Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Muss man zwingend Elektrotechnik studieren um ein gutes Labornetzteil selbst zu entwerfen und zu


von Machbarkeitsfrage (Gast)


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bauen?


Also wenn man Autodidakt ist und gewohnt ist akademische Bücher wie 
solche zu lesen:

http://www.amazon.de/Halbleiter-Schaltungstechnik-Ulrich-Tietze/dp/3642016219/

oder
Grundgebiete der Elektrotechnik: Band 1 bis Band 3



Ist das machbar oder braucht man hier noch weiterführendes 
Spezialwissen, welches extra Bücher bzw. den Besuch von Studienfächern 
erfordert?


Ich dachte da an ein Schaltnetzteil welches mit solchen aus der 
Preisklasse von ca. 800 € mithalten kann, die Arbeit soll sich ja 
schließlich auch lohnen.


Wäre das machbar, wenn man die obigen Bücher durcharbeitet und viele 
Testschaltungen in der Freizeit und am Wochenende baut und übt und 
testet?

: Verschoben durch Admin
von Klaus D. (kolisson)


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kommt  drauf an.
k.

von Matulo (Gast)


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alternativ könnte man die Bücher auch aufessen, das geht schneller
und man hat praktisch das gesamte Wissen darin schon Intus. Was dann
noch an elektronischer Weiterbildung fehlt kann man ja in den Darmend-
produkten suchen und geziehlt nachforschen.

viel Erfolg

von Machbarkeitsfrage (Gast)


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Matulo schrieb:
> alternativ könnte man die Bücher auch aufessen, das geht schneller
> und man hat praktisch das gesamte Wissen darin schon Intus. Was dann
> noch an elektronischer Weiterbildung fehlt kann man ja in den Darmend-
> produkten suchen und geziehlt nachforschen.

Information ist keine Materie, die Information besteht nur durch die 
Anordnung der Materie und die geht beim Aufessen verloren.

Kann also nicht sein, was du behauptest.



Und so jetzt bitte die ernsthaften Antworten. (konnte nicht widerstehen)

von Machbarkeitsfrage (Gast)


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Klaus De lisson schrieb:
> kommt  drauf an.
> k.

Auf was würde das genau ankommen?

von RTFM (Gast)


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Matulo schrieb:
> die Bücher auch aufessen

Uhhhh, davon bekomm ich immer sooolche Blähungen!

Mal im Ernst:
Bücher kosten Geld, Lesen kostet Zeit, Besuch von Studienfächern kostet 
Zeit und Geld, alles kostet Geld und viel Zeit. Hast Du das alles?
Bis Du dein superprofessionelles Netzteil fertig hast, wirst Du wohl 
über dem Ladenpreis eines gleichwertigen Gerätes (also keins vom großen 
C!) liegen.

von Matulo (Gast)


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Machbarkeitsfrage schrieb:
> Information ist keine Materie, die Information besteht nur durch die
> Anordnung der Materie und die geht beim Aufessen verloren.


Tja, wenn man versucht Information in einem Vakuum zu speichern dann
würde es wohl helfen dort ein wenig speicherfähige Materie zu horten
um diesen Mißstand zu kompensieren.

von Machbarkeitsfrage (Gast)


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RTFM schrieb:
> Mal im Ernst:
> Bücher kosten Geld, Lesen kostet Zeit, Besuch von Studienfächern kostet
> Zeit und Geld, alles kostet Geld und viel Zeit. Hast Du das alles?
> Bis Du dein superprofessionelles Netzteil fertig hast, wirst Du wohl
> über dem Ladenpreis eines gleichwertigen Gerätes (also keins vom großen
> C!) liegen.

Elektronik sucht man sich als Hobby aus, damit man Probleme lösen und 
Dinge lernen kann, die man vorher nicht hatte bzw. benötigte.


