Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Komparator mit Schaltpunkt im mV-Bereich


von Christian D. (krischie)


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Hallo,
ich möchte eine Schaltung bauen, mit der ich eine Spannung von 5-200mV 
auswerten kann.
Die Schaltung im Anhang stammt aus den Grundlagen OPV und passt auch 
soweit.
R1 und R3 müssten noch gegen einen Spindeltrimmer ausgetauscht werden. 
Allerdings kann ich damit auch so kleine Eingangsspannungen auswerten?
Was muss ich dabei beachten (Offset, Leerlaufverstärkung, etc.)?
Könnt Ihr mir OPV´s empfehlen?

Quasi soll die Schaltung bei Überschreiten der eingestellten 
Schaltschwelle möglichst "schnell" den Ausgangspegel von GND nach Vdd 
wechseln.

Rahmenbedingungen:
Spannungsversorgung 10,5-15v DC
auszuwertende Spannung 5-200mV
Symmetrische Spannungsversorgung des OPV´s ist nicht möglich.
Der Ausgang soll CMOS-Logik ansteuern.

Einsatzort soll eine Ladeschaltung werden, bei ein kleiner Bleigel-Akku 
(7-17Ah) aus einem deutlich größeren Bleiakku geladen wird. Diese 
schaltung soll das Ausschaltkriterium bilden, welches den Ladestrom über 
einen Shunt-Widerstand von 0,1 Ohm misst.
Der Shunt-Widerstand ist durch einen anderen Schaltungsteil vorgegeben 
und kann nicht verändert werden.

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Hallo,

Christian D. schrieb:

> Könnt Ihr mir OPV´s empfehlen?

wenn Du einen Komparator suchst, wäre es dann nicht vielleicht sinnvoll 
auch einfach einen zu verwenden, anstelle eines Operationsverstärkers?

> Spannungsversorgung 10,5-15v DC

gibt es, aber wird deine CMOS Logik auch mit 10,5V versorgt? Warum 
nimmst du nicht eine normalere Versorgungsspannung, wie Du sie für die 
CMOS vermutlich auch brauchst?
Dann hast Du deutlich mehr Auswahl.

> Der Ausgang soll CMOS-Logik ansteuern.

gerade wenn Du eh CMOS am Ausgang haben willst?

Vlg

Timm

von oszi40 (Gast)


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>Einsatzort
Es wird schon irgendwie laufen, fragt sich nur wie temperaturstabil das 
Greät zwischen -20 und +70 Grad sein wird.

>Spindeltrimmer
Es gibt auch Begrenzungswiderstände, die den Einstellbereich verfeinern 
könnTen.

von Christian D. (krischie)


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Hallo, das ging schnell.

Timm Reinisch schrieb:
> wenn Du einen Komparator suchst, wäre es dann nicht vielleicht sinnvoll
> auch einfach einen zu verwenden, anstelle eines Operationsverstärkers?

Ich dachte Komparatoren arbeiten mit einer internen Spannungreferenz, 
die deutlich höher ist als 5mV. Asche auf mein Haupt.
Wenn es da Komparatoren gibt, die mit 5mV am Eingang klarkommen, dann 
gib mir bitte Empfehlungen für die gebräuchlichen Typen.

Zur Spannungsversorgung: Die CMOS-IC´s die ich bisher rausgesucht habe, 
haben laut Datenblättern einen Versorgungsspannungbereich von wenigen 
(so um die 4) bis 16 Volt. Daher dachte ich, wenn ich in diesem Bereich 
bleibe, werden die Bauteile auch das machen was sie machen sollen.
Zwecks Bauteilreduktion habe ich aus diesem Grund auch auf eine feste 
Spannungsversorgung verzichtet. Sie ist aber sehr gut geglättet.
Belehrt mich eines besseren, wenn ich mich täusche. Ich bin schließelich 
nicht allwissend, darum frage ich hier nach.

> gerade wenn Du eh CMOS am Ausgang haben willst?

Die Spannungsbereiche der Logiklevel (High und Low) ändern sich ja auch 
proportional zur Versorgungsspannung. Also bedeutet dies doch, sinkt die 
Versorgungspannung, sinkt auch das nötige Spannungsniveau für die High- 
bzw. Lowlevel.

oszi40 schrieb:
>wie temperaturstabil das
>Greät zwischen -20 und +70 Grad sein wird.

