Forum: Offtopic Nachruf CT-Magazin im TV


von Erhard S. (Gast)


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Hallo,

nun ist es schon über ein Jahr her, daß das CT-Magazin des Hessischen 
Rundfunks "wegen Kostengründen" eingestellt wurde.

Damit gibt es jetzt nur noch den Computer-Club-2 (www.cc-zwei.de).
Wenn auch die beiden Wolfgangs in Rente gehen, wars das dann wohl mit 
Technik im TV.
Ich kann mir kein "Elektor-TV" oder (Gott bewahre) "Computer-Bild-TV" 
vorstellen.

Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt 
werden, aber Dumm-TV und Kochshows immer mehr zunehmen.

mfg Erhard

von Wilhelm F. (Gast)


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Erhard S. schrieb:

> Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt
> werden, aber Dumm-TV und Kochshows immer mehr zunehmen.

Das Koch-Umfeld ist halt 1000 mal riesiger, als die Elektronik. Und da 
gibts auch die Sponsoren. Die Kochshows sind sicherlich auch von ein 
paar großen Lebensmittelkonzernen etwas gesponsert. Schau doch mal, wie 
viele Menschen sich für Elektronik interessieren, und wie viele für 
Kochkunst.

Gerade bekam ich meine Wochenend-Werbeblätter. Was ist da drin? 
Kochrezepte. Ein µC-Board habe ich darin noch nie gesehen.

von Michael H. (michael_h45)


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Erhard S. schrieb:
> Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt
> werden
Ich möchte mein Hobby und meine Profession nicht von einem Medium für 
den Bodensatz verbreitet wissen.

von Da D. (dieter)


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Michael H. schrieb:
> Ich möchte mein Hobby und meine Profession nicht von einem Medium für
> den Bodensatz verbreitet wissen.

Das ist per Definition unmöglich ;-) Denn, sobald etwas fachlich 
Anspruchsvolles im Fernsehen läuft, ist es in dem Moment kein Medium für 
den Bodensatz, da die alle wegzappen =)

von Falk B. (falk)


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@  Erhard S. (ste)

>Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt
>werden, aber Dumm-TV und Kochshows immer mehr zunehmen.

Mag sein, aber alles hat seine Zeit. Die Zeit der Detektorempfänger und 
Röhrenradios ist auch lange vorbei, ebenso der selbstgebauten HiFi 
Anlagen.
Heute sind uCs, Software und Apps in.

von Falk B. (falk)


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@Michael H. (michael_h45)

>Ich möchte mein Hobby und meine Profession nicht von einem Medium für
>den Bodensatz verbreitet wissen.

Also muss CT-TV auf Arte gesendet werden ;-)

von Michael K. (damichl)


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Auf "Dr. Dish TV" kommt manchmal was in die Richtung. Aber auch sehr 
viele Wiederholungen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Michael K. schrieb:
> Auf "Dr. Dish TV" kommt manchmal was in die Richtung. Aber auch sehr
> viele Wiederholungen.

Scheint mir allerdings auch der TechniSat Haussender zu sein. Vllt. 
sehen wir ja die Jungs von der c't und die beiden Wolfgang Opas bald bei 
Dr. Dish wieder :-) Das würde das Programm jedenfalls deutlich 
aufwerten.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Matthias Sch. schrieb:
> die beiden Wolfgang Opas bald bei
> Dr. Dish wieder

Kannste doch längst haben. Z.B. heute um

12:30
13:29
16:00
16:30
18:00

usw.

Viel Spaß...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Frank N. Stein schrieb:
> Viel Spaß...

Haha, vielen Dank, aber der Spass ist mir bei den beiden Wolfgangs schon 
längst vergangen, ich hab sie auch im WDR nicht vermisst. Der dicke geht 
ja noch, aber Back muss für mich nicht sein.

von Paul B. (paul_baumann)


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Ich fand die Sendungen früher ganz prima, als die Leute Z80-Rechner 
bauten
und das mit ausführlichen Erklärungen der technischen Zusammenhänge 
unter-
malten.

Wenn sich heute jemand dazu ermannen würde, eine Sendereihe in's Leben
zu rufen, die sich mit der Technik von Mikrokontrollern befasst, dann
würde es rauhe Mengen an Jugendlichen und Kindern vor den Kasten ziehen.

Es ist immer noch ein gewaltiger Unterschied, ob man sich sein Wissen
mühsam im Kämmerchen aus diversen Büchern in den Schädel prügelt, oder
ob ein Erklärbär in ruhigem Ton vernünftige Sachen erzählt.

Ich denke hier an Sendungen wie "Grundkurs Mathematik" vom Bayrischen
Fernsehen. Der Dozent (Heinz Gascha) erklärt so eindringlich und 
logisch,
daß das ein Jeder verstehen muß.

Eine Sendung in dieser Art, nur auf Elektronik bezogen, würde die Leute
sinnvoll vor die Kiste holen.

MfG Paul

von Bernd T. (bastelmensch)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn sich heute jemand dazu ermannen würde, eine Sendereihe in's Leben
> zu rufen, die sich mit der Technik von Mikrokontrollern befasst, dann
> würde es rauhe Mengen an Jugendlichen und Kindern vor den Kasten ziehen.