Du darst mir aber gerne beantworten, wofür ich überhaupt ein fertiges 
kommerzielles Labornetzteil kaufen sollte, wenn ich mich auch nicht mit 
Elektronik beschäftigen soll?

von RTFM (Gast)


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Machbarkeitsfrage schrieb:
> wofür ich überhaupt ein fertiges
> kommerzielles Labornetzteil kaufen sollte

Als Autodidakt mit tollen Büchern solltest Du diese Frage aber schon 
selbst beantworten können.

von Paul (Gast)


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Ein Studium braucht man dazu sicher nicht. Ein Studium braucht man 
eigentlich nur als Eintrittskarte für gewisse Arbeitsplätze mit gewissen 
Aufstiegschancen. Zur Schaltungsentwicklung braucht man neben einigem 
theoretischen Grundwissen (was man auch im Studium lernt) vor allem viel 
Erfahrung, die man in einem Studium nicht erlangen kann. Es gibt im 
Studium je nach Studienschwerpunkt ja nur etwa 2 Elektronikvorlesungen. 
Schaltungsentwicklung lernt man im Studium also nicht, jedenfalls nicht 
so dass es praktisch anwendbar wäre. Man muss sich das alles selbst 
aneignen. Das gilt auch für jene Studenten, die Schaltungsentwicklung in 
ihrer Diplomarbeit machen. Ich bin sicher, ein Techniker lernt mehr zum 
Thema als ein E-Technik Student. Das von dir genannte Buch ist sicher 
eine gute Grundlage, auch für praktisch relevante Schaltungsentwicklung. 
Es genügt aber sicher nicht für dein Vorhaben. Du brauchst vor allem 
sehr viel Zeit und Geld um die nötige Erfahrung zu erlangen. Viele Dinge 
stehen in keinem Buch. Die theoretische Elektrotechnik aus einem Studium 
bringt dich da eher nicht weiter.

von Martin S. (sirnails)


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Naja Paul, ich würde das jetzt mal nicht zu streng sehen. Aber ich muss 
auch jetzt nach 6 Semestern zugeben, dass ich mir die Frage, was ich 
denn jetzt mehr weiß, als vorher, kaum beantworten kann.

Ich Studium selbst - würde ich sagen - lernt man vorzugsweise die 
Grundlagen, die man braucht, um das "höhere Wissen" überhaupt vom 
Fundament aus verstehen zu können. Man lernt Methodik und man lernt, 
sich auf den Hintern zu setzen, wenn man gut sein will. Vor allem lernt 
man im Praxissemester aber einen potentiellen AG kennen.

Mehr aber eigentlich auch nicht.

Das Problem, dass ich an den vielen tollen Büchern sehe ist, dass Themen 
meist zu komplex, meist aber auch nur zu oberflächlich behandelt werden. 
Das führt dann entweder zu dem "Ach ist ja gar nicht so schwer" oder 
"Puh, so kompliziert brauche ich das eigentlich nicht"-Denken. Ein 
Professor, der seine Materie beherrscht, weiß, welche Dinge eigentlich 
eher unwichtig, oder einfach nur "schön zu wissen" sind, oder welche 
Dinge unabdingbar dazugehören.

Von daher wird ein Buch ein Studium nicht ersetzen. Wenn Du allerdings 
die Muße hast, Dich Stunden um Stunden in diese Themenkomplexe 
hineinzuarbeiten, Dein gelerntes Wissen auch am Aufbau von Schaltungen 
zu testen (Was ein E-Techniker eh schon von Kinderbeinen auf getan hat), 
dann sollte es kein Problem sein.

Aber eines sollte Dir auch klar sein: Die richtigen Probleme kommen erst 
im Versuch. Und dann musst Du natürlich auch so viel wissen, um Deine 
Messergebnisse richtig zu interpretieren. Ein Dozent sagt Dir, warum 
Flankensteilheit bei Schaltnetzteilen so wichtig ist und wie man sie 
steiler bekommt. Ein Buch vielleicht... vielleicht aber auch nicht....

von Chef (Gast)


