Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Langzeitstabile Widerstände


von Unbekannter Entwickler (Gast)


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Liebe Forumsleser,

ich hoffe, dass mir jemand für ein Projekt den ein oder anderen Tip 
geben kann. Ich werde eine Schaltung entwickeln, deren Ziel es ist, über 
einen sehr langen Zeitraum Messungen durchzuführen.
Dabei ist die Langzeitstabilität von Widerständen, im Bereich von 
einigen hundert Ohm bis einige hundert Kilo-Ohm, ein sehr wichtiges 
Thema, auf dem ich keine Vorkenntnisse habe. Die Verlustleistung der 
Widerstände wird im einstelligen mW-Bereich liegen.
Temperaturdrift ist kein Problem, die Elektronik wird aktiv in einem 
sehr kleinen Temperaturbereich gehalten.

Ich bin dankbar, für jeden Hinweis, welche Widerstandsarten (spezielle 
Legierungen, Hersteller, etc.) für Schaltungen, die über einen sehr 
langen Zeitraum präzise Messwerte erfassen sollen, empfehlenswert sind.

von LTC1043 (Gast)


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Melf bzw. MiniMelf sind normalerweise stabiler asl die üblichen SMD ( 
0603, 0805, etc).

Aber es gibt sicher auch übliche SMD mit guten Eigenschaften.

Du musst dir halt mal die Datenblätter Namhafter Hersteller anschauen.

von Anja (Gast)


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Unbekannter Entwickler schrieb:
> die über einen sehr
> langen Zeitraum präzise Messwerte erfassen sollen,

was ist sehr lang? 1000h 10000h
was ist präzise? 1% 0.1%
Was darf ein Widerstand kosten 0.001 EUR oder > 50 Eur (ölgefüllt 
hermetisch dicht)
Sind das Einzelwiderstände oder kommt es nur auf das 
Spannungsteilerverhältnis an?

Gruß Anja

von W.S. (Gast)


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Anja schrieb:
> was ist...

Frag doch nicht solch konkrete Frage, du überforderst damit dieses Forum 
und seine Teilnehmer.

es ist ein logischer circulus vitiosus: wer befähigt wäre, deine Fragen 
zu beantworten, der würde eine solche Anfrage wie die des TO erst 
garnicht stellen, denn er wäre fähig, sein Problem selbst zu lösen. Wer 
hingegen sowas hier anfragt, der kann auch einfache konkrete Fragen wie 
die deinigen nicht beantworten.

W.S.

PS: Heutzutage ist die Kunst, mit Messer&Gabel zu essen, weitgehend in 
Vergessenheit geraten - sowohl im eigentlichen als auch im allgemeinen 
Sinne.

von Unbekannter Entwickler (Gast)


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Liebe Antwortenden,

"sehr lange" bedeutet etwa 88000 Stunden (zehn Jahre). Präzise bedeutet, 
wenn möglich, besser als 0.1%.
Bei diesem Projekt geht nicht um eine billige Lösung.
Mangels Erfahrung habe ich bisher mit Kosten von "nur" mehreren zehn 
Euro pro Widerstand gerechnet.
Bauteile in SMD á 1206, 2512, 3210 o.ä. Gehäusen wären sehr gut, da sie 
sich
durch eine Alukern-Leiterplatte optimal temperieren lassen.

Was mich sehr interessiert ist, ob es für solche Anwendungen spezielle 
Legierungen gibt, in welchen Bauformen man solche Widerstände bekommt 
und besonders, wer solche Teile herstellt.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

wenn ein Hersteller 0,1 % angibt, so muss der Widerstand auch 
entsprechend langzeitstabil sein - sonst hätte er womöglich schon bei 
Lieferung nicht mehr den korrekten Wert. Insoweit sind 
Präzisionswiderstände auch langzeitstabil - anders als Joghurt im 
Supermarkt, da gibt es ein Ablaufdatum.