Aber ich befürchte das es diese Zielgruppe nur dann mitzieht wenn man 
zeigt wie man seine Spickzettel noch effektiver gestalltet und sonstigen 
Blödsinn anstellt.
Selber machen ist doch total out, heute gibt es alles für ´ne Mark 
irgendwo zu kaufen.
Ich kann noch nicht mal mehr schätzen wie oft ich für bekloppt gehalten 
wurde was ich mir schon gebaut habe weil es alles doch irgendwo für 
zwei-fünfzig gibt. Spezielle Bedürfnisse werden abgetan das ich eben nie 
zufrieden wäre und immer was spezielles haben wollte.

OK, ich schweife ein wenig ab.
Aber unterm Strich wiederholt man lieber Spongebob, das bringt 
wesentlich mehr Quote.

von Michael H. (michael_h45)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn sich heute jemand dazu ermannen würde, eine Sendereihe in's Leben
> zu rufen, die sich mit der Technik von Mikrokontrollern befasst, dann
> würde es rauhe Mengen an Jugendlichen und Kindern vor den Kasten ziehen.
youtube...
man denke da an den erfolg des unsäglichen david jones.

von Paul M. (paul_m65)


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Erhard S. schrieb:
> Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt
> werden, aber Dumm-TV und Kochshows immer mehr zunehmen.

CT-TV war doch schon immer Dumm-TV!

Computerclub2 ist inhaltlich auch weit vom ursprünglichen Computerclub 
entfernt. Außerdem ist heute das Internet für diese 
Informationsverbreitung besser geeignet als TV. Das haben ja auch die 
Wolfgangs mit ihren Podcasts (die nach deren Aussage keine Podcasts sein 
sollten) teilweise verstanden.

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Das gilt überall.

Falk Brunner schrieb:
> Mag sein, aber alles hat seine Zeit. Die Zeit der
> Röhrenradios ist auch lange vorbei,

Ja das haben auch viele Funkamateure noch nicht verstanden und wundern 
sich, dass die Mitgliedszahlen sinken. Die analoge Elektronik ist noch 
immer spannend und nicht ersetzbar. Das wird auch so bleiben. Aber man 
darf neue Entwicklungen nicht pauschal ablehnen sondern sollte 
aufgeschlossen bleiben und auch neue Technik (ja auch Digitaltechnik und 
Software) ins Hobby einbauen wollen. Das ist doch eine wertvolle 
Bereicherung, gerade für ein technisches Hobby. Der Zugang für Neulinge 
zum Amateurfunk kann auch über die Programmierung erfolgen und muss 
nicht zwingend als SWL erfolgen, der das Morsen im Schlaf beherrscht. 
Heute gibt es leider fast nur noch zwei Gruppen von Funkamateuren: Die 
große Gruppe der unaufgeschlossenen Nostalgiefunker und die kleinere 
Gruppe der Steckdosenamateure mit teils kleinem und teils mittleren 
technischen Verständnis. Die Randgruppe der Entwickler wird von der 
großen Gruppe der  Nostalgiefunker  verspottet.

von Lukas K. (carrotindustries)


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Was jammert ihr denn alle so? Das was früher im Fernsehen lief, läuft 
heute auf Youtube: Eevblog, mikeselectricstuff, etc. Die Inhalte sind 
nicht verschwunden, sie haben nur das Medium gewechselt.

von Falk B. (falk)


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@  Paul Baumann (paul_baumann)

>Wenn sich heute jemand dazu ermannen würde, eine Sendereihe in's Leben
>zu rufen, die sich mit der Technik von Mikrokontrollern befasst, dann
>würde es rauhe Mengen an Jugendlichen und Kindern vor den Kasten ziehen.

Warum glaubst du das? Heutw gibt es verdammt viele 
Entertainmaentangebote, das ist Elektronik bestenfalls eine kleine 
Nische, dazu noch mit Nerdfaktor behaftet. So riesige Mengen werden da 
IMO nicht zusammenkommen.

>Es ist immer noch ein gewaltiger Unterschied, ob man sich sein Wissen
>mühsam im Kämmerchen aus diversen Büchern in den Schädel prügelt, oder
>ob ein Erklärbär in ruhigem Ton vernünftige Sachen erzählt.

Sicher, aber dazu muss es gut gemacht sein, didaktisch wie äusserlich. 
Nicht angestaubter alter Kram, der von komischen Käuzen irgendwie auf 
die Mattscheibe gebraucht wird. Eher so in Richtung Knoff Hoff, aber 
halt etwas fundiertert und weniger Entertainment.

>Ich denke hier an Sendungen wie "Grundkurs Mathematik" vom Bayrischen
>Fernsehen. Der Dozent (Heinz Gascha) erklärt so eindringlich und
>logisch, daß das ein Jeder verstehen muß.

Verstehen muss das nicht jeder.

>Eine Sendung in dieser Art, nur auf Elektronik bezogen, würde die Leute
>sinnvoll vor die Kiste holen.