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Ich würde ein BWL-Studium einem Ingenieurstudium vorziehen.
Falls das Netzteil ein wirtschaftlicher Erfolg wird, kann man auf den 
Ergebnissen der Ingenieursarbeit reiten und ordentlich absahnen.
Wird es ein Mißerfolg, dann kann man die Entwickler entlassen.
Beides ist bequemer, als sich um Flankensteilheiten zu kümmern.
Es wird auch besser bezahlt.

von Harald W. (wilhelms)


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Machbarkeitsfrage schrieb:

> Also wenn man Autodidakt ist und gewohnt ist akademische Bücher wie
> solche zu lesen:
>
> http://www.amazon.de/Halbleiter-Schaltungstechnik-Ulrich-Tietze/dp/3642016219/

Naja, das ist nicht gerade "akademisch", sondern eher ein Grundlagen-
buch.

> Ist das machbar oder braucht man hier noch weiterführendes
> Spezialwissen,

Man braucht vor allen Erfahrung.

> Ich dachte da an ein Schaltnetzteil welches mit solchen aus der
> Preisklasse von ca. 800 € mithalten kann, die Arbeit soll sich ja
> schließlich auch lohnen.

Es wird Dir sicher nicht gelingen, ein Netzteil zu konstruieren,
welches besser oder billiger als ein entsprechendes Kaufgerät ist.
Gruss
arald

von MaWin (Gast)


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> Ich dachte da an ein Schaltnetzteil welches mit solchen aus der
> Preisklasse von ca. 800 € mithalten kann

Auch mit einem Studium weisst du nicht, wie man so was aufbaut.
Nur eben in der Theorie.
Es gibt passendere Bücher:
 "Switchmode Power Supply Handbook", Billings, McGraw Hill, 0070067198
 "Switching Power Supply Design", Pressman, McGraw Hill, 0070522367

und dann muß man probieren.

Es ist damit zu rechnen, daß du mehrmals Elektronik im Wert der 800 EUR 
schrottest, und zum ausprobieren mehr Bauteile kaufen musst als diese 
800 EUR, zu dem brauchst du Messgeräte die deutlich mehr als 800 EUR 
kosten, aber mit etwas Fachkenntnis kann dann so was bei rauskommen:

 http://www.gb97816.homepage.t-online.de/ Hochstromquelle 24V/80A

von lücht (Gast)


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>Ich würde ein BWL-Studium einem Ingenieurstudium vorziehen.
>Falls das Netzteil ein wirtschaftlicher Erfolg wird, kann man auf den
>Ergebnissen der Ingenieursarbeit reiten und ordentlich absahnen.
>Wird es ein Mißerfolg, dann kann man die Entwickler entlassen.
>Beides ist bequemer, als sich um Flankensteilheiten zu kümmern.
>Es wird auch besser bezahlt.
seufz. Jeden Tag so ein dummes Geschwätze hier im Forum.

von Stefan (Gast)


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>> Es wird Dir sicher nicht gelingen, ein Netzteil zu konstruieren,
>> welches besser oder billiger als ein entsprechendes Kaufgerät ist.

Du meinst sicher besser und billiger. Oder geht ganz sicher!

Stefan

von lumi (Gast)


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von Stefan M. (celmascant)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Es wird Dir sicher nicht gelingen, ein Netzteil zu konstruieren,
> welches besser oder billiger als ein entsprechendes Kaufgerät ist.
> Gruss
> arald

Das ist fast richtig.
Mit genügend Elan wird er eines von beidem sicher schaffen, also besser 
ODER billiger. Beides zusammen wird schwer bis unmöglich...

Aber jetzt mal ehrlich, wer bastelt denn eine Elektronik um sagen zu 
können "Die ist besser und billiger als vom Hersteller xy"?
Ich bastel so Sachen einfach weil ich es KANN und ich hinterher sagen 
kann "Hey, ich hab dieses und jenes SELBST gebaut!"

Z.B. gerade eine Akkuüberwachung incl. Lichtfunktionen und 
Sicherheitseinrichtungen für mein 1:6 RC-Modell.
Klar, kann ich auch für 50€ kaufen. Ich habs jetzt halt für den gleichen 
Preis selbst gebaut, mit ein paar kleinen Gimmiks dazu.
Und warum? Weil ich es kann^^ Also Billiger war es schonmal nicht und ob 
es besser ist wird sich noch zeigen.

