Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 42 A Motor schalten


von 42amper (Gast)


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Hallo

ich habe einen Apparat aus den USA importiert, bei dem es 3 Motoren zu 
schalten gilt.

Es gibt dafür einen Schaltkasten, der aber etwas defekt ist und für das 
amerikanische Netz gemacht ist.

Jetzt will ich den Kasten entweder reparieren oder am liebsten durch 
neue Teile ersetzen, die ich dann mit einem Mikrocontroller steuern 
kann.

alle drei Motoren sind angeblich ein-Phasig. der größte (Blower) hat 
angeblich eine Phase 240v und 42 A.


wo bekomme ich das her?

meine Drehstrom Steckdose liefert nur 25 A. Kann ich da 2 Phasen 
zusammen benutzen? wird das so bei dem bisherigen Schaltkasten gemacht? 
dort werden ja anscheinend zwei Phasen angeschlossen. L1 und L2 oder? 
ich habe von Wechselstrom/Drehstrom leider keine große Ahnung und 
verstehen den Schaltplan nicht.

in den Bildern sind alle Daten zu erkennen.


also 1. : wo bekomme ich 42 A her?
und 2: wie kann ich sie mit einem Mikrocontroller schalten?

: Verschoben durch Admin
von fonsana (Gast)


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42amper schrieb:
> alle drei Motoren sind angeblich ein-Phasig. der größte (Blower) hat
> angeblich eine Phase 240v und 42 A.
Der wird bei 50 anstatt 60Hz noch mehr ziehen.

> meine Drehstrom Steckdose liefert nur 25 A. Kann ich da 2 Phasen
> zusammen benutzen? wird das so bei dem bisherigen Schaltkasten gemacht?
Nein.

> dort werden ja anscheinend zwei Phasen angeschlossen. L1 und L2 oder?
Das kommt davon, dass im amerikanischen Netz zwischen zwei Phasen 240V 
sind.

> ich habe von Wechselstrom/Drehstrom leider keine große Ahnung und
> verstehen den Schaltplan nicht.
Dann lass es einen Fachmann machen

42amper schrieb:
> also 1. : wo bekomme ich 42 A her?

Aus einer neuen Steckdose mit entsprechender Belastbarkeit.

fonsana

von Peter II (Gast)


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42amper schrieb:
> wo bekomme ich 42 A her?

nirgends. Es geht nicht, man kann nicht aus einem Drehstromanschluss mit 
25A 42A rausholen. Man müsste mit einen zwischenkreis arbeiten um damit 
die Leistung aus den 3 Phasen auf 1Phase umsetzen.

Für dich wird es unmöglich sein, soetwas selber zu bauen.

von Stefan M. (celmascant)


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Wohow! Da hast du dir ja was vorgenommen.

In den USA hat jede Phase 115V gegen Erde. 2 Phasen untereinander haben 
irgendwas um die 230V.
Damit braucht man in den USA 2 Phasen.

Hierzulande müsstest du einen Anpassungstrafo von EU-Netz auf USA-Netz 
verbauen.
Ist jetzt eigendlich nix unübliches, kostet aber in deiner 
Leistungsklasse doch schon etwas mehr.
Einen Nachteil hats auch noch: Unser Netzt hat 50Hz, die Amis haben 
60Hz. Deine Motoren werden also etwas langsamer drehen.

Zum Schalten kann man geeignete Schütze nehmen. Wenns etwas "Cooler" 
sein soll, nimmt man Halbleiterrelais oder FUs.

Ein Problem das ich sehe, ist das Einschalten des Blowers. Wenn man 
einen 10kW-Motor einfach so einschaltet gibts nen ziemlichen Stromstoss! 
Da der Anlaufstrom nicht bekannt ist, muss man vom Schlimmsten ausgehen, 
das währen dann 8*I_Nenn = 336A !!! Da flackert das Licht auch durchaus 
mal bei den Nachbarn, falls deine Sicherung nicht sofort kommt.
Deshalb haben schlaue Leute Stern-Dreieck-Umschaltung oder 
Frequenzumrichter erfunden. Dazu braucht man aber einen 3Pahsen-Motor...

Ich würde schauen, das ich die Motoren gegen 3Phasen-Motoren mit hier 
üblichen Spannungen und Frequenzen austausche. Damit sind dann 
eigendlich alle Probleme beseitigt.