Und wenn die lieber Youtube guggen und Apps downloaden wollen?

von A. $. (mikronom)


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Paul Baumann schrieb:
> Wenn sich heute jemand dazu ermannen würde, eine Sendereihe in's Leben
> zu rufen, die sich mit der Technik von Mikrokontrollern befasst, dann
> würde es rauhe Mengen an Jugendlichen und Kindern vor den Kasten ziehen.

In welcher Welt lebst du? Wovon träumst du nachts?

Die heutige Jugend, zu der ich auch die Studienanfänger in Informatik 
und Elektrotechnik zähle, interessieren sich für Technische Informatik 
wie für einen feuchten Furz. Entweder hat man es mit 
Prozeduralinformatikern zu tun (alles was höhrere Programmiersprachen 
betrifft und weiter oben) oder mit Energie- und Kfz-Elektrotechnikern. 
Für Halbleiter, Mikrocontroller interessiert sich fast niemand. Und die 
Mikrocontroller interessieren eigentlich auch nur, wenn ein Handygehäuse 
außenrum gebaut ist.

> Es ist immer noch ein gewaltiger Unterschied, ob man sich sein Wissen
> mühsam im Kämmerchen aus diversen Büchern in den Schädel prügelt, oder
> ob ein Erklärbär in ruhigem Ton vernünftige Sachen erzählt.

Daraus impliziere ich, dass du nicht (an einer Uni) studiert hast.

> Eine Sendung in dieser Art, nur auf Elektronik bezogen, würde die Leute
> sinnvoll vor die Kiste holen.

Vergiss es.

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Ich fand die Sendungen früher ganz prima, als die Leute Z80-Rechner
> bauten
> und das mit ausführlichen Erklärungen der technischen Zusammenhänge
> unter-
> malten.

Das waren noch Zeiten, was? Ich mochte ja den Jean Pütz, 
Wissenschaftsjournalist. Mein Berufsschullehrer in den 1970-ern kannte 
ihn sogar persönlich, sie studierten gemeinsam E-Technik mit 
Fachrichtung NT.

Von 1980 habe ich noch 3 Bücher: Einführung in die Digitaltechnik. Jean 
Pütz war nur als Wissenschafts-Erklärbär auf dem Deckel des Buches, und 
schrieb das Vorwort und die Einleitung. Die Bücher selbst waren aber vom 
Verlag Schulfernsehen des WDR, und von einem Ingenieurbüro erarbeitet. 
Ich muß zugeben, daß ich die Buchreihe kaufte, weil der Jean auf dem 
Umschlag abgebildet war. Das war schon fast ein Garant dafür, daß man 
kaum was falsch machen konnte. Für schlechte Dinge gab der seinen Namen 
auch selten her. In jüngerer Zeit wohl mal für Müller-Milch, aber er ist 
auch aus dem Geschäft raus, eher Rentner. Sonst hätte ich es mir sicher 
noch mal überlegt.

> Wenn sich heute jemand dazu ermannen würde, eine Sendereihe in's Leben
> zu rufen, die sich mit der Technik von Mikrokontrollern befasst, dann
> würde es rauhe Mengen an Jugendlichen und Kindern vor den Kasten ziehen.

Gute Frage!

> Es ist immer noch ein gewaltiger Unterschied, ob man sich sein Wissen
> mühsam im Kämmerchen aus diversen Büchern in den Schädel prügelt, oder
> ob ein Erklärbär in ruhigem Ton vernünftige Sachen erzählt.

Das mußte man aber vor dem Internet auch, sich selbst alles beibringen.

> Ich denke hier an Sendungen wie "Grundkurs Mathematik" vom Bayrischen
> Fernsehen. Der Dozent (Heinz Gascha) erklärt so eindringlich und
> logisch,
> daß das ein Jeder verstehen muß.

Das fand ich auch immer Klasse.

> Eine Sendung in dieser Art, nur auf Elektronik bezogen, würde die Leute
> sinnvoll vor die Kiste holen.
>
> MfG Paul

Im Augenblick schlug mir Chris D. (Moderator) in einem Thread zum ARM in 
Elektronik vor, mir doch mal was ganz modernes zu besorgen, z.B. ARM 
Cortex M4. Für knapp über 12€ gäbe es das STM32F4DISCOVERY. Um mich mal 
von den ollen 8051-ern los zu eisen, und mir etwas Spaß zu gönnen. Nett 
und sehr leistungsfähig, was ich da sah. Es gab auch noch einen sehr 
langen Thread zum Board, den ich über Google fand, mit welchen Problemen 
die Leute bei der Toolchain kämpfen. Und da sind schon richtige 
Informatiker drunter, ich bin ja mit E-Technik eher ein Halber. Da sehe 
ich mich hinter dem geistigen Auge schon einen Monat beschäftigt, um 
überhaupt eine LED ans blinken zu bekommen. Aber der Preis reizt 
ungemein, auch wenn noch geringfügig Zubehör und Versandkosten hinzu 
kommen. Segor in Berlin hat etwas leicht andere ähnliche Boards von STM, 
auch ähnlich günstig, 15-18€. Die liefern auch an Privatkunden wie mich, 
und per Nachnahme. Hatte mit denen in der Vergangenheit beste 
Erfahrungen. Ich surfte bereits nach den Produkten.

