Hi, mir wurde im Vorübergehen erzählt, das jemand vor einem ADC einen FIR-Filter einsetzen will, dessen Koeffizienten bis auf den ersten alle Null sind; der erste hingegen ist 1. Gemessen wird eine von Rauschen überlagerte und von einer Regelstrecke beeinflusste Grösse die wiederrum zur Regelung benutzt werden soll. Ein Spannungsregler. Nach meinen (wohl nicht genügenden) Kenntnissen wird damit der Eingangsimpuls einfach 1 zu 1 durchgeleitet, wenn auch um einen Takt verzögert. Ist das sinnvoll? Welche Funktion hat der Filter? (Anti-Alias?, Tiefpass mit Grenzfrequenz gleich halber Abtastfrequenz?) Mit einem Simulator http://www.fourier-series.com/fourierseries2/flash_programs/LowPassFIR/index.html sehe ich, dass, wenn ich die Grenzfrequenz immer höher setze die Koeffizienten mit Indizes grösser 1, sich immer mehr der Null nähern. Insofern scheint das Gehörte plausibel. Aber stimmt das wirklich? Für eine ausführliche Antwort für Dummies wäre ich Euch sehr dankbar.
...vor nem ADC mit FIR filtern geht nicht weil man für einen FIR-Filter ein digitales Signal braucht. Viele Grüße
Uups. Natürlich: Nach_ dem ADC !
Ein FIR-Filter mit dem ersten Koeffizienten = 1 ist im zeitdiskreten eine Verzögerung um einen Taktschritt. y[n] = 1 * x[n-1] Im zeitkontinuierlichen entspricht das einer Zeitverschiebung. y(t) = x(t-n*Ta) Mit der Fouriertransformation im Frequenzbereich dann eine frequenzabhängige Phasendrehung. Y(f) = X(f) * e^(-j*2*pi*f*n*Ta) Wahrscheinlich will der Kollege genau das damit bezwecken :) Gruß Leif
Ein solches Filter, wie du es oben beschreibst, tut nichts außer den Eingang direkt auf den Ausgang weiterzuleiten, man kann es also auch weglassen. Es braucht auch von sich aus keine Verzögerung zu haben, denn man braucht ja nur den aktuellen Eingangswert für den aktuellen Ausgangswert. Hast du dich vielleicht verhört und es war der letzte Koeffizient gemeint? Dann wäre es eine Verzögerung. Gruß, Thomas
Vielen Dank Euch, für alle Antworten auf meine Frage. @ Thomas Ich bin, wie ich schon in meinem ersten Posting schrieb, mit Dir einer Meinung, das lediglich eine Verzögerung stattfindet. Ich bin weiter, absolut sicher, das von dem ersten Koeffizienten die Rede war. @ Leif Dir etwa die selbe Antwort wie Thomas. Verzögerung ist mir klar. Die frequenzabhängige Phasenverschiebung aber, kann ich zumindest mit der Simulation http://www.digitalfilter.com/products/fircalwav/fircalwav.html nicht nachvollziehen. Danach ist die Phasenverschiebung konstant 0.
Hmm schrieb: > Vielen Dank Euch, für alle Antworten auf meine Frage. > > @ Thomas > Ich bin, wie ich schon in meinem ersten Posting schrieb, mit Dir einer > Meinung, das lediglich eine Verzögerung stattfindet. Ich bin weiter, > absolut sicher, das von dem ersten Koeffizienten die Rede war. > Ok, merkwürdig. Habe mich aber vielleicht etwas missverständlich ausgedrückt: Ich bin gar nicht der Meinung, dass eine Verzögerung stattfindet. Es ist einfach Ausgangssignal = Eingangssignal. Das würde auch die konstante Phase = 0 erklären. Gruß, Thomas
Ja, da habe ich wohl zu gierig gelesen und gehofft das es der erste Verzögerungkoeffizient ist :) Aber der Erste (ich nenne ihn sonst immer a/b0 ;-) ist natürlich der genau das beschreibt was du sagst. y[n] = a0*x[n] + a1*x[n-1] ... also y[n] = x[n] Frag den Kollegen doch einfach :) bestimmt hat er nur die Filterstruktur implementiert und dann damit erstmal deaktiviert ;) Gruß Leif
@ Thomas Das mit der Verzögerung war falsch gedacht. Du hast schon recht. Dem Prinzip des FIR nach, redet man hier von Verzögerungen nur in Bezug auf den Filtertakt der die Speicher/Verzögerungsglieder auslöst. Das liegt bei nur einem Koeffizienten, der ja kein Verzögerungsglied erfordert, nicht vor. @ Leif Insofern verstehe ich das Missverständnis wenn Du den "ersten" als den nach dem ersten Verzögerungsglied ansiehst und den davor als den Nullten. Hm. Denjenigen kann ich nicht fragen. Aber es scheint mir es muss auf irgendeiner Seite ein Missverständnis vorliegen, denn niemand kann irgendeine sinnvolle Verwendung nennen. Auffällig und bemerkenswert finde ich dennoch diesen Grenzfall, bei dem, mit gegen die halbe Abtastfrequenz wachsender Grenzfrequenz, die restlichen Koeffizienten sich immer mehr der Null nähern. Also, ich glaube das war es dann. Vielen Dank nochmal.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.