Gruss Stefan

PS: Da sicher wieder einige Posts in diese Richtung kommen: Arbeiten mit 
Netzspannungen sind LEBENSGEFàHRLICH und sollten nur von einen Fachmann 
unter Einhaltung der einschlägigen Vorschriften ausgeführt werden!!!

von 42amper (Gast)


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vielen dank für die antworten.

keine angst, ich mach schon nichts gefährliches. Ich will nur erstmal 
probieren alles zu verstehen, bevor ich einen Fachmann dran lasse.

Einen anderen Motor zu besorgen ist vielleicht echt die beste Lösung. 
Ich guck mir mal den Motor genauer an, vielleicht ist es auch ein 3 
Phasen Motor der nur um-verkabelt ist.

von Stefan M. (celmascant)


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42amper schrieb:
> Ich guck mir mal den Motor genauer an, vielleicht ist es auch ein 3
> Phasen Motor der nur um-verkabelt ist.

Ich glaube es nicht. Dann müsste da ein Riesiger Kondensator dran sein, 
so Pi*Daumen 70.000µF !!
Ausserdem würde er dann ca. 3kW Abwärme produzieren...

Es wird wohl ehr ein Kondensatormotor sein.

Gruss Stefan

von 42amper (Gast)


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ein riesiger Kondensator hängt da schon dran, aber ich weiß nicht ob 
groß genug.

bei der Box, wo die Kabel angeschlossen werden, werden die beiden 
ankommenden Kabel auf vier aufgeteilt, die dann in den Motor gehen.
könnte das ein Zeichen für mehrere Phasen sein?

sind die Kondensatoren da um den Anschaltstrom niedrig zu halten?

von IInterasierter (Gast)


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Was is das eigentlich für ein Teil?
Ich erkenn da etwas in der Art eines Schraubenkompressors.

von Joe (Gast)


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Laut Typenschild hat der Motor 7.5HP, also gute 5.5kW. Das passt aber 
nicht zu den 42A bei 230V. Bei der Angabe "FL" zum Strom tippe ich eher 
auf den notwendigen Wert der Sicherung.

Als schlechte Notlösung könnte man sich einen Trafo bauen lassen, der 
von 400V (Deutschland, zwischen zwei Phasen) auf 230V umsetzt, könnte 
auch ein Spartrafo sein, wird aber dennoch groß und schwer.

von Benjamin K. (benjamin92)


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Also ich denke ne saubere Lösung wäre:
1) 3 Phasengleichrichter für Netz aus Deutschland
2) Den Gleichstrom mit Frequenz von 60 Hz zerhacken
3) Einen Trafo mit Wicklungen für die 3 Phasen bauen

Das Problem an meiner Idee ist wohl die Phasenverschiebung, oder?
Hab mir das aber auch nur in 5 Minuten gerade so überlegt, bin nicht 
Ingenieur oder sowas, sonder nur Elektroniker für Geräte und Systeme ;)

Das Arbeit mit Netzspannung gefährlich ist, wurde ja schon erwähnt.

von amateur (Gast)


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Die Motoren (Spannungsmäßig) nix.
Der Steuerung ebenfalls nix.

Wenn ich unter schrecklicher Langeweile leiden würde, unendlich viel 
Geld besäße, würde ich das Teil umbauen.
Wenn aber nahe 100% unbrauchbar sind, ist nach meiner Meinung ein Neubau 
billiger, besser und nicht zu vergessen sicherer.
Übrigens, wenn ich mir den Schaltschrank so anschaue, kann Dir das sogar 
ein Lehrling im 2. Lehrjahr aufnehmen und nachbauen.

von Helmut L. (helmi1)


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Am besten ist du schmeist den Motor weg und besorgst dir hier einen 
Neuen.
Das Teil ist fuer Amiland gebaut mit deren kruden Stromversorgung.
So ein Teil darfst du hier nicht Einphasig ans Netz bringen. Ausserdem 
hat der Motor laut Typenschild nur eine Einschaltdauer von 15 Minuten.

42amper schrieb:
> sind die Kondensatoren da um den Anschaltstrom niedrig zu halten?

Nein, die sind dazu da eine Phasenverschiebung zu erzeugen damit sich 
ein Drehfeld ergibt (der Motor ist in wirklichkeit ein Drehstrommotor 
nur haben die Amis zu Hause kein Drehstromnetz wie bei uns). So wie die 
Kondensatoren aussehen haben die es auch schon fast hinter sich.

