Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Überlegungen Datenlogger


von Hainz (Gast)


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Ich möchte mir einen Datenlogger mit 8 Kanälen, 100Hz Abtastrate und 
min. 16Bit Auflösung bauen. Der Eingangsspannungsbereich solte 0..10V 
betragen.
Wichtig ist ein möglichst stromsparender Betrieb, teilweise auch mit 
Batterie. Daher macht mir die Eingangsstufe Sorgen. Da ich die Eingänge 
möglichst hochohmig (und robust) brauche, muss ich mir >10V zur 
Versorgung der Eingangs-OPVs generieren. Wie mache ich das effizient?
Ist es besser die Daten erstmal in einem SPI-Flash zwischenzuspeichern 
und wenn dieses voll ist auf eine SD-Karte zu schreiben? Gibt es 
eigentlich Probleme mit 32GB SD-Karten?

von NopNop (Gast)


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Hainz schrieb:
> Ich möchte mir einen Datenlogger mit 8 Kanälen, 100Hz Abtastrate und
> min. 16Bit Auflösung bauen.

Ich denke mal die größte Herausforderung wird dabei die geforderte 
Auflösung sein, der Rest geht.

Hainz schrieb:
> Wichtig ist ein möglichst stromsparender Betrieb, teilweise auch mit
> Batterie.

Dann bedenke dass die SD-Karte ganz schön stromhungrig sein kann (laut 
Spec 45/80mA, ich habe aber auch schon deutlich darüber gemessen).

Hainz schrieb:
> Da ich die Eingänge
> möglichst hochohmig (und robust) brauche, muss ich mir >10V zur
> Versorgung der Eingangs-OPVs generieren. Wie mache ich das effizient?

Schaltregeler?

Hainz schrieb:
> Ist es besser die Daten erstmal in einem SPI-Flash zwischenzuspeichern
> und wenn dieses voll ist auf eine SD-Karte zu schreiben?

Kommt darauf an wieviel RAM du auf dem uC zur Verfügung hast, 
normalerweise solltest Du versuchen so große Blöcke wie möglich auf die 
SD-Karte zu schreiben. Dann brauchst Du die SD-Karte nicht so oft 
bestromen. Also internen Speicher befüllen, z.B. 256 Messwerte = 512 
Byte. Zwischen den Messungen den Controller immer in den Sleepmode. Wenn 
der interne Speicher voll ist die SD-Karte einschalten, initialisieren 
und die Daten weg schreiben.

Hainz schrieb:
> Gibt es
> eigentlich Probleme mit 32GB SD-Karten?

Wieviele Jahre möchtest Du denn Mitloggen?

Noch ein paar Links:
http://www.roland-riegel.de/sd-reader/index.html
http://elm-chan.org/fsw/ff/00index_p.html

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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>muss ich mir >10V zur Versorgung der Eingangs-OPVs generieren

wozu denn das? Mach mal einen Spannungsteiler vor. Es gibt OPAmps die 
mit 2,5V Ub funktionieren. Mit 16bit ADC gibt es von AD einen uC mit 
8051er Kern, das ist vermutlich am effizentesten. Speichern solltest du 
gleich auf SD Karte, Probleme sollte es auch mit der 32GB Karte nicht 
geben. Mit der kannst du dann schon ziemlich lange loggen.

Grüsse

von Seebeck (Gast)


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Welche Lösungsansätze sollen bei der Verwendung von >= 16-Bitwandlern 
zur Kompensation des Seebeck-Effektes Anwendung finden?

von Hainz (Gast)


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direkt Spannungsteiler

von UR-Schmitt (Gast)


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Wofür brauchst du bei 16 Bit noch einen Eingangsverstärker, und wie 
willst du bei der OP Schaltung dann einen max. Fehler von 1 / 2^16 also 
weniger als 0,001% erreichen?
WAS willst du denn messen?

von Hainz (Gast)


