Hi Leute Frage: bin Dipl Ing, momentan in der IBN seit 3 Jahren nach dem Studium und will mich weiterentwickeln. Durch den ganzen Stress und Ärger (weil auch viele Leute die Firma verlassen haben) und Mehrarbeit komm ich fast nie dazu , gute Bewerbungen zu schreiben und mich gut vorzubereiten. Jetzt meine Frage: Da es mir reicht, hab ich vor, sofort zu kündigen (Kündigungsfrist 3 Monate) und mich so besser bewerben zu können. Da ich dann gekündigt bin, ist die Motivation auch gleich viel höher. Nur wenn der neue Arbeitgeber fragt, wieso wollen Sie wechseln usw. ists ja bekannt dass man nicht über die ehemalige Firma herziehen darf, auch wenns noch so schlecht war. (Die Arbeitgeber denken leider sehr doof, dass man dann über ihre Firma irgendwann genauso meckert). Wenn ich Personalchef wär, würde ich nicht so denken aber egal. Naja, was denkt ihr? Würdet ihr denn lieber einen aus nem ungekündigten Verhältnis nehmen oder lieber einen motivierten, der bereits gekündigt hat..? Ich meine, es ist so oder so blöd, bekomm momentan auch in ungekündigter Stellung viele Absagen, evtl da ich mich schlecht vorbereite oder von der IBN ziemlich kaputt bin, daher ists so oder so egal, ob ich gekündigt habe oder nicht denk ich, was denkt ihr?
> Kommt eine Bewerbung besser an aus ungekündigtem Dienstverhältnis?
ja
GlobalEngineer schrieb: > Mehrarbeit komm ich fast > nie dazu , gute Bewerbungen zu schreiben und mich gut vorzubereiten. Hallo, besser: Wochenende oder Abend nutzen, sich hinsetzen und Lebenslauf sorgfältig überarbeiten. Für eine Bewerbung musst Du nun mal Zeit einplanen. Bei mir hat das schon mal 2h++ für eine sorgfältige Bewerbung gedauert (auch mal 4h): Firma googlen, Stellenbeschreibung genau analysieren, anrufen, Lebenslauf anpassen, Anschreiben genau formulieren, alles nochmal auf Tippfehler durchsehen, .. Die Zeit solltest Du Dir nehmen um eine GUTE Bewerbung abzugeben. Alles Andere kann Glück sein oder in die Hose gehen. Grüße
GlobalEngineer schrieb: > Jetzt meine Frage: Da es mir reicht, hab ich vor, sofort zu kündigen > (Kündigungsfrist 3 Monate) und mich so besser bewerben zu können. Da ich > dann gekündigt bin, ist die Motivation auch gleich viel höher. Einen hab' ich noch: Das obige Verhalten bringt Dich in ziemliche Erklärungsnöte (Warum haben Sie denn dann schon gekündigt? Haben Sie es nicht mehr ausgehalten? Konnten Sie mit Ihrem Arbeitgeber nicht darüber sprechen? Gab es für Sie keine Alternative? Wie sicher bist Du Dir, dass Du in 3 Monaten eine Stelle hast? Hast Du soviel Urlaub oder wirst Du da noch arbeiten müssen, vielleicht sogar mehr da Du viel übergeben udn abschließen musst? "gekündigt bin" - nein, Dein Zeugnis wird sagen: Du hast gekündigt. Das ist keine Motivation das ist Druck. Und der macht Dich in einem Bewerbungsgespräch nicht freier oder es Dir leichter. Also: wenn's nicht unbedingt sein muss aus einem ungekündigten Verhältnis heraus sich bewerben und warten bis Du einen neuen Vertrag vorliegen hast. Grüße
> Kommt eine Bewerbung besser an aus ungekündigtem Dienstverhältnis?
Auch: ja.