Auch der Schaltschrank sieht aus als waere er mal feucht geworden. Wenn 
das Teil so alt ist wie der Rest werden die Schuetze darin auch nicht 
mehr lange haben. Muesste also auch neu gemacht werden. Ich hoffe das 
Teil war billig genug mit Transport das sich das lohnt.

von Helmut L. (helmi1)


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Von Adernendhuelsen haben die Amis anscheined auch noch nix gehoert.
Fuer den Schaltplan braucht man einen Kompass.

von Stefan M. (celmascant)


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42amper schrieb:
> ein riesiger Kondensator hängt da schon dran, aber ich weiß nicht ob
> groß genug.
>
> bei der Box, wo die Kabel angeschlossen werden, werden die beiden
> ankommenden Kabel auf vier aufgeteilt, die dann in den Motor gehen.
> könnte das ein Zeichen für mehrere Phasen sein?
>
> sind die Kondensatoren da um den Anschaltstrom niedrig zu halten?

Das wird dann wohl ein Kondensatormotor sein.
2 Drähte brauchst du für die Hauptwicklung, die anderen beiden zum 
Vorgeben der Drehrichtung, also eine Hilfswicklung.
Die Kondensatoren sind, so wie es auch draufsteht "for motor starting" 
also Anlasskondensatoren.

Ich würde mich meinen Vorrednern anschliesse: Elektrik raushauen und 
komplett neu machen. Alles andere ist nur Flickwerk mit zweifelhafter 
Funktion und Haltbarkeit...

Gruss Stefan

PS: Auch die Amis haben Drehstrom, aber lange nicht so verbreitet wie in 
Deutschland...

EDIT: @ Helmut Lenzen: Das ist ja auch kein Schaltplan sondern so ne Art 
Klemmplan^^

von Helmut L. (helmi1)


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Stefan M. schrieb:
> PS: Auch die Amis haben Drehstrom, aber lange nicht so verbreitet wie in
> Deutschland...

Ja haben sie, aber nicht im Privathaushalt (oder hoechst selten).
Was die haben ist 2 x 115V. Wo man dann groessere Verbraucher dann an 
230V anschliessen kann. Ist aber kein Drehstrom sondern Trafo mit 
Mittelanzapfung.
Man sieht ja immer auf Fotos die kleinen Eimerchen die vor dem Haus 
haengen.

Stefan M. schrieb:
> Das ist ja auch kein Schaltplan sondern so ne Art
> Klemmplan^^

Auch dafuer braucht man den Kompass.

von Steel (Gast)


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Was ist denn das für ein Apparat?

Elektrik komplett raus, Motoren auf Drehstrom umverdrahten und 3 
Frequenzumrichter rein + du/dt Filter.

von Helmut L. (helmi1)


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Steel schrieb:
> Elektrik komplett raus, Motoren auf Drehstrom umverdrahten und 3
> Frequenzumrichter rein + du/dt Filter.

Meinst du nicht das waere ein bisschen teuer?

von grrrrrrrr (Gast)


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Siehe Bildformate!!!

von 42amper (Gast)


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hallo

danke für die weiteren antworten.
in der tat, das amerikanische Netz ist genauso wie die ganze 
Infrastruktur dort sehr "interessant"


der Motor wird eine Luftpumpe antreiben, die dann den Druck für eine 
Sirene liefert. Das Gerät gibt es nur in den USA. der Import erfolgte 
also nicht um Geld zu sparen.

Ich könnte den Motor austauschen, das erscheint mir auch sinnvoll, ist 
aber ein ziemlich großer mechanischer Aufwand, den ich gerne vermeiden 
würde. und ich würde gerne so viel wie möglich Teile original belassen. 
(ist ein Sammlerstück)

hab den Motor jetzt mal direkt an den 63A FI Schutzschalter gehängt (der 
ist noch mit schraub-Sicherungen gesichert bevor es ins Hausnetz geht. )

da ist der Schutzschalter sofort raus geflogen. wo dran kann das liegen?
habe von L1 und von N keinen Kurzschluss zum Gehäuse messen können.

wie kann ich messen ob der Motor ok ist, ohne dass ich in laufen lasse?

von 240V (Gast)


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42amper schrieb:
> hallo
>
> danke für die weiteren antworten.

>
> hab den Motor jetzt mal direkt an den 63A FI Schutzschalter gehängt (der
> ist noch mit schraub-Sicherungen gesichert bevor es ins Hausnetz geht. )
>
> da ist der Schutzschalter sofort raus geflogen. wo dran kann das liegen?
> habe von L1 und von N keinen Kurzschluss zum Gehäuse messen können.
>
> wie kann ich messen ob der Motor ok ist, ohne dass ich in laufen lasse?

