Forum: Offtopic Gesundheitsgefährdung durch Plastikgeschirr (Bisphenol A)


von Jürgen W. (lovos)


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http://www.umg-verlag.de/umwelt-medizin-gesellschaft/bispheno.html
http://www.muetterberatung.de/details/871/Bisphenol_A_Gefahr_aus_der_Babyflasche_.html

Ich weiß nicht so recht, wie ernst ich diese Meldungen nehmen soll.
Irgendwoher muss das erhöhte Krebsrisiko und der Geburtenrückgang ja 
kommen.
Tupperware soll angeblich nicht betroffen sein.

Weiß jemand, ob die Gesundheitsgefährdung stärker ist, ob ich flüssige 
Nahrungsmittel einfülle (Plastik-Oberfläche ist komplett von flüssiger 
Nahrung umgeben) anstatt fester Nahrung (punktuelle Berührung).
Spielt die Temperatur eine Rolle, d.h. löst sich bei heissem Tee in 
einem Polycarbonat-Gefäß mehr BPA, als bei kaltem Getränk?

Das ganze Internet ist voll von irgendwelchen Grenzwerten, 
Gefahrstoffen, chemischen Reaktion, ..., aber ich finde nichts von 
praktischen Tipps und tatsächlicher Gefährdung.
Kennt jemand vllt. verwertbare Informationen?

von Purzel H. (hacky)


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Es geht um Weichmacher. Polyaethylen und Polykarbonat haben soweit ich 
weiss keinen Weichmacher. Der Geburtenrueckgang ist von hormoneller 
Wirkung, wirkt wie Oestrogen. Fische wechseln sogar das Geschlecht.

von Jürgen W. (lovos)


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> Es geht um Weichmacher.
Ja, die Verpackungen beim Metzger und Supermarkt (Käse)


> Polyaethylen und Polykarbonat haben soweit ich weiss keinen Weichmacher.
Das nicht, aber BPA (Bisphonol A)
Siehe Link von den Babyflaschen

von Vn N. (wefwef_s)


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von j. c. (jesuschristus)


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Ist größtenteils Bullshit. Alle vernünftigen Flaschen und 
Frischhaltedosen haben kein BPA. Das steht dann auch drauf. ZB meine 
Ersa Dosen haben das Logo, genauso wie die DM Babyflaschen zu 1,50. Ist 
also nicht nur bei teuren Sachen so. Panikmache.
Schlimm sind eher die Gehalte in Spielzeug, Plastiksachen, Griffen, 
Gummierungen etc.

von Jürgen W. (lovos)


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> Das steht dann auch drauf.

Ich habe letzten Sonntag "Günther Jauch" angeschaut über den 
Bio-Schwindel.
Also mit der Kennzeichnungspflicht ist in D.land einiges im argen.

von j. c. (jesuschristus)


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Bio ist ein weites Feld, aber BPA-frei ist recht eindeutig. Aber wenn Du 
eh nix glaubst, kann Dir niemand helfen. Und denk nur nicht, dass es 
irgendwo auf der Welt besser ist. Da kann man froh sein, wenn bei uns 
kein Melamin im Milchpulver ist.

von Jürgen W. (lovos)


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> , aber BPA-frei ist recht eindeutig.

http://www.global2000.at/site/de/wissen/chemiekalien/bisphenola/

Woran erkennt man, ob ein Kunststoff Bisphenol A enthält?
Polycarbonat ist ein klarer,relativ stabiler und bruchfester Kunststoff, 
der bis 145°C temperaturbeständig und gegenüber vielen Säuren und Ölen 
widerstandsfähig ist. Viele (transparente) Haushaltsgeräteteile, 
Schüsseln für Lebensmittel, hitzebeständige Flaschen wie Babyflaschen 
und mikrowellengeeignete Kunststoffprodukte sowie CD-Hüllen und 
Lebensmittelverpackungen bestehen aus Polycarbonat. Auf dem Gegenstand 
oder der Verpackung kann die Abkürzung "PC" für Polycarbonat eingeprägt 
oder aufgedruckt sein. Der Aufdruck ist aber keine Pflicht: Bisphenol 
A muss nicht gekennzeichnet werden.

von Jürgen W. (lovos)


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Konkretes Beispiel:

Bei dieser Kaffeepresse aus Polycarbonat
http://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/2069541_-java-press-1l-relags.html
wird nirgendwo auf eine Gesundsheitsgefährdung hingewiesen (ich habe 
diese gekauft).

