Hallo alle miteinander, kann mir jemand von euch beim Thema Memopuffer fuer RAMs weiterhelfen? Also ich habe folgendes Problem: ich muss herausfinden, wie lange der Dateninhalt eines RAMs (Standarttyp 62256) aufrechterhalten werden kann. Pufferakku waere dieser hier von Reichelt (3,6V und 80mAh): http://www.reichelt.de/Memopuffer/3GP-60/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=2425;GROUPID=1016;artnr=3GP-60;SID=13UFf88X8AAAIAACiBTLU5c71d760cfbcc059e70d6f73f16ae70b Ich habe dazu bisher keinerlei verwertbare Infos gefunden. Auch habe ich keine Ladeschaltungen gefunden, obwohl die Dinger frueher ja ueberall verwendet wurden... Wie lange wuerde im Vergleich z.B. eine CR2032 Knopfzelle den RAM-Inhalt aufrecht erhalten koennen? Sry fuer eventuelle "Anfaengerfragen" und danke schonmal fuer eure Antworten.
Die Stromaufnahme des RAMs steht doch im Datenblatt. Minimale VCC auch. Im Datenblatt des Memo-Puffers sind entladekennlinien. Ebenso in CR2032. Von daher ist es doch ein Leichtes die Pufferzeit überschlägig zu bestimmen.
Max C. schrieb: > Also ich habe folgendes Problem: ich muss herausfinden, wie lange der > Dateninhalt eines RAMs (Standarttyp 62256) aufrechterhalten werden kann. Pufferakkus verrotten auch schon mal schnell, teils bereits nach 1-2 Jahren, hab da so meine Erfahrungen. Z.B. der Akku auf einem älteren Motherboard. Dann waren die Telefonentstörer wegen defekten Akkus oft bei Kunden, als ich noch in dieser Branche war. Aktuell habe ich hier ein Board mit µC 80515 liegen, wo mal ein Akku drauf war. Man sieht die Freßspuren auf der Platine immer noch. Ich wechselte ihn gegen einen Goldcap aus, der hält einen Tag, was für mich und das Testboard reicht. Wobei das RAM ein SRAM vom Typ 6116 ist, und der Goldcap mit 0,5F. Beides 20 Jahre alt. Inzwischen gibt es wohl viel größere Goldcaps, womit meine Daten anstatt einem Tag vielleicht einen ganzen Monat halten könnten. Lithium-Zellen sind da sicher eine bessere Wahl als Akkus. Die in meinem Oldtimer-Telefon ist 26 Jahre alt, und funktioniert immer noch.
Max C. schrieb: > Auch habe ich keine Ladeschaltungen gefunden, obwohl die Dinger frueher > ja ueberall verwendet wurden... Ein Widerstand ? MfG Klaus
Timmo H. schrieb: > Von daher ist es doch ein Leichtes die Pufferzeit überschlägig zu > bestimmen. Im Datenblatt des RAMs sind 0,5uA (Seite 5 im Datenblatt) angegeben. Die minimale Spannung betraegt 2V. Also kann der Spannungsbereich des Akkus voll ausgenutzt werden und damit auch die angegebene Kapazitaet: 80mAh/0,5uA=160.000 h = ca. 6666 Tage = ca. 18Jahre Das kann doch nicht stimmen, oder? Im Anhang mal die Datenblaetter zum kontrollieren. Vllt rechne ich ja gerade Bockmist ;)
Es gab (gibt?) auch Static-RAMS mit eingebauter Pufferbatterie, da gibt der Hersteller 10 Jahre Datenerhalt an. Eingebaut ist eine Lithium-Knopf-Zelle und die nötige Überwachungs-/Umschalt-Logik. Es sind nicht nur zwei Dioden, vermutlich wird der CE zusätzlich gesteuert. Bei dieser Baureihe gab es auch noch RAMS mit eingebauter Real-Time-Clock. Diese Bausteine wurden bei uns schon eingesetzt. Ich habe aber keine Information ob die die 10 Jahre auch die Daten gehalten haben, bin heute woanders beschäftigt. Ich würde statt eines Akkus einen Goldcap einsetzen oder eine Qualitäts Knopfzelle mit ausreichender Kapazität, Knopfzelle so groß wie möglich wählen.