Oooh mann.....wenn man keine Ahnung hat, einfach mal auf die wissenden 
hören, den kriegst Du hier so nie zum laufen....
Schau Dir Dein Sammlerstück an und gut ist

von Hui (Gast)


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240V schrieb:
> Schau Dir Dein Sammlerstück an und gut ist

Nachher brennts ab, dann kann er nichtmal mehr das ;-)

von 42amper (Gast)


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:-)

Direkt an einer Phase mit einer groß genug dimensionierten Sicherung 
musste doch gehen oder?

Die beiden anderen Motoren laufen Nämlich ganz gut.

was spricht dagegen?
Ich könnte mir da eine einbauen lassen. das wollte ich sowieso machen.

von Karl (Gast)


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42amper schrieb:
> Direkt an einer Phase mit einer groß genug dimensionierten Sicherung
> musste doch gehen oder?
>
> Die beiden anderen Motoren laufen Nämlich ganz gut.
>
> was spricht dagegen?
> Ich könnte mir da eine einbauen lassen. das wollte ich sowieso machen.

Du hast keine Ahnung von Elektrik und möchtest auch noch den FI umgehen.
-> Schreib dein Testament und mach es. Häng den Motor ohne Sicherungen 
am besten direkt ans Netz. Schließ vorher noch eine 
Brandschutzversicherung und einer Risikolebensversichrung die auch bei 
Vorsatz zahlen ab.

von Helmut L. (helmi1)


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42amper schrieb:
> Ich könnte mir da eine einbauen lassen. das wollte ich sowieso machen.

Ist nicht. Die maximale Leistung fuer Einphasenmotoren ist hier bei 2kW 
begrenzt, darueber gibt es Aerger mit dem EVU.

http://de.wikipedia.org/wiki/Steinmetzschaltung

42amper schrieb:
> hab den Motor jetzt mal direkt an den 63A FI Schutzschalter gehängt (der
> ist noch mit schraub-Sicherungen gesichert bevor es ins Hausnetz geht. )

Willst du der naechste Sieger bei den Darwin Awards sein?
Mach einen gescheiten Drehstrommotor dran und gut ist.

42amper schrieb:
> der Motor wird eine Luftpumpe antreiben, die dann den Druck für eine
> Sirene liefert.

5.5kW fuer eine Sirene? Was soll die fuer einen Krach machen.

von 42amper (Gast)


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Ich habe nirgends geschrieben, dass ich das Ding ohne Sicherung ans Netz 
hängen will!

Ich will das ding aber gerne zum laufen bringen und wenn es eine 
Sicherung gibt, die groß genug ist, dann kann ich die ja in meinem 
Kasten Sicherungskasten installieren lassen.

was daran unsicher sein soll verstehe ich nicht. Wie ich das Haus damit 
in Brand kriegen soll weiß ich auch nicht.

Nur weil ich kein Drehstrom Experte bin, heißt das nicht dass ich mich 
und andere gleich umbringe, sobald ich den Sicherungskasten angucke.

Bevor ich ein Elektriker kommen lasse, will ich eben genau wissen was 
ich ihn machen lassen soll, und ob es überhaupt notwendig ist.

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> In den USA hat jede Phase 115V gegen Erde. 2 Phasen untereinander haben
> irgendwas um die 230V.

Ja.

> Hierzulande müsstest du einen Anpassungstrafo von EU-Netz auf USA-Netz
> verbauen.

Nein. Grössere Verbraucher, wie z.B. Klimaanlagen werden dort
direkt an 235...240V angeschlossen

> Einen Nachteil hats auch noch: Unser Netzt hat 50Hz, die Amis haben
> 60Hz. Deine Motoren werden also etwas langsamer drehen.

Ja.

> Ich würde schauen, das ich die Motoren gegen 3Phasen-Motoren mit hier
> üblichen Spannungen und Frequenzen austausche. Damit sind dann
> eigendlich alle Probleme beseitigt.

