zum Theman PV Wechselrichter wäre ich auch interessiert. Mal eine gute Beschreibung der SMA H5 bzw Heric Technologie, wann welche PWM ...
Habe ich selbst schon gesucht -> recht klare Sache: Gibt's nicht! Ist irgendwie auch verständlich, weil das Firmeninternas sind. Irgendeine µC-Entwicklungsfirma hat eine Application Note rausgeben, in der ein Netzwechselrichter beschrieben war. Kann mich irren, glaube aber es war Mikrotschipp.
Johannes E. schrieb: > Nein, der Zwischenkreis ist von den Panels unabhängig. Und was macht der arme Zwischenkreis, wenn aus den Panels keine Energie nachgeliefert wird? Johannes E. schrieb: > Um die Spannung im Zwischenkreis stabil zu > halten, muss der Inverter so angesteuert werden, dass genau gleich viel > Energie aus dem Zwischenkreis ins Stromnetz abgegeben wird wie von den > Modulen in den Zwischenkreis eingespeist wird. Sag ich doch, der Inverter beeinflusst den Strom aus dem Zwischenkreis.
Axel Düsendieb schrieb: > Johannes E. schrieb: >> Nein, der Zwischenkreis ist von den Panels unabhängig. > > Und was macht der arme Zwischenkreis, wenn aus den Panels keine Energie > nachgeliefert wird? Wenn die Panels keinen Strom liefern, wird die Leistungselektronik üblicherweise abgeschaltet, um die Standby-Verluste möglichst niedrig zu halten. Das ist aber nicht zwingend so, der Inverter kann die Zwischenkreis-Spannung auch dann stabil halten, wenn die Panels keine Energie liefern; die notwendige Energie dafür kommt dann aus dem Stromnetz. > > Johannes E. schrieb: >> Um die Spannung im Zwischenkreis stabil zu >> halten, muss der Inverter so angesteuert werden, dass genau gleich viel >> Energie aus dem Zwischenkreis ins Stromnetz abgegeben wird wie von den >> Modulen in den Zwischenkreis eingespeist wird. > > Sag ich doch, der Inverter beeinflusst den Strom aus dem Zwischenkreis. Ja, aber deine Erklärung war nicht richtig. Klar wird der Strom irgendwie "beeinflusst", das Ziel ist aber, die Spannung im Zwischenkreis zu regeln. Solange die Spannung an den Panels niedriger als die Zwischenkreisspannug ist, ist die Zwischenkreisspannung unabhängig von der Spannung an den Panels und auch unabhängig vom Innenwiderstand der Panels. Nur wenn die Panels eine sehr hohe Ausgangsspannung liefern, wird die Boost-Stufe ausgeschaltet. Dann ist die Zwischenkreisspannung gleich groß wie die Spannung an den Panels und die Spannungsregelung erfolgt über den Innenwiderstand der Panels. In diesem Fall macht der Inverter das MPP-Tracking.
über ein Buch bin ich mal im Netz gestolpert: "Grid converters for photovoltaic and wind power systems", war mir dann aber doch etwas zu teuer.
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