Ausserdem führt jeder, der was davon versteht, bei solchen Anforderungen 
ein Einbrennverfahren durch: soundsoviel Stunden bei maximaler 
Temperatur im Temperaturschrank.

Ansonsten gilt, niemand weiss, was dein Widerstand in 10000 Jahren für 
einen Wert hat, und langfristig sind wir alle tot.

Gruss Reinhard

von gk (Gast)


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Schau mal bei Vishay nach VSMP - Series.
gk

von Anja (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> wenn ein Hersteller 0,1 % angibt, so muss der Widerstand auch
> entsprechend langzeitstabil sein - sonst hätte er womöglich schon bei
> Lieferung nicht mehr den korrekten Wert

Das ist leider ein Irrum. 0.1% ist die Abgleichtoleranz bei 25 Grad beim 
Hersteller. Nach dem Löten bzw. nach Alterung 1000h kann er dann bei 
billigen Dickschicht-Widerständen schon 1.5% abweichen. Außerdem kann 
die Temperaturabweichung bis zu 200ppm/K betragen.
siehe Seite 6 Typ MFP
http://www.yageo.com/exep/pages/download/literatures/Leaded-R_2011.pdf

Dünnschicht-Widerstände sind da schon besser. Insbesonders falls 
zusätzlich noch eine Glas-Passivierung erfolgt. Wobei 0.1% Stabilität 
über 10 Jahre hiermit utopisch sind.

High End mit Alterung unter 50 bzw. 25ppm/1000h sind dann entweder 
Drahtgewickelte Präzisionswiderstände (NEOHM UPW25 oder UPW50, bzw 
Riedon USR2 oder Rhopoint Econistor) oder Metallfolienwiderstände 
(Vishay S102 oder Z201 bzw. dann die ölgefüllten Derrivate VHP-100 usw.)

Wenn es unbedingt SMD sein muß kann man ggf. auch Vishay VSMP verwenden.
Wobei ich nicht weiß wie sich mechanische Spannungen die bei den 
bedrateten Widerständen sorgfältig konstruktiv eliminiert werden auf den 
Widerstandswert auswirken.

Eine Voralterung mind. 1 Woche bei max. Temperatur bzw. Temperaturzyklen 
würde ich auf jeden Fall einplanen.

Gruß Anja

von Harald W. (wilhelms)


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Unbekannter Entwickler schrieb:

> Was mich sehr interessiert ist, ob es für solche Anwendungen spezielle
> Legierungen gibt,

Ja, Konstantan und Manganin und die gibts schon viele Jahrzehnte.
Gruss
Harald

von .... (Gast)


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Warum verändert sich der Wert eines Widerstandes überhaupt mit der Zeit? 
Ein völlig passives, totes, statisches Bauteil, das seine Eigenschaften 
über 10 Jahre ohne äussere Einflüsse um ein ganzes Promille ändert, ist 
eigentlich schon krass.

Man stelle sich vor, ein Zollstock würde nach 10 Jahren im Schrank 
plötzlich einen Millimeter kürzer. usw.

von Steve J (Gast)


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.... schrieb:
> Warum verändert sich der Wert eines Widerstandes überhaupt mit der Zeit?

Z.B. durch die Diffusionsprozesse, die z.B. Herr Arrhenius in seinen 
Gesetzen beschreibt.

von Jasch (Gast)


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.... schrieb:
> Warum verändert sich der Wert eines Widerstandes überhaupt mit der Zeit?
> Ein völlig passives, totes, statisches Bauteil, das seine Eigenschaften
> über 10 Jahre ohne äussere Einflüsse um ein ganzes Promille ändert, ist

Ohne äussere Einflüsse? Da denk nochmal drüber nach...

Die konkreten Alterungsmechanismen sind je nach eingesetzten 
Materialien/Technologien natürlich verschieden.

> eigentlich schon krass.
>
> Man stelle sich vor, ein Zollstock würde nach 10 Jahren im Schrank
> plötzlich einen Millimeter kürzer. usw.

