Hey, ich bin nun endlich im zweiten Jahr meiner Ausbildung angelangt (Elektroniker f. Geräte u. Systeme). Wir (Azubi-Kollergen & ich) bauen gerade einen 19"-Rahmen mit verschiedenen Einschüben. Daruter wird einer sein, in welchem ein USB Ladegerät fürs iPhone intigriert ist. Da sollen wir eine Spule und einen Enstörfilter jeweils mit einem Ferritkern selbst wickeln. Ich hab mir das schon bei den Azubis, die ein Jahr weiter sind, angeschaut. Das Ladegerät summt, was auf längere Zeit störend ist. Laut Umweltbestümmungen dürfen wir diese nicht im Betriebmit Epoxidharz eingießen. Daher wurde es mit Heiskleber gemacht. Wir möchten gern dieses summen verhindern, deshalb würden wir es zu Hause eingießen. Im Betrieb haben wir leider keine Formen mehr fürs gießen. Wisst Ihr wo man solche herbekommt? Gruß Robert
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Verschoben durch Moderator
Also dein Chef lässt es zu das du das ganze mit Heißkleber zusammenfrimmelst anstatt ordentlich mit Epoxydvergussmasse ?
Abgesehen davon, dass es mir auch auf die Nerven geht, wenn Ratsuchende nicht mal ihren eigenen Beitrag durchlesen und Schreibfehler korrigieren können: Ihr habt vermutlich die laienhafte Vorstellung, dass das Summen von losen Blechteilen kommt, die man nur festkleben bzw. eingießen muss. Die tatsächliche Ursache ist aber die Magnetostriktion, da hilft das Eingießen nur als akustische Bremse.
Hallo!
> Magnetostriktion
Ja, oder auch Piezoeffekte bei ungeeigneten Kondensatoren.
Also unser Ausbilder hat gesagt, dass es definitv an den nicht richtig eingegossenen Spulen liegt. Marius P. schrieb: > Also dein Chef lässt es zu das du das ganze mit Heißkleber > zusammenfrimmelst anstatt ordentlich mit Epoxydvergussmasse ? Wir haben diesen einschub ja noch garnicht gebaut, der Heißkleber ist notgedrungen, da wir es wegen den o.g. Umweltbestimmungen nicht mit der Epoxydvergussmasse machen dürfen. Wir fräsen auch nur noch, statt zu ätzen, auch aus diesem Grund. Und es eingießen zu lassen, wäre vermutlich zu teuer, weil wir es logischweise bezahlen müssen, wenn wir den fertigen Rahmen mitnehmen wollen ;) Magnetos schrieb: > Ihr habt vermutlich die laienhafte Vorstellung, dass das Summen > von losen Blechteilen kommt, die man nur festkleben bzw. eingießen muss. > Die tatsächliche Ursache ist aber die Magnetostriktion, da hilft das > Eingießen nur als akustische Bremse. Ich habe doch oben überhaupt nichts von "losen Blechteilen" geschrieben, also wieso gleich "laienhaft"?
Robert H. schrieb: > der Heißkleber ist > notgedrungen, da wir es wegen den o.g. Umweltbestimmungen nicht mit der > Epoxydvergussmasse machen dürfen. Da sehe ich den Heisskleber aber als wesentlich kritischer bezüglich der Umwelt. Interessanterweise nehmen wohl praktisch alle Hersteller, die Spulen vergiessen, Epoxyd. Gruss Harald
Oha, der Herr Azubi hat auf alles eine Antwort, nur selber kann er sich die dumme Rübe nicht zerbrechen für so eine Lapalie. Und der Ausbilder, offenbar auch eine Flachzange erster Güte scheint genau so dämlich zu sein.
Spulen können summen weil sich der Kern im Magnetfeld zusammenzieht (schlag nach was Magnetostriktion bedeutet), da ist so viel Kraft daß weder Epoxy noch Heissklaber das verhindern, oder weil die Drähte beweglich sind und frei schwingen, das lässt sich dann durch sauberes Wickeln lösen, oder in dem man die Spule mit Lack tränkt (im Vakuum wird es am besten). Epoxy (auch als Lack) ist in unserer Umwelt übrigens nicht verboten, viel Epoxy ist nur teuer, daher machen Firmen das möglichst nie. Wenn es der Kern war, hilft nur anderes Kermmaterial, oder man baut die Schaltung so, daß die Frquenz ausserhalb des Hörbereichs liegt, möglichst sogar ausserhalb dessen von Haustieren.