Ein Problem bei mir ist ja, daß ich beim Teufel nirgendwo übers Internet 
elektronisch zahle. Habe auch kein Internet-Banking. Das möchte ich auch 
gar nicht weiter diskutieren, auch wenn ich altbacken erscheinen möge.

Andererseits würde ich gerne versuchen, meinen Neffen (16) evtl. mit 
sowas zu begeistern. Ihm eines der ollen 8051-Boards (immerhin mit 
SAB50C517A, 2x64k Speicher, LWL-UART, und einiges mehr) zu schenken. 
Diese 80C517 kann man auch als Standard-8051 benutzen. Die Toolchain mit 
Freeware-Oberfläche und unlimitiertem Compiler, Batch-File, Bootloader, 
machte ich ja schon. Da kann man dann ein sofort funktionsfähiges 
Einstiegspaket mit leichten Übungsbeispielen draus machen. Sonst ist 
jemand neues durchaus sehr überfordert. Und der 8051 eignet sich 
besonders gut zum Einstieg. Assembler und/oder C lernen muß man dennnoch 
selbst.

Der Jung interessierte sich kürzlich für ein Medizininformatik-Studium, 
und bei der Feuerwehr macht er gerade den Funker. Könnte ja eine Tendenz 
dazu sein. Für einen 16-jährigen könnte die µC-Materie und 
Elektronik-Grundlagen dennnoch heftig sein.

Ich selbst fing mit einer leeren Batterie, einem Taschenlampenbirnchen, 
und 10cm Schaltdraht an. Das war mein Einstieg in die Elektronik 1967. 
Mein Vater schenkte mir leere Taschenlampenbatterien, die man noch mal 
auf die Ofenplatte stellen mußte, und dann wieder 2 Minuten 
funktionieren. ;-)

von Michael H. (michael_h45)


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Andi $nachname schrieb:
> mit Energie- und Kfz-Elektrotechnikern.
> Für Halbleiter, Mikrocontroller interessiert sich fast niemand. Und die
> Mikrocontroller interessieren eigentlich auch nur, wenn ein Handygehäuse
> außenrum gebaut ist.
deine bauern-uni ist natürlich repräsentativ für eine globus-umspannende 
generation...

Andi $nachname schrieb:
> Daraus impliziere ich, dass du nicht (an einer Uni) studiert hast.
Nebem unkorrektem auch einfach nur grauenhaftes Deutsch.
Lass dir den Akademiker nicht zu weit raushängen, sonst stolperst du nur 
drüber - wie hier.

von Paul B. (paul_baumann)


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Andi schrob:
>In welcher Welt lebst du?
Wieviele Welten gibt es denn?
;-)

>Wovon träumst du nachts?
DAS sage ich Dir nicht....

>Für Halbleiter, Mikrocontroller interessiert sich fast niemand. Und die
>Mikrocontroller interessieren eigentlich auch nur, wenn ein Handygehäuse
>außenrum gebaut ist.

Aha, na das sind ja prima Aussichten für die Älteren, wenn die 
Absolventen
Deiner Meinung nach nur noch bunte Knete im Schädel haben. Faszinierend!

>Daraus impliziere ich, dass du nicht (an einer Uni) studiert hast.

Du implizierst? Heb Dir nur keinen Bruch -man kann auch einfach nur 
etwas
vermuten und mit "implizieren" auch komplizieren.

MfG Paul

von A. $. (mikronom)


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Michael H. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> mit Energie- und Kfz-Elektrotechnikern.
>> Für Halbleiter, Mikrocontroller interessiert sich fast niemand. Und die
>> Mikrocontroller interessieren eigentlich auch nur, wenn ein Handygehäuse
>> außenrum gebaut ist.
> deine bauern-uni

Von welcher Bauern-Uni redest du da?

> ist natürlich repräsentativ für eine globus-umspannende
> generation...

Ach c't-TV war etwas Globus-umspannendes? Oder möchtest du die neue 
Sendereihe vollenglisch aufziehen?

Ob sich die Chinesen, Russen und US-Amis für Technische Informatik 
interessieren weiß ich nicht, die deutschen Informatik- und 
ETIT-Studenten jedenfalls mehrheitlich nicht. Kannst ja mal selber 
nachlesen, was man hier gegenüber der c't geäußert hat:

http://www.fernuni-hagen.de/pwti/meinungen/hartenstein.shtml

Im Vergleich zu damals ist es noch viel schlechter um die Technische 
Informatik bestellt.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Erhard S. schrieb:
>
>> Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt
>> werden, aber Dumm-TV und Kochshows immer mehr zunehmen.
>
> Das Koch-Umfeld ist halt 1000 mal riesiger, als die Elektronik.

Wie wäre es mit überbackenem DA-Wandler mit geraspelten Kondensatoren, 
dazu ein frischer Spulensalat, frisch vom Feld mit eine Soße aus 
bleifreiem Lot?

von Michael K. (charles_b)


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Frank N. Stein schrieb:
> Matthias Sch. schrieb:
>> die beiden Wolfgang Opas bald bei
>> Dr. Dish wieder
>
> Kannste doch längst haben. Z.B. heute um
>
> 12:30
> 13:29
> 16:00
> 16:30
> 18:00
>
> usw.
>
> Viel Spaß...