Hehehe. Bwahaha! Dein Optimismus in Ehren, aber ein traditioneller 
Zollstock (aus Holz(!!), 2 Meter lang) wird in wesentlich weniger als 10 
Jahren einen Millimeter kürzer (oder länger, ja nachdem...) sein. 
Luftfeuchtigkeit, blah, fasel, usw.

von Timm T. (Gast)


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.... schrieb:
> Ein völlig passives, totes, statisches Bauteil, das seine Eigenschaften
> über 10 Jahre ohne äussere Einflüsse um ein ganzes Promille ändert,

Es gibt aber immer äußere Einflüsse: Wasseraufnahme, 
Sauerstoffdiffusion...

> Man stelle sich vor, ein Zollstock würde nach 10 Jahren im Schrank
> plötzlich einen Millimeter kürzer. usw.

Ein Kunststoff-Zollstock wird in der Sonne schon mal 5mm länger.

von Michael_ (Gast)


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Ich wundere mich auch, warum gerade das stabilste elektronische Bauteil 
Probleme machen soll.
Kondensatoren, Steckverbinder oder Halbleiter sind da doch in 
Größenordnungen schlechter.
Einzig der Kontakt mit einem Widerstandshersteller bringt was.

von Kai K. (klaas)


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>wenn ein Hersteller 0,1 % angibt, so muss der Widerstand auch
>entsprechend langzeitstabil sein - sonst hätte er womöglich schon bei
>Lieferung nicht mehr den korrekten Wert.

Vorsicht: Es sind SMD-Widerstände auf dem Markt, die vom Hersteller per 
Laser auf besser als 0,1% abgeglichen werden, aber schon nach dem 
Lötprozeß um mehr als 1% abweichen können. Man darf sich von der 
"sensationell" niedrigen Anfangstoleranz nicht täuschen lassen: Hinter 
diesen vermeindlich präzisen Widerständen versteckt sich oft 
erschreckend minderwertige Standardqualität.

>Ich bin dankbar, für jeden Hinweis, welche Widerstandsarten (spezielle
>Legierungen, Hersteller, etc.) für Schaltungen, die über einen sehr
>langen Zeitraum präzise Messwerte erfassen sollen, empfehlenswert sind.

Ein guter Metallfilmwiderstand (z.B. 0207 Beyschlag, bedrahtet) kann 
nach einem Jahr bei 40°C Oberflächentemperatur bis zu 0,05...0,1% 
driften. Wenn du weniger als 0,1% Drift in zehn Jahren forderst, kommen 
daher nur teuere Spezialausführungen in Frage. Die Oberflächentemperatur 
der Widerstände sollte dabei deutlich unter 40°C bleiben.

von Reinhard Kern (Gast)


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.... schrieb:
> Man stelle sich vor, ein Zollstock würde nach 10 Jahren im Schrank
> plötzlich einen Millimeter kürzer. usw.

Sogar das Urkilogramm wird leichter, und keiner weiss warum:

http://derstandard.at/1295570722119/Mysterium-mit-Folgen-Masseverlust-beim-Urkilogramm-in-Paris

Gruss Reinhard

von Marcus (Gast)


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Hallo,

Wenn Geld nicht die Haubtrolle spielt....
hier mal zwei Beispiele:

ECONISTOR (8E16 & 8E24) von RHOPOINT COMPONENTS LTD
No Load Stability:
±25ppm/10,000 hours
±35ppm/26,000 hours

Full Load Stability:
±35ppm/10,000hours
±50ppm/26,000 hours


USF TC Film Resistors 200 Series, 300 Series von RHOPOINT COMPONENTS LTD
10000h at 85°C dR (+0.03 +/- 0.03)% max

Extended self life stability (ten years) 10ppm/year max.

das sind schon recht gute Werte.

Gruß
Marcus

von Timm T. (Gast)


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Reinhard Kern schrieb:
> Sogar das Urkilogramm wird leichter, und keiner weiss warum:

Komisch, uns wurde noch erzählt, dass das immer schön mit nem Lappen 
geputzt wurde und deswegen leichter wurde.

