Hallo zusammen! In unserem neuen Esszimmer im EG soll Laminat verlegt werden, weil die alten Dielen schon sehr runter sind. Dazu ein paar Rahmendaten: Bau von 1956, Betondecke, darauf Balkenkonstruktion, dazwischen Steinwolle, darauf massive Dielen (ca. 1,5-2cm), Keller trocken. Habe heute mit dem Schreiner telefoniert, er empfiehlt die Verwendung einer Dampfbremse, damit Feuchtigkeit aus dem Keller nicht an den Laminat kommt. Ich hab da jetzt irgendwie Bedenken, die im Holz vorhande Feuchtigkeit hier "einzusperren", nicht, dass mir am Ende die Dielen und Balken da unten drin das Schimmeln anfangen. Außerdem ist der Keller zwar kühl, aber absolut trocken. Im Netz habe ich gelesen, dass bei mineralischen Untergründen (Estrich) immer eine Dampfbremse zu verwenden ist, bei Holz dagegen nicht. Wie seht Ihr das? Grüße, Andario
Feuchtigkeit ist ja schon in der normalen Luft vorhanden und die kann ab einer bestimmten (niedrigen) Temperatur zu Wasser kondensieren, auch als Tau bekannt. Gewöhnlich sind Keller unbeheizt, aber wenn der zu kalt (0Grad) wird und die Kälte über die Decke nach oben steigt, kann sich im Zwischenraum evtl. Wasser bilden. Also sollte man eine Dämmung mit einbauen. Ein Dampfsperre (so der übliche Begriff) bewirkt nur, das übermäßige Luftfeuchtigkeit und die käme hier ja von oben, nicht von saugenden Untergründen aufgenommen werden kann, die wegen fehlender Lüftung dann nicht mehr trocknen kann. Ich kenne das nur von Wänden(z.B. Gipskarton) mit erheblichen Temperaturunterschieden wo das gemacht wird. Bei Fußböden mit Laminat oder Parkett ohne Dämmung macht man gewöhnlich nur eine Trittschallfolie direkt zwischen dem Beton und dem Holz. Wenn da mal richtig Wasser zwischen käme wäre Schimmel eh das geringste Problem. Da müsste erst mal Überzeugungsarbeit von dem Handwerker geleistet werden, bevor man da so was unübliches macht. Wenn man sich mal darüber mehr Gedanken macht, hätte so eine Dampfsperre evtl. sogar den Nachteil, das es die Schimmelbildung sogar begünstigt, wenn dadurch Feuchtigkeit nicht mehr entweichen könnte. Ich würde da ruhig versuchen noch eine weitere Meinung einzuholen.
Michael S. schrieb: > hätte so eine Dampfsperre evtl. sogar den Nachteil, > > das es die Schimmelbildung sogar begünstigt, wenn dadurch Feuchtigkeit > > nicht mehr entweichen könnte Genau das ist auch meine Befürchtung! Auf http://www.logoclic.info/laminat-daemmunterlagen-faq heißt es [Zitat]: Wir wollen einen Laminatboden auf Holzdielen verlegen. Welche Unterlage nutzen wir? Auf Holzdielen grundsätzlich keine PE-Folie, da ein Feuchtigkeitsaustausch stattfinden muss. Zu Zum Ausgleich von Unebenheiten eine dickere Unterlegmatte wählen (XPS Maxima oder ECO Wood)
>Also sollte man eine Dämmung mit einbauen. Ein Dampfsperre >(so der übliche Begriff) bewirkt nur, das übermäßige Luftfeuchtigkeit Dampfbremse ist genau so üblich. Der Unterschied liegt in der Fähigkeit, wie stark der Wasserdampf am Durchdringen gehindert wird. Dazu gibt's die sd-Zahl, die ein Maß dafür ist. Die Grenze zw. Bremse und Sperre liegt wohl so bei sd=100. Ansonsten: Wenn der Keller trocken ist, sollte eine solche Folie wegen Kellerfeuchte nicht nötig sein. Eher wäre es andersherum. Normalerweise wandert die Feuchte von der wärmeren Seite zur kälteren Seite einer Wand/Boden, weil die wärmere Luft deutlich mehr Wasserdampf aufnehmen könnte. Diese Feuchte kondensiert dann aber eher auf kalter Kellerseite, bzw. beim Durchgang durch den Betnboden. Da aber der Betonboden auf Raumseite in einem solchen Falle auch schon deutlich kälter als die normale Raumluft im Eßzimmer sein könnte, kann sich dann doch Feuchte auf dem Betonboden kondensieren/ansammeln (das stammt dann aber eben von der Raumfeuchte, nicht Kellerfeuchte). Insofern wäre eine Dampfbremse direkt unterm Laminat (wo es noch am wärmsten ist) nicht verkehrt.
Unüblich ist eher, dass auf einer Betondecke Holzbalken, dazwischen Steinwolle, und dann einen Dielenboden sind. Ich bin der Meinung da bildet sich Kondenswasser. Deswegen würde ich an einer Stelle wo man viel gelaufen ist, nachsehen wie es um die Steinwolle bestellt ist. (Gerade an denen Stellen wird viel geputzt, und auch dieses Wasser findet den Weg über die Ritzen auf die Steinwolle) Der weiteren möchte ich noch anmerken, dass ein Laminatboden eine ebene Fläche braucht. Haben die Dielenbretter "kuhlen" rate ich davon ab darauf einen Laminatboden zu verlegen. Denn: Wenn der Laminat schwingt, gehen die Kanten (Stöße) des Laminatboden mit der Zeit kaputt. Achte auch beim Kauf auf die Abriebfestigkeit. Ich habe in der Küche und im Büro darauf geachtet, und der sieht heute nach 15 Jahren noch aus wie neu, weil ich von der Abriebfestigkeit einen Boden genommen habe, der auf Industrie "zugeht" Im Büro roll ich ständig mit meinem Bürostuhl hin und her, und habe noch keine Abriebspuren!..
Warum willst du auf die massiven Dielen diesen Laminat-Schrott legen? Wie wärs denn, die Dielen ordentlich abzuschleifen und zu versiegeln? Das sieht doch tausend mal besser aus, als so eine Kunststoffscheiße.
Danke schonmal für die Antworten! @Hubert: ob üblich oder nicht - mein Opa hat es damals so gemacht. Zwischendurch waren scheinbar auf den Dielen mal Teppichfliesen verklebt, und dann ein Teppichboden (den wir grade rausgerissen haben). Geputzt wurde da also wohl eher wenig, sondern eher gesaugt... Das mit der Abriebfestigkeit ist ein guter Tip! @Uhu: Wir hatten uns auch ursprünglich überlegt, den alten Boden wieder aufzubereiten, aber uns drängt momentan etwas die Zeit (wir wollen am Dienstag einziehen) und da ist der Laminat einfach die schnellere Lösung. Außerdem haben die Dielen schon echt bessere Zeiten gesehen (Kleber!), und an einer Seite fehlt ein Stück Boden (da war mal so eine Art Lüftungsschacht). Vielleicht hab ich aber in 15 oder 20 Jahren (wenn die Kinder aus dem Haus sind) mal viel Muße, und mach das dann noch - die Dielen laufen ja nicht weg! Viele Grüße, Andario
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