Ich hätte da einige Fragen - ich habe am 4. September an der HTBLuVA Pinkafeld eine Nachprüfung im Fach Fertigungstechnik und Konstruktionslehre da wir einen prof. haben der nicht gut in der Umgangssprache handiert und sein Wortschatz ausschließlich aus Fremdwörtern besteht stelle ich diese Fragen ins Forum Was versteht man unter einer Ätzreserve und wie kann diese realisiert werden? - nenne Vor- und Nachteile dieser Technologie Welche Vorteile hat die Fräßtechnologie bei der Erstllung von Leiterplatten? - Begründung!!! Welche Basismaterialien sind stanzbar - Warum? (welche basismaterialien stanzbar sind weis ich schon - die begründung fehlt mir) im voraus schon mal danke
>der nicht gut in der Umgangssprache handiert
oh weh...
"Ätzreserve" liefert nicht mal 500 Ergebnisse bei Google. Was soll das sein? Wahrscheinlich eine merkwürdige übersetzung von "etch resist": http://www.woerterbuch.info/deutsch-englisch/uebersetzung/%E4tzreserve.php Also z.B. Fotolack oder ähnliches.
Stefan Noack schrieb: > Wahrscheinlich eine merkwürdige übersetzung von "etch resist" Mag ja sein, aber hast du eine bessere? Gruss Reinhard
Ätzreserve (etch bias) bedeutet einfach, daß man die Leiterbahnen breiter macht, um einem (bekannten) Überätzen vorzubeugen.
Jakob Lehofer schrieb: > Welche Vorteile hat die Fräßtechnologie bei der Erstllung von > Leiterplatten? - Begründung!!! Da kann man sich doch sicher was zusammenreimen auch wenn man es nicht weiss. Mir würden da einfallen: ungefährlich, sauber, keine Entsorgung von giftigen Chemikalien, Prototypen sind sehr schnell und unkompliziert gefertigt, Konturen können gefräst werden, Platinen kann gleich noch sehr genau gebohrt werden, kann in unbelüfteten Räumen verwendet werden, ... Es fragt sich aber immer auch noch mit was man es genau vergleichen will. Die Vorteile/Nachteile des Fräsens beim Hobbybastler sehen teilweise anders aus als die Vorteile/Nachteile aus Sicht einer Firma, die Platinen fertigen will. Und auch die benötigte Stückzahl spielt eine grosse Rolle. Und wenn man die Vorteile des Fräsens gegenüber der Bestellung im Internet vergleicht, gibts ausser der Lieferzeit und Preis wohl keine Vorteile mehr.
wosnet schrieb: > Ätzreserve (etch bias) bedeutet einfach, daß man die Leiterbahnen > breiter macht, um einem (bekannten) Überätzen vorzubeugen. Zitate aus Firmen-Websites: Anschließend wird über die Kupferschicht auf galvanischem Wege Zinn als Ätzreserve aufgebracht. Leiterplattenherstellung, Ätzreserven, Galvanoresists, Lötstopplacke, Lötlacke, Kennzeichnungsfarben und weitere Spezialprodukte Die Ätzreserve TPC 840 / BR-103 ist eine sieb- und tampondruckfähige Farbe, beständig gegen alle sauren und alkalischen Ätzmedien Fazit: du hast natürlich recht, aber die zuständigen Fachleute wissen das alle nicht. Gruss Reinhard
Reinhard Kern schrieb: > Stefan Noack schrieb: >> Wahrscheinlich eine merkwürdige übersetzung von "etch resist" > > Mag ja sein, aber hast du eine bessere? > > Gruss Reinhard Ätzmaske und Ätzresist kenne ich als Bezeichnung, aber Ätzreserve scheint also auch ein Begriff dafür zu sein. Man lernt nie aus. :D
Jakob Lehofer schrieb: > Fräßtechnologie Kommt von Fräsen, also Frästechnologie. Jakob Lehofer schrieb: > Ätzreserve deutscher Ausdruck für alle Materialien die gegen Säuren und Basen resistent sind. Bezogen auf Leiterplatten: Fotolack, Siebdrucklack, aber auch Zinn. Jakob Lehofer schrieb: > Welche Vorteile hat die Fräßtechnologie bei der Erstllung von > Leiterplatten? - Begründung!!! Insbesondere in der Entwicklungsphase gilt es zeitsparend und vor allem flexibel Prototypen anfertigen zu können. Nachdem die Leiterplatte - einseitig oder mehrseitig - mit den Leiterbahnen versehen ist, wird die Schaltung getestet. Sollten dabei Fehler festgestellt werden oder Änderungswünsche entstehen, so kann das Datenlayout kurzfristig angepasst werden. So entsteht schnell, chemiefrei und ohne großen Aufwand ein neuer Prototyp - Die Daten bleiben dabei stets im Haus. Jakob Lehofer schrieb: > Welche Basismaterialien sind stanzbar - Warum? Weil es keine harten Materialien sind, wie Glas oder Keramik.
