Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kann man eigentlich die Spannung senken ohne den Strom unnötig zu verheizen?


von Spannung senken (Gast)


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Mal angenommen man hat eine Ausgangsspannung von 12 V, nun soll daraus 
eine weitere Spannung von 3 V generiert werden und ein Strom von 0,2 A 
fließen.

Gibt es nun eine Möglichkeit diesen Spannungsabfall zu erzeugen, ohne 
irgendwie eine Leistung von (12 V - 3 V) * 0.2 A zu verheizen?

: Verschoben durch Moderator
von Johannes (Gast)


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Geht, mit einem Schaltregler.

von Philippe B. (philippe27)


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Johannes schrieb:
> Geht, mit einem Schaltregler.

Auch ein Schaltregler verbraucht Energie.

Ohne Energieverlust, geht es nicht. Aber ein Schaltregler hat zwischen 
80 und 90% Wirkungsgrad und ob du die merkst ist fraglich. Eine Status 
Led verbraucht schon mehr.

von amateur (Gast)


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Ein System, dass etwas macht und dabei auch keine Energie verbraucht, 
währe der Wunschtraum eines jeden Technikers.
Egal ob Trafo (nicht so gut) oder Schaltregler (selbst wenn er angepaßt 
wurde kaum über 90%), 'nen bissel was brauchen sie immer.
Oder wie der Bauer sagt: Von nix kommt nix.
Nur ein "echt" angepaßter Verbraucher, in diesem Falle an 12V, 
verbraucht "vorher" nichts.

von Falk B. (falk)


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Mann O Mann, mal wieder die depressiven Experten aus der Anstalt 
unterwegs!

Bei 12V -> 3V hat ein Linearregler lausige 25% Wirkungsgrad, egal was 
man tut und verheizt 1,8W bie 0,2A Ausgangsstrom. Ein 0815 Schaltregler 
bringt es auf vielleicht 80% Wirkungsgrad und verheizt gerade mal 0,15W. 
"Kleiner" Unterschied. Gute Schaltregler kommen bei Nennlast auf 95% und 
mehr Wirkungsgrad.

Soviel zum Thema "Schaltregler ist auch kein perfektes Bauteil".

von Spannung senken (Gast)


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Wieso benutzt man dann eigentlich immer noch Spannungsteiler und 
Spannungsregler wie den LM317, wenn die Schaltregler viel effizienter 
sind?

von K. D. (deka)


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Spannung senken schrieb:
> Wieso benutzt man dann eigentlich immer noch Spannungsteiler und
> Spannungsregler wie den LM317, wenn die Schaltregler viel effizienter
> sind?

Spannungsteiler verwenden nur Idioten an dieser Stelle (also da wo es 
darum geht Versorgungsspannung zu "erzeugen"), Schaltregler sind 
"komplizierter" zu beschalten und man muss EMV technisch ein bisschen 
aufpassen. Leider sind viele bereits mit den 780x hoffnungslos 
überfordert. Das auslesen der korrekten Kapazitätswerte stellt einige 
vor unüberwindbare Hürden.

von -schumi- (Gast)


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K. D. schrieb:
> Spannung senken schrieb:
>> Wieso benutzt man dann eigentlich immer noch Spannungsteiler und
>> Spannungsregler wie den LM317, wenn die Schaltregler viel effizienter
>> sind?
>
> Spannungsteiler verwenden nur Idioten an dieser Stelle (also da wo es
> darum geht Versorgungsspannung zu "erzeugen"), Schaltregler sind
> "komplizierter" zu beschalten und man muss EMV technisch ein bisschen
> aufpassen. Leider sind viele bereits mit den 780x hoffnungslos
> überfordert. Das auslesen der korrekten Kapazitätswerte stellt einige
> vor unüberwindbare Hürden.

+ Höhere Restwelligkeit
+ teurer (vor allem DAU-freundliche wie der hier: 
http://www.conrad.de/ce/de/product/154496/ , funktioniert aber bestens 
:-D )

von 6A66 (Gast)


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Spannung senken schrieb:
> Wieso benutzt man dann eigentlich immer noch Spannungsteiler und
> Spannungsregler wie den LM317, wenn die Schaltregler viel effizienter
> sind?

Weil ein einfacher Linearregler bei kleiner Leistung viel billiger ist, 
nicht jeder gleich einen hohen Strom benötigt und für kleine Ströme und 
geringe Spannungsunterschiede (e.g. 5->3,3V bei 100mA) der Linearregler 
einfacher zu verwenden ist (weniger Bauteile, kleinere Fläche). Auf im 
Bereich HF Frontend ist ein Linearregler vielleicht etwas besser 
aufgehoben als ein Schaltregler.

Ist halt nicht nur eine Frage von Energieverschwendung sondern auch von 
Kostenverschwendung und Platzverschwendung.

Grüße

von 6A66 (Gast)


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Spannung senken schrieb:
> Mal angenommen man hat eine Ausgangsspannung von 12 V, nun soll daraus
> eine weitere Spannung von 3 V generiert werden und ein Strom von 0,2 A
> fließen.

Einen hab' ich noch:
Am besten ist latürnich die Eingangsspannung auf das Zielsystem 
abzustimmen (im Beispiel: 4...6V Eingangsspannung zu verwenden). Das 
geht aber leider nicht immer (Automotive, Industrie) da dort schon fest 
etablierte Spannungen vorgegeben sind. Aufgabe des Schaltungsentwicklers 
ist es dann eben, aus den Rahmenbedingungen (12V Eingang, 3V Ausgang, 
billig, klein, robust, Stückzahlen, Stabilität, EMV, ...) ein 
entsprechendes System zu zaubern. Und bei 12V, 200mA (1,8W 
Verlustleistung) sieht das bei nennenswerten Stückzahlen eben nach einem 
Schaltregler aus.

Grüße

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Übrigens ist bei kleinen Spannungsunterschieden ein Linearregler immer 
noch effizienter als ein Schaltregler. Außerdem braucht er weniger Platz 
(Na gut, Kühlkörper mal nicht betrachtet ;-))

von Harald W. (wilhelms)


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-schumi- schrieb:

> + teurer (vor allem DAU-freundliche wie der hier:
> http://www.conrad.de/ce/de/product/154496/ , funktioniert aber bestens
> :-D )

Ja, manchmal habe ich den Eindruck, die deutschwe Wirtschaft läuft
nur deshalb so gut, weil so viele Menschen völlig unnnötig derart
überteuerte Artikel kaufen. Vermutlich sind die meisten Geräte damit
schon verschrottet, bevor sie Ihren Kaufpreis in Form von Energie-
ersparnis erwirtschaftet haben.
Gruss
Harald

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