Stichwort für Suche ist "Zeropower Ram". Reichelt hat so etwas auch, kostet aber einige Euronen. Funktioniert recht zuverlässig.
Max C. schrieb: > kann mir jemand von euch beim Thema Memopuffer fuer RAMs weiterhelfen? Sowas hat man vor 20 Jahren mal gemacht. Inzwischen gibt es EEPROM, Flash, FRAM. Batterien in Geräten sind Teufelszeug. Ich hab auch ein Motherboard durch Batteriefraß verloren. Batterien nimmt man nur, wenn es keine Alternative gibt. Peter
> 80mAh/0,5uA=160.000 h = ca. 6666 Tage = ca. 18Jahre > Das kann doch nicht stimmen, oder? Du kannst davon ausgehen, dass die Selbstentladung des Akkus um eine bis zwei Zehnerpotenzen höher ist als die Stromaufnahme des RAMs. Rechne mal damit, dass der Akku nach einem Monat ohne Ladung platt ist. Selbst wenn er regelmäßig nachgeladen wird, kann man kaum mit einer Lebensdauer von mehr als ein paar wenigen Jahren rechnen. Peter
Ich hatte diese RAMs auf meinen C64-Nachbauten. Einen Lithiumknopf mit 2 Dioden. Hat jahrelang gehalten. Den Aufwand mit einem Akku würde ich nicht treiben.
Peter Dannegger schrieb: > Batterien nimmt man nur, wenn es keine Alternative gibt. Deshalb nahm ich in so einer Schaltung einen Goldcap. Er wird über eine Diode von der 5V-Betriebsspannung mit ca. 4,5V geladen, und darf sich dann im Laufe des Tages bis auf 2V runter entladen, um die Daten zu erhalten. Beim Goldcap sehe ich auch kein Problem, daß er schnell im Eimer ist: Der Typ in meiner 20 Jahre alten Schaltung ist ebenfalls 20 Jahre alt. Meine Digitalknipse ist gerade 1 Jahr und ein paar Monate alt, Akku schon im Eimer. Jetzt darf ich schauen, wo ich Ersatz bekomme. Die Einstelldaten werden nicht in EEPROM o.ä. gesichert, sondern sind bei leerem Akku einfach komplett weg. OK, die Knipse ist kein irgendwie sicherheitskritisches Gerät, da kann man das so machen. Max C. schrieb: > Standarttyp 62256 Aufpassen, da gibts verschiedene: Standard, Low Power, Ultra Low Power. Da würde ich mal verschiedene Datenblätter bemühen, ob einer einen besonders kleinen Standby-Strom hat. Ich habe selbst noch einige genau von diesem Typ, das sind z.B. ELITE MT LP62256E-70LL, SONY CXK58257 oder HYUNDAY 62256 LP70. Der HYUNDAY ist kein Ultra Low Power, man merkt es auch deutlich an der Stromaufnahme der Schaltung bei Zugriffen auf das RAM. Für Batteriegeräte ist der schon nichts. Als Bastler hatte ich natürlich auch keine Herstellerwahl, und mußte das nehmen, was der Versand gerade auf Lager hat.
Hallo, ich habe gerade bei einer 20 Jahre alten Steuerung von mir die Batterie für die "RamFloppy" gewechselt - vorsichtshalber, leer war sie nicht (4 x 256k CMOS RAM). Es handelte sich um eine Lithiumbatterie von Tadiran, teuer aber professionell bzw. militärisch spezifiziert. In solchen Geräten habe ich auch NC- und später NimH-Akkus verbaut, das ergab auch keine Probleme. Es kann ja sein, dass ein NC-Akku bloss noch 10% Kapazität hat, aber das spielt ja für ein RAM kaum eine Rolle. Richtig ist, dass bei Akkus praktisch nur die Selbstentladung wesentlich ist, solange kein Fehler in der Schaltung vorliegt. Zum Laden reicht eine Diode und ein Widerstand nach 5V, der Ladestrom ist aus dem Datenblatt des Akkus zu entnehmen als max. dauernd zulässiger Ladestrom. Selbstredend kommen nur Markenakkus in Frage, Handelsware ohne Datenblatt ist indiskutabel. Manche Reset-ICs von Maxim haben eine Batterie-Umschaltung eingebaut. Gruss Reinhard PS Kunden aus der Autoindustrie haben als Kriterium "Werksferien" angegeben - wenn Wolfsburg aus dem Urlaub zurückkehrt, müssen die Maschinenparameter noch da sein.