Ich habe nicht studiert, "nichtmal" ein Abitur. Das sind nur Titel die 
man sich an die Wand hängen kann, aber mit Wissen oder Können hat das 
nur begrenzt was zu tun.
Man muss eben wissen, wo man sein Wissen herbekommt.
Meistens lese ich die Funktionsweise in alten DDR-Schaltungsbüchern von 
meinem Vater nach und baue dann eine, auf meine Ansprüche geänderte, 
"Zeitgemässe" Version. (Wer will denn noch 1000 Transistoren und 100 
Logic-ICs wenns ein AVR auch tut^^ ). Aber die Funktionsweise ist immer 
super beschrieben.
Wenn ich dann mal doch Fragen zur Analogtechnik habe, kann ich einfahc 
bei Vater nachfragen. Der weis was er tut und kann einem eigendlich 
immer weiterhelfen.
Und für alles was er nicht weis, gilt: "Google ist dein Freund". Hat bis 
jetzt fast immer funktioniert^^

Gruss Stefan

von Stefan (Gast)


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>> Mit genügend Elan wird er eines von beidem sicher schaffen, also besser
>> ODER billiger. Beides zusammen wird schwer bis unmöglich...

Das ist fast richtig. ;-)
Mit genügend Elan UND Geld wird er beides schaffen.

>> Ich habs jetzt halt für den gleichen Preis selbst gebaut, mit ein paar >> 
kleinen Gimmiks dazu.

Und das sollte wohl Antrieb genug sein!

Stefan

von Johannes E. (cpt_nemo)


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Machbarkeitsfrage schrieb:
> Ich dachte da an ein Schaltnetzteil welches mit solchen aus der
> Preisklasse von ca. 800 € mithalten kann, die Arbeit soll sich ja
> schließlich auch lohnen.
> Wäre das machbar, wenn man die obigen Bücher durcharbeitet und viele
> Testschaltungen in der Freizeit und am Wochenende baut und übt und
> testet?

Ob es machbar ist, hängt hauptsächlich von dir selber ab. Wenn du noch 
nie etwas in diesr Richtung gemacht hast, ist das schon ein langer Weg. 
Du brauchst dazu auch einiges an Equipment, das nicht gerade billig ist 
und vor allem viel Zeit.

In den etwas teureren Schaltnetzgeräten steckt schon einiges an Know-How 
drin, neben der eigentlchen Funktion (Leistung, Genauigkeit, 
Regelverhalten)) betrifft das auch solche Punkte wie EMV, elektrische 
Sicherheit, Brandschutz, Geräuschentwicklung, Gehäusedesign, ...

Wenn man das alleine gut machen möchte, muss man sich in jedes dieser 
Gebiete einarbeiten; normalerweise machen das in einer Firma 
unterschiedliche Personen, die alle ihr Spezialgebiet haben.

Wenn man das nur rein als Hobby betreibt, lohnt sich der enorme Aufwand 
meiner Meinung nach nicht. Wenn man beruflich davon profitieren kann, 
sieht das evtl. anders aus.

Ich persöhnlich würde dir eher empfehlen, etwas zu bauen, was man nicht 
von der Stange kaufen kann. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass du viel 
Zeit und Geld investierst und hinterher feststellst, dass es deutlich 
schlechter ist als ein komerzielles Gerät, das in Summe auch noch 
weniger gekostet häte.

Ein Netzteil ist ja eigentlich ein Hilfmittel, das man benötigt, um 
Elektronik zu entwicken.
Wenn du erst mal sehr viel Zeit in die Entwicklung und den Bau eines 
Netzteils steckst, dann kannst du in dieser Zeit nicht das machen, wofür 
du das Netzteil eigentlich braucht.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> Z.B. gerade eine Akkuüberwachung incl. Lichtfunktionen und
> Sicherheitseinrichtungen für mein 1:6 RC-Modell.
> Klar, kann ich auch für 50€ kaufen. Ich habs jetzt halt für den gleichen
> Preis selbst gebaut, mit ein paar kleinen Gimmiks dazu.

