Wie sind die z.T. ganz erheblichen Preisunterschiede, beispielweise für
(alle DIP14):
1
ATTINY84-20PU Farnell EUR 3,95 +MwSt
2
ATTINY84V-10PU Distrelec EUR 3,63 +MwSt (Ausser Konkurrenz, nur 10 MHz)
3
ATTINY84-20PU CSD EUR 2,95 (kein Lagerbestand)
4
ATTINY84V-10PU Reichelt EUR 2,80 +MwSt (Ausser Konkurrenz, nur 10 MHz)
5
ATTINY84-20PU Digikey EUR 2,68 +MwSt
6
ATTINY84-20PU Mouser EUR 2,62 +MwSt
7
ATTINY84A-PU Farnell EUR 1,48 +MwSt
8
ATTINY84A-PU-ND Digikey EUR 1,23 +MwSt
9
ATTINY84A Guloshop EUR 1,00
10
ATTINY84A Mouser nicht lagernd, 15 Wochen Vorlaufzeit
(Reichelt, elpro & Distrelec scheinen von den 8K-Flash/20MHz-Versionen
noch gar nicht gehört zu haben...)
zu erklären und zu verstehen?
Den technischen Daten der älteren (-20) oder neueren (A) Datasheets
vermag ich das nicht zu entnehmen, inzwischen laufen die günstigeren
A-Varianten alle bis 20 MHz und sogar bereits ab 1,8 Volt
(selbstverständlich mit niedrigerer Taktfrequenz)...?
Und - Verzeihung falls das schon paranoid ist! - kann man für nur 1 Euro
den "84A" überhaupt als Originalware von Atmel liefern, oder werden
längst schon in chinesischen Kellern "gelbe" Kerne ins schwarze Plastik
gepackt?
Logischer Weise holt man sich die neuen Chips und die holt man sich dort
wo sie am günstigsten sind.
Der Preis für die alten Chips bildet sich (so wie es bei allem ist)
durch "Angebot und Nachfrage" , da keine mehr hergestellt werden ...
Bastelkäufer schrieb:> Den technischen Daten der älteren (-20) oder neueren (A) Datasheets> vermag ich das nicht zu entnehmen, ...
Logisch, denn die A-Varianten sind ja als vollständiger Ersatz für
die vorherigen Typen konzipiert worden.
Dabei handelt es sich um sogenannte "die shrink"-Versionen: man hat
die Standardzellen des ASICs in sich so gelassen, wie sie waren (damit
sich die Parameter nicht ändern), aber durch den Übergang auf eine
kleinere Strukturgröße konnte man trotzdem massig Chipfläche
einsparen, weil die Leitungsstrukturen viel weniger Platz wegnehmen.
Kleinere Chipfläche → niedrigere Kosten → niedrigerer Preis.
> Und - Verzeihung falls das schon paranoid ist! - kann man für nur 1 Euro> den "84A" überhaupt als Originalware von Atmel liefern,
Wenn selbst ein fetter Koloss wie Digikey es für 1,23 kann, warum soll
dann nicht jemand mit weniger Overhead und weniger Marge das schaffen?
Ist ja schließlich auch ein Tiny.
> oder werden> längst schon in chinesischen Kellern "gelbe" Kerne ins schwarze Plastik> gepackt?
Auch das gibt's. Sowas taucht aber vornehmlich bei Lieferengpässen
auf, also dann, wenn die Preise ohnehin hoch sind. ;-)
http://www.sparkfun.com/news/350
Jörg Wunsch schrieb:> abei handelt es sich um sogenannte "die shrink"-Versionen
Danke, sehr interessant!
An shrinks hatte ich bei diesen vergleichsweise simplen Controllern noch
nie gedacht, oder davon gehört. Und die kleineren Strukturen könnten
gleich mit erkären, warum es nur noch 20MHz-Versionen gibt, die Chips
bereits mit 1,8 V laufen, und mehr und mehr "pico power"-Versionen
verfügbar sind...
Jörg Wunsch schrieb:> Wenn selbst ein fetter Koloss wie Digikey es für 1,23 kann,
Da hätte ich mehr angenommen, daß die Großen wie Mouser und Digikey, bei
denen ich schon über 50.000++ Stück direkt aus dem Lager lieferbare
ATmega328 oder auch kleinere, ATtiny44 oder -45 staunte, erheblich
günstiger beim Hersteller einkaufen und somit auch kalkulieren
könnten...
Bastelkäufer schrieb:> Und die kleineren Strukturen könnten> gleich mit erkären, warum es nur noch 20MHz-Versionen gibt, die Chips> bereits mit 1,8 V laufen, und mehr und mehr "pico power"-Versionen> verfügbar sind...
Naja, pico power hat damit nicht so viel zu tun. An sich liefen auch
die alten Controller durchaus über den vollen Betriebsspanungsbereich
bei der für die V-Versionen garantierten Taktfrequenz, oder mit
maximaler Taktfrequenz, wenn Vcc >= 4,5 V war. Das war damals nur
nicht garantiert worden, vermutlich, weil es Grenzfälle gibt (minimale
Spannung bei maximaler Temperatur oder so), bei denen es mitsamt den
möglichen Parameterschwankungen des Prozesses nicht mehr garantierbar
war.
Durch das die shrinking sind sie nun alle doch noch einen Tick schneller
geworden, sodass man keine Unterscheidung zwischen low-voltage- und
high-frequency-Versionen mehr vornehmen muss.