1. die ct-Sendung. War das die mit dem Typ mit den krassen Hemden und 
dem Pferdeschwänzchen? Wenn ja, war ne coole Sendung. Leider hab ich 
nicht herausfinden können, WO der Typ seine Hemden herbekommt.

2. Beim Einstellen des TV-Receivers (normal, kein HD) bin ich scho mal 
bei Dr. Dish vorbeigekommen, ist doch ein eigener Sender, oder? Oder ist 
Dr. Dish eine Sendung, die auf einem anderen Sender läuft? Wenn ja, 
welcher Sender ist das bitte?

von Michael K. (charles_b)


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Schnurer hieß der Fachmann, Georg Schnurer.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>
>> Ich fand die Sendungen früher ganz prima, als die Leute Z80-Rechner
>> bauten
>> und das mit ausführlichen Erklärungen der technischen Zusammenhänge
>> unter-
>> malten.
>
> Das waren noch Zeiten, was? Ich mochte ja den Jean Pütz,
> Wissenschaftsjournalist. Mein Berufsschullehrer in den 1970-ern kannte
> ihn sogar persönlich, sie studierten gemeinsam E-Technik mit
> Fachrichtung NT.

Oh Gott, jetzt haben sich zwei gefunden. Hört doch mal auf mit eurem 
ewigen "Damals war alles besser". Ich bin zwar relativ jung, wette aber, 
dass das Angebot an Informationen über Elektronik und Mikrocontroller 
noch nie so gut war wie heute.
Und das komplett ohne Fernsehen (denn einen solchen besitze ich nicht).

> Im Augenblick schlug mir Chris D. (Moderator) in einem Thread zum ARM in
> Elektronik vor, mir doch mal was ganz modernes zu besorgen, z.B. ARM
> Cortex M4. Für knapp über 12€ gäbe es das STM32F4DISCOVERY.

In wie vielen Threads willst du das denn noch breittreten? Machs doch 
einfach mal.

> Ein Problem bei mir ist ja, daß ich beim Teufel nirgendwo übers Internet
> elektronisch zahle. Habe auch kein Internet-Banking. Das möchte ich auch
> gar nicht weiter diskutieren, auch wenn ich altbacken erscheinen möge.

Sind wir da etwa der Massenhysterie wie gefährlich doch Online Banking 
ist, verfallen?



Nein, ich bin froh, dass es nix vergleichbares im TV gibt. Das würde die 
Elektronik auf das gleiche Niveau wie den restlichen Schund (von wenigen 
Ausnahmen im TV mal abgesehen) im Fernsehen stellen.

EDIT: Die älteren hier sind aber auch mal wieder sehr schwarzmalerisch 
unterwegs. Macht mal die Augen auf und schaut ins Internet. Ich vermute 
mal es gibt mehr elektronikbegeisterte in den heutigen Arduino-, 
Dave-Jones- und Hackerspace- Zeiten als vor 20 Jahren.

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Michael K-punkt schrieb:
> ist doch ein eigener Sender

Mach am besten einen Transponderscan,
Daten:

19.2 Grad Ost
12574 Mhz
Symb.-Rate 22000
Pol. H
FEC 2/3

Der Sender läuft rund um die Uhr in SD, natürlich wiederholt sich viel.

Gruss
Frank

von Paul B. (paul_baumann)


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Simon schrob:
>Oh Gott....

Paul, einfach Paul -das reicht vollkommen...
;-)

>Und das komplett ohne Fernsehen (denn einen solchen besitze ich nicht).
Aha.
>Nein, ich bin froh, dass es nix vergleichbares im TV gibt.

Na, dann könnte es Dir doch völlig Brust sein, was im TV läuft, wenn Du 
ohnehin keinen hast.

Grins

ALLES war nicht besser, aber das Meiste.

MfG Paul

von (prx) A. K. (prx)


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Paul Baumann schrieb:
> ALLES war nicht besser, aber das Meiste.

Nope, da war wenig besser, ausser dass es tendentiell zu einem etwas 
gründlicheren Lernverhalten und Verständnis führt, wenn man nicht beim 
kleinsten Problem im Internet rumkramen und rumfragen kann. Das war 
freilich auch eine Art Filter - wer damit nicht zurecht kam, der wurde 
auf natürlichem Weg aussortiert. Heute landet er im Forum und stellt zum 
zigsten Mal die fast gleiche Frage.

Und was die Informationsbeschaffung angeht... Die damalige Zeit hatte 
nur den "Vorteil", dass man alle Jahre München kennenlernte, jedenfalls 
den Weg vom Bahnhof zur Messe. Datenblätter und -bücher sammeln. Heute: 
traumhaft. Kann höchsten sein, dass man heute in Information ersäuft und 
aus hunderten geeigneter MOSFETs oder Reglern jene paar rausfischen 
muss, die man nicht bloss bei Digikey kriegt.

Wenn ich dieser Jahre irgendwas bestelle, dann stehen die Chancen nicht 
schlecht, dass es nach 2 Tagen da ist. Damals hatte man Glück, wenn nach 
2 Tagen der Bestellbrief beim Händler war und das Paket nach gut einer 
Woche kam, eher nach zwei. Natürlich umständlich und teuer per 
Nachnahme.

von Paul B. (paul_baumann)


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A.K. schrob:
>Damals hatte man Glück, wenn nach
>2 Tagen der Bestellbrief beim Händler war und das Paket nach gut einer
>Woche kam, eher nach zwei.

