Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik elektronische Orgel - Netzteil-Elko explodiert


von Matthias M. (muellersmattes)


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Hallo,
ich habe auf dem Flohmarkt eine elktronische Orgel, Modell Vermona ET 
6-2, erworben. Zu Hause habe ich sie ausprobiert; zunächst lief auch 
alles gut. Irgendwannn war dann der Ton weg; ich habe die Orgel 
ausgeschaltet, Stecker gezogen und die Haube geöffnet. Daraufhin knallte 
es und ein Elko des Netzteils explodierte. Ich habe leider wenig Ahnung 
von Elektronik und daher ein paar Fragen dazu. Kann dies einfach am 
Alter des Gerätes liegen (ist sicher schon 35 Jahre alt)? Oder ist die 
Spannung da ein größeres Problem? Und wieso läuft es eine halbe Stunde 
gut und expodiert erst nach Abschalten und Ziehen des Netzsteckers?

von Achim M. (minifloat)


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Matthias Müller schrieb:
> Vermona ET 6-2
Schönes Stück Osttechnik haste da!

Matthias Müller schrieb:
> Kann dies einfach am  Alter des Gerätes
> liegen (ist sicher schon 35 Jahre alt)
Ja, elektronische und vor allem "halbchemische Bauelemente" wie Elkos 
altern nun mal.

Matthias Müller schrieb:
> wieso läuft es eine halbe Stunde
> gut und expodiert erst nach Abschalten und Ziehen des Netzsteckers
a) eine Spannungsverdopplerschaltung oder sowas hat einem Elko nen 
Garaus gemacht. Sowas passiert gern mal beim Ausschalten, weil dann 
vielleicht irgendein Schaltungsteil versucht, den Elko "rückwärts 
aufzuladen".
b) der Elko hat sich erst in den letzten 5 minuten zu einem internen 
Kurzschluss entschieden.
In beiden Fällen:
Der Druck steigt an und das Elektrolyt kocht. Du schaltest aus, der 
Druck steht noch eine Weile an und schließlch explodiert der Elko.

Hoffentlich hast du den Raum gut gelüftet bzw. die Orgel ins Freie 
geschafft. Alte elkos können ziemlich eklige Substanzen(PCB: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Biphenyle) enthalten.
Ich würde an deiner Stelle alle Elkos tauschen(lassen), nicht dass sowas 
nochmal passiert.

mfg mf

von genervt (Gast)


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Mini Float schrieb:
> Hoffentlich hast du den Raum gut gelüftet bzw. die Orgel ins Freie
> geschafft. Alte elkos können ziemlich eklige Substanzen(PCB:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Biphenyle) enthalten.

PCB ist normalerweise nur in Ölpapierkondensatoren drin (Bipolare Cs). 
Aber auch das Zeug in den normalen Elkos dürfte nicht gesund sein.

von Matthias M. (muellersmattes)


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Danke erstmal für die Antworten! Gelüftet habe ich, stank auch ziemlich. 
Alle Elkos auszutauschen wird wohl ein ziemlicher Akt, da sind einige 
drin. Mal sehen, wie ich weiter verfahre, werd wohl erstmal nen Experten 
für E-Orgeln suchen.

von Achim M. (minifloat)


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Matthias Müller schrieb:
> nen Experten für E-Orgeln

Ein guter E-Gitarrenladen kann das vielleicht auch machen. mf

von Kai K. (klaas)


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>Alle Elkos auszutauschen wird wohl ein ziemlicher Akt, da sind einige
>drin.

Ist aber eine übliche Prozedur bei sehr alten Geräten.

von Seb (Gast)


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@Matthias Müller
Das wird vermutlich ein teurer Spaß.
Zuerst muss die ORgel zerlegt werden um die Leiterkarten auszubauen.
Anschließend erfolg eine Bestandsaufnahme um die Kondensatoren zu 
beschaffen.
NAch dem Auslöten der alten Bauteile werden die neuen eingelötet.
Anschließend wird alles wieder zusammen gebaut.

Das kostet viel Zeit und damit Geld.
Tipp:
Suche dir einen im Bekanntenkreis, der sich soetwas zutraut
und gehe ihm zur Hand. Er wird dier zeigen, wie man die Bauteile 
auswechselt.
Der gewinnder bist du. Ein funktionierendes Gerät und gdabei gleich noch 
Löten gelernt.

