Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DAC für 40kHz mit möglichst vielen Kanälen


von Thore M. (Gast)


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Hallo, ich suche seit geraumer Zeit nach einem DAC, der mir möglichst 
viele Kanäle zur Verfügung stellt und mir Ausgangssignale mit einer 
Frequenz von min. 40kHz erzeugt (für Ultraschall-Anwendung).

Ich hatte mir folgende schon mal angeschaut:

http://datasheets.maximintegrated.com/en/ds/MAX5331-MAX5333.pdf

der ist leider viel zu langsam.... kann den einzelnen Ausgang nur mit 
3,125kHz aktualisieren.

http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/AD5372_5373.pdf

bei dem konnte ich nicht so genau herauslesen, wie schnell der ist, aber 
anhand der typischen Anwendungsfälle scheint dieser auch nicht brauchbar 
zu sein!?

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/dac8580.pdf

der scheint anwendbar zu sein aber es ist nur ein DAC on board. Und frag 
mich, ob der dann für ein 40 kHz Signal überdimensioniert ist?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Der Max533x besteht aus einem DAC und 32 S&H-Stufen, währenddem der 
AD57x aus 32 separaten DACs besteht, was ein anderes Zeitverhalten zur 
Folge haben dürfte. Allerdings musst Du auch die Geschwindigkeit der 
Schnittstelle berücksichtigen; wenn Du 32 16-Bit-Werte mit 40 kHz 
Updaterate übertragen möchtest, ist das eine Nettodatenrate von etwas 
über 20 MHz.

Zwar kann der maximale SPI-Takt 50 MHz betragen, wenn aber die typische 
"Busy"-Zeit schon bei 1 µs liegt, scheint mir dieser DAC für andere als 
Deine Anwendung gedacht zu sein.

von Thore M. (Gast)


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mh das hab ich mir schon fast so gedacht!?!
na mal schauen wie das hinzubekommen ist!
der Einzel DAC könnte es ja aber wenn ich dann dafür 10 Dutzend DAC 
brauche ist das auch ungünstig ;)

von Hauspapa (Gast)


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>aber wenn ich dann dafür 10 Dutzend DAC
>brauche ist das auch ungünstig ;)

Da AD5372 kostet etwa 2USD/Kanal. Preislich kommst Du mit ein paar 
8-Kanalern sicher nicht schlechter. In Sachen Platinenplatz vergiss 
nicht Leiterbahnen und Vias um alle Signale zu einem Baustein zu 
bringen.
Auch in Sachen Layout (Groundproblemem, Übersprechen) wird es 
entspannter wenn nicht 32 Kanäle mit 16bit an einen Baustein müssen.

viel Erfolg
Hauspapa

von Ian (Gast)


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Thore M. schrieb:
> Hallo, ich suche seit geraumer Zeit nach einem DAC, der mir möglichst
> viele Kanäle zur Verfügung stellt und mir Ausgangssignale mit einer
> Frequenz von min. 40kHz erzeugt (für Ultraschall-Anwendung).

Was brauchst Du denn eigentlich?
Wieviel Kanäle, welche Frequenz genau, überhaupt Sinus und wenn ja, mit 
welcher Auflösung?
Mit welchem Prozessor willst Du denn arbeiten?

Mir erscheinen Deine Anforderungen noch nicht ausgegoren zu sein.

von Thore M. (Gast)


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Ian schrieb:
> Was brauchst Du denn eigentlich?

ich möchte z.B. von nem FPGA Cyclone IV einige Ultraschallsignalgeber 
ansteuern.
Und ich wollte schon mal im Vorwege ein paar Möglichkeiten ausloten, wie 
ein Array aus Ultraschallsendern angesteuert werden kann. (also, wenn 
jeder Lautsprecher einzeln angesteuert werden muss).

Jeder Sender erhält dann ein Signal mit 40kHz, das mit einem weiteren 
Signal im Hörbereich moduliert ist (AM).