Hätten sie's mal aus Eisen gemacht und draussen rumstehen lassen, dann 
wäre es schwerer geworden.

Vielleicht kann man die Driften durch geschickte Schaltung teilweise 
eliminieren? Also ratiometrische Messung, Widerstände kaskadieren.

von Harald W. (wilhelms)


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.... schrieb:

> Warum verändert sich der Wert eines Widerstandes überhaupt mit der Zeit?
> Ein völlig passives, totes, statisches Bauteil, das seine Eigenschaften
> über 10 Jahre ohne äussere Einflüsse um ein ganzes Promille ändert, ist
> eigentlich schon krass.

Murphys Gesetz: Alle Konstanten sind variabel.

> Man stelle sich vor, ein Zollstock würde nach 10 Jahren im Schrank
> plötzlich einen Millimeter kürzer. usw.

Du meinst einen Gliedermassstab mit Millimeter-Einteilung? Der
verändert sich mit Sicherheit. Selbst massive Gussteile verändern
sich und haben sich erst nach 10 Jahren "beruhigt". Solche Ver-
änderungen sind natürlich ziemlich gering und nur durch Präzisions-
messungen nachweissbar.
Gruss
Harald
PS: Selbst das Urkilogramm, die Grundlage für sämtliche Gewichts-
messungen, verändert sich, weshalb man sich schon seit einigen
Jahren bemüht, dafür Ersatz zu finden.

von Arno H. (Gast)


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Benötigst du stabile Einzelwiderstände oder Widerstandsverhältnisse?
Vishay hat etliche abgeglichene Spannungsteiler/Mehrfachwiderstände im 
Angebot:
http://www.vishay.com/networks-and-arrays/resistor-networks/resistor-dividers/

Arno

von Wolf (Gast)


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Hast du Muße?
Schau bei "Blume-Elektronik" vorbei.

von Wolf (Gast)


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Unter dem Stichwort "SFERNICE-Widerstand" gibt esim Netz viele mühsame 
Vorschläge.

von Gregor B. (Gast)


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Also Vishay ist ja schon genannt worden.

Die Entwicklungsabteilung der Marken Beyschlag (Widerstände) und 
BCComponents (Widerstände und Kondensatoren) sitzt hier in Deutschland 
in Heide.
Vielleicht solltest Du jemanden fragen, der sich damit auskennt...

von _Gast aus HL_ (Gast)


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Unbekannter Entwickler schrieb:
> "sehr lange" bedeutet etwa 88000 Stunden (zehn Jahre). Präzise bedeutet,
> wenn möglich, besser als 0.1%.
> Bei diesem Projekt geht nicht um eine billige Lösung.
> Mangels Erfahrung habe ich bisher mit Kosten von "nur" mehreren zehn
> Euro pro Widerstand gerechnet.
> Bauteile in SMD á 1206, 2512, 3210 o.ä. Gehäusen wären sehr gut, da sie
> sich
> durch eine Alukern-Leiterplatte optimal temperieren lassen.

SMD ist wegen der bereits erwähnten mechanischen Spannungen nicht 
ungefährlich.
Im Präzisionsbereich (und da bist Du mit Deinen 0,1% bereits) sind 
bedrahtete Bauteile vorzuziehen.

0,1 % hört sich erstmal gar nicht so schwierig an, aber bedenke, dass 
sich alle Toleranzen addieren:

Genauigkeit bei der Auslieferung
+Drift durch Lötprozess
+Drift durch Alterung
+Temperaturkoeffizient * Erwärmung

Wenn Du dann wirklich noch 0,1% haben willst, dann musst Du dafür schon 
ein bißchen Aufwand treiben. Neben den bereits genannten Herstellern 
kann ich Dir noch die Firma Burster Gernsbach ans Herz legen, z.B. Serie 
1142.

http://burster.de/fileadmin/Documents/Products/Data_Sheets/Section_1/1100_DE.pdf

von Urlauber (Gast)


Angehängte Dateien:

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Die hier sind auch recht brauchbar ...
lg
Gerhard

von Kai K. (klaas)


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>Die hier sind auch recht brauchbar ...