Es geht nur um die Entsorgung und um eine Aubsauganlage. Falls jemand weiß, wo man eine Gussform herbekommen könnte und es schreiben würde, wäre ich sehr dankbar. Mit dem Wickeln werde ich ja dann sehen, es dauert ja noch ein bischen bis dahin ;) Gruß Robert
> da wir es wegen den o.g. Umweltbestimmungen nicht mit der > Epoxydvergussmasse machen dürfen. Wir fräsen auch nur noch, > statt zu ätzen, auch aus diesem Grund. Ach, die Feinstäube die beim Fräsen von GFK-Materialien entstehen sind harmlos, und die Säure wird verteufelt? Wie ich doch diese eindimensionalen Bürokraten in größeren, deutschen Unternehmen liebe... Aber wahrscheinlich gab's irgendein tolles Umwelt-Audit mit schöner Urkunde. Am Ende kann sich das Unternehmen die Wände mit diesen Urkunden tapezieren und die Bürokraten wundern sich, warum nichts mehr produziert wird und die Konkurrenz aus Asien fette Gewinne macht...
Magnetos schrieb: > Abgesehen davon, dass es mir auch auf die Nerven geht, wenn Ratsuchende > nicht mal ihren eigenen Beitrag durchlesen und Schreibfehler korrigieren > können: Ihr habt vermutlich die laienhafte Vorstellung, dass das Summen > von losen Blechteilen kommt, die man nur festkleben bzw. eingießen muss. > Die tatsächliche Ursache ist aber die Magnetostriktion, da hilft das > Eingießen nur als akustische Bremse. Aber dafür müsste doch Heisskleber sogar besser als Epoxy sein? Weil der Heisskleber den ich kenne ist auch kalt etwas gummiartig, wenn es da keine Resonanzen gibt sollte das ganz gut dämpfen. Heisskleber FTW, ausser auf dem eigenen Finger natürlich ;-)
Robert H. schrieb: > Ich hab mir das schon bei den Azubis, die ein Jahr weiter sind, > angeschaut. Das Ladegerät summt, was auf längere Zeit störend ist. Laut > Umweltbestümmungen dürfen wir diese nicht im Betriebmit Epoxidharz > eingießen. Daher wurde es mit Heiskleber gemacht. Wir möchten gern > dieses summen verhindern, deshalb würden wir es zu Hause eingießen. Im > Betrieb haben wir leider keine Formen mehr fürs gießen. Wisst Ihr wo man > solche herbekommt? Ihr habt ein Problem und macht etliche Nebenschauplätze auf. Das Problem heißt: ungeeignete Spule oder ungeeignete Kondensatoren. Dort müsste man angreifen, die Ursache suchen und beheben. Jetzt wollt ihr Vergiessen, weil das mit dem Verkleben offenbar auch nicht klappt. Und statt jetzt einfach mal zuhause im Keller oder im Garten loszulegen, geht es um: Umweltbestimmungen, Formen, Absauganlagen undwasweißichauchimmer. Machs einfach so: nimm das Epoxy, ein wenig Karton, den du zur "Form" zurechtschneidest und zusammenklebst, dann ein wenig Knetmasse aus dem Kindergarten zum Abdichten und fertig ist die Laube. Wenn du das Epoxy-Zeug nicht schnupfst, wirst du nicht daran sterben.