Das Gerät wird im Keller betrieben ,also zwischen 10 und 22 Grad.

>Es gibt auch Begrenzungswiderstände, die den Einstellbereich verfeinern
könnTen.

Danke für den Tipp.


MfG
Chris

von amateur (Gast)


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Notfalls kannst Du in deinen Eingang einen Muskelprotz voranstellen, der 
Deine mV auf V, oder zumindest auf 100 mV verstärkt. Die meisten OP's 
sind bei Verstärkung von 10 bis 50 ausreichend schnell und genau.

von Christian D. (krischie)


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amateur schrieb:
> Notfalls kannst Du in deinen Eingang einen Muskelprotz voranstellen, der
> Deine mV auf V, oder zumindest auf 100 mV verstärkt. Die meisten OP's
> sind bei Verstärkung von 10 bis 50 ausreichend schnell und genau.

Wenn ich bei 5mV am Eingang auf über 1,3V am Ausgang komme reicht mir 
das schon. Dafür hätte ich noch einen freien Komparator in meiner 
Schaltung, den ich dafür ranziehen könnte. Die dafür benötigte 
Verstärkung liegt bei 260 zzgl. Reserve.
Damit bräuchte ich nicht noch vielmehr Bauteile, der Platz ist begrenzt.
Ganz dumm gefragt, wie stelle ich das an. Bitte bitte mit Schaltplan.

MfG
Chris

von spontan (Gast)


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Wenn die Versorgungsspannung irgendwo zwischen 4 und 16 Volt liegt, 
wirst Du die Schaltschwelle immer wieder neu an einstelen müssen. Besser 
ist immer eine Spannungsreferenz die stabil genug ist.

von Christian D. (krischie)


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@ spontan

spontan schrieb:
>wenn die Versorgungsspannung irgendwo zwischen 4 und 16 Volt liegt, ...

Aus meinem ersten Post:
>Spannungsversorgung 10,5-15v DC

So groß ist der Spannungsbereich nun auch nicht. Außerdem messe ich mit 
der hier gesuchten Schaltung keine Spannung die von der 
Versorgungsspannung abhängig ist, sondern die über einen Shuntwiderstand 
abfallende Spannung die durch den über den Widerstand fließenden Strom 
vorgegeben wird.

MfG
Chris

von amateur (Gast)


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Einen Vorschlag, für einen Verstärker kannst Du direkt aus der 
Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Operationsverst%C3%A4rker
unter dem Stichpunkt:
"Nichtinvertierender Verstärker"
finden.
Ich verwende am liebsten Widerstände zwischen >5K und <150K Ohm. Wenn's 
geht, nicht unnötig hoch Verstärken. Du warst doch davon ausgegangen, 
dass Du die Schaltschwelle vernünftig einstellen willst.
Wie bereits vorher erwähnt kannst Du durch das Einfügen von 
Begrenzungswiderständen die Auflösung und den Arbeitsbereich deines 
Einstellpotentiometers optimieren.

von Komparator (Gast)


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Christian D. schrieb:
> Außerdem messe ich mit
> der hier gesuchten Schaltung keine Spannung die von der
> Versorgungsspannung abhängig ist,

Und wovon ist die Referenzspannung abhängig?

von Christian D. (krischie)


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Die Referenz im Komparator wird intern erzeugt. Ist also von äußeren 
Einflüssen ausgenommen.

von Komparator (Gast)


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Ich meinte die Spannung, die Du mit dem Spannungsteiler einstellen 
willst, also Deine Schaltschwelle. Die wird sich mit schwankender 
Versorgungsspannung ändern.

von Christian D. (krischie)


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@ komparator

Damit hast du natürlich recht. Also muss ich doch eine saubere stabile 
Spannung erzeugen.
Mist, der Platz wird allmählich eng! Außerdem muss ich den 
Kladderadatsch auch noch auf dem Board unterbringen und vor allem noch 
routen. Oh weh!

Der Fehlerteufel war mal wieder fleißig.
Die auszuwertenden Eingangsspannungen liegen zwischen 5 und 20mV.
Im nicht auszuwertenden Bereich kann sie höher liegen.

Muss ich dann die CMOS-IC´s auch an die stabilisierte Spannung hängen 
oder reicht es die Referenz zu stabilisieren?
Ich hoffe doch, dass das reicht.

von MaWin (Gast)


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> Die Referenz im Komparator wird intern erzeugt.
> Ist also von äußeren Einflüssen ausgenommen.