Das wäre die beste und vermutlich auch billigste Lösung.
Man müsste da aber vermutlich nicht nur für die Befestigung,
sondern auch für den Anschluss der Welle eine Lösung finden.
Da aber ein Drehstromasynchronmotor vermutlich kleiner baut,
sollte ein Umbau möglich sein.
Gruss
Harald

von Georg G. (df2au)


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Schau dir nur als Beispiel mal das hier an:
http://www.elektromotorenmarkt.de/elektromotoren/ShopDetailPage.shtml?catsku=91&produktsku=2658&SelectedPage=1

Du musst davon ausgehen, dass die Kondensatoren deines Motors teilweise 
defekt sind und/oder für 50Hz falsch dimensioniert sind. Dann der Kummer 
mit dem heftigen Strom. Ein europäischer Normmotor für Drehstrom nimmt 
bei gleicher Leistung gute 10A auf und verträgt Dauerbetrieb (bei einer 
Sirene vielleicht nicht immer sinnvoll).

von Harald W. (wilhelms)


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fonsana schrieb:

> 42amper schrieb:
>> also 1. : wo bekomme ich 42 A her?
>
> Aus einer neuen Steckdose mit entsprechender Belastbarkeit.

Ja, eine neue, vom Fachmann installierte 63A-CEEE-Dose wäre grund-
sätzlich geeignet. Der Elektriker kann dann gleich überprüfen, ob
dafür der Hausanschluss verstärkt werden muss und die dafür nötigen
Arbeiten einschliesslich Anmeldung beim EVU durchführen.
Gruss
Harald

von Georg G. (df2au)


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> Ja, eine neue, vom Fachmann installierte 63A-CEEE-Dose wäre grund-
> sätzlich geeignet. Der Elektriker kann dann gleich überprüfen, ob
> dafür der Hausanschluss verstärkt werden muss und die dafür nötigen
> Arbeiten einschliesslich Anmeldung beim EVU durchführen.

Ob ihn das EVU dann immer noch als Haushalt abrechnet? Oder eher als 
Gewerbebetrieb mit entsprechenden Kosten?

von Harald W. (wilhelms)


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42amper schrieb:
> ein riesiger Kondensator hängt da schon dran, aber ich weiß nicht ob
> groß genug.

Ja, das ist ein sog. Kondensatormotor. Solche Motore werden in D z.B.
für Rasenmäher genommen. Es gibt auch entsprechende sog. Frequenz-
Umrichter, die einen solchen Motor direkt vom deutschen Drehstrom-
Netz aus betreiben können. Ich nehme aber an, das die teurer als
ein passender Drehstrommotor sein werden.
Gruss
Harald

von Helmut L. (helmi1)


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Oder man laesst den Kompressor gleich weg und holt sich einen aus dem 
Baumarkt fuer kleines Geld.

von Helmut L. (helmi1)


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Georg G. schrieb:
> Ob ihn das EVU dann immer noch als Haushalt abrechnet? Oder eher als
> Gewerbebetrieb mit entsprechenden Kosten?

Als Grossverbraucher kann er dann abgerechnet werden. Dann kann er einen 
Antrag auf Befreigung von den Umlagen einreichen und bekommt dann die 
kWh fuer 6 Cent :=)

von Harald W. (wilhelms)


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42amper schrieb:

> der Motor wird eine Luftpumpe antreiben, die dann den Druck für eine
> Sirene liefert.

Also eine Druckluftsirene. Gibt es irgendwo Angaben darüber, welche
Luftmenge bei welchem Druck die benötigt? Passende Kompressoren mit
Drehstromanschluss wirst Du auch in D problemlos finden.


> Das Gerät gibt es nur in den USA. der Import erfolgte
> also nicht um Geld zu sparen.

Von Druckluftsirenen habe ich auch hier in D schon gehört.
>
> Ich könnte den Motor austauschen, das erscheint mir auch sinnvoll, ist
> aber ein ziemlich großer mechanischer Aufwand, den ich gerne vermeiden
> würde.

Andere Lösungen sind noch aufwändiger bzw. deutlich teurer.

> und ich würde gerne so viel wie möglich Teile original belassen.
> (ist ein Sammlerstück)

Dann sollltest Du am besten ein langes erlängerungskabel quer
durch den Atlantik besorgen. :-)

> hab den Motor jetzt mal direkt an den 63A FI Schutzschalter gehängt (der
> ist noch mit schraub-Sicherungen gesichert bevor es ins Hausnetz geht. )

Haushalts-FI-Schalter (bzw. RCD) sind im Industriebereich nicht
geeignet.

> wie kann ich messen ob der Motor ok ist, ohne dass ich in laufen lasse?

Isolationsmessgerät. Ob die Wicklungen noch i.O. könnte m.E. eine
Elektrowickelei überprüfen. (Den Kondensator verm. auch; das ginge
aber auch noch mit Bordmitteln)
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Helmut Lenzen schrieb:

> 5.5kW fuer eine Sirene? Was soll die fuer einen Krach machen.