Unter
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/bpa-bisphenol-ia.html
ist aber zu lesen, dass heisse Getränke in Polycarbonat besonders 
gefährlich sind.
"... und geht in den Packungsinhalt (die Nahrung) über. Das ist z. B. 
dann der Fall, wenn man heiße Speisen und Getränke in Kunststoffbehälter 
aus Polycarbonat füllt"


Könnte ich diese Gefährding minimieren, wenn ich z.B. 20x heisses Wasser 
reinfülle und weggiesse in der Hoffnung, dass das meiste BPA dann 
bereits herausgelöst ist?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jürgen G. schrieb:
> Bei dieser Kaffeepresse aus Polycarbonat
> http://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduc...

Warum kauft man so etwas? So etwas hat aus Glas zu sein -- oder aus 
Metall.

von Jürgen W. (lovos)


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> Warum kauft man so etwas? So etwas hat aus Glas zu sein -- oder aus
Metall.

Aus Metall habe ich nichts gefunden. Es gibt da hochpreisige 
doppelwandige (Metall) Java-Pressen ab 90 Euro, soviel wollte ich nicht 
ausgeben.

Glas ist schlecht im Wohnmobil. Es passiert schon hin und wieder, dass 
man eine Verriegelung vergisst zuzumachen oder eine Vollbremsung 
hinlegen muss.

Bevor ich die Polycarbonat-Presse gekauft habe, wusste ich noch nichts 
über die Gefahren, da ich seit vielen Jahren bedenkenlos/leichtsinnig 
Plastikgeschirr (Tupperware Behälter) verwende.

Aber jetzt überprüfte ich meinen gesamten Haushalt, d.h. auch den 
"stationären".
Wo man Gefährdungen leicht minimieren kann, will ich es tun, alles 
vermeiden kann ich nicht.

von Purzel H. (hacky)


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Wenn du ein Wohnmobil vermagst bist du schon mal aus dem 
gefaerdungsalter raus. Bis der Krebs zuschlaegt ist die Pensionierung 
schon weit fortgeschritten...

von Hannes H. (mui)


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PET- Flaschen sind übrigens auch umstritten - dort können sich wohl 
Stoffe lösen, die im Körper wie Hormone wirken und die Fruchtbarkeit 
beeinflussen. Was das ganze für Langzeitwirkungen hat, weiss auch kein 
Mensch...

von Jürgen W. (lovos)


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> Bis der Krebs zuschlaegt

Der hat schon zugeschlagen in Form eines gutartigen Tumors

> PET- Flaschen sind übrigens auch umstritten

Hier gibt es ein informatives Blatt mit einer übersichtlichen 
Zusammenfassung.

http://www.global2000.at/module/media/data/global2000.at_de/content/Plastic_Planet/PlastikInformation.pdf_me/PlastikInformation.pdf

PP und PE scheinen recht ungefährlich zu sein.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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von Jürgen W. (lovos)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> 
http://www.amazon.de/Tchibo-Cafetière-Siebstempelkanne-Edelstahl-designed/dp/B006JK4ZY2

Ja, das ist vom Preis und der Füllmenge (1l) ok.
In einer Kundenrezession ist auch von einem mobilen Einsatz die Rede:
"...hat bei uns zu Hause und nun auch auf unserem Segelboot einen festen 
Platz..."
Offensichtlich ist auf einem Boot Glas ebenso nachteilig ...

von Wilhelm F. (Gast)


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Wenn die Schadstoffe anderweitig in die Babynahrung kommen, dann sind 
die Bemühungen von Herrn HIPP wohl auch umsonst. Er machte mal eine 
Weile TV-Werbung für gesunde Babykost.

Zu meiner Zeit (ca. 1960-1963) hatte man noch die Glasflaschen, die 
gegenüber sonstigem Glas aber temperaturwechselfest waren. Allerdings 
noch nicht stoßfest. Im Volksmund sagte man "Jenaglas". Normale Gläser 
zersprangen damals noch, wenn man heißes Wasser hinein goß. Heute ist 
sogar ein Billig-Senfglas von Aldi auch termisch stabil, da tat sich 
vieles in den Jahren.

von Jürgen W. (lovos)


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> Normale Gläser zersprangen damals noch, wenn man heißes Wasser hinein goß.

