Hallo, ich würde mich über einen Rat in einer ganz praktischen Frage beim Fädeln freuen, ich möchte mir einen Prototypen mit dieser Technik erstellen. Nachdem ich zu Übungszwecken zwei Lochrasterplatinen und 4 IC Sockel zerstört habe, bin ich zuversichtlich, dass ich 'normale' Lötpunkte hinbekomme, also ein Bauelement mit einerm Fädeldraht zuverlässig verbinden kann. Was mir noch nicht so ganz klar ist, ist die Frage, wie ich am besten vorgehe, wenn ich mehrere Punkte auf das gleiche Spannungsniveau legen möchte, etwa GND. Erste Experimente mit einer Brücke aus Silberdraht, an der ich mehrere Fädeldrähte anlöten könnte, sind schiefgegangen. Der Silberdraht wird so schnell so heiss, dass ich keinen zweiten Lötpunkt daran anbringen kann, ohne bestehende wieder zu lösen. Hat hier vielleicht jemand einen Tipp? Sind Klemmen eventuell sinnvoll für so etwas? Ich hab mir auch überlegt, dass ich die betroffenen Drähte am Ende miteinander verdrillen könnte und dann zusammen verzinnen könnte. Aber vermutlich hat die Frage schon eine intelligentere Lösung, die mir hier jemand verraten könnte. Besten Dank im Voraus und viele Grüsse, Thomas
Ich löte einfach mehrere Drähte an eine stelle indem ich darauf achte, dass jeder draht zugfrei an der lötstelle anliegt (also das er quasi von selber dranbleibt). Ein Alternative ist das aktive Ableiten der Wärme aus der Lötstelle (z.B: mit einer massiveren Pinzette oder ner Zange die ich draufdrück)....
Thomas schrieb: > Der > Silberdraht wird so schnell so heiss, dass ich keinen zweiten Lötpunkt > daran anbringen kann, ohne bestehende wieder zu lösen. Das versteh ich nicht so ganz. Du wickelst den Draht nicht um den Anschluss? Ich bestücke normalerweise die Lochrasterplatine schon mal mit den benötigten IC Fassungen und den Abblockkondensatoren. Je nach den Strömen, die fliessen, nehme ich dann Fädeldräht oder festen dünnen Kupferdraht (z.B. aus Telefoninstallationsleitung) und mache die Versorgungsleitungen Vcc und GND. An den Abblockkondensatoren hat man auch immer gleich eine GND und Vcc Schiene. Wenn das soweit ist, werden die Signalleitungen gefädelt. Dazu hab ich einen umgebauten Druckbleistift mit Drahtrolle und ein Klingenmesser zum Cutten des Drahtes. Da ich Anfang, Anzapfungen unnd Ende des Drahtes um Anschlüsse wickele, sind die Verbindungen schon haltbar, bevor ich sie löte.
Du musst den Fädeldraht vorher in einer am Lötkolben hängenden Lötzinnperle abisolieren (oder in einem Zinnbad - hast du aber nicht), bevor du den so verzinnten Draht an dem Pin auf der Lochrasterplatine anlötest. Dann klappt das auch mit mereren Drähten. Dennoch verwende(te) ich für GND und Versorgungsspannung meist dicker (kaptonisolierte) "Patch" Drähte, weil das nicht so viele sind und manchmal doch erheblich Strom über die Drähte muss. Oder man layoutet eine einsetige Platine mit Versorgungsspannung und was sonst noch gut auf die platine passt, ätzt diese, und stellt dann mit Fädeldraht die restlichen Verbindungen her. So sind bei mir ganze Computer entstanden.