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Ich brauche keinen Eingangsverstärker sondern einen 
Eingangsimpedanzwandler, da die Spannunsmessungen möglichst ohne 
Beeinflussung der zu untersuchenden Schaltung möglichst rückwirkungsfrei 
gemessen werden müssen. Welche Signale genau untersucht werden müssen 
wird sich erst im Laufe der Messungen ergeben, daher hier erst ma die 
"Worst Case" Anforderungen.

von Seebeck (Gast)


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16-Bit ADC werden gerne wegen ihrer hohen Auflösung verwendet.
Ahnungslose wissen halt nicht, dass sie mindestens die unteren 4 Bit 
wegen Seebeck etc. wegwerfen müssen.
In ihrem Glauben, eine 16-Bit-Genauigkeit realisiert zu haben, sind sie 
meistens sehr glücklich.

von Hainz (Gast)


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Ich habe explizit 16Bit Auflösung geschrieben, NICHT Genauigkeit...

von Falk B. (falk)


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Glück gehabt ;-)

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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Herr Seebeck glaubt offenbar, dass "sein" Effekt das einzige ist was 
Mist macht. Ist es natürlich nicht,im Gegenteil, die Drift der 
Widerstände ist ein weitaus größeres Problem als die paar uV 
Offsetspannung infolge kleinerer Temperaturdifferenzen.Weiters ist auch 
das Layout alles andere als trivial. Aber 16 Bit Auflösung sollte bei 
sorgfältigem Design drin sein.

Grüsse

von Norbert (Gast)


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Gebhard Raich schrieb:
> Aber 16 Bit Auflösung sollte bei
> sorgfältigem Design drin sein.

Wenn man einen 16Bit Wandler nimmt, dann sind 16Bit Auflösung selbst 
bei schlechtestem Design(*) nicht nur möglich sondern sogar 
außerordentlich wahrscheinlich. :-)

* zB. 'Verdrahtung' mit nassen, gesalzenen Baumwollfäden

von Gebhard R. (Firma: Raich Gerätebau & Entwicklung) (geb)


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für den zwänglichen Norbert: Auflösung 16Bit = U_Ref/65536
geht's dir jetzt besser?

von Norbert (Gast)


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Danke, mir ging es gar nicht schlecht.

Dem von mir geschriebenen Satz sollte der geneigte Leser nur entnehmen 
können, das die Auflösung nicht von (gutem/schlechtem) Design abhängt, 
sondern einzig von der vom Wandler zur Verfügung gestellten Auflösung.
Zur Verdeutlichung hatte ich eigens ein (nachträglich ziemlich 
überflüssig erscheinendes) Ironie-Detektions-Triplet angehängt.

von Klugscheißer (Gast)


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Norbert schrieb:
> sondern einzig von der vom Wandler zur Verfügung gestellten Auflösung

Nicht zwingend...es gibt ja schließlich auch noch Oversampling ;-)

von Norbert (Gast)


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Da muß ich dir Recht geben. Man könnte noch eine Trilliarde mal 
'oversamplen' und von 16Bit auf >50Bit Auflösung kommen. ;-)

von Norbert (Gast)


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Da fällt mir gerade noch ein:
Für ein gutes 'oversampling' ist es erforderlich das Schaltungsdesign 
schlecht zu machen.
Wir wollen ja nicht ständig präzise das Gleiche messen.
Rauschen ist prima, brummen ist aber schlecht. ;-)

von Gregor B. (Gast)


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Also, wenn Du einen Sigma-Delta-Wandler verwndest, haben diese 
üblicherweise einen internen Verstärker (oder einen Buffer bzw. eine 
Kombination aus beidem)(kann man in vielen Fällen auch brücken), dann 
brauchst Du keinen externen Verstärker mehr.

Beispiel TI MSC1210: 24-Bit Auflösung, Eingangsstrom auf den 
Analog-Kanälen mit eingeschaltetem Buffer: 0,5nA.

Das ist übrigens ein ADC mit integrietem µController (8051).
Kostet bei Digikey ca. 22€

Ähnlich ist der C8051F350, auch mit 24-Bit AD-Wandler und integriertem 
8051, kostet <6€.

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