Ich weiss noch nicht genau, wie viele Sender letztlich verwendet werden 
sollen aber es geht schon in die Richtung von 100 Stück.
Es ist dann natürlich abzuwägen, ob eine einzelne Ansteuerung sinnvoll 
ist oder ob man Gruppen von Sendern gemeinsam ansteuern kann.
Die Signalverarbeitung sollte dann auf dem FPGA erfolgen. Dort werden 
dann für jeden Kanal/Sender indiviudelle Signale erzeugt. Ja und um die 
"rauszubringen" brauche ich halt ein paar DACs, die mir Signale mit 
f=40kHz ausgeben können!

Ian schrieb:
> Mir erscheinen Deine Anforderungen noch nicht ausgegoren zu sein.

stimmt die Anforderungen sind noch nicht ganz klar! Es geht mir ja 
zunächst darum, mögliche Realisierungen zu finden.

von Ian (Gast)


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Thore M. schrieb:
> Es geht mir ja
> zunächst darum, mögliche Realisierungen zu finden.

Gehe doch zunächst von einem idealen DAC aus und plane Deine Schaltung, 
Dein Programm und schätze ab, welche Rechenleistung Du für alle 
Funktionen brauchen wirst.
Ich denke, da werden sich ettliche Engpässe (Sackgassen) zeigen.

von Thore M. (Gast)


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Ian schrieb:
> Gehe doch zunächst von einem idealen DAC aus und plane Deine Schaltung,
> Dein Programm und schätze ab, welche Rechenleistung Du für alle
> Funktionen brauchen wirst.

ähhm wenn ich das auf fpga machen habe ich ja eh das meiste irgenwo 
nebenläufig... als jeder channel und dac bekäme seine "eigene Hardware"?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Thore M. schrieb:
> ähhm wenn ich das auf fpga machen habe ich ja eh das meiste irgenwo
> nebenläufig...

Das reibt sich aber mit einem DAC wie den beiden ersten von Dir 
ausgegrabenen Varianten, die nämlich haben nur eine SPI-Schnittstelle, 
über die die Daten aller Kanäle übertragen werden müssen.

von Ian (Gast)


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Thore M. schrieb:
> ähhm wenn ich das auf fpga machen habe ich ja eh das meiste irgenwo
> nebenläufig... als jeder channel und dac bekäme seine "eigene Hardware"?

Das mußt Du mir erklären! Die einzelnen Worte ergeben keinen Sinn.

von Thore R. (Gast)


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Ian schrieb:
>> ähhm wenn ich das auf fpga machen habe ich ja eh das meiste irgenwo
>> nebenläufig... als jeder channel und dac bekäme seine "eigene Hardware"?
>
> Das mußt Du mir erklären! Die einzelnen Worte ergeben keinen Sinn.

naja wenn ich z.B. einen DAC mit 8Channels nutze kann ich die Daten über 
SPI vom FPGA an den DAC senden. Sollte ich aber noch weitere DAC mit 8 
Channels nutzen, weil ich z.B. 32 Signale ausgeben will, kann ich 
einfach 3 weitere DAC parallel betreiben. Somit ist nur die Zeit für die 
Übermittlung der SPI Daten von einmal 8 Channels kritisch!?! oder 
nicht?!?

hab übrigens nun den PCM1690 mal näher ins Auge gefasst!

http://www.ti.com/lit/ds/symlink/pcm1690.pdf

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Thore R. schrieb:
> Sollte ich aber noch weitere DAC mit 8
> Channels nutzen, weil ich z.B. 32 Signale ausgeben will, kann ich
> einfach 3 weitere DAC parallel betreiben.

Was geschieht, wenn Du zwei DACs parallel betreibst? Beide werden mit 
den gleichen Daten beschickt -- also kannst Du den zweiten DAC auch 
einfach weglassen und stattdessen den Ausgang eines DACs nutzen.