So etwas ist ja auch eher trivial. Ein Schaltnetzteil ist aber
sehr theorielastig. Es sei denn, man baut nur die Schaltung aus
dem Datenblatt nach und benutzt deren PCB-Vorschlag.
Gruss
Harald

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Paul schrieb:
> ...

Das ist ein sehr, sehr richtiger Text. Da kann ich voll und ganz 
zustimmen.

von Stefan M. (celmascant)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>
>> Z.B. gerade eine Akkuüberwachung incl. Lichtfunktionen und
>> Sicherheitseinrichtungen für mein 1:6 RC-Modell.
>> Klar, kann ich auch für 50€ kaufen. Ich habs jetzt halt für den gleichen
>> Preis selbst gebaut, mit ein paar kleinen Gimmiks dazu.
>
> So etwas ist ja auch eher trivial. Ein Schaltnetzteil ist aber
> sehr theorielastig. Es sei denn, man baut nur die Schaltung aus
> dem Datenblatt nach und benutzt deren PCB-Vorschlag.
> Gruss
> Harald

Das sollte ja auch nur als Beispiel dienen.
Ist halt gerad das aktuelle Projekt.
Ich hab auch schon ganz andere "Schweinereien" zusammengebastelt.

Ich frage mich gerade wofür man ein 800€ teures Netzteil braucht?
Wenn man hochgenaue Spannungen mit ohne jeglicher Störungen braucht, hat 
man in 90% der Fälle irgend etwas im Schaltungsdesign falsch gemacht.
Beim bei den übrigen 10% braucht man 9% für Testzwecke im mA-Bereich und 
das restliche Prozent sind Sachen bei denen ich mir einen Selbstbau nie 
antuhen würde. xD

Gruss Stefan

von Wilhelm F. (Gast)


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Ein Studium ist insofern hilfreich, daß man Disziplin und Selbstlernen 
besser lernt.

Ansonsten ist es für mich auch OK, wenn man Dinge anderweitig kann.

In einer Firma wird man später wieder auf billig getrimmt, muß die 
billigste Lösung suchen, nicht die edele. Das führt zwangsläufig 
gelegentlich zu Schweinereien in Schaltplänen, Trickschaltungen, und 
ebenso im Code, wenn man den Prozessor mit mehr Speicher nicht erlaubt 
bekommt.

von MaWin (Gast)


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> Ich frage mich gerade wofür man ein 800€ teures Netzteil braucht?

Man hofft, daß es die Garantie bietet, daß der 80000 EUR angeschlossene 
Laser davon nicht beschädigt wird.

von Michael L. (michaelx)


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lücht schrieb:

>Chef schrieb:
>>Ich würde ein BWL-Studium einem Ingenieurstudium vorziehen.
>>Falls das Netzteil ein wirtschaftlicher Erfolg wird, kann man auf den
>>Ergebnissen der Ingenieursarbeit reiten und ordentlich absahnen.
>>Wird es ein Mißerfolg, dann kann man die Entwickler entlassen.
>>Beides ist bequemer, als sich um Flankensteilheiten zu kümmern.
>>Es wird auch besser bezahlt.

> seufz. Jeden Tag so ein dummes Geschwätze hier im Forum.

Wenn schon, dann von dir, nämlich weil dir die Ironie abhanden kam!

Leider. :-/

von Michael L. (michaelx)


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Klaus De lisson schrieb:
> kommt  drauf an.
> k.

Genau so isses!

Was soll man auch sonst auf so eine Frage antworten.

Es heißt ja bekanntlich, dass es keine dummen Fragen gibt. Aber bedeutet 
das jetzt auch, dass es keine dummen Fragesteller gibt? Siehste!

Es gibt zwar dumme Antworten, aber man kann auch nicht jede Frage 
sinnvoll beantworten.