Das sind alles Fragen, die so klingen, als wären die Antworten in der Vorlesung gefallen oder im Skript zu finden...
Georg A. schrieb: > Das sind alles Fragen, die so klingen, als wären die Antworten in der > Vorlesung gefallen oder im Skript zu finden. Und das ist auch das Problem dabei: wegen der fehlenden Durchkontaktierungen sind Fräsmuster für praktisch keine reale industrielle Entwicklung zu gebrauchen, aber wenn der Professor noch nie eine Schaltung mit mehr als einer Lage entworfen hat (wenn überhaupt eine) und ein Fan der Fräsens ist, muss man eben schreiben was er hören will - die Realität ist einfach irrelevant. Der Schock kommt nachher im Beruf. Gruss Reinhard
... schrieb: > Jakob Lehofer schrieb: >> Welche Basismaterialien sind stanzbar - Warum? > > Weil es keine harten Materialien sind, wie Glas oder Keramik. "Klassisches Hartpapier" von vor 40 Jahren ist von der Sache her nicht stanzbar. Es mußte erst erwärmt werden. Es kommt darauf an, in welcher Zeit der Prof denkt.
Jakob Lehofer schrieb: > Fräßtechnologie bei der Erstllung von > Leiterplatten? Soll sicher Freßtechnologie heißen. Also: hochnehmen, Rand um die Leiterzüge vorsichtig abknabbern, schmecken lassen ;-) Meistens ist aber Fräsen gemeint, das nennt sich dann "Frästechnologie".
zitat von ich (gast) ich schrieb: > Soll sicher Freßtechnologie heißen. > Also: hochnehmen, Rand um die Leiterzüge vorsichtig abknabbern, > schmecken lassen ;-) hab gerade probiert - schmeckt nicht gerade so gut wie ich mir vorstellte ;D
Michael_ schrieb: > Es kommt darauf an, in welcher Zeit der Prof denkt. Eben. Praktisch gibt es Stanzen in der LP-Produktion nicht mehr, stattdessen wird CNC-gefräst oder gefressen oder wie auch immer. In diesem Jahrhundert habe ich meiner Erinnerung nach keine gestanzten LP gesehen. Ich habe selber rechteckige Ausschnitte in FR4-LP gestanzt, aber das war vor 1980 und die Schnittqualität war äusserst bescheiden. Gruss Reinhard
Michael_ schrieb: > ... schrieb: >> Jakob Lehofer schrieb: >>> Welche Basismaterialien sind stanzbar - Warum? >> >> Weil es keine harten Materialien sind, wie Glas oder Keramik. > > "Klassisches Hartpapier" von vor 40 Jahren ist von der Sache her nicht > stanzbar. Es mußte erst erwärmt werden. > Es kommt darauf an, in welcher Zeit der Prof denkt. Das mit dem Erwärmen ist auch heute noch so. 1986 hat VDO in ihrem Leiterplattenwerk in Frankfurt noch die Leiterplatten gestanzt. Allerdings nur einseitige Leiterplatten. Aber da auch die Löcher für die THT-Bauteile.
Wohlgemerkt Hartpapier FR2.
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