Ich glaube nicht, daß das das ist, was Du vorhast.

von ... (Gast)


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sagmal.. hat der da oben echt gesagt, dass er Ultraschall bei 40KHz....
Da brauch er DACs mit minimum 200kHz Samplefrequenz, um sinnvoll mit dem 
FPGA rechen zu können.... (jaja.. ich weiß.. eigentlich nur 80Khz...)
Ich glaube die digitale Bandbreite sollte nochmal überdacht werden^^

von Bernhard S. (b_spitzer)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Was geschieht, wenn Du zwei DACs parallel betreibst? Beide werden mit
> den gleichen Daten beschickt
Es werden wohl auch die PWM-Einheiten oder Modulatoren mehrfach im FPGA 
realisiert. Insofern macht das dann Sinn.
Ich frage mich aber, was der OP mit den Ultraschall-Sendern machen will. 
Sollen die in der Phase zueinander moduliert werden, dass eine 
Richtwirkung entsteht oder einfach nur der Reihe nach angesteuert?? Was 
ist denn die Anwendung? Frühere Kollegen haben für die 
Ultraschallanregung eines Auges - für die berührungslose Tonometrie - 
einen Dickenschwinger mit >130dB Schalldruck (wenige cm Abstand) über 
einen Hochspannungsverstärker (1000V Uss bis 100kHz) betrieben...

von Thore M. (Gast)


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Bernhard Spitzer schrieb:
> Richtwirkung entsteht oder einfach nur der Reihe nach angesteuert?? Was
> ist denn die Anwendung? Frühere Kollegen haben für die
> Ultraschallanregung eines Auges - für die berührungslose Tonometrie -
> einen Dickenschwinger mit >130dB Schalldruck (wenige cm Abstand) über
> einen Hochspannungsverstärker (1000V Uss bis 100kHz) betrieben...

Hallo,

es soll letztlich ein Array aus Piezoelektrischen Ultraschallsensoren 
betrieben werden.

http://www.farnell.com/datasheets/81163.pdf

Es sollen dabei fertigungsbedingte Phasenverschiebungen zwischen den 
einzelnen Sendern ausgeglichen werden. Ausserdem ist ein Erweiterung um 
eine "steuerbare" Richtcharakteristik ebenfalls noch denkbar!

Die Sender haben einen Pegel von 120dB SPL in 30 cm Abstand (bei max. 
20Vrms). es soll auch noch in einiger Entfernung ca. 30m in einem 
konzentrierten Bereich etwas zu hören sein, daher die Arrayanordnung.

Aber ich werde mir die Sache mit den "Dickenschwingern" auch noch mal 
näher anschauen!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thore M. schrieb:

> es soll letztlich ein Array aus Piezoelektrischen Ultraschallsensoren
> betrieben werden.

> Es sollen dabei fertigungsbedingte Phasenverschiebungen zwischen den
> einzelnen Sendern ausgeglichen werden. Ausserdem ist ein Erweiterung um
> eine "steuerbare" Richtcharakteristik ebenfalls noch denkbar!

Dazu brauchst du aber nicht einen DAC je US-Sender. Sondern statt dessen 
je einen Phasen- und evtl. Amplitudenmodulator.

Am sinnvollsten erscheint mir ein Master-Generator für deine 40kHz 
Trägerfrequenz, der Sinus- und Cosinus liefert. Dann kannst du durch 
passende Addition jede Phasenlage und Amplitude erzeugen. Ob du das 
jetzt analog machst oder mit 2 multiplizierenden DAC je Kanal, ist 
Geschmackssache. Auf jeden Fall sinkt die Aktualisierungsrate so auf die 
der Modulationsfrequenz.


XL

von Thore M. (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> Am sinnvollsten erscheint mir ein Master-Generator für deine 40kHz
> Trägerfrequenz, der Sinus- und Cosinus liefert.

d.h. ich könnte mir über 2 DAC z.B.
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/dac8580.pdf

ein Sinus und Cosinus meiner Trägerfrequenz generieren?

das wäre dann mein "Master-Generator"

dann bräuchte ich nur noch einen DAC für mein Signal im Hörbereich!

und N Phasenmodulatoren, die das Sinus und Cosinus Signal des 
Master-Generators zugeführt bekommen.