Entsprechend leistungsfähige Sirenen gibts in D auch, allerdings
mit anderem technischen Aufbau und hoch auf Dächern montiert. :-)
Gruss
Harald

von Helmut L. (helmi1)


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Dann ergibt sich die Frage darf man die hier ueberhaupt betreiben vom 
Krach mal abgesehen. Solche Sirenen dienen ja hoheitlichen Aufgaben. 
(Alarmierung der Bevoelkerung im Katastrophenfall).

von Stefan M. (celmascant)


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42amper schrieb:
> hab den Motor jetzt mal direkt an den 63A FI Schutzschalter gehängt (der
> ist noch mit schraub-Sicherungen gesichert bevor es ins Hausnetz geht. )
>
> da ist der Schutzschalter sofort raus geflogen. wo dran kann das liegen?
> habe von L1 und von N keinen Kurzschluss zum Gehäuse messen können.

Mutig Mutig ;) Hat's sofort geknallt, oder hat der Motor zumindest kurz 
angeruckt oder gebrummt? Die Kondis kannst du einzenl mit einem guten 
Multimeter mit entsprechendem Messbereich messen. Bei den Spulen einfach 
den Widerstand messen.

Ist das tatsächlich "nur" ein FI oder ein FI/LS Kombischalter?
Wenn es nur ein FI ist, gibts irgendwo einen Erdschluss.
Wenns ein Kombischalter ist, verkraftet er den Anlaufstrom nicht.

Du bräuchtest eine Vorsicherung mit geeigneter Auslösecharakteristik.
Aber erlaubt ist es trotzdem nicht SO grosse Lasten an nur einer Phase 
zu betrieben. Da bräuchtest du zumindest die Genemigung des 
Netzbetreibers.

@Harald Wilhelms:
Der Anpassungstrafo ist eigendlich nicht nötig, da hast du recht. Jedoch 
wird aus 3x400V am Ausgang 3x240V. Wenn man nun 2 Phasen auf der 
Sekundärseite belastet, fliesst der Strom auch Primärseitig über 2 
Phasen. Damit währe sein Motor legal an unserem Netz zu betrieben.
Es bleibt noch die Frage, ob die Kondensatoren noch zu gebrauchen sind 
(Alterungsbedingt und Frequenzmässig).

Gruss Stefan

EDIT: @Harald Wilhelms:  Ein Heim-FI ist nicht Industrie-Tauglich? Wieso 
eigendlich nicht? Er muss die gleichen Normen einhalten. Die Industrie 
kocht auch nur mit Wasser!
In der Industrie gibt es aber nicht nur Körperschutz-FIs sonder auch 
Geräteschutz-FIs die erst bei 300mA auslösen. Für Steckdosen muss es 
aber immer ein Körperschutz-FI sein. Die Maschinen in "meiner" Firma 
haben zum grössten Teil garkeine FIs. FUs und 
Servo/Schrittmotorkontroller sind dafür einfach zu grosse Schweine auf 
der Erde. ABER: Die Maschinen sind fest angeschlossen. Falls Steckdosen 
dran sind, haben die natürlich dann einen seperaten FI.

von 42amper (Gast)


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danke für die weitere Hilfe!


das ist der FI schalter
http://www.elektroverkauf-online.de/Hager+CDA+463D+30mA.htm

Ich weiß nicht wo da Strom weg geflossen sein soll, die Sirene steht auf 
einer Holzpalette reicht das als Isolierung?

Der FI Schalter ist sofort raus geflogen, ohne dass der Motor einen mux 
gemacht hat.

wenn ich die Wicklungen messe, messe ich weniger als einen Ohm, was bei 
dem Strom ja auch zu erwarten ist. Gibt es eine einfache Möglichkeit den 
wechselstrom-Widerstand der Spule zu messen?

Vielleicht ist ja auch nur irgendwo ein Kurzschluss drin.

die 42 A sind in der tat nur "Full Load Ampere" das heißt im normalen 
betrieb sollte ein ganzes Stück weniger Strom fließen.


Ich bin hier auf einem Fabrik Gelänge. die Stromversorgung sollte also 
ausreichen, vorausgesetzt man hat die richtige Sicherung.