Überlege mal: Was würde es dir nützen, wenn ich dir die Frage von meinem 
Standpunkt aus beantworte?

Wenn ich sage:
a) Klar, geht ohne!
b) Nee, nur mit!
c) Wenn ...
d) ...
...

Dann können jeweils alle folgenden Aussagen passen:
1. Du bist ein Träumer.
2. Ich bin ein Träumer.
3. Du glaubst es nicht.
4. Du glaubst mir nicht.
5. Du verstehst es nicht.
6. Ich verstehe dich nicht.
7. Du fühlst dich nicht verstanden.
8. ...
9. ....
10. .....
...

Also zurück auf Start!


Grüße.

PS:
Falls sich jemand aufregen möchte, ich hab heute sowas von Migräne!
Da leidet ab und zu die Empathie.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael L. schrieb:

> Es heißt ja bekanntlich, dass es keine dummen Fragen gibt. Aber bedeutet
> das jetzt auch, dass es keine dummen Fragesteller gibt? Siehste!

Das kann man getrost in einen gemeinsamen Pott werfen.

Denn, erstens, wer bestimmt, ob ich ein schlauer Fragesteller bin, und 
zweitens, ob ich auch eine schlaue Frage habe? ;-)

von MaWin (Gast)


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> Es heißt ja bekanntlich, dass es keine dummen Fragen gibt.

Auch Dienge die ständig wiederholt werden können ganze einfach falsch 
sein.

Natürlich gibt es dumme Fragen.

"Du kommst an eine Weggabelung. Einer der beiden Wege führt in den Tod, 
der andere in die Freiheit. An der Weggabelung stehen zwei Wächter, von 
denen einer immer die Wahrheit sagt und der andere immer lügt. Man weiß 
aber nicht, wer. Wie kann man mit nur EINER Frage herausfinden, welcher 
der beiden Wege der rchtige ist?"

Mit einer klugen Frage kommt man weiter.

von Michael L. (michaelx)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael L. schrieb:
>
>> Es heißt ja bekanntlich, dass es keine dummen Fragen gibt. Aber bedeutet
>> das jetzt auch, dass es keine dummen Fragesteller gibt? Siehste!
>
> Das kann man getrost in einen gemeinsamen Pott werfen.

Machst du es dir da nicht bissel zu einfach? Ich glaube nicht, dass man 
das so unakademisch verallgemeinern sollte. :-D

> Denn, erstens, wer bestimmt, ob ich ein schlauer Fragesteller bin, und
> zweitens, ob ich auch eine schlaue Frage habe? ;-)

Noch ne neue Überlegung. Ich denke, wir sollten das "Thema" mal noch 
etwas tiefer erforschen. ;-)

SCNR

von Michael L. (michaelx)


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MaWin schrieb:
> Mit einer klugen Frage kommt man weiter.

Sag ich doch. Aber muss man das jetzt wirklich so "banal" ausdrücken? 
:-D

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Natürlich gibt es dumme Fragen.

Ja, z.B. wenn einer in der letzten Abi-Stufe fragt, wie man zwei Zahlen 
voneinander subtrahiert.

Da bin ich letztens einem Ding aufgelaufen, und subtrahierte eine 
größere Zahl von einer kleineren, was ein negatives Ergebnis gibt. Und 
das war dann auch falsch. Man muß da 2 Fallbetrachtungen machen, und das 
haben Schulaufgaben in der Regel nicht. Ich hatte eine spezielle Aufgabe 
zu einem eigenen Problem. Und, dann läuft man eben auf, und bemerkt es 
auch.

Stelle einem Grundschüler die Aufgabe: 137-17. Das klappt perfekt, er 
bekommt 120 raus, wie gelernt. Aber stelle ihm mal 17-137. Da ist ganz 
schwer Hängen im Schacht.