Damals hatte ich 3 Geschäfte, zu denen ich in 10 Minuten laufen konnte, 
um mir die fehlenden Teilchen zu holen...

Heute MUSS ich die Sachen bestellen.

Freilich ist heute die Auswahl größer -nur muß sie das auch sein?
Ich habe das Buch "Transistordaten" von Streng, Ausgabe 1974.
Das hatte damals schon 18000 verschiedene Transistortypen drin.

Wieviele davon entsprachen einander....

Heute werden es noch viel mehr sein, denn es kamen ja solche Biester wie 
IGBT dazu. Das ist ein Dschungel, den es zu überblicken gilt.

MfG Paul

von Georg W. (gaestle)


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Erhard S. schrieb:
> Ich persönlich finde es nur schade, das derartige Magazine eingestellt
> werden, aber Dumm-TV und Kochshows immer mehr zunehmen.

Und die Quantität dieser Kochshows verhält sich umgekehrt proportional 
zu der Anzahl der Leute die noch selbst kochen.

Jedenfalls war das in c't-TV gebotene um Welten besser als dieser 
Ratgeber Internet, der als Ersatz dienen soll. Das habe ich ein paar mal 
angeschaut, aber das ist nur Stammtischniveau.

Dass sich "die Jungen von heute" nicht mehr für Elektronik interessieren 
halte ich für einen Trugschluss. Es ist eben genau wie bei den schon 
angesprochenen Funkamateuren: Interessen und Technik haben sich 
gewandelt. Mit Assembler und Eigenbau-Netzteilen mit selbstgewickelten 
Trafos holt man niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Eher schon mit 
einem kleinen Entwicklungsboard oder einem einfachen Roboter aus ein 
paar Servos. Das Hobby entwickelt sich eben wie die Industrie von der 
reinen Bauteile-Ebene weg. Leider ist es oft so, dass man als Neuling 
sich eher mit neuem beschäftigt, die alten Hasen aber nicht bereit sind 
sich damit zu beschäftigen, sei es nur weil sie dann auf die selbe Stufe 
hinunter begeben würden. Es geht darum, das Feuer zu bewahren und nicht 
um die Anbetung der Asche.

Ebenso haben sich die Möglichkeiten an Informationen zu kommen 
gewandelt. Früher musste man sich alles aus solchen Sendungen, Büchern 
und Zeitschriften zusammenklauben (womöglich noch seitenweise Programme 
abtippen), Bestellungen dauerten ewig (so man denn überhaupt von den 
Händlern überhaupt Kenntnis hatte) und dass man mal eben eine Frage ins 
Forum stellen und dann vom anderen Ende der Welt eine Antwort bekommen 
könnte, daran war vor 20 Jahren nicht mal zu denken. Oder gar das es auf 
Youtube zu fast jedem Thema zumindest einen Telekolleg light gibt.

von G. C. (_agp_)


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Michael H. schrieb:
> youtube...
> man denke da an den erfolg des unsäglichen david jones.

Was um alles in der Welt hast du gegen den EEVBlog?
Persönliche Animositäten?

Ich finde David macht seine Sache ausgesprochen gut. Nur wird er sich 
bei dem Tempo was er vorlegt zunehmend verschleißen.

von G. C. (_agp_)


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Paul Baumann schrieb:
> Ich fand die Sendungen früher ganz prima, als die Leute Z80-Rechner
> bauten
> und das mit ausführlichen Erklärungen der technischen Zusammenhänge
> unter-
> malten.

Man erinnere sich an Rolf-Dieter Klein und Jürgen Plate.

;)

von Michael H. (michael_h45)


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g. c. schrieb:
> Persönliche Animositäten?
Ja, genau. Ich kann dieser halbgekünstelten Hyperaktivität einfach 
nichts abgewinnen.
Fachlich soll er ja tadellos sein, weswegen ich ihn ja auch als Beispiel 
angeführt habe, aber ich persönlich ertrag die Präsentationsart nicht.

von Falk B. (falk)


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@  Michael H. (michael_h45)

>> Persönliche Animositäten?
>Ja, genau. Ich kann dieser halbgekünstelten Hyperaktivität einfach
>nichts abgewinnen.

Me too! Und didaktisch ist das bisweilen suboptimal. Muss ja nicht 
gleich einschäfernd wie so manche deutsche Lehrsendung werden.

>Fachlich soll er ja tadellos sein, weswegen ich ihn ja auch als Beispiel
>angeführt habe, aber ich persönlich ertrag die Präsentationsart nicht.

Die Stimmlage! Grausam! Get some ball, dude!
(Kann er ja nix dafür, ist aber TV-untauglich! Das Medium Video stellt 
aber nun mal gewisse Anforderungen.)

von Lukas K. (carrotindustries)


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Manche Videos von Dave Jones sind schon von fragwürdiger Qualität (ein 
20min Video über das Tauschen von zwei Elkos in einm LCD??) Recht gut 
waren jedoch die Reviews und Teardowns der Agilent DSOX und Tek MDO 
unmittelbar am Tag der Markteinführung.