> bin Dipl Ing hallo Herr Kollege ;-) > Durch den ganzen Stress und Ärger (weil > auch viele Leute die Firma verlassen haben) und Mehrarbeit komm ich fast > nie dazu , gute Bewerbungen zu schreiben und mich gut vorzubereiten. diese Situation kenne ich leider nur zu gut. > Da es mir reicht, hab ich vor, sofort zu kündigen > (Kündigungsfrist 3 Monate) und mich so besser bewerben zu können. Da ich > dann gekündigt bin, ist die Motivation auch gleich viel höher. würde ich nicht machen, solange da nichts sicher feststeht bzw. Du keine Beziehungen hast. > Wenn ich Personalchef wär, würde ich nicht so denken aber egal. was in den Gehirnen diese Leute vor sich geht bzw. Ihrer gehirnlosen Untergebenen, die die Vorauswahl treffen dürfen, möchte ich auch gern mal nachvollziehen können. Ich war jahrelang arbeitslos und hatte extreme Selbstzweifel. Inzwischen habe ich mir aber (wie die Großfirmen auch ;-) meine persönliche Blacklist angelegt (bei rotzfrechen Absagen notwendig) ... das kann ich jedem nur empfehlen. > Naja, was denkt ihr? Würdet ihr denn lieber einen aus nem ungekündigten > Verhältnis nehmen oder lieber einen motivierten, der bereits gekündigt > hat..? leider ist es in Deutschland so, daß Dir je nach Länge der Arbeitslosigkeit dies absolut negativ angekreidet wird quasi wie ein Verbrechen. Ein oder zwei Monate arbeitslos geht wohl noch ... alles darüber hinaus wird ein Spiel mit dem Feuer, leider! Deshalb besser nur aus ungekündigter Stellung bewerben - es sei denn Du hast gute Beziehungen. > Ich meine, es ist so oder so blöd, bekomm momentan auch in ungekündigter > Stellung viele Absagen, evtl da ich mich schlecht vorbereite oder von > der IBN ziemlich kaputt bin, daher ists so oder so egal, ob ich > gekündigt habe oder nicht denk ich, was denkt ihr? ich würde das gleich im Anschreiben erwähnen und auch explizit darauf hinweisen, dann wird über kleinliche Bewerbungsfehler hinweggesehen; denn letztendlich ist das alles Kinderkram. Der andere Weg (über die eigene Kündigung) geht hier in Deutschland aus unerfindlichen Gründen nicht.
GlobalEngineer schrieb: > oder lieber einen motivierten, der bereits gekündigt hat..? Jemand, der bereits gekündigt hat, obwohl er nichts neues hat, würde ich nicht einstellen (es sei denn die Begründung ist sehr überzeugend).
Ich glaube ebenfalls, dass man gewisse Vorteile hat, wenn man aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis eine Bewerbung schreibt. Aber ... Um eine nachvollziehbare Erklärung kommt man nicht herum. Einen "Wanderfalken" stellt man nur ein, wenn das Arbeitsverhältnis sowieso befristet ist.
Viele High Professionals scheinen sich damit abgefunden zu haben, dass sie nicht wie ihre Elterngeneration bei einem Arbeitgeber die einzelnen Stufen der Karriereleiter aufsteigen werden. Das legen zumindest die Ergebnisse der Studie "Projektarbeit - Arbeitsmodell der Zukunft" nahe: Denn dort heißt es, 73 Prozent der Deutschen können sich vorstellen, auf Projektbasis für verschiedene Unternehmen tätig zu sein. Wechsel-Bereitschaft Rund ein Viertel der Umfrageteilnehmer (26 Prozent) kann sich vorstellen, mindestens halbjährlich den Arbeitsplatz zu wechseln. 15 Prozent wären bereit, alle sieben bis zwölf Monate einen neuen Aufgabenbereich zu übernehmen. Weitere 20 Prozent würden sich nach 13 bis 24 Monaten neu orientieren. http://www.cio.de/karriere/2891681/index.html ------------- Rosige Zukunft. Arbeitnehmer als mobile Sklaven. Selbstständig, befristet, mobil, flexibel und dann natürlich noch hochprofessionell, kundenfreundlich, kompetent, und und und Naja.
> Aber ... > Um eine nachvollziehbare Erklärung kommt man nicht herum. Einen > "Wanderfalken" stellt man nur ein, wenn das Arbeitsverhältnis sowieso > befristet ist. das ist jetzt wieder mal typisch deutsch! Einerseits pro amerikanisches Job-Handling, andererseits auch noch negative Einstellung, wenn man mehrfach den Job wechselt - in USA und anderswo in der Welt undenkbar!
Die Globalisierung, Rationalisierung, Kennzahlen-Orientierung, Kapitalismus ... frisst halt die Menschen auf .. Inzwischen arbeiten 1/4 aller Deutschen Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor .. Inoffzielle sind es bestimmt mehr als 1/3 ..
> Rosige Zukunft. Arbeitnehmer als mobile Sklaven. richtig so, nur die Wohnungen sollten auch bezahlbar sein und genau da hakt es doch. Wohnwagensiedlungen so wie USA sind hier ja nicht erlaubt wegen der Meldegesetze. > Selbstständig, befristet, mobil, flexibel und dann natürlich noch > hochprofessionell, kundenfreundlich, kompetent, und und und ganz normale Anforderungen an einem Arbeitnehmer - mußt Dich bei den Gewerkschaften beschweren, die das zulassen.
