Hallo Ich möchte ein paar Aluminiumstücke schwarz eloxieren. Es wird sicherlich eine einmalige Sache bleiben und ich möchte keine Wissenschaft daraus machen. Deshalb mal die Frage nach der Minimalvorgehensweise. 1) Kann ich halbwegs gute Ergebnisse erzielen, wenn ich die Teile nur in die Schwefelsäurenlösung hänge (unter Strom), anschließend mit destieliertem Wasser abwasche, danach in der Farblösung koche und nochmals abwasche? 2) Einige kleine Teile sind bereits assembliert, das heißt mit Stahlschrauben zusammengeschraubt. Kann ich die Sachen als Ganzes eloxieren oder muss ich das alles wieder in Einzelteile zerlegen? 3) Einige Teile sind relativ lang. So einen großen Topf um die Dinger darin mit Farbe kochen zu lassen kann ich nicht auftreiben. Reicht es aus wenn ich einen Plastikkübel nehme und darin ein paar Aquariumheizer versenke (vielelicht 50°C)? 4) Ich hab keinen Titandraht zur Hand. Gibt es Alternativen dafür? So, das wärs mal vorerst. Ich hab mich bereits bei einem lokalen Unternehmen kundig gemacht, wie viel das Eloxieren bei ihnen kosten würde. Das erhaltene Angebot ist aber jenseits von gut und böse...
Die Alternative: Such Dir eine Firma, die Eloxiert. Ist garantiert nicht teurer als zig Fehlversuche.
Hallo, Hier steht wie man das macht: http://www.electronic-thingks.de/de/eloxieranleitung.html Da ist auch ein Forum dabei. Im Shop habe ich schon bestellt. Kontakt ist sehr gut und kompetent. Zusammenbau muss sicher noch mal auseinandergebaut werden. Titandraht muss nicht sein, da reicht auch Aludraht in ähnlicher Zusammen- setzung. Gute Kontaktierung ist wichtig. Die erforderlichen Ströme sind zum Teil je nach Flächeninhalt nicht gerade klein. Hat auf jeden Fall Spass gemacht.
Hoffentlich hast du die richtige Legierung benutzt. Auch ein kleiner Bleianteil ergibt ein fleckiges Ergebnis. Stahl darf auf keinen Fall mit ins Bad.
Eigentlich sollte am Montag mein ( Ex ) Lehrling wieder da sein. Der hat mit Hausmitteln sein Schachspiel eloxiert. Und jetzt weiß er alle Feinheiten, also etwas Geduld. Grüße Bernd
> 1) Kann ich halbwegs gute Ergebnisse erzielen, wenn ich die Teile nur in > die Schwefelsäurenlösung hänge (unter Strom), anschließend mit > destieliertem Wasser abwasche, danach in der Farblösung koche und > nochmals abwasche? Beizen mit NaOH 10%ig vorher sollte sein. Das gibt heftig Blasen (H2), also für gute Lüftung sorgen. Du kochst nicht in der Farblösung. Du hängst die in die angewärmte Farblösung, und kochst danach in Wasser. > 2) Einige kleine Teile sind bereits assembliert, das heißt mit > Stahlschrauben zusammengeschraubt. Kann ich die Sachen als Ganzes > eloxieren oder muss ich das alles wieder in Einzelteile zerlegen? Nein, der Stahl mag nicht in der Schwefelsäure hängen. > 3) Einige Teile sind relativ lang. So einen großen Topf um die Dinger > darin mit Farbe kochen zu lassen kann ich nicht auftreiben. Reicht es > aus wenn ich einen Plastikkübel nehme und darin ein paar Aquariumheizer > versenke (vielelicht 50°C)? Nein, die Teile müssen kochen, damit sich die Poren verschließen und die Farbe drinbleibt. > 4) Ich hab keinen Titandraht zur Hand. Gibt es Alternativen dafür? Aluminiumdraht. > Ich hab mich bereits bei einem lokalen Unternehmen kundig gemacht, wie > viel das Eloxieren bei ihnen kosten würde. Das erhaltene Angebot ist > aber jenseits von gut und böse... Ich konnte das mal für 1 Eur bei kleinen Teilen machen lassen, leider ist mir das weggebrochen, und die angefragten Firmen wollten das nur für von ihnen gefertigte Teile machen. Dann hab ichs selbst gemacht, funktioniert, aber der Aufwand ist nicht gerechtfertigt für Teile, die man danach eh nicht mehr sieht. Seitdem beize ich die fertigen Teile nur kurz an und spüle sie ab. Das größte Problem hatte ich immer, den Stromfluss über längere Zeit aufrechtzuhalten. Die Teile nur an Titandraht aufzuhängen führte oft zu Kontaktschwierigkeiten, man musste dann immer mal dran schütteln. Und wirklich zwischendurch reichlich waschen, sowohl nach dem Beizen als auch nach dem Eloxbad. Vor allem in Bohrungen und Gewindegängen zurückbleibende Tropfen können schöne Spuren ziehen. Flache Blechkühlkörper schwärze ich inzwischen mit hitzebeständigen Einbrennlack, geht viel schneller, mit weniger Aufwand und erhöht die Wärmeabgabe der Kühlkörper im 50% (gemessen, bei 60°C).
