Hallo liebe Forumsgemeinde, ich möchte den DC Motor einer Fräse gegen einen Drehstrommotor ersetzten. In der Bucht werde deshalb einen FU dafür schießen. In den Beschreibungen zu den Umrichtern lese ich immer wieder den Zusatz "ohne Filter". Brauche ich so einen Filter in jedem Fall, d.h. auch wenn ich den FU z.b. nicht bei maximaler Frequenz und Leistung betreibe? Mache ich mir die anderen Elekrogeräte zuhause gar kaputt wenn ich keinen benutze? Gruß, Georg
Es geht nicht um Dich oder Deine Geräte, sondern um Deine Nachbarn. Schließlich wollen die ungestört Radio hören bzw. fernsehen.
Ich würde dir DRINGEND davon abraten, einen FU ohne Filter zu betreiben. Diese Geräte sind ohne Filter wahre EMI-Dreckschleudern. Du störst sämtliche Geräte in deiner Umgebung. >Mache ich mir die anderen Elekrogeräte zuhause gar kaputt wenn ich >keinen benutze? Du machst sie nicht kaputt, aber die Geräte können bis zur völligen Unbrauchbarkeit gestört werden, solange der FU läuft.
Ach ja, noch was: Die Leitung zum Motor MUSS ebenfalls zwingend aus einem abgeschirmten Kabel bestehen und der Schirm sollte auf die Schutzerde gelegt werden. Ansonsten funktioniert die Leitung wie eine Antenne, die ebenfalls heftig Störstrahlung abgibt.
Aber darauf achten, dass das Ding ableitstromarm ist, sonst könnte evtl. der FI zicken machen...
FU direkt an den Motor montieren und Leitungsverbindung gut einblechen. Dann gibt es auch keine emv Probleme.
>FU direkt an den Motor montieren und Leitungsverbindung gut einblechen. >Dann gibt es auch keine emv Probleme. Den Filter brauchst du trotzdem. Die Störungen werden bei Betrieb ohne Filter über die Netzleitungen abgestrahlt, da nützt auch das beste Gehäuse nichts. Außerdem ist ein FU ein ziemlicher Klotz, der bei einer Fräse SEHR stören würde, wenn der direkt am Motor dran klebt.
Wenn kein Netzfilter drin ist nützt des Ausgangsfilter auch nix mehr, wenn eins vorhanden ist funktioniert es gut geschirmt auch ohne Ausgangsfilter. Baugröße war in der Steinzeit tatsachlig mal ein Problem...
>Wenn kein Netzfilter drin ist nützt des Ausgangsfilter auch nix mehr, >wenn eins vorhanden ist funktioniert es gut geschirmt auch ohne >Ausgangsfilter. Was soll dieses Blabla über Ausgangsfilter? Die Filter, von denen hier die Rede ist, sind immer Netz-seitig und MÜSSEN zwischen FU und Netzleitung angeschlossen werden.
Andreas schrieb: > Die Leitung zum Motor MUSS ebenfalls zwingend aus einem abgeschirmten > Kabel bestehen und der Schirm sollte auf die Schutzerde gelegt werden. Genau genommen möglichst flächig und möglichst direkt dort, wo die Y-Kondensatoren sitzen (also normalerweise am Netzfilter). Und man muss natürlich einen geeigneten Motor einsetzen, ein ganz normaler Normmotor wird ziemlich schnell abbrennen weil die Isolierung nicht für die Schaltflanken des FU geeignet ist.
Gut, also besser mit Filter betreiben. Damit komme ich dann zur Auswahl eines solchen Filters. Den FU, den ich im Auge habe, zeichnet sich dadurch aus, dass er eingangsseitig an 1 Phase 230 V / 8,2 A anschließbar ist (0,75 kW). Würde mir ein relativ einfacher Entstörfilter, wie er in Kaltgerätesteckern zu finden ist, ausreichen oder was bräuchte ich? Hätte jemand einen Link zu einem solchen Filter für mich? Danke Georg
>Würde mir ein relativ einfacher Entstörfilter, wie er in >Kaltgerätesteckern zu finden ist, ausreichen Nein, mit Sicherheit nicht. Passende Filter gibts vom Hersteller des Frequenzumrichters. Ich betreibe meine Fräsmaschine mit einem Hitachi-FU, da gibt es vom Hersteller auch ausführliche Informationen zu den passenden Filtern und zum richtigen Anschluss aller Komponenten. Zum Netzfilter wäre auch noch zu sagen, dass mit diesen Filtern konstruktionsbedingt ein relativ hoher Ableitstrom gegen Schutzerde verbunden ist. Möglicherweise musst du bei deiner Elektroinstallation den FI-Schalter gegen eine unempfindlichere Version tauschen. Ein 30 mA-FI kann unter Umständen beim Betrieb des Frequenzumrichters auslösen. Das sollte aber alles in der Dokumentation zum Frequenzumrichter stehen. Sollte es sich bei dem von dir ins Auge gefassten FU keine Dokumentation und kein passendes Zubehör (Netztfilter, abgeschirmte Kabel) geben, dann würde ich persönlich eher die Finger davon lassen.
GWS schrieb: > Den FU, den ich im Auge habe, zeichnet sich dadurch aus, > dass er eingangsseitig an 1 Phase 230 V / 8,2 A anschließbar ist (0,75 > kW). So was habe ich mehrfach eingesetzt. Ein Filter habe ich nicht davor gesetzt. Funktioniert prima, das Werkstattradio auch. MfG Klaus
Hallo Klaus! Damit ist das aber noch keine allgemeingültige Lösung. Je nach FU und Umgebungsbedingungen gibt es mal mehr, mal weniger Störungen. Es gibt auch FUs mit integrierten Filtern, z.B. die kleineren AX5000 von Beckhoff. Aber die sind dann ohne weitere Komponenten nur für den Einsatz in industrieller Umgebung zugelassen. Für Wohnbereiche gelten strengere Grenzwerte. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
Thorsten Ostermann schrieb: > Damit ist das aber noch keine allgemeingültige Lösung. Je nach FU und > > Umgebungsbedingungen gibt es mal mehr, mal weniger Störungen. Die Störungen sind ev. nicht das wichtigste Problem, sondern der FI. Denn dieser kann ev. durch den FU ausser Funktion gesetzt werden. Und das ist -gar nicht gut-. Gruss Kurt
Dein Fräsmotor wird ja nicht über 3kW hinaus kommen, da ist das alles nicht so wild. Schnapp dir ne geschirmte Leitung, den Rest macht dir das Gehäuse und die Wicklungsinduktivität, also hau rein! Wen jucken die Grenzwerte, wenn eh keiner danach schaut? Wenn du in einem Reihenhaus wohnst, mag es vielleicht den Radio und DVB-T-Empfang der Nachbarwohnung beeinflussen, sonst bist nur du es, dem das Radio rauscht und das Bild kriselt. Es funkt ja nicht kilometerweit. Die meisten billig-FUs ohne Netz und Ausgangsfilter in der Leistungsklasse tuckern bei 15kHz rum, wenn du keine empfindlichen Sensoren oder Controller in der unmittelbaren Umgebung hast, sollte das keine Probleme geben. Hinter dem FU ist dem FI sowieso alles weitgehend egal bzw die Auslösezeit wird nicht mehr eingehalten und du hast mit dem FU einen netten Energiespeicher, da musste halt aufpassen.
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