Gibt es solche Modulatoren als IC? ka wonach ich suchen müsste?!!?

auf jeden Fall bräuchte solch ein Gerät ja pro Ausgang 2 
"Amplitudensignale" um die jeweilige Phase zu erzeugen. Danach müsste 
noch das Audiosignal auf den Träger moduliert werden?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Thore M. schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:

>> Am sinnvollsten erscheint mir ein Master-Generator für deine 40kHz
>> Trägerfrequenz, der Sinus- und Cosinus liefert.
>
> d.h. ich könnte mir über 2 DAC z.B.
> ein Sinus und Cosinus meiner Trägerfrequenz generieren?
> dann bräuchte ich nur noch einen DAC für mein Signal im Hörbereich!

So ist die Idee.

> und N Phasenmodulatoren, die das Sinus und Cosinus Signal des
> Master-Generators zugeführt bekommen.

Entweder ein Master-Signal und Phasenmodulatoren. Oder ein 
Sinus/Cosinus Mastersignal, aus dem man dann per Amplitudenmodulation 
die Phase gleich mit erzeugt. Stichwort: Quadraturmodulation.

http://de.wikipedia.org/wiki/Quadraturamplitudenmodulation

> auf jeden Fall bräuchte solch ein Gerät ja pro Ausgang 2
> "Amplitudensignale" um die jeweilige Phase zu erzeugen. Danach müsste
> noch das Audiosignal auf den Träger moduliert werden?

Nö. Das Audiosignal ist die gemeinsame Komponente (für sin/cos) der 
Amplitudenmodulation. Die getrennte Komponente bestimmt die 
Phasenverschiebung. Moduliertes sin- und cos-Signal muß man dann nur 
noch addieren und verstärken.

Noch anders: sei m(t) die Modulation und \phi der gewünschte 
Phasenwinkel und sin(w) und cos(w) das Trägersignal. Dann mischt man das 
Signal aus

[m(t)*sin(\phi)] * sin(w) + [m(t)*cos(\phi)] * cos(w)

Die beiden eckig geklammerten Faktoren (Wertebereich -1 .. +1) würde man 
bei der Realisierung mit multiplizierenden DAC jeweils digital an die 
DAC anlegen.


XL

von Thore M. (Gast)


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Axel Schwenke schrieb:
> [m(t)*sin(\phi)] * sin(w) + [m(t)*cos(\phi)] * cos(w)
>
> Die beiden eckig geklammerten Faktoren (Wertebereich -1 .. +1) würde man
> bei der Realisierung mit multiplizierenden DAC jeweils digital an die
> DAC anlegen.

Das hab ich mir schon so gedacht. Hatte mal ein bißchen was in MatLab 
reingetickert. Und zwar habe ich ja in MatLab ein Sinus + ein Cosinus 
Signal genommen und mit dem Amplitudenfaktor (beide 1/sqrt(2)) addiert 
und die Phasenverschiebung liegt dann bei 45°.

Axel Schwenke schrieb:
> Nö. Das Audiosignal ist die gemeinsame Komponente (für sin/cos) der
> Amplitudenmodulation. Die getrennte Komponente bestimmt die
> Phasenverschiebung. Moduliertes sin- und cos-Signal muß man dann nur
> noch addieren und verstärken.

d.h. auf den Mastersignalen (Cos + Sin) ist schon das hörbare Signal 
amplitudenmoduliert (oder besser überlagert) ?
Wenn ich dann aber den Amplitudenfaktor von z.B. 1/sqrt(2) verwende habe 
ich zwar eine Phasenverschiebung von 45° (des Trägers) aber es erhöht 
sich auch die Amplitude??



Und überhaupt wie sieht es aus, wenn ich eine adaptive 
Richtcharakteristik wollte, die dann sehr breitbandig ist also (nicht 
nur für eine Frequenz gültig), dann müsste doch jeder Frequenzbereich 
für jeden US eine andere Phasenverschiebung erhalten? oder wie kann das 
sonst gehen... mit Phasenmodulatoren wäre das doch eher schwierig zu 
realiseren?

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