Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Elektronik zu viel G-Kräfte ausgesetzt - defekt


von Schnitzel Verkäufer (Gast)


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Hi

Ich habe eine Platine mit Hühnerfutter drauf; das Teil war in einem 
Modellflugzeug verbaut. Das Flugzeug hatte eine Crash und die Platine 
funktioniert nun nicht mehr.
Zwischen GND und Ausgang Spannungsregler messe ich 30 Ohm. Im Kreislauf 
sitzen eine Vielzahl von Elkos, Kerkos und ein µC. Welche Teile könnten 
am ehesten den Löffel abgegeben haben?
Ich dachte zuerst auf die SMD Elkos, aber die die ich bisher ausgelötet 
habe, waren nicht der Grund für den Kurzschluss.
Hat jemand einen Tipp?

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Mach mal ein Foto von der Platine.

von Eumel (Gast)


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Es wird bestimmt nicht an den G Kräfen sondern an Biegung/Torsion 
liegen. Das heißt für dich: Alle steifen Bauteile bei denen die 
Löstellen weit auseinander liegen sind deine Kandidaten ;)

von P. M. (o-o)


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Eumel schrieb:
> Es wird bestimmt nicht an den G Kräfen sondern an Biegung/Torsion
> liegen. Das heißt für dich: Alle steifen Bauteile bei denen die
> Löstellen weit auseinander liegen sind deine Kandidaten ;)

Bei einem kräftigen Schlag wäre ich mir da nicht so sicher. Da kann 
durchaus die Beschleunigung alleine Schaden anrichten. Aber auch hier 
gilt: Grosse, steife und (hier speziell) schwere Bauteile sind deine 
Kandidaten.

von Schnitzel Verkäufer (Gast)


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Die Platine scheint völlig intakt, ich denke nicht, dass die 
Leiterbahnen selber das Problem sind.
Elkos sind alle raus, also ist es entwerder der µC oder einer der 
Kerkos.
Kerkos kann man ja vom Aufbau wegen ausschließen oder?

von hp-freund (Gast)


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Schnitzel Verkäufer schrieb:
> entwerder der µC

Ist auch ein Quarz drauf?

von Schnitzel Verkäufer (Gast)


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ja, aber der wird ja vom µC selbst angesteuert. Auch wenn der kaputt 
wäre, würde er keinen Kurzschluss an der Spannungsversorgung des µC 
auslösen...

von hp-freund (Gast)


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Und was ist wenn der Kurzschluss im Quarz ist?

von Timmo H. (masterfx)


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Wenn die Platine Bleifrei gelötet wurde, könnte es durchaus sein, dass 
ein/einige Lötstellen gebrochen sind. Insb. bei bismuth-haltigem Lötzinn 
kann sowas durchaus passieren (ist recht spröde)

von Michael L. (michaelx)


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Schnitzel Verkäufer schrieb:
> ... funktioniert nun nicht mehr.
> Zwischen GND und Ausgang Spannungsregler messe ich 30 Ohm. ...

Auch wenn du weist, wie so manches "Tierchen" auf den Platinen heißt, 
hast du wohl wenig Ahnung von Elektronik, aber mit dem Ohmmeter auf 
Fehlersuche gehen. Was soll das bringen?

Ich weiß, bei Raumschiff Enterprise haben die auch immer nur mit dem 
Tricorder herumgefuchtelt, und an Hand irgendwelcher angezeigten Zahlen 
den Fehler gewusst ... (Schön wär's)

JA: Es soll auch schon Leute gegeben haben, die den Innenwiderstand 
einer Steckdose in ihrer Wohnung messen wollten ... PROBIERE DAS AUF 
KEINEN FALL AUS!

Antworten auf die bemühten Fragen könnten dich evtl. noch weiter 
bringen.


Grüße.

PS: Nein, das ist nicht OT, scheint nur so.
PPS: Isch 'abe gar keine Glaskugel.
PPPS: Man bekommt leider nicht immer die Antworten, die man erwartet.
PPPPS: Wissen/2 <> Halbwissen
... SCNR

von Schnitzel Verkäufer (Gast)


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Timmo H. schrieb:
> Wenn die Platine Bleifrei gelötet wurde, könnte es durchaus sein, dass
> ein/einige Lötstellen gebrochen sind. Insb. bei bismuth-haltigem Lötzinn
> kann sowas durchaus passieren (ist recht spröde)

also wenn eine Lötstelle gebrochen ist, sprich einen Unterbruch 
darstellt, verursacht das an der Spannungsversorgung einen Kurzschluss? 
Auf die Erklärung bin ich mal gespannt.



Michael L. schrieb:
> Auch wenn du weist, wie so manches "Tierchen" auf den Platinen heißt,
> hast du wohl wenig Ahnung von Elektronik, aber mit dem Ohmmeter auf
> Fehlersuche gehen. Was soll das bringen?