Bernd Funk schrieb: > Der hat mit Hausmitteln sein Schachspiel eloxiert. Wie hat er denn das Muster auf das Spielbrett gemacht? Einzelne Platten, abkleben oder mit Photolack? Wenn das ganze mit Photolack oder abkleben gemacht wurde, könntest du mal eine Nahaufnahme einer solchen Kante machen? Ich frage deshalb, da man dann ja evtl. eine einfache Möglichkeit hätte Aluminiumfrontplatten selbst dauerhaft und professionell zu beschriften. LG Christian
Christian L. schrieb: > Bernd Funk schrieb: >> Der hat mit Hausmitteln sein Schachspiel eloxiert. > > Wie hat er denn das Muster auf das Spielbrett gemacht? Einzelne Platten, > abkleben oder mit Photolack? Wenn das ganze mit Photolack oder abkleben > gemacht wurde, könntest du mal eine Nahaufnahme einer solchen Kante > machen? > > Ich frage deshalb, da man dann ja evtl. eine einfache Möglichkeit hätte > Aluminiumfrontplatten selbst dauerhaft und professionell zu beschriften. > > LG Christian Das sind einzelne Plättchen, nach dem eloxieren auf eine Trägerplatte geklebt. Ob man mit Photolack beim Färben abdecken kann, müßte man testen. Grüße Bernd
Christian L. schrieb: > Ich frage deshalb, da man dann ja evtl. eine einfache Möglichkeit hätte > Aluminiumfrontplatten selbst dauerhaft und professionell zu beschriften. Die Idee hatten andere sicher auch schon. ;-) Im Eloxbad wird durch Schwefelsäure und Strom eine Eloxalschicht mit langgezogenen Poren erzeugt. Im Farbbad werden diese Poren dann mit Farbe gefüllt. Im kochenden Wasser werden die Poren verschlossen und die Farbe bleibt drin. Wenn man nicht richtig kocht, kommt die Farbe wieder raus. Dabei muss man sehr sauber arbeiten, z.B. nicht auf die noch nicht gekochte Eloxalschicht tatzen. Das Problem ist: Du kannst schlecht einen Zwischenschritt Beschichten-Belichten-Entwickeln einfügen, ohne die Poren zuzuschmieren. Vor dem Eloxieren kannst Du aber auch schlecht beschichten, weil der Lack gegen NaOH (beizen) und die Schwefelsäure resistent sein müsste. Du kannst aber schwarz gefärbte Eloxalschicht wieder entfärben*. Und genau das machen solche lichtempfindlichen Frontplatten. *) Mir ist das mal aus Versehen mit Phosphorsäure passiert, ein Tropfen und wenig später war da ein blanker Fleck auf dem schwarzen Teil. Ein besonderer Spass, dem Praktikanten später das Teil in die Hand zu drücken, er solle mal den Fleck wegputzen...
Timm Thaler schrieb: > Das Problem ist: Du kannst schlecht einen Zwischenschritt > Beschichten-Belichten-Entwickeln einfügen, ohne die Poren zuzuschmieren. > Vor dem Eloxieren kannst Du aber auch schlecht beschichten, weil der > Lack gegen NaOH (beizen) und die Schwefelsäure resistent sein müsste. Wenn der Photolack resistent gegen Schwefelsäure wäre, könnte man die Frontplatte, die ja meistens schon Eloxiert ist, mit Photolack beschichten und entwickeln. Das Entwickeln mit NaOH würde dann den Photolack entfernen und gleichzeitig die verschlossenen Eloxalschicht. Dann könnte man selektiv diese Stelle wieder Eloxieren, färben und versiegeln. Dann könnte man den Rest Photolack entfernen. Wäre evtl. auch eine Möglichkeit. LG Christian
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