Hallo an alle, ich habe eine Verständnissfrage. Ich möchte gerne mein analoges vu-Drehspulmesswerk zum Leben erwecken. Es soll nur als Gimmick auf einem Radio stehen und über ein Mikrofon die Nadel irgendwie zum zappeln bringen (möglichst im ganzen Bereich bzw. nicht immer am Anschlag). Meine Frage: Reicht es einen einfachen Verstärker mit dem LM386 hinter dem Mikro aufzubauen (20,50,200 fach?) und dahinter das Messwerk mit Brücke und Kondensator anzuschließen oder brauche ich da wirklich eine aufwändige Vorverstärkerschaltung? Ich würde das gerne mit einer 9 Volt Batterie betreiben. Ich habe überall unterschiedliche Meinungen über die Möglichkeit gehört und bin mir deshalb nicht sicher. Über Hilfe würde ich mich freuen. Habe Frei und lange weile und steh auf so Retro-Kram. Die Led-lösung finde ich öde. Mit freundlichen Grüßen Steffen
> Reicht es einen einfachen Verstärker mit dem LM386 hinter > dem Mikro aufzubauen (20,50,200 fach?) Du brauchst keinen LM386 Lautsprecherverstärker. Es tut ein normaler Operationsverstärker wie LM358. Allerdings sollte man das Signal gleichrichten. Das könnte ein single supply OpAmp gleich mit erledigen. Also +9V +9V | | 2k2 +---------|+\ | | | >--(Instrument)--+ +--100nF--+ +--|-/ | | | | | Mikro 100k +----------------------+ | | | Masse Masse 1k bis 10k | Masse Man muß halt noch den einen Widerstand an die Empfindlichkeit deines Instruments anpassen. Ich überlege noch, ob die Dämpüfung des Instruments vielleicht in der Schaltung zu hoch ist, und ob es beim Einschalten nicht mal hart an den Anschlag läuft. Ausprobieren.
Wow, danke für die schnelle Antwort. Ich baue also diesen einfachen Schaltplan mit einem LM358 und einem kleinen Elektretmikrofon nach und brauche nichtmal eine Gleichrichtung? Genial. Als Widerstand kann ich ja einfach ein Poti benutzen. Hast du eine Vorstellung wie der Anschlag nachher aussehen wird? Ist es möglich, dass das Messwerk dabei kaputt geht?
> Hast du eine Vorstellung wie der Anschlag nachher aussehen wird? Das Instrument schlägt an den Anschlag. > Ist es möglich, dass das Messwerk dabei kaputt geht? Es wird günstigenfalls ein 100uA Instrument sein, das sollte bei 10k nicht gefährdet sein, bei 1k bekommt es 1mA ab. Der Einschaltimpuls entsteht durch den 100nF Kondensator. Man könnte ihn verhindern, aber ich denke es gibt kein Problem.
Hey sag mal braucht man nicht noch einen Kondensator parallel zum Messwerk oder dient der nur der Gleichrichtung? Ist diese Schaltung eigendlich ein VU oder ein PPM Messgerät? Danke.
Sinnvoll wäre, die Anzeige logarithmisch anzusteuern. Geht im einfachsten Fall mit einer Diode: http://www.elexs.de/messen6.html
> sag mal braucht man nicht noch einen Kondensator parallel zum Messwerk
Die Nadel ist träge (genug? Du wolltest es eh zappeln sehen und nicht
gedämpft laufend)
> Ist diese Schaltung eigendlich ein VU oder ein PPM Messgerät? Nichts von beiden. Ein Zappelmeter. Für VU und PPM sollte es schon messen: http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30.2
Zappelmeter finde ich gut als Namen^^. Ich hab mir gerade alle Teile besorgt und hoffe, dass der LM358 auch Gleichrichtet und alles auf anhieb funktioniert. Ich werde dann berichten. Danke MaWin Gruß Steffen
Vielleicht kann man noch eine einfach gestrickte träge AGC mit einbauen, damit es bei "Zimmerlautstärke" und "Partymodus" gleich zappelt. Ich denke da an einen FET, der den unteren Widerstand eines Spannungsteilers ersetzt und mit der gleichgerichteten und geglätteten Ausgangsspannung gespeist wird. mfg mf
Hey die Schaltung ist jetzt fertig, ABER es ist nur ein kleiner Ausschlag zu sehen und das auch nur wenn ich gegen das Mikro schnippse. Der Widerstand hat 5k.