Auch heute noch:
http://www.ebay.de/itm/310306163718
Die hatte ich mir zuerst gekauft.

Siedendes Wasser rein, und dann ist sie gesprungen.
Hatte mir überlegt, ob das ein Garantiefall wäre, aber der Preis 
rechtfertigt den Aufwand nicht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

>> Normale Gläser zersprangen damals noch, wenn man heißes Wasser hinein goß.
>
> Auch heute noch:
> http://www.ebay.de/itm/310306163718
> Die hatte ich mir zuerst gekauft.
>
> Siedendes Wasser rein, und dann ist sie gesprungen.
> Hatte mir überlegt, ob das ein Garantiefall wäre, aber der Preis
> rechtfertigt den Aufwand nicht.

Schade. Sieht gut aus, aber schlechte Qualität dann.

Ja, wenn der Garantiefall einen dann teurer kommt, erübrigt sich alles 
weitere. Das ist der Nachteil der Bucht.

Vor 2 Jahren kaufte ich bei Aldi eine Kaffeemaschine, die nicht meinen 
Erwartungen entsprach. Die Geometrie der Gefäße sorgte dafür, daß beim 
Eingießen die Hälfte des Wassers nach außerhalb der Maschine auf die 
Ablage versabbert wird. Da gehe ich hin, ist nur 1km entfernt, und 
bekomme mein Geld zurück. Seit dem gieße ich den Kaffee wie ganz früher 
von Hand auf, Wasser im Topf gekocht, Porzellanfilter von der Oma, der 
schmeckt besser.

Als Warmhalteplatte für die Glaskanne dient die kleine Platte 24cm auf 
dem E-Herd auf kleinster Stufe. Funktioniert prächtig.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Im Volksmund sagte man "Jenaglas"

"Jenaer Glas" gibt es nach wie vor.

Wobei es zwei Varianten gibt: Dickes Pressglas (z.B. für Auflaufformen) 
und dünnes geblasenes Glas, letzteres ist das, aus dem Teetassen, 
-Kannen und eben diese Stempelkaffeekannen hergestellt werden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Wobei es zwei Varianten gibt: Dickes Pressglas (z.B. für Auflaufformen)
> und dünnes geblasenes Glas, letzteres ist das, aus dem Teetassen,
> -Kannen und eben diese Stempelkaffeekannen hergestellt werden.

Auch Reagenzgläser aus dem Chemiekasten. Hatte da schon in den 1970-er 
Jahren was, und staunte, was Glas so aushalten kann. Auf den Gläsern 
waren oft Firmenembleme wie Schott drauf.

In der Apotheke kaufte ich damals alles, Reagenzgläser aller Größen, 
Erlenmeyer-Kolben, Glasrohre und Schläuche, weiß nicht, ob es das heute 
noch gibt.

Im Schulchemielabor stellten wir als Hauptschüler mal Karamel aus Zucker 
her. Auch 1973, mit Leybold-Laborgeräten. Da verformte sich sogar mal 
ein Reagenzglas durch die Hitze des Heizwendels, aber es sprang nicht. 
Ich meldete mich ja auf naturwissenschaftliche Arbeitsgemeinschaften bei 
Wahlfächern, sollte klar sein.

Pipetten und ganz feine Fasern, um den Kapillareffekt zu sehen, zog ich 
auch mal selbst. Allerdings die Pipetten nicht so schön, wie gekaufte.

von Harald W. (wilhelms)


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j. c. schrieb:

> Bio ist ein weites Feld,

Genau, siehe hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bios_Bahnhof
:-)
Gruss
Harald

von Wilhelm F. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> j. c. schrieb:
>
>> Bio ist ein weites Feld,
>
> Genau, siehe hier:
> http://de.wikipedia.org/wiki/Bios_Bahnhof
> :-)
> Gruss
> Harald

Dort war ich 1980 mal als Telefonmonteur die Übertragung einrichten. ;-)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Im neuen Elektor wird ein "radioaktives Präparat" aus dem Reformhaus 
empfohlen, um Geigerzähler zu testen.
Seite 51 Okt.2012 "Schwache Beta-Aktivität zeigt ... Pottasche 
(Kaliumcarbonat) die als Backmittel im ... Reformhaus zu finden ist."
Wenn die das wüßten...