Hinweis:
Es gibt mitlerweile Reparaturkreise, die soetwas gegen Selbstkosten 
machen. Suche mal im Internet danach.

von oszi40 (Gast)


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Schaltplan besorgen könnte hilfreich sein. Evtl. hat der Elko 
Folgeschaden verursacht? http://www.vermona.de/et.htm

von Matthias M. (muellersmattes)


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Danke für den Tip mit den Reparaturkreisen, da werde ich mich 
erkundigen. Die Schaltpläne habe ich bereits besorgt, nur leider sehe 
ich da nicht ganz durch. Woran könnte ich einen Folgeschaden dann 
erkennen? Ich habe die Pläne mal hochgeladen unter 
http://matthias-mueller.name/matthias-mueller/Plaene_62.pdf . Der 
explodierte Kondensator war ein ziemlich großer, also vermutlich einer 
der 1000µF-Dinger im Netzteil.

von Michael K. (charles_b)


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Matthias Müller schrieb:
> Kann dies einfach am
> Alter des Gerätes liegen (ist sicher schon 35 Jahre alt)?

In München hamse letzten ne Fliegerbombe gefunden, die ging auch noch 
nach 60 Jahren mit Krawumm hoch!

> Spannung da ein größeres Problem? Und wieso läuft es eine halbe Stunde
> gut und expodiert erst nach Abschalten und Ziehen des Netzsteckers?

Kampfmittelentschärfungsdienst fragen. Womöglich war auch noch PCB im 
Elko. Da hast du dir ein tolles Ei eingehandelt. Am besten schnell zum 
Wertstoffhof fahren. Und zu Hause gut lüften.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias Müller schrieb:

> Mal sehen, wie ich weiter verfahre, werd wohl erstmal nen Experten
> für E-Orgeln suchen.

Da braucht man keinen "Experten für E-Orgeln". das gilt für alle
Geräte, die älter als 20 Jahre sind; insbesondere, wenn sie viele
Jahre nicht eingeschaltet waren. Normalerweise sollen solche Geräte
langhsam über einen Stelltrafo hochgefahren werden.
Gruss
Harald

von Matthias M. (muellersmattes)


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Tja, wenn man keine Ahnung von solchen Dingen (und keinen Stelltrafo) 
hat, gehts halt kaputt. Wann die das letzte Mal benutzt wurde, weiß ich 
auch nicht. Für das nächste Altgerät, was ich in Betrieb nehme, werde 
ich mir das merken.

von René B. (reneb)


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Also bei einer alten ET6 sind die Elkos PCB-frei (blaue axial Elkos 
neben dem Trafo).
Du kannst ja mal probehalber ein Labornetzteil in Strombegrenzung 
anschließen. Eigentlich sollte es ausreichen mal die Elkos am Netzteil 
auszutauschen und das Ding dann wieder vorsichtig in Betrieb zu nehmen.

von Harald W. (wilhelms)


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Matthias Müller schrieb:
> Tja, wenn man keine Ahnung von solchen Dingen (und keinen Stelltrafo)
> hat, gehts halt kaputt.

Tja, früher (tm) als es noch kein Internet gab, war es schwierig an
solche Infos zu kommen. Heute gibt es Foren...
Gruss
Harald

von Wilhelm F. (Gast)


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Matthias Müller schrieb:

> Daraufhin knallte
> es und ein Elko des Netzteils explodierte.

Was hat er denn für einen optischen Schaden angerichtet? Die ganze 
Platine mit der Matsche eingesaut? Oder nur die Kappe weg geflogen? Dann 
sollte es nur halb so schlimm sein.

Die typischen Fernseh-Netzelkos 400V/375µF aus den 1950-er und 1960-er 
Jahren explodierten mit Krawumm, und hinterließen einen halben 
Kubikmeter sich entfalteten Papier- und Alufolienmüll. Da war echt der 
Handfeger und die Kehrschaufel nötig.