Ähm.

Wo hast du den Humbug her ?

Erstens haben handelsübliche Komparatoren
(LM339) gar keine interne Referenz, sondern
vergleichen (komparieren) 2 Eingangsspannungen.

Zweitens erleiden Komparatoren mit interner
Referenz, wie ICL7665, durchaus Einflüsse
von aussen. beispielsweise schwankende
Versorgungsspannung schlägt ein paar Promille
auf die Referenzspannung durch.

Drittens heissen Schmitt-Trigger wie 74HC14
Schmitt-Trigger, weil es keine Komparatiren
sind, sondern Hystereseschalter.

5mV sind kein wirkliches Problem, allerdings
ist der RC1458 dafür komplett ungeeignet,
schon seine Offsetspannung ist grösser als 5mV
und bei geringer Übersteuerung (ein paar Milliovot)
schaltet der sehr langsam, dann ist er kein single
supply. OpAmp was den Einsatz weiter erschwert,
und er ist uralt,entspricht ungefähr dem uA741,
mit mangelnder Verstärkung.

Die Empfehlung, echte Komparatoren zu verwenden,
ist also schlau, auch genauere und schnellere als
dem LM339.

von spontan (Gast)


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>Außerdem messe ich mit
>der hier gesuchten Schaltung keine Spannung die von der
>Versorgungsspannung abhängig ist, sondern die über einen Shuntwiderstand
>abfallende Spannung die durch den über den Widerstand fließenden Strom
>vorgegeben wird.

Vielleicht bist Du ja komplett auf dem Holzweg?
Erzähl doch mal was Du machen willst.

Willst Du überprüfen, ob ein el. Verbraucher aktiv ist?
Gehts um Gleichspannung oder AC?

Vielleicht ist ja alles viel einfacher als Du Dir mit Deinem Tunnelblick 
vorstellst. (Hat sein müssen, da Du ja nicht mal die Abhängigkeit 
zwischen Versorgungsspannung und Schaltschwelle gesehen hast.)

von troll (Gast)


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MaWin schrieb:
> Die Empfehlung, echte Komparatoren zu verwenden,
> ist also schlau, auch genauere und schnellere als
> dem LM339.

Hast du da für den konkreten Anwendungsfall ein paar Bezeichnungen?

(Ich!=TO)

von Christian D. (krischie)


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@ MaWin

Wie gesagt ich lasse mich gerne belehren.
Vom LM339 war hier noch gar nicht die Rede.
Ich weiß zwar nicht wie Du auf den ICL7665 kommst, aber ich bin von 
selbigen ausgegangen. Da hab ich noch einen Komparator frei. Ich dachte 
eine Referenz stellt eine stabile Spannungsquelle dar.

>Drittens heissen Schmitt-Trigger wie 74HC14 ...
Wie kommst Du zu Schmitt-Triggern? Egal.

Okay soweit klar, wieder was gelernt.
Also alle IC´S an eine stabile Versorgungsspannung von 9V (per 78L09), 
die dann auch gleichzeitig die Versorgungsspannung für Referenzen 
darstellt.

Und wie troll schon schrieb:
>Hast du da für den konkreten Anwendungsfall ein paar Bezeichnungen?
Eine reicht mir, damit wir hier vorankommen.

@ spontan

>Einsatzort soll eine Ladeschaltung werden, bei ein kleiner Bleigel-Akku
>(7-17Ah) aus einem deutlich größeren Bleiakku geladen wird. Diese
>Schaltung soll das Ausschaltkriterium bilden, welches den Ladestrom über
>einen Shunt-Widerstand von 0,1 Ohm misst.

Also DC, aber der Messpunkt befindet sich hinter einem Step-Up Wandler 
(ca.40kHz)
Fällt der Ladestrom unter z.B. 50mA ((U=R*I => 5mV=0,1 Ohm*50mA)) soll 
die Schaltung ein JK-FF resetten, um die Schaltung abzuschalten.
Diese Schaltschwelle muss einstellbar sein, damit ich verschiedene 
Akkugrößen
>(7-17Ah)
richtig laden kann.
An diese Akkus komme ich zwar unregelmäßig, aber sehr günstig heran.

MfG
Chris

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