Als ich in der Schule die Grundrechenarten lernte, großer Gott, da gab 
es keine Fallunterscheidungen mit Subtrahend > Minuend. Die Aufgaben 
passten auf einfache Weise.

von Ulli N. (Gast)


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Die Wahrheit ist: Ein abgeschlossenes Etec-Studium ist weder hinreichend 
noch notwendig, um ein gutes Labornetzteil zu entwickeln. Jemand anderer 
Meinung?

von Cyblord -. (cyblord)


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MaWin schrieb:
>> Es heißt ja bekanntlich, dass es keine dummen Fragen gibt.
>
> Auch Dienge die ständig wiederholt werden können ganze einfach falsch
> sein.
>
> Natürlich gibt es dumme Fragen.
>
> "Du kommst an eine Weggabelung. Einer der beiden Wege führt in den Tod,
> der andere in die Freiheit. An der Weggabelung stehen zwei Wächter, von
> denen einer immer die Wahrheit sagt und der andere immer lügt. Man weiß
> aber nicht, wer. Wie kann man mit nur EINER Frage herausfinden, welcher
> der beiden Wege der rchtige ist?"
>
> Mit einer klugen Frage kommt man weiter.

Leider nicht immer:
http://xkcd.com/246/

gruß cyblord

von Peter D. (peda)


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Bücher und Studium können nur die Grundlagen vermitteln.

Um ein gutes Gerät zu entwickeln, braucht es praktische Erfahrungen.
Wenn man die ersten 3 Versuche vergeigt hat, könnte das 4. schon 
einigermaßen zufrieden laufen.

Insbesondere bei Netzteilen spielt es eine Rolle, daß alle Leiterzüge 
Widerstände sind.
Wenn man also Schaltungen sieht, wo ein Differenzverstärker eine 
Spannung gegen GND mißt, dann ist das kein Unsinn.
Und das Layout spielt auch eine sehr große Rolle.


Machbarkeitsfrage schrieb:
> Ich dachte da an ein Schaltnetzteil

Gute Labornetzteile sind schonmal keine Schaltregler.
Man kann einen Schaltregler als Vorregler nehmen, das ist aber keine 
hochwertige Lösung.
Meistens werden über Relais Wicklungsanzapfungen umgeschaltet. Damit 
sind die Störimpulse auf den Umschaltzeitpunkt begrenzt.


Peter

von Michael S. (technicans)


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Bücher allein vermitteln nicht das Wissen was dazu nötig wäre.
Man braucht halt auch Erfahrung oder wenigstens die Erfahrung
anderer von denen man profitieren kann, quasi so, das das Feuer
weitergegeben wird. Die Alternative wäre die Bewahrung der Asche.
Daraus resultiert die Frage, was man eigentlich unter einem guten 
Labornetzteil zu verstehen hat? Wenn man das alles aufzählen würde,
was machbar wäre, wäre das Lastenheft vermutlich nachher so
umfangreich, das es locker mit dem von einem Mittelklassenwagen
konkurrieren könnte.
Allein was man da alles für Spielereien im Bedienfeld einbauen kann,
bis zu Schnittstellen für die Anbindung an einen PC oder ein Netzwerk
lässt der Fantasie keine Grenzen für Kreativität. Selbst wenn man
dann ein zufriedenstellenden Prototyp entwickelt hat, wirds immer
noch Verbesserungspotenzial geben.

von Paul Baumann (Gast)


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Ich weiß nicht, was die Leute immer mit hochstabilen und vor Allem
hochpräzisen Labornetzteilen wollen. Das fertige Gerät wird zum Schluß
an einem ganz anderen Netzteil betrieben und DA DRAN muß es letzten
Endes anständig funktionieren. Dann müßte man jedes Netzteil so
aufwändig wie ein Labornetzteil dimensionieren.

Was nützt jemanden ein Gerät, welches mit 12 Volt +/-5mV betrieben 
werden
muß, sonst hustet und spuckt es?

Ich halte es da mit Albert Einstein, der gesagt hat: "Mache die Dinge
so einfach wie möglich -aber nicht einfacher!"