Ansonsten beobachten, was schon oben beschrieben. Sind im Gerät 
Villard-Schaltungen (Spannungsverdopplung) mit Elkos drinne? Die sind 
durch Verschiebeströme immer höher belastet als ein normaler Netzelko.

Ich hab hier auch noch eine Bastelkiste mit Hunderten gebrauchter Elkos 
aller Größen und bis 40 Jahre alt. Wenn die nicht undicht sind, ist es 
meist halb so schlimm, sie wieder zu verwenden. Bisher gab es nie 
Probleme.

von Die heilige Kuh (Gast)


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Gratulation zu dem Teil,
lass dich nicht verrückt machen.
Tausche einfach die Elkos C1-C8 im Netzteil und dann läuft das Ding 
wieder 20 Jahre. Hast du schon rausgefunden welcher Elko explodiert ist?

von Kai K. (klaas)


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>Gratulation zu dem Teil, lass dich nicht verrückt machen.

Sehe ich auch so.

Sehr alte Geräte schaltet man erst einmal garnicht an, sondern öffnet 
sie und verschafft sich zunächst mal einen optischen Eindruck. Defekte 
Elkos sind oft schon daran zu erkennen, daß sie deformiert aussehen, 
weil der Gummistopfen mürbe geworden und aus dem Zylinder herausgefallen 
ist. Oder sie sind ausgelaufen und an den typischen Flecken auf der 
Platine zu erkennen. In selteren Fällen ist der Elko ohne äußere 
Anzeichen verdrocknet und hat viel von seiner Kapazität eingebüßt.

Bei einem 35 Jahre alten Gerät würde ich auf jeden Fall die großen 
Hauptelkos austauschen, auch wenn sie noch intakt aussehen. Ich 
persönlich würde die kleineren Elkos auch austauschen, zumindest die, 
die der Versorgungsspannungssiebung dienen.

Nicht selten findet man in solchen Geräten auch korrodierte Stellen auf 
der Platine, wo Teile von Leiterbahnen weg sind. Diese Stellen sollte 
man mit Draht ausbessern.

Auch Anschlüsse von Bauteilen, wie Tranistoren, können korridiert sein, 
und zwar auch so, daß sie im Inneren des Gehäuses keinen Kontakt mehr 
haben. So etwas ist aber eher selten und mehr ein Fall von feuchtem 
Keller oder Wasserschaden.

Nach der optischen Kontrolle würde ich dann die ganze Platine mit einem 
Staubsauger und einem Pinsel (es gibt auch antistatische) putzen. Auch 
aus den Bedienpotis sollte man gründlich den Staub saugen.

Anschließend sollte man die Schleiferbahnen der Potis satt mit "Gold 
2000" oder bei stärkeren Verschmutzungen mit "Tuner 600" einsprühen und 
die Schleifer ein Paar Mal langsam von Anschlag zu Anschlag drehen und 
dabei die Brühe aus dem Poti herauslaufen lassen. Die Kalibriertrimmer 
direkt auf der Platine läßt man aber am besten wie sie sind. Da ist 
Putzen eher kontraproduktiv. Auch Steckverbinder läßt man erst mal in 
Ruhe, es sei denn, es gibt ein Kontaktproblem. Dann kann man es auch 
erst mal mit einem Kontaktspray versuchen.

Auch Schmelzsicherungen können altern und sollten bei Bedarf 
ausgetauscht werden.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Kai Klaas schrieb:
> Auch Schmelzsicherungen können altern und sollten bei Bedarf
> ausgetauscht werden.

Erfahrungsgemäß haben DDR-Produkte diesen Alters generell Probleme mit 
Grünspan an Feinsicherungen und deren Halter, also durchweg mit 
Neumaterial ersetzen!

von Hirnschlag (Gast)


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> Auch Schmelzsicherungen können altern

Hahaha, das machen alle Dinge auf dieser Welt, ist bestimmt keine Sache 
des Könnens.

von oszi40 (Gast)


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Matthias Müller schrieb:
> Der explodierte Kondensator war ein ziemlich großer, also vermutlich einer
> der 1000µF-Dinger im Netzteil.

1000uF 25V sind nicht sehr reichlich wenn das Netzteil mal unbelastet 
sein sollte und heute mehr als 230V auf der Primärseite ankommen wo 
früher 180-200V anlagen. Unabhängig davon ob sie schon kaputt sind würde 
ich sie vorsorglich austauschen gegen passende mit höherer Spannung.