Und über die Drift durch die Lötwärmebelastung schweigt man sich wieder 
aus.

von Unbekannter Entwickler (Gast)


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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

An Anja: Was meinst du mit Voralterung bei maximaler Temperatur? Die 
maximale Temperatur, für die das Bauteil konstruiert ist, oder meinst du 
die maximale Temperatur, die in der Anwendung vorkommen kann?

Beim Brainstorming ist die Idee entstanden, die Widerstände vielleicht 
mit einem Leitkleber zu kontaktieren. Ich stelle diese Idee hier zur 
Diskusion.

Eine Änderung des Widerstandswertes durch den Lötprozess ist in Grenzen 
akzeptabel.
Der wichtigste Punkt ist die Langzeitstabilität.
Die darf durch den Lötprozess nicht beeinflusst werden.

von Kai K. (klaas)


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>Was meinst du mit Voralterung bei maximaler Temperatur? Die  maximale 
>Temperatur, für die das Bauteil konstruiert ist, oder meinst du die
>maximale Temperatur, die in der Anwendung vorkommen kann?

Die maximale Temperatur, für die das Bauteil konstruiert ist. Also so 
rund 150°C Oberflächentemperatur, je nach Fabrikat.

Man darf beim Voraltern natürlich nicht den Bogen überspannen und sollte 
sich davor hüten, durch zu hohe Temperaturen zuätzliche Driftvorgänge 
erst in Gang zu setzen. Deswegen würde ich eher etwas geringere 
Temperaturen vorziehen (80...120°C) und lieber etwas länger voraltern.

Die Idee beim Voraltern ist ja, daß man zu Beginn noch einen durch den 
Herstellungsprozeß verursachten Ungleichgewichtszustand hat, der sich 
während des Voralterns "entspannen" kann. Um die Voralterungszeit 
abzukürzen wird dann gerne bei erhöhten Temperaturen gearbeitet, weil 
das den Alterungsprozeß gemäß Arrhenius beschleunigt.

Temperaturzyklen sind für das Voraltern noch effektiver als hohe 
Dauertemperaturen, allerdings kann man auch hier das Kind mit dem Bade 
ausschütten, wenn man dabei übertreibt. Die künstlichen Temperaturzyklen 
sollten nicht weit über dem liegen, was das Bauteil im späteren Betrieb 
erfährt. Also, ein Herunterkühlen auf -50°C ist in deinem Falle wohl 
nicht besonders sinnvoll.

>Beim Brainstorming ist die Idee entstanden, die Widerstände vielleicht
>mit einem Leitkleber zu kontaktieren. Ich stelle diese Idee hier zur
>Diskusion.

Das halte ich nicht für sinnvoll. Ich würde in jedem Fall bedrahtete 
Widerstände nehmen, weil die mit mechanischen Belastungen erheblich 
besser zurecht kommen als SMD. Außerdem ist die Lötwärmebelastung 
erheblich geringer.

Wenn eine besonders niedrige Langzeitdrift gewünscht ist, sollte nicht 
unbedingt auf kleine Bauformen geschielt werden.

>Der wichtigste Punkt ist die Langzeitstabilität.
>Die darf durch den Lötprozess nicht beeinflusst werden.

Genau das kann aber bei den hohen Temperaturen passieren. Deswegen weit 
weg vom Widerstandskörper mit den hohen Löttemperaturen und den 
chemischen Mittelchen (Flußmittel, Reinigungsmittel). Deswegen sind 
bedrahtete Widerstände hier optimal.

von ... (Gast)


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Unbekannter Entwickler schrieb:
> Beim Brainstorming ist die Idee entstanden, die Widerstände vielleicht
> mit einem Leitkleber zu kontaktieren.
Und die Klebeverbindung ist mit deinen 0.1% verträglich?

von Timm T. (Gast)


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Kai Klaas schrieb:
> Ich würde in jedem Fall bedrahtete
> Widerstände nehmen, weil die mit mechanischen Belastungen erheblich
> besser zurecht kommen als SMD.