Es gibt ja auf Youtube auch nicht nur Dave Jones, die Videos von 
mikeselectricstuff sind manchmal deutlich besser.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Lukas K. schrieb:
> Manche Videos von Dave Jones sind schon von fragwürdiger Qualität (ein
> 20min Video über das Tauschen von zwei Elkos in einm LCD??)

Ich denke, man muss dabei auch die Zielgruppe sehen. Nicht alle sind 
elektrotechnisch so fit wie wir hier.

Seine Stimme ist schon "gewöhnungsbedürftig" - aber viele Videos sind 
durchaus interessant.

Und: es zwingt einen ja niemanden, sie anzusehen :-)

> Recht gut
> waren jedoch die Reviews und Teardowns der Agilent DSOX und Tek MDO
> unmittelbar am Tag der Markteinführung.

Ja, die Produkttests sind praktisch.
Und er ist wirklich sehr aktuell. Einen Tag nach der 
MakerBot-2-Ankündigung gibt es schon entsprechende Anmerkungen.

> Es gibt ja auf Youtube auch nicht nur Dave Jones, die Videos von
> mikeselectricstuff sind manchmal deutlich besser.

Danke für den Tipp - gerne mehr :-)
Da werde ich bei Gelegenheit mal reinschnuppern.

Chris D.

von Ralph B. (rberres)


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Paul M. schrieb:
> Aber man
>
> darf neue Entwicklungen nicht pauschal ablehnen sondern sollte
>
> aufgeschlossen bleiben und auch neue Technik (ja auch Digitaltechnik und
>
> Software) ins Hobby einbauen wollen.

Das passiert doch schon längst. Siehe D-Star PSK31 Packet-Radio ( fast 
wieder Out ) Hamnet usw.

Paul M. schrieb:
> Der Zugang für Neulinge
>
> zum Amateurfunk kann auch über die Programmierung erfolgen und muss
>
> nicht zwingend als SWL erfolgen, der das Morsen im Schlaf beherrscht.

Morsekenntnisse wird schon länger für die Prüfung nicht mehr verlangt.

Ralph Berres

von Paul M. (paul_m65)


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Ralph Berres schrieb:
> Das passiert doch schon längst. Siehe D-Star PSK31 Packet-Radio ( fast
> wieder Out ) Hamnet usw.

Die digitalen Betriebsarten sind noch immer eine Nische, obwohl es das 
schon seit vielen Jahren gibt. Es wird von der Mehrheit noch immer 
abgelehnt und beschimpft.

> Morsekenntnisse wird schon länger für die Prüfung nicht mehr verlangt.

Ja da war die Behörde fortschrittlicher als der DARC. Denn dieser wollte 
die Morseprüfung behalten. Noch heute werden Funkamateure, die das 
Morsen nicht als ihre Hauptbeschäftigung betreiben oder es sogar gar 
nicht können als Nichtskönner und Leistungsverweigerer beschimpft, auch 
wenn sie technisch was auf dem Kasten haben.

von Ralph B. (rberres)


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Naja der Amateurfunk ist nun mal in traditionell Kurzwellenfunk.
Aber es gibt soviele Spielwiesen, in dem Amateurfunk, so das für jeden 
etwas dabei ist.

Die ewig gestrigen, die meinen, DO Lizensen sind nicht für voll zu 
nehmen, wird es immer geben. Die gibt es in andere Vereine auch.

Man muss die einfach ignorieren.

Obwohl ich mal die Morseprüfung erfolgreich abgelegt habe, kann ich auch 
nicht mehr morsen. Und sind wir mal ehrlich. Viele die so auf die 
Nichtmorsekönner schimpfen, geben heute auch nicht mehr mit der 
Handtaste, sondern mit der Computertastatur, und gelesen wird auch mit 
Hilfe des Computers, bis auf einige Hardcorespezialisten aus dem HSC.

Mit der Handtaste geben nur noch die wenigsten, wenn dann mit der 
Sqeezetaste.

Ralph Berres

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Lukas K. schrieb:
> Manche Videos von Dave Jones sind schon von fragwürdiger Qualität (ein
> 20min Video über das Tauschen von zwei Elkos in einm LCD??)
Dafür mit jeder Menge Hintergrundwissen und Unterhaltung.

> Recht gut
> waren jedoch die Reviews und Teardowns der Agilent DSOX und Tek MDO
> unmittelbar am Tag der Markteinführung.
Ich glaube dadurch ist er auch so bekannt geworden erst.

> Es gibt ja auf Youtube auch nicht nur Dave Jones, die Videos von
> mikeselectricstuff sind manchmal deutlich besser.
Also ich muss sagen, dass ich lieber Dave Jones zuhöre/zuschaue als 
mikeselectricstuff. Der nuschelt nur in einer Tonhöhe mit einem ätzenden 
Akzent. Gefällt mir gar nicht.
Auch wenn die Sachen, die er auseinander nimmt ganz interessant sind :-D

von A. $. (mikronom)


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Paul Baumann schrieb:
> Damals hatte ich 3 Geschäfte, zu denen ich in 10 Minuten laufen konnte,
> um mir die fehlenden Teilchen zu holen...