Das Austauschen der Elkos wird nicht die einzige Aktion bei einem alten, 
verstaubten Gerät bleiben. Allerlei Kontaktprobleme sind durchaus zu 
erwarten? Ob Kontaktöl dabei eine gute Tat sein wird, bezeifle ich. Da 
klebt der Staub noch besser.

von Kai K. (klaas)


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>Hahaha, das machen alle Dinge auf dieser Welt, ist bestimmt keine Sache
>des Könnens.

Interessant, du liest das Wort "können" ganz anders als ich es verwendet 
habe. Ich habe es mehr gemeint im Sinne von: "Auch Schmelzsicherungen 
neigen dazu, schneller zu altern als andere Bauteile wie Widerstände und 
Spulen."

>Allerlei Kontaktprobleme sind durchaus zu erwarten? Ob Kontaktöl dabei
>eine gute Tat sein wird, bezeifle ich. Da klebt der Staub noch besser.

Naja, die von mir genannten Kontaktsprays enthalten sehr milde 
Lösungsmittel, die in der Tat dazu geeignet sind, Kohleschichtbahnen zu 
reinigen. Ich verwende diese seit etlichen Jahren für die Wartung von 
Studiomischpulten. "Gold 2000" ist leider schon sehr teuer, aber vom 
Effekt her optimal.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Bei der Tastaturverharfung (kenne die Vermona nicht, hatte aber mit Dr. 
Böhm und Wersi viel 'Spass') ist ein Glaspinsel sehr brauchbar. Wenn man 
ihn vorsichtig benutzt, eignet er sich auch gut zum Putzen von 
Verbindern und anderen offenen Kontakten.
Ansonsten - Isopropylalkohol für Regler und Schalter.

von Orgelkurt (Gast)


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Es handelt sich hierbei eindeutig um Vermonas Rache. Ich vermute, du 
hast Musik darauf gespielt, die Herrn Vermona nicht gefällt, da hat er 
sich im Grabe umgedreht und dann machte es BUUUUUUUUUUM - es hat sich 
somit dann ausgeorgelt. Eine Gefahr, die viele jüngere Orgelspieler 
unterschätzen! :D :D :D Das selbe passiert übrigens wenn man di 
Begleitautomatik schneller als 160bpm einstellt, das macht die auch 
nicht lange mit, dann kommt häufig die Kalotte aus dem Lautsprecher 
gesprungen und beißt einem ins Ohr.

Also - Vorsicht! :)

von Ingolf O. (headshotzombie)


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@Orgelkurt
Zuviel Zeit, Talentvergeudung und frisch von der Frankfurter Buchmesse 
gekommen, waren meine ersten Gedanken beim Lesen dieser 
"Kellerleiche-Herausholaktion" ohne jeden echten fachlichen Bezug zum 
Problem des TOs!

von Michael_ (Gast)


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Kontrolliere bitte auch die Dioden. Nicht das die Elyt Wechselspannung 
abbekommen haben.

von Orgelkurt (Gast)


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@headshotzombie

Ich wollte euch nur mal ein wenig erheitern, nachdem mir aufgefallen 
war, dass in diesem Forum (wie in vielen anderen) ein eher strenger Ton 
herrscht.
Bin auf den Thread / die Seite durch Zufall aufmerksam geworden, als ich 
was ganz anderes bei google gesucht habe.
Außerdem fand ich den Gedanken einfach zu lustig, wie jemand so ne alte 
Vermona quält und sie ihm anschließend um die Ohren fliegt =) Ja, ich 
habe viel Phantasie und auch Zeit, da ich gesundheitlich schon länger 
nicht mehr arbeiten kann.
By the way: Bin selber Musiker bzw. Keyboarder =)

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Orgelkurt schrieb:
> By the way: Bin selber Musiker bzw. Keyboarder =)

Mag alles sein, aber doch wohl ohne praktische Vermona-Erfahrung...
Gegen Erheiterungen habe ich ja auch nichts (habe selbst keinen Keller! 
;-) ), aber bitte im Kontext mit dem TO-Anliegen.