Wenn ich kleinere Widerstände nehme, wird der Anfangsanschlag nur höher, die Nadel bleibt danach genauso unbeeindruckt wie bei 10kOhm. Muss ich das doch gleichrichten?
Sorry fürs Doppelposten. Auf deinem Schaltplan ist der LM358 nicht mit Masse verbunden sondern nur mit VCC. Ist das richtig? Habe den OP nämlich auch an Gnd angeschlossen. Eine Diode in reihe mit dem Messinstrument hat auch nichts bewirkt.
> Habe den OP nämlich auch an Gnd angeschlossen.
Natürlich.
Wie viel uA hat/braucht dein Messinstrument ?
R = 0.5 / Messinstrumentstrom_für_Vollausschlag
Ja, mit dem Problem daß er beim Einschalten an
den Anschlag schlägt. Hiermit kann man das
bekämpfen:
+9V
|
1k
|
+--100uF--Masse
|
1k +---------|+\
| | | >--(Instrument)--+
+--100nF--+ +--|-/ |
| | | |
Mikro 100k +----------------------+
| | |
Masse Masse 1k bis 10k
Ich hab die Schaltung jetzt geändert. Der Anschlag ist jetzt geringer geworden, aber egal ob ich jetzt einen 1k, 5k, 10k Widerstand nehme, nach einem kurzen Anschlag (wird dementsprechend größer) kann man die Nadel nur minimal bewegen und nur wenn man kräftig ins Mikro pustet. Auf dem Messwerk steht keine uA zahl drauf, aber egal ob 50 oder 100uA (gibts noch andere?), ich hab ja jetzt alles durch probiert. Ich habs auch mit nem anderen Messwerk (waren zusammen verbaut) und einem anderen Mikrofon probiert und keine Änderung festgestellt. Mit R meinst du doch den 1-10k Widerstand, oder? Echt toll das du immer antwortest, vielleicht finden wir ja noch eine Lösung.
> aber egal ob 50 oder 100uA (gibts noch andere?) Natürlich, bis in den Milliamperebereich. > Mit R meinst du doch den 1-10k Widerstand, oder? Ja. Halt so weit verkleinern, bis es empfindlich genug ist, dabei immer den Anfangsanschlag im Auge behalten. Mikrophon richtigrum polen !
Widerstand auf 220 Ohm gesetzt. Jetzt gibts einen zu hohen Startimpuls, ich kann nun aber durch pusten den ganzen Bereich erreichen. Jedoch nur wenn ich wirklich 1cm vor dem Mikro puste. Musik wird nicht wahrgenommen und gesund kann das übersteuern ja auch nicht sein. Hast du noch eine Idee?
Das scheint ja ein ausgesprochen unempfindliches Messwerk oder Mikro zu sein. Hast du überhaupt ein Elektret-Miko (bei dem man wie gesagt die Polung beachten muß und das eventuell 3 Anschlüsse hat) oder ist es ein dynamisches Mikro oder 48V phantomgespeistes Mikro? Natürlich kann mna auch mit 10 Ohm drangehen, aber 10 Ohm hat ja quasi der OpAMp Ausgang, und man müsste sich was noch besseres gegen übersteuern auchen.
Naja der Verkäufer sagte mir, das sei ein Elektretmikro und irgendwas von Phantomspeisung. Das Ding hat zwei Anschlüsse, einen weißen und einen silber geschirmten und ist als kleine Kapsel ausgeführt. Kosten waren 1.50Euro (ich weiß nicht ob man für den Preis was ausreichendes bekommt). Die Polung ist richtig, ich habs aber auch nochmal andersrum probiert. Dann geht garnichts. Über die Messwerke kann ich nichts sagen, die waren mal zusammen in einem Verstärker oder Tonbandgerät verbaut. Hab die über Ebucht gekauft.