MfG Paul

von Falk B. (falk)


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@  Paul Baumann (Gast)

>Ich weiß nicht, was die Leute immer mit hochstabilen und vor Allem
>hochpräzisen Labornetzteilen wollen. Das fertige Gerät wird zum Schluß
>an einem ganz anderen Netzteil betrieben und DA DRAN muß es letzten
>Endes anständig funktionieren.

Jain. Labornetzteile sind nicht nur zu Speisung von Schaltungen da, 
manchmal will man damit auch verschiedene, empfindliche Sache testen. 
Dafür braucht man störarme Labornetzteile.

>Ich halte es da mit Albert Einstein, der gesagt hat: "Mache die Dinge
>so einfach wie möglich -aber nicht einfacher!"

Ich auch. Aber gerade die Deutschen, egal ob Bastler oder Profi neigen 
ja oft zum Perfektionismus und Overengineering. Sieht man hier jeden 
Tag.

http://de.wikipedia.org/wiki/Perfektionismus_%28Psychologie%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Overengineering

von 123-Entwickler (Gast)


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und weg ist der Fragesteller ;-)
was ich lustig fand, ist der Gedanke des "sich lohnen" ... Gigantomanie 
lohnt sich selten.
Da sollte man sich vielleicht was anderes machbares ausdenken, was den 
Rahmen nicht völlig sprengt.

von 123-Entwickler (Gast)


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> Jain. Labornetzteile sind nicht nur zu Speisung von Schaltungen da,
> manchmal will man damit auch verschiedene, empfindliche Sache testen.
> Dafür braucht man störarme Labornetzteile.
dafür würde es reichen vorhandene Labornetzteile aufzunorden (mit 
besseren Bauteilen ... falls die nicht schon verbaut sind) anstatt das 
Rad komplett neu zu erfinden.
Von Null auf Hundert mal eben das Supernetzteil im Selbstbau zu fertigen 
ist ziemlich vermessen. Dann ist auch noch neben dem Kenntnisstand die 
Frage, welche Schaltungsunterlagen und Bauteile Dir als Bastler zur 
Verfügung stehen.

von Falk B. (falk)


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@  123-Entwickler (Gast)

>Von Null auf Hundert mal eben das Supernetzteil im Selbstbau zu fertigen
>ist ziemlich vermessen.

Unter dem macht's doch heute keiner mehr! ;-)
Jaja, der Realitätsverlust. Siehe mein Posting oben.

>Ich dachte da an ein Schaltnetzteil welches mit solchen aus der
>Preisklasse von ca. 800 € mithalten kann, die Arbeit soll sich ja
>schließlich auch lohnen.

Da hat der Herr Autodidakt keine Ahnung was Entwicklung und der Bau von 
Einzelstücken kostet und wie sich Preise von Massengütern 
zusammensetzen.

Ein Einzelstück von einem absoluten Vollprofi entwickelt und gebaut ist 
immer noch deutlich teurer als ein vergleichbares oder sogar besseres 
Produkt von der Stange. Klingt komisch ist aber so. Und wenn man KEIN 
Vollprofi ist, wird es nochmal um Faktor X teurer, vom Zeitaufwand und 
der Qualität des Ergebnisses ganz zu schweigen.
In 1 von 100.000 Fällen kommt dabei vielleicht ein Autodidakt zu seiner 
Erkenntnis und ist dann topfit. Die anderen 99.999 sind da eher weit 
abgeschlagen, der Großteil wirft schnell das Handtuch.

von Paul Baumann (Gast)


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Normalerweise ist man doch dann eine Netzteil-Didakt -ein Autodidakt ist
eher ein Mensch, der sich ein eigenes Elektroauto baut.

;-)
MfG Paul

von Amir Troglodym (Gast)


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MaWin:
>> Ich frage mich gerade wofür man ein 800€ teures Netzteil braucht?
>
>Man hofft, daß es die Garantie bietet, daß der 80000 EUR angeschlossene
>Laser davon nicht beschädigt wird.

Genau darauf wuerd ich mich bei keinem Design, das nicht speziell darauf 
ausgelegt wurde, verlassen.

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