> Inzwischen arbeiten 1/4 aller Deutschen Arbeitnehmer im > Niedriglohnsektor .. > Inoffzielle sind es bestimmt mehr als 1/3 .. Deutschland ist nun mal Billiglohnland; wer noch weg kann, der sollte es umsetzen.
> Die Globalisierung, Rationalisierung, Kennzahlen-Orientierung, > Kapitalismus ... frisst halt die Menschen auf .. > Inzwischen arbeiten 1/4 aller Deutschen Arbeitnehmer im > Niedriglohnsektor .. > Inoffzielle sind es bestimmt mehr als 1/3 .. Unser FAKE ist nicht ganz Lernresistent , es sind sogar spuren ( zwar nur im Promillbereich , aber immerhin ) von einem IQ spürbar ..
Mülljob schrieb: > das ist jetzt wieder mal typisch deutsch! Einerseits pro amerikanisches > Job-Handling, andererseits auch noch negative Einstellung, wenn man > mehrfach den Job wechselt - in USA und anderswo in der Welt undenkbar! Ja, absolut mein Reden. Leiharbeit wird einerseits gefördert, Firmen strukturieren sich um oder machen ganze Standorte dicht. Aber wenn jemand andererseits zu oft den Job wechselt ist er unten durch. Zumindest sinkt sein Wert auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Branchenwechsel ist dazu auch ganz böse. Und ein Wechsel der Tätigkeit auch. Der Arbeitsmarkt in DE macht schon lange keinen Spaß mehr :-(
GlobalEngineer schrieb: > Frage: bin Dipl Ing, momentan in der IBN seit 3 Jahren nach dem Studium > und will mich weiterentwickeln. Durch den ganzen Stress und Ärger (weil > auch viele Leute die Firma verlassen haben) und Mehrarbeit komm ich fast > nie dazu , gute Bewerbungen zu schreiben und mich gut vorzubereiten. > > Nur wenn der neue Arbeitgeber fragt, wieso wollen Sie wechseln usw. ists > ja bekannt dass man nicht über die ehemalige Firma herziehen darf, auch > wenns noch so schlecht war. (Die Arbeitgeber denken leider sehr doof, > dass man dann über ihre Firma irgendwann genauso meckert). Wenn ich > Personalchef wär, würde ich nicht so denken aber egal. Ich finde das überhaupt nicht "doof". Wenn mein Gegenüber beim ersten Date nichts anderes zu tun hat, als ihre vorherigen Freunde als [bevorzugtes Schimpfwort] zu bezeichnen, dann werde ich mich hüten daraus etwas werden zu lassen. Denn dann weiß ich schon, dass es mir nicht anders gehen wird. Auch beim Einstellungsgespräch spricht ja nichts dagegen, die Gründe für den Wechsel anzusprechen. Aber eben nicht, indem man über den alten Arbeitgeber "herzieht", denn "Stress und Ärger" gibt es immer wieder mal. Die Gründe, die du oben angesprochen hast kannst du ja ruhig sagen ("Weiterentwickeln", hast nichts gegen Überstunden, aber von IBN hast du jetzt einmal genug). Wenn dich die neue Firma natürlich auch gerne mit vielen Überstunden ausquetschen möchte, dann wirst du den Job eher nicht bekommen. Das ist dann aber eh besser so. Andere Arbeitgeber werden sich an deiner Aussage nicht stören.
Unpersonaler schrieb: > Die Gründe, die du oben angesprochen hast kannst du ja ruhig sagen > ("Weiterentwickeln", hast nichts gegen Überstunden, aber von IBN hast du > jetzt einmal genug). > > Wenn dich die neue Firma natürlich auch gerne mit vielen Überstunden > ausquetschen möchte, dann wirst du den Job eher nicht bekommen. Das ist > dann aber eh besser so. Andere Arbeitgeber werden sich an deiner Aussage > nicht stören. Vielen Dank für den sinnvollen und objektiven Beitrag. Bin ganz deiner Meinung. Habe das heute bei Vorstellungsgespräch auch so rübergebracht. IBN hab ich genug, will mich weiterentwickeln, will mein Wissen in die neuen Projekte mit neuen Technologien einbringen (Java) und meine derzeitigen Aufgaben (IBN) füllen mich nicht mehr aus. Bin interessiert eine akademische Weiterbildung zu machen.
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