Hat noch jemand einen Tipp wie ich raus finden kann was da schief 
gelaufen ist?
wenn die Kondensatoren hin sind, dann passiert einfach nichts oder? kann 
es da auch zu einem Kurzschluss kommen?


im Datenblatt ist die Leistung mit:

250 cubic ft. per min. (7080 liters per min.) at 5-6 psig (.35 - .42 kg 
per sq. cm.) at 2770RPM

angegeben.
hat jemand eine Idee für Ersatz Kompressor/Lüfter

von Harald W. (wilhelms)


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Stefan M. schrieb:

> EDIT: @Harald Wilhelms:  Ein Heim-FI ist nicht Industrie-Tauglich? Wieso
> eigendlich nicht? Er muss die gleichen Normen einhalten. Die Industrie
> kocht auch nur mit Wasser!
> In der Industrie gibt es aber nicht nur Körperschutz-FIs sonder auch
> Geräteschutz-FIs die erst bei 300mA auslösen.

Genau das meinte ich damit.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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42amper schrieb:

> im Datenblatt ist die Leistung mit:
>
> 250 cubic ft. per min. (7080 liters per min.) at 5-6 psig (.35 - .42 kg
> per sq. cm.) at 2770RPM
>
> angegeben.
> hat jemand eine Idee für Ersatz Kompressor/Lüfter

Wende Dich am besten mit diesen Daten an eine durch Google
ermittelte Kompressor-Herstellerfirma und lass Dir ein
Angebot erstellen.
Gruss
Harald

von fonsana (Gast)


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42amper schrieb:
> die 42 A sind in der tat nur "Full Load Ampere" das heißt im normalen
> betrieb sollte ein ganzes Stück weniger Strom fließen.

Ja, aber beim Anlaufen ein ganzes Stueck mehr. So das Doppelte ist nicht 
unbedingt selten. Kombiniert mit der niedrigeren Frequenz koennte das 
Teil die 100er Marke knacken.

fonsana

von Stefan M. (celmascant)


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Tja, das Erklärt aber nicht warum sein FI auslöst, und nicht die 
Sicherung.

Du hast geschrieben, das du den Motor direkt, also ohne die Steuerung 
angeschlossen hast.
Wie hast du das den gemacht?
Ist da überhaupt ein PE mit im Spiel?
Wenn ja, dann müsste man zum einen den Isolationswiderstand der 
Wicklungen messen.
Andererseits sehe ich auf den Fotos nicht isolierte Becherelkos. Wenn 
die nicht mher i.O. sind oder Bauartbedingt ein Pol das Gehäuse ist und 
du am Gehäuse einen PE hast, kommt der FI.
Im "Schaltplan" kann ich auch nirgends einen Erdungsanschluss erkennen.

Da das Teil ja auch schon etwas älter aussieht, ist es auch möglich, das 
die Metallteile klassisch genullt sind. Somit hat man sich mit einem FI 
L,N und angeklemmter Erde selbst überlistet.

Gruss Stefan

von Stephan (Gast)


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42amper schrieb:
> die Sirene steht auf
> einer Holzpalette reicht das als Isolierung?

Wenns wirklich trocken ist eher ja. Kannst nochmal Styro drunterpacken.
Aber definitiv das Teil nicht anfassen!!!!

Das Teil war in den USA schon zu 100% Schrott. Mit dem anderen Netz in 
DE sinds 200% Schrott.
Mit etwas Glück läufts mit Nullung. Moderat belastet kanns auch der 
Motor schaffen. Kondensatoren, Schlüsse, etc. ist alles abzuklären.

Nach deinem augenscheinlichen Kenntnisstand: Finger weg und das ganz 
ganz schnell.


Stephan

von Georg G. (df2au)


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Im Netz der USA sind die 230V symmetrisch zur Erde. Das Gehäuse liegt 
also sozusagen in der Mitte. Im deutschen Netz passt das dann überhaupt 
nicht mehr. Da muss vor Inbetriebnahme heftig umverkabelt und gemessen 
werden.

von René B. (reneb)


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Versuch doch mal den kleinen 5,5kW-Motor aus der Anlage rauszunehmen und 
bring ihn in eine Motorenwerkstatt, am besten mit Wicklerei und 
Auswuchtanlage. Die haben nämlich garantiert einen Prüfstand mit FU und 
können die Wicklung auf Kürzschlüsse mit einem HV-Prüfgerät testen. 
Wenn bei der Stoßspannungsprüfung schon die Wicklung anfängt zu 
knistern, hat sich der Rest eh erledigt. Mit dem Multimeter bei 
Widerstandsmessung siehst du da nix. Ist nichts wildes und kostet auch 
nicht die Welt, wenn du Glück hast auch nur was für die Kaffeekasse.