Reinhard Kern schrieb: > Kriterium "Werksferien" Das ist ja mal echt geil, sowas habe ich noch nie gehoert LOL Danke fuer die vielen schnellen und hilfreichen Antworten!!! Dadurch bin ich einen ganzen Schritt weiter gekommen. Ich werde um einen gepufferten RAM vorerst leider nicht herumkommen, werde dafuer langfristig aber wahrscheinlich einen Goldcap (evtl. 1F)/Knopfzelle ala CR2032 verwenden, da nur kurze Zeitraeume im Bereich von 1Woche ueberbrueckt werden muessen. Erstmal werde ich allerdings noch einen NIMH-Akku verwenden, da ich ihn hier schon mit vielem anderen Gekroese rumliegen habe (Prototypenbau halt ;) Wenn ich jetzt an die Ladeschaltung gehe, muesste ich den Vorwiderstand auf die Erhaltungsladung dimensionieren, also (Flussspg fuer Diode ist geschaetzt):
Den RAM schliesse ich dann aber direkt hinter der Diode an, richtig? Im Sleep Mode ist der Leistungsverlust ueber dem Ladewiderstand ja praktisch gar nichts...
Um Enttäuschungen vorzubeugen: Überleg mal, welche Pegel die Signale CS und WR annehmen, wenn die Spannung weg fällt. Und wenn dann die CPU keine Brownout Detection hat und mit dem Absinken der Betriebsspannung in den letzten Mikrosekunden noch mal wild zuckt, kann der RAM Inhalt durchaus noch modifiziert werden. Es gibt genau für diesen Zweck ICs, die die Steuersignale beim Ausschalten verriegeln.
Max C. schrieb: > Ich werde um einen gepufferten RAM vorerst leider nicht herumkommen, > werde dafuer langfristig aber wahrscheinlich einen Goldcap (evtl. > 1F)/Knopfzelle ala CR2032 verwenden, da nur kurze Zeitraeume im Bereich > von 1Woche ueberbrueckt werden muessen. Ganz gewöhnliche Standard-Batterien aus dem Warenhaus könnten übrigens auch noch gehen. Und zwar wurden bei mir im Februar Rauchmelder eingebaut. Die beiden Alkaline-Mignonzellen sollen laut Wartungsplan nur alle 5 Jahre gewechselt werden. Und die dienen dort nicht der RAM-Pufferung, sondern betreiben das Gerät. Aktuell entfernte ich gerade alte Mignonzellen aus Geräten. Die kaufte ich mal bei Aldi, Verfallsdatum 2005, Kauf also vor 10 Jahren, liefern aktuell noch bis zu 3A Kurzschlußstrom zur Messung.
>Einen Lithiumknopf ... Ja. Kann bis zu 10 Jahre oder mehr halten. Dann hat sich die Zelle quasi selbst zerstört. Die I-Aufnahme der meisten CMOS-RAMs ist im Standby so gering dass mans faktisch vergessen kann. (einige nA gemessen) >Batterien in Geräten sind Teufelszeug. Ja, wenn ein Teufel am Board was entfernt oder kurzschliesst.
Georg G. schrieb: > Es gibt genau für diesen Zweck ICs, die die Steuersignale beim > Ausschalten verriegeln. Bei nicht allzu schnellen CPUs reicht ein 4066, dessen Logikeingänge mit /Reset alias Power Good verbunden sind. Auf der RAM-Seite Pullup zu VCCram. Gruss Reinhard
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