von c. m. (Gast)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:
> Im neuen Elektor wird ein "radioaktives Präparat" aus dem Reformhaus
> empfohlen, um Geigerzähler zu testen.
> Seite 51 Okt.2012 "Schwache Beta-Aktivität zeigt ... Pottasche
> (Kaliumcarbonat) die als Backmittel im ... Reformhaus zu finden ist."

grad mal auf fickipedia geschaut weil ich gar nichts über eine mögliche 
radioaktivität von kalium wusste.... und siehe da:

1
Kalium besteht zu 0,012 % aus dem radioaktiven Isotop 40K und hat 
2
daher eine spezifische Aktivität von 31.200 Becquerel pro Kilogramm. Fast 10
3
 % der natürlichen radioaktiven Belastung eines deutschen Bundesbürgers 
4
werden durch körpereigenes Kalium verursacht (0,17 mSv/a zu 2,1 mSv/a).

on topic: das problem ist das man herstellern (egal von was) nicht 
vertrauen kann das sie keine schweinerei machen, sondern vertrauen 
muss.

von A. $. (mikronom)


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Jürgen G. schrieb:
>> Warum kauft man so etwas? So etwas hat aus Glas zu sein -- oder aus
> Metall.
>
> Aus Metall habe ich nichts gefunden. Es gibt da hochpreisige
> doppelwandige (Metall) Java-Pressen ab 90 Euro, soviel wollte ich nicht
> ausgeben.
>
> Glas ist schlecht im Wohnmobil. Es passiert schon hin und wieder, dass
> man eine Verriegelung vergisst zuzumachen oder eine Vollbremsung
> hinlegen muss.

Metall ist zu teuer, Glas kann kaputtgehen und Platik ist giftig. Mein 
Gott, du musst halt mal lernen Kompromisse einzugehen! Du redest ja wie 
ein kleines Kind. Da musst du halt aufpassen, dass der Glasbehälter fest 
verzurrt ist, bevor du mit deiner Asphaltbremse losfährst. Von einem 
Wohnmobilpanzerfahrer würde ich das eigentlich als selbstverständliche 
Einsicht und Erkenntnis/ Erfahrung erwarten.

Ein Wohnmobil im Wert eines halben Einfamilienhauses fahren, aber dann 
kein Geld für campingtaugliches Geschirr haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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c. m. schrieb:

> grad mal auf fickipedia geschaut weil ich gar nichts über eine mögliche
> radioaktivität von kalium wusste.... und siehe da:

Was meinst du eigentlich, aus welchen Isotopen du selbst bestehst?

Wenn jeder radioaktive Zerfall in dir pieksen würde, dann würdest du 
dich vor Panik selbst weg sprengen.

In Physik bzw. Kerntechnik hatte ich mal so eine Aufgabe, und 
berechnete, daß in einer Person mit 75kg Masse sekündlich 9000 Zerfälle 
statt finden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Radioaktivität:

Im April lag ich im Krankenhaus neben einem Patienten, der ein 
Knochen-Szintigramm bekam. An der Zimmertür wurde eine Tafel angebracht 
mit der Aufschrift: Betreten für Schwangere und Menschen unter 18 Jahren 
verboten.

Also fragte ich eine Schwester, was da los ist, ich läge schließlich 
auch neben diesem Patienten. Wohl wissend, daß die überhaupt keine 
Ahnung davon haben, was Radioaktivität überhaupt ist. Ich bekam auch nur 
eine laienhafte Antwort.

Es muß dann wohl ein starker Gamma-Strahler sein. Und der strahlt auch 
ins Nachbarzimmer, wo kein Warnschild an der Tür hängt, und in die Etage 
darunter und darüber. ;-)

von Jürgen W. (lovos)


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@ Andi $nachname (mikronom)
> Metall ist zu teuer, Glas kann kaputtgehen und Platik ist giftig. Mein
> Gott, du musst halt mal lernen Kompromisse einzugehen! Du redest ja wie
> ein kleines Kind.

Sorry dass ich dich gelangweilt habe. Solche Fragestellungen sind 
natürlich unter deinem Niveau. Die lass ich mir lieber von einer 
Kindergärtnerin erklären.

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