von Orgelkurt (Gast)


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eher Offtopic:

Ja richtig, ich habe hier zwar mittlerweile schon eine halbe Sammlung an 
Keyboards  Synthies  Stagepianos.. aber halt eher Richtung moderne 
Musik...
ABER: Ich besaß auch schonmal eine Heimorgel... weiß leider nicht mehr 
wo sie geblieben ist (Das ist kein scherz...). Die Dinger haben schon 
irgendwas. Auch wenn es für heutige Auftritte kaum noch einsetzbar 
ist... Jedenfalls kann man sie einfacher reparieren als heutige Geräte. 
Wenn mir mein JX-3P zum Beispiel verrecken würde wärs das gewesen. Die 
Bauteile sind weder gegen Geld noch gute Worte zu bekommen.. und mein 
Korg M-50 hat kurz vor Garantie-ende ein neues Motherboard gebraucht... 
Da besteht das Innenleben im Prinzip aus einem -nahezu unreparierbarem - 
teil =)

von Holm T. (Gast)


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Woher grabt Ihr immer den Käse mit PCB in Elkos aus?
PCB Verbindungen sind Öle die in uralten Metallpapierkondensatoren 
vorkommen , nicht in Elkos.

Während meiner Schulzeit hatten wir "PA" Parktische Arbeit u.A. im 
Kondensatorenwerk Frolyt Freiberg (gibts noch, Kunden von mir).

An der Strecke an der die Schüler arbeiteten (1 Tag alle 14 Tage, hat 
nicht geschadet) wurden axiale Elkos montiert. Die getränkten Wickel 
wurden in Aluminiumhülsen gesteckt, die Anschlüsse Punktgeschweißt, der 
Gummipfropfen eingesetzt und der Elko zugebördelt.

Alle Schüler die mit den Wickeln in Kontakt kamen wurden vorher auf 
Hautverträglichkeit mit dem Elektrolyt untersucht, aber nicht ob die 
Schüler den Elektrolyt vertragen sondern umgekehrt. Schüler mit zu viel 
Chlor im Hautschweiß mussten andere Arbeiten erledigen, weil das die 
Elkos gekillt hätte.
Das Zeuch ist nicht giftig, zumindest der bei Frolyt verwendete 
Elektrolyt nicht. Die genauen Rezepturen sind allerdings 
Betriebsgeheimnis.
Die erste Serie taiwanesischer Motherboards mit sterbenden Elkos war 
darauf zurückzuführen, das die Chemiebude die behauptete den aus Japan 
teuer importierten Elektrolyt nun selbst machen zu können eben nicht 
alle Bestandteile kannte. Es waren keine Inhibitoren gegen 
Wasserstoffbildung
zugesetzt (Elektrolyse im Elko). Der Elektrolyt zersetzte sich, die 
Elkos gasten aus, wurden trocken und platzten.
Leider hat man damit gelernt diese Dinger als Sollbruchstelle zu 
benutzen..


Nochwas: Entgegen der Meinung einiger Vorposter hier mußt Du nicht alle 
Elkos tauschen. "Weiße Scheemänner", also radiale Elkos in weißem 
Plastgehäuse auf den Platinen müssen allerdings raus, die sind alle 
indessen trocken und damit tot.
Die großen Töpfe kannst Du drin lassen. Es ist äußerst selten das so ein 
Ding defekt ist, selbst nach dieser langen Zeit.
Die Feinsicherungen sollten alle getauscht werden, ich habe keine Ahnung 
was der DDR Sicherungshersteller mit der Metallurgie der Metallkappen 
der Sicherungen falsch gemacht hat, aber die Dinger zersetzen sich 
selber und blühen aus, schädigen damit auch den Sicherungshalter.

Der 1000µ Elko ist nicht grundlos gestorben, ich vermute der hat 
Wechselspannung abbekommen, überprüfe bitte den Gleichrichter hinter dem 
der hängt. Die Dinger gehen eigentlich nur hoch wenn man sie verpolt 
anschließt oder Wechselspannung drauf kommt. (es sei denn man verbastelt 
auch Ausschuß wie wir früher, vom Schrott gegrabbelt...)

Gruß,

Holm

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