Da kann man dann die Anschlüsse zweimal um einen Nagel wickeln, die 
entstehende Spirale entlastet den Widerstand vor mechanischen Spannungen 
und hält die Lötwärme ab. Auf älteren Boards wurde das gern mit 
Ge-Dioden im Glasröhrchen gemacht.

von Neenee (Gast)


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Hat denn @Unbekannter Entwickler seine Messungen näher erleutert?
Zusätzliche Spiralen sind elektrisch nicht immer angebracht, zu viel 
Induktives daran.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Wie steht es eigentlich so um Punktschweißen zur Kontaktierung? Mit dem 
Vorhandensein großer Elkos und dicken MOSFETs / Thyristoren bzw. 
umwickelbarerer Mikrowellenofen-Trafos ist das heute ja auch kein 
Hexenwerk mehr.

von Super Troll (Gast)


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Ich hab grad kuerzlich Kupfer probiert punktzuschweissen... geht nicht.
Man muss allerdings beim Loeten nicht den gesammten widerstand 
aufheizen. Kann die Beinchen auch mit einem nassen Lappen halten, oder 
so.

von Unbekannter Entwickler (Gast)


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Vielen Dank für die wertvollen Tips!
Die Idee in die Drähte Federn zu wickeln, ist hervorragend.

Die Widerstände zu kleben soll die mechanische Spannung reduzieren.
Selbst wenn sich der Widerstandswert der Klebung im Laufe der Jahre um 
das fünfzigfache ändert, kann die Toleranz eingehalten werden.

von Kai K. (klaas)


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>Die Idee in die Drähte Federn zu wickeln, ist hervorragend.

Eigentlich reicht es, wenn du bedrahtete Widerstände verwendest nimmst 
und die Drähte nicht direkt am Widerstandskörper abknickst. Das ist 
schon Zugentlastung und Wärmefalle genug.

>Die Widerstände zu kleben soll die mechanische Spannung reduzieren.

Ich weiß ja nicht, welchen Kleber du verwenden willst, aber es kann 
genau das Gegenteil von dem passieren, was du erhoffst: Viele Kleber 
erfahren beim Aushärten nämlich einen Volumenschrumpf und das erhöht ja 
gerade wieder die mechanischen Spannungen am Bauteil!

von Anja (Gast)


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Unbekannter Entwickler schrieb:
> Die Idee in die Drähte Federn zu wickeln, ist hervorragend.

Ordentliche Widerstände haben die Zugentlastung bereits Konstruktiv 
eingearbeitet: siehe Figure 23 auf Seite 12:
http://www.vishaypg.com/docs/49789/vfrguide.pdf

oder hier Seite 2:
http://www.rhopointcomponents.com/images/econistor.pdf

Gruß Anja

von Unbekannter Entwickler (Gast)


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Ich bedanke mich hherzlich bei allen Antwortenden. Aus diesem Beitrag 
sind neben den erfragten Informationen auch Anregungen/Ideen 
hervorgegangen, die mich den Projektziel viel näher gebracht haben, als 
ich erwartet hätte.

Vielen Dank dafür!

Ein unbekannter Entwickler

von Henrik V. (henrik_v)


Angehängte Dateien:

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Hier wurden die Vishay S102 geklebt und verlötet ..
Ob das jetzt für die mechanischen Spannungen im Gehäuse zuträglich 
ist???

Gruß Henrik

von Kai K. (klaas)


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>Ob das jetzt für die mechanischen Spannungen im Gehäuse zuträglich
>ist???

Die Drähte direkt am Gehäuse abzuknicken, ist eigentlich keine gute 
Idee...

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