Matthias Sch. schrieb: > Das versteh ich nicht so ganz. Du wickelst den Draht nicht um den > Anschluss? Ich bestücke normalerweise die Lochrasterplatine schon mal > mit den benötigten IC Fassungen und den Abblockkondensatoren. Je nach > den Strömen, die fliessen, nehme ich dann Fädeldräht oder festen dünnen > Kupferdraht (z.B. aus Telefoninstallationsleitung) und mache die > Versorgungsleitungen Vcc und GND... Wie gesagt, meine Erfahrung besteht bislang aus zwei Lochrasterplatinen. Bei den IC Sockeln habe ich den Eindruck dass die zu kurz sind, um noch etwas drumherum zu wickeln. Vielleicht stelle ich mich auch nur zu ungeschickt an, ich werd noch mal etwas herumprobieren. > ... An den Abblockkondensatoren hat man > auch immer gleich eine GND und Vcc Schiene. Was für Schienen? Machst Du die selber, oder hab ich die falschen Bauteile? Meine Platine ist eine Platine mit einem rechteckigen Gitter aus einzelnen isolierten Kupferpunkten, vielleicht ist das ja schon die falsche Wahl? Vielen Dank und viele Grüsse, Thomas
Thomas schrieb: > Matthias Sch. schrieb: >> Das versteh ich nicht so ganz. Du wickelst den Draht nicht um den >> Anschluss? Ich bestücke normalerweise die Lochrasterplatine schon mal >> mit den benötigten IC Fassungen und den Abblockkondensatoren. Je nach >> den Strömen, die fliessen, nehme ich dann Fädeldräht oder festen dünnen >> Kupferdraht (z.B. aus Telefoninstallationsleitung) und mache die >> Versorgungsleitungen Vcc und GND... > > Wie gesagt, meine Erfahrung besteht bislang aus zwei Lochrasterplatinen. > Bei den IC Sockeln habe ich den Eindruck dass die zu kurz sind, um noch > etwas drumherum zu wickeln. Nö, das geht schon. Aber ohne einen Fädelstift ist das eher mühsam. Dort wo die Verbindung beginnt hat sich bei mir bewährt, den Draht ins Loch zwischen Sockelpin und Platine zu stecken, dann 2 bis 3 mal um den Pin rumwickeln, etwas(!) stramm ziehen (aber nicht zuviel sonst ziehst du den Draht ab) und dann löten. (*) Damit hält der Anfang schon mal. Und dann geht man mit dem Fädelstift von einem Pin zum nächsten, wickelt wieder ein paar mal (2-3 mal) um den Pin und ab gehts zum nächsten. Solange bis man alle Pins durch hat, die zu dieser Leitung gehören. Nochmal kurz kontrollieren, ob man sich nirgends vertan hat und dann die einzelnen Pins löten. (*) Das geht mit den billigstorfer Belchsockeln besser als mit den gedrehten Präzissionssockeln. ACh ja. Bewährt hat sich auch den Sockel erst mal an 2 gegenüberliegenden Ecken mit einem Lötpunkt gegen herausfallen zu sichern. Dabei darauf achten, dass der Sockel auch wirklich bis zum Anschlag in der Platine sitzt. Mit nur lediglich 2 Lötpunkten kann man das leicht korrigieren und eventuell eine noch mal aufschmelzen und den Sockel nachdrücken. > Was für Schienen? Machst Du die selber, oder hab ich die falschen > Bauteile? Meine Platine ist eine Platine mit einem rechteckigen Gitter > aus einzelnen isolierten Kupferpunkten, vielleicht ist das ja schon die > falsche Wahl? Die Kupferpunkte kann man aber auch miteinander mit Lötzinn verbinden und sich so eine 'Leiterbahn' aus Zinn machen. Von diesen geradlinigen 'Schienen' kann man dann immer wieder mal eine Abzweigung zu den Blockkondensatoren machen. Durchaus auch schon mal mit stärkerem Draht.
Für die Spannungsversorgung GND/+5/+3 habe ich selbstklebendes Kupferband (5mm, zB. für Tiffany-Bastelei) verwendet. Je nach Platzverhältnissen kann man alles auf der Unterseite oder eins oben und eins unten anbringen und dann mit kurzen Drahtstückchen (die Reste von bedrahteten C/Rs) zu den Pins führen. Damit bekommt man eine recht stabile Stromversorgung hin. Wenn einem das Band zu teuer ist, kann man auch dickeren Silberdraht "oben" führen und mit den Drahtstücken an den Pins unten anlöten.
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