> sei ein Elektretmikro Na das klingt passend. Wenn du den 100nF grösser machst (z.B. 1uF) knallt es zwar noch stärker an den Anschlag, hört aber tiefere Töne. Vielleicht hilft das. Wenn du die Schaltung siehst, zu der ich einen Link angegeben habe, dann erkennst du eine ähnliche Schaltung. Eventuall baust du die mal nach, mit dem Messwerk an dem 330nF Kondenstaor an Stelle des LM3915 und dem Mikro mit 2k2 vor dem 33nF am Eingang. Allerdings erkenne ich keinen funktionellen Unterschied.
Tja Schade, ich habe den 100nf durch 1uf ersetzt. Anschlag ist höher, aber danach ist die Anzeige immernoch desinteressiert. Es muss doch möglich sein sowas funktionierend zu bauen. Diese LED-Versionen haben doch das gleiche Problem, oder? Das Signal muss auch da vorverstärkt werden. Ich befürchte ich muss mir doch die Arbeit machen und einen Vorverstärker bauen oder kaufen (ist wahrscheinlich günstiger).
Was sagst du zu dieser Schaltung ? http://www.ds-electronics.de/pictures/electret_mikrofon_vorverst_schaltplan.png Ist sie es wert, aufgebaut zu werden?
Das ist jetzt einfach nur mal ein Verstärker, ohne Gleichrichtung. Will man mit ihm das Instrument anstreiben, muß noch eine Gleichrichtung hinzu. Eine Diode kostet 0.7V, also ist bei kleinen Spannungen ein Präzisionsgleichrichter mit OpAmp nötig. Da könnte man gleich Verstärker und Gleichrichter koppeln. Statt der 33k: +--(A)--+ | | +-330nF-+ | | +--|<|--+--33k--+ | | --+------2pF------+--- | | +--|>|-----33k--+ Die 2pF kann man auhc weglassen.
Jetzt bin ich verwirrt. Wo muss das ganze Gedöns denn ran und was ist(A)? Ich werde mir gleich erstmal ein Steckboard und die Teile bestellen.
(A) ist ein Amperemeter, also dein Instrument, und die Schatung ersetzt den 33k Widerstand in deiner Schaltung (der dort senkrecht steht, aber ich kann waagerecht besser zeichnen) Falls das Instrument ungefähr 33k hat (viele haben 20k, würde passen), kann man in seinem Diodenzweig sogar den 33k und den 330nF wegpassen.
OK, jetzt hab ichs fast^^ Letzte Frage, was passiert mit dem Widerstand, Kondensator und Log Poti? Brauch ich die? Denn den Ausgang brauch ich ja nicht.
Teile sind bestellt. Wozu kann man den 27kOhm Widerstand eigendlich überbrücken?
Ist es dann nicht sinnig ein Poti einzubauen um das Messinstrument/den Anschlag zu justieren? Glaubst du, dass hier wieder der Start-Impuls zu sehen ist? Oh diese Spannung, warum ist heute erst Sonntag.
Hey Danke MaWin ich hab die Schaltung jetzt aufgebaut und sie funktioniert wunderbar. Ich musste allerdings den einen 27k und den 1,5 kOhm weglassen und aus dem einen 33kOhm ein Poti machen, sodass ich jetzt die Skala anpassen kann. Das Mikrofon nimmt jetzt auch Geräusche im ganzen Raum war und nicht nur 2cm vor dem Lautsprecher. Dieses Forum ist einfach nur gut.
Toll so ein Steckbrett, da kann man einfach Teile tauschen und gucken was passiert. Z.B. Wenn ich den 10uF zu einem 100uF mache ist der Anschlag über die ganze Skala zu sehen und das bei kleiner Lautstärke. Kann mir jemand sagen warum das so ist?
steffen schrieb: > Toll so ein Steckbrett, da kann man einfach Teile tauschen und gucken > was passiert. Genau. Und wenns nicht funktioniert, darf man raten, obs an den falschen Bauelementen oder am Steckbrett liegt. :-) Gruss Harald
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