Da es ja Steinmetz-Cs sind, kann man am Klemmkasten idR den FU des 
Teststandes an U/V/W für den Drehstrombetrieb anklemmen. Am Verlauf der 
Stromaufnahme kann man dann auch mal abschätzen, ob der Motor vielleicht 
neue Lager braucht oder sonst noch was hinüber ist.

Ggf kannst du dann also probieren den Motor mit Schütz am heimischen 
3Phasen-Netz laufen zu lassen, ohne Steinmetzschaltung. 42A 
FLA=Maximalstrom, das ist normal. Der Dauerstrom ist aber sicher viel 
kleiner, siehe Ergebnisse im Leerlauf am Teststand. Statt 1750 dreht er 
bei uns auch nur mit etwa 1450Upm.

von Düsendieb (Gast)


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schmeiß die Motoren und die Schaltung weg und kauf die Teile bei EBAY 
für kleines Geld neu und fertig.

Alles Andere bleibt ein riesen Pfusch und wird nie zuverlässig 
funktionieren.


PS. was macht denn dieses technische Wunderwerk?

von Dr.Who (Gast)


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Gib mal ein bisschen Background Infos zu dem Ding! Würde mich sehr 
interessieren!

von Helmut L. (helmi1)


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Düsendieb schrieb:
> PS. was macht denn dieses technische Wunderwerk?

Es macht Krach.

von René B. (reneb)


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Georg G. schrieb:
> Im Netz der USA sind die 230V symmetrisch zur Erde. Das Gehäuse liegt
> also sozusagen in der Mitte. Im deutschen Netz passt das dann überhaupt
> nicht mehr. Da muss vor Inbetriebnahme heftig umverkabelt und gemessen
> werden.
Na dann ist das deutsche Netz ja asymmetrisch zur Erde aufgebaut...
Und ich dachte immer ne Sternpunktverschiebung wär was schlimmes... :)

von Düsendieb (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Es macht Krach.

ich meint auch: was macht eine Ami Sirene für einen besondern Krach, den 
eine europäische Sirene nicht machen kann?

von Hui (Gast)


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Düsendieb schrieb:
> was macht eine Ami Sirene für einen besondern Krach, den
> eine europäische Sirene nicht machen kann?


Patriotischen Krach?
;-)

von Andrew T. (marsufant)


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> Patriotischen Krach?


wie sagte ein amerikaner so treffend:

Frage nicht was Dein Land für Dich tun kann. Sondern was Du für Dein 
Land tun kannst.

von UR-Schmitt (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Frage nicht was Dein Land für Dich tun kann. Sondern was Du für Dein
> Land tun kannst.

Also setzt er sich statt einer amerikanischen Fahne eine amerikanische 
Katastrophenalarmsirene aufs Dach.
Ein echter Patriot :-)

von Düsendieb (Gast)


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7,080 m³/min bei 0,3bar

mit den Leistungsdaten ist das ist schon fast ein Gebläse.

Hast Du die Sirene schon mal probiert?

von Dominik S. (dasd)


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Mich würden mehr Details zum Gerät auch interessieren.
Gerne auch ein paar mehr Bilder :)

von Düsendieb (Gast)


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von Georg G. (df2au)


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@reneb: In USA hast du 2*115V mit 180 Grad Phasenverschiebung als 230V 
Anschluss. Das hat mit dem deutschen Drehstromnetz keine Ähnlichkeit.

Lass dir mal von einem Elektriker deines Vertrauens ein Prinzipbild 
malen. Dann verstehst du vielleicht auch, warum der FI am deutschen Netz 
rausfliegt.

von Rolf Magnus (Gast)


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René B. schrieb:
> Georg G. schrieb:
>> Im Netz der USA sind die 230V symmetrisch zur Erde. Das Gehäuse liegt
>> also sozusagen in der Mitte. Im deutschen Netz passt das dann überhaupt
>> nicht mehr. Da muss vor Inbetriebnahme heftig umverkabelt und gemessen
>> werden.
> Na dann ist das deutsche Netz ja asymmetrisch zur Erde aufgebaut...

Ja, wenn man nur eine Phase nimmt (und darum ging's ja), kann man das so 
sagen, oder liegt bei dir der Schutzleiter in der Mitte zwischen 
Nullleiter und Phase?

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