Wenn ich am Spannungseingang einer Schaltung mit ausschließlich 
Kondensatoren und ICs konstant 30 Ohm messe, ist definitiv was faul. Da 
muss ich den Tierchen noch lange keine Namen geben...

von MiWi (Gast)


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Schnitzel Verkäufer schrieb:
> Kerkos kann man ja vom Aufbau wegen ausschließen oder?

Nein, vor allem SMD-Kerkos sind besonders fähig bei Biegung so richtig 
unsichtbar kaputt zu gehen,

Grüße

Miwi

von Der Rächer der Transitormorde (Gast)


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Schnitzel Verkäufer schrieb:
> Wenn ich am Spannungseingang einer Schaltung mit ausschließlich
> Kondensatoren und ICs konstant 30 Ohm messe, ist definitiv was faul.

Das kommt drauf an, ein IC verhält sich bei der Messspannung deines 
Ohmmeters anders als an der Batterie.

Die wahrscheinlichste Ursache ist aber kein Bauteil- sondern ein 
Kontaktfehler.

Haarrisse, gebrochene SMD Lötungen und abgerissen Bonddrähte sind am 
wahrscheinlichsten.

Würde ich einmal mit nem Heißluftföhn aufschmelzen, entweder dann gehts 
oder ab in die Tonne.

von Hauspapa (Gast)


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Wenn sonst nicht viel zu retten ist hilft meist aus dem Labornetzteil 
vorsichtig Strom draufgeben und schauen wo es warm wird. Wenn der 
Spannungsregler dabei im Weg ist, eine Drahtbrücke über denselben. Aber 
mit der Spannung schön vorsichtig und langsam, sonst ist hinterher mehr 
kaputt als vorher.

viel Erfolg
Hauspapa

von UR-Schmitt (Gast)


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Schnitzel Verkäufer schrieb:
> die Platine
> funktioniert nun nicht mehr.

Schnitzel Verkäufer schrieb:
> Zwischen GND und Ausgang Spannungsregler messe ich 30 Ohm.

Schnitzel Verkäufer schrieb:
> waren nicht der Grund für den Kurzschluss.

Hast du jetzt einen Kurzschluss? Dann dürftest du keine 30 Ohm messen, 
sondern irgendwas unter 1 Ohm.
Also was passiert jetzt genau wenn du Spannung auf das Teil gibt 
(Möglichst strombegrenzt mit Labornetzteil)?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Schnitzel Verkäufer schrieb:
> Wenn ich am Spannungseingang einer Schaltung mit ausschließlich
> Kondensatoren und ICs konstant 30 Ohm messe, ist definitiv was faul.
Wie kommst du darauf?
> Da muss ich den Tierchen noch lange keine Namen geben...
Es gibt so Käfer, die haben sogar Widerstände eingebaut. Halbleiter 
können bei zu geringer Spannung lustige Effekte aufweisen, usw...

Schnitzel Verkäufer schrieb:
> ... messe ich 30 Ohm.
> ... Kurzschluss.
Ein Kurzschluss hat wesentlich weniger als 30 Ohm.
Ein kleines Beispiel: 30 Ohm an 230V wären gerade mal 7,6A und damit 
1,7kW. Und du wirst nicht behaupten, dass ein Heizlüfter ein 
"Kurzschluss" ist...

Also: du willst Hilfe, dann gib Informationen, dass man dir helfen kann.

von Sven W. (ulminpoika)


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Falls du die Versorgungsleitung identifizieren kannst (Bilder fehlen ja 
leider...), kann es auch helfen, die Versorgungsleitung "in der Mitte" 
aufzutrennen, also etwa die Hälfte aller Verbraucher von der Versorgung 
abzunehmen. Sprich Leiterbahn aufkratzen.

Falls der Fehler immer noch auftritt, liegt er in der anderen Hälfte.

Mit jeder weiteren "Halbierung" der Leiterbahn kannst du die defekte 
Komponente sukzessive einkreisen.

Ich würde aber zuerst einzelne Bauteile entfernen, die direkt von der 
versorgung nach Masse gehen - Blockkondensatoren zum Beispiel.

von testuser (Gast)


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Blöde Idee, aber würde es gehen, die Platine zu backen? D. h. auf 
Temperaturen bringen, die das Lot kurz flüssig machen, sodass Brüche 
wieder zusammengehen? Falls es wirklich das Symptom "Lot ist spröde" 
oder "Durch Biegung Kontakte angerissen".

Naja, wie gesagt. Nur ne blöde Idee, falls du zu faul bist und die 
Platine entbehren kannst. Manche sollen ja ihre Grafikkarten backen, 
wenn die Defekte aufweisen.

von oszi40 (Gast)


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Schwere Teile und Leiterrisse sollte TS Schnitzel schon mal mit der Lupe 
gründlich untersuchen. Bevor wir kein ausreichend beleuchtestes, gute 
Foto gesehen haben, brauchen wir die Glaskugel gar nicht zu putzen.

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