Robert H. schrieb: > Es geht nur um die Entsorgung und um eine Aubsauganlage. Falls jemand > weiß, wo man eine Gussform herbekommen könnte und es schreiben würde, > wäre ich sehr dankbar. Wenn du dem Wertstoffhof nichts von gewerblicher Nutzung erzählst kannst du Kunstharzreste auch da kostenlos entsorgen. Firmen bekommen da immer gleich die Muffe wenn es um Chemie geht und da zieht so mancher leitender Angestellter ganz schnell den Schwanz ein und stellt auf stur. Für die paar Teile die da bei euch in der Ausbildungsabteilung hergestellt werden sollen kann man auch mal zur Not auf den Parkplatz oder eine ähnliche Freifläche gehen. Da muss man sich nicht so unflexibel anstellen. Die Umweltbestimmungen sind in erster Linie für extrem umwelt-/gesundheitsschädliche oder langzeitschädliche Vorgänge in entsprechenden Größenordnungen relevant. Firmen die nur mit einer Spraydose aus dem Baumarkt mal hantieren wollen, müssen noch lange nicht gleich ne Absauganlage vorhalten. Bei 22000 Hits findest du nicht das was du suchst? https://www.google.de/webhp#hl=de&output=search&sclient=psy-ab&q=gie%C3%9Fform+gie%C3%9Fharz&oq=gie%C3%9Fform+gie%C3%9Fharz&gs_l=hp.1.0.0i30j0i8i30.1569.12648.1.14810.19.17.1.0.0.1.1276.4531.0j12j1j1j1j1j0j1.17.0...0.0...1c.1.mPWjd8Aadco&psj=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.r_cp.r_qf.&fp=3ce685bf92267f4d&biw=1024&bih=609 Ansonsten dürfte die Selbstherstellung einer Gießform aus Silikon angesagt sein. Wie man das macht, findet man im Web, sofern man damit umgehen kann.
brauchst doch keine Gußform. Nimm einen PVC-Becher (gibts für ein paar Cent), in den die Spule paßt, leg sie rein, führe die Drahtenden raus, vergießen und die vergossenen Spule im Becher lassen.
du schrieb: > brauchst doch keine Gußform. Nimm einen PVC-Becher (gibts für ein paar > Cent), > in den die Spule paßt, leg sie rein, führe die Drahtenden raus, > vergießen und die vergossenen Spule im Becher lassen. Schon mal gemacht? Zum einen können div. Harze bei der Härtereaktion sehr heiß werden(isotherm), dann bleibt von der Becherform nicht mehr viel von der Stabilität übrig. Außerdem kann es passieren das das Harz mit dem PVC eine Verbindung eingeht und sich nicht mehr ablösen lässt. Daher nimmt man dafür auch erprobten Kunststoff, PP glaube ich, oder eben das bereits genanntes Silikon, wovon man einen Körper abformen kann um die gewünschte Gießform zu erhalten.
Robert H. schrieb: > sein, in welchem ein USB Ladegerät fürs iPhone intigriert ist. Da sollen > wir eine Spule und einen Enstörfilter jeweils mit einem Ferritkern > selbst wickeln. > Ich hab mir das schon bei den Azubis, die ein Jahr weiter sind, > angeschaut. Das Ladegerät summt, was auf längere Zeit störend ist. Laut Üblicherweise summen USB-Lader nicht! Nimm ein intaktes. Und eingießen kann man auch mit Polyestergießharz. Das ist in Bezug auf Erwärmung und innere Spannungen besser als Epoxy. Wir hatten mal Mustertrafos bei BLOCK machen lassen. Da hben die vergossenen mehr gebrummt als die ohne Verguß!
Michael S. schrieb: > Zum einen können div. Harze bei der Härtereaktion > sehr heiß werden(isotherm), Das sind Harze für Laminierprozesse, Vergussharze zeichnen sich durch eine geringe Exothermie und Schwundneigung aus (mechanischer Stress). Die Vergussform mit Öl präparieren geht auch. (Wenn sie denn überhaupt entfernt werden muss.) Die eleganteste Lösung wäre es aber wie bereits gesagt die Arbeitsfrequenz der Schaltung zu erhöhen anstatt an den Symptomen herumzudoktern. Einen Kommentar zu diesen "Umweltschutzbestimmungen", die dazu führen dass die Lehrlinge dann zu Hause mit potentiell gefährlichem Zeugs hantieren spare ich mir.
Robert H. schrieb: > Das Ladegerät summt, was auf längere Zeit störend ist. Habt ihr mal gemessen, was da genau summt. Üblicherweise liegt bei Schaltnezteilen die Schalt-Frequenz außerhalb des hörbaren Bereichs. Wenn ein Summen hörbar ist, kommt das üblicherweise nicht von der Schaltfrequenz. Ursache ist entweder eine niederfrequente Regelschwingung oder EMV-Störungen, die irgendwie in die Regelung einkoppeln. In diesem Fall wäre es wesentlich sinnvoller (und billiger), die Störungen an der Ursache zu bekämpfen als mit einer "Geräuschdämmung" das Summen zu dämpfen.
Ich tippe mal auf subharmonische Schwingungen die beim Schaltvorgang entstehen und dann bis in den hörbaren Bereich reichen.
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