Jetzt fällt es mir auch auf, die ganzen Läden gibt es nicht mehr.

Wenn ich mich mit meinen Kindern vergleiche: Ich hatte damals auch einen 
Computer, aber der war nicht nur zum spielen da, ich habe viel 
gepspielt, sondern an dem habe ich auch rumgelötet. Wenn es etwas nicht 
fertig gab habe ich es selber gebaut oder programmiert. 
Lautsprecherboxen habe ich selber gebaut, auf einen 
Apfel-Eifone-kompatibel-Aufkleber habe ich verzichten können. Ein 
passendes Gehäuse für einen Verstärker zu finden war eine 
Herausforderung, eine halbwegs gut aussehende Frontplatte zu bauen quasi 
unmöglich. Heutzutage werden einem für jedes Pupsproblem 1000 Lösungen 
hinterhergeworfen. Das einzige, was ich von meinen Kindern am Computer 
hore ist maximal ein "Papa, ich brauche mehr RAM!"

Was ist passiert, dass sich das Interesse in den letzten 20 Jahren so 
dramatisch verringert hat?

von Michael H. (michael_h45)


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Andi $nachname schrieb:
> Was ist passiert, dass sich das Interesse in den letzten 20 Jahren so
> dramatisch verringert hat?

Nicht das Interesse, sondern die Abstraktionsebene.
Überspitzt gesagt hätte dann dein Großvater schimpfen müssen, weil du 
deine Transistoren nicht mehr selber per Hand dotierst =)

Es gibt durchaus Jugendliche, die allgemein gesprochen Technikbegeistert 
sind, aber schon mit einer viel, viel breiteren Grundlagenbasis mit dem 
Gebiet in Berührung kommen.
Für die Begeisterung ist halt nur nicht mehr das Bit interessant, 
sondern das TCP-Paket.

Und das ist auch gut so. Denn vieles an grundlegender Technik ist so 
ausgereift, dass man sich im Jugendalter damit nicht beschäftigen kann 
und muss. Wer später im Studium die 1nm-Technologie für Infineon 
entwickelt, muss nicht mit 15 damit angefangen haben.

Also nur die Ruhe, wenn die Interessen abstrahierter aber nicht stumpfer 
werden.

von Michael H. (michael_h45)


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Nachtrag für mein Statement, das mir richtig gut gefällt:
Schaut euch mal die Entwickler von alternativer Firmware für Smartphones 
an. Die sind natürlich bei (dem hier unter den altehrwürdigen natürlich 
verpöntem) Facebook - das sind teilweise Jugendliche, oder zumindest 
unter 30, die den "gestandenen" Entwicklern der HAUSEIGENEN Firmware 
teilweise noch so richtig zeigen, wo performance-mäßig der Hammer hängt!

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Andi $nachname schrieb:
> Paul Baumann schrieb:
>> Damals hatte ich 3 Geschäfte, zu denen ich in 10 Minuten laufen konnte,
>> um mir die fehlenden Teilchen zu holen...
>
> Jetzt fällt es mir auch auf, die ganzen Läden gibt es nicht mehr.

Leute, wie soll das denn auch funktionieren? Habt ihr euch schon mal für 
ein ernsthaftes Schaltungsdesign angeschaut wieviele Chips es für einene 
bestimmten Zweck mit leicht unterschiedlichen Parametern gibt? Soll so 
ein Krauter die vor Ort alle auf Lager haben und dann noch jemanden 
einstellen, der die Kunden bedient?
Ich bin froh, dass sich sowas heute auf "wenige, zentrale" Stellen im 
Internet heruntergebrochen hat. Die sind dann zwar nicht mehr um die 
Ecke bei mir, aber haben dafür eine große Auswahl an Chips.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Michael H. schrieb:
> Nachtrag für mein Statement, das mir richtig gut gefällt:
> Schaut euch mal die Entwickler von alternativer Firmware für Smartphones
> an. Die sind natürlich bei (dem hier unter den altehrwürdigen natürlich
> verpöntem) Facebook - das sind teilweise Jugendliche, oder zumindest
> unter 30, die den "gestandenen" Entwicklern der HAUSEIGENEN Firmware
> teilweise noch so richtig zeigen, wo performance-mäßig der Hammer hängt!

Ein exzellentes Beispiel um die ständig andauernde Schwarzmalerei hier 
in diesem Thread mal zu widerlegen.

Heute liegt der Interessenschwerpunkt halt nicht mehr bei 
luftverdrahteten Transistoren, sondern eben ein paar Ebenen höher. Aber 
das Interesse ist nach wie vor da, wenn nicht sogar größer als damals.

Ich als Vertreter einer der neueren Generationen empfinde es ziemlich 
beleidigend, wenn ständig (zu unrecht!) behauptet würde, dass damals 
"alles" besser gewesen sei. Das impliziert nämlich, dass die neueren 
Generationen "alles" schlechter machen. Danke vielmals!
Leute, die sowas behaupten sind üblicherweise ewiggestrige Konservative, 
mit denen kaum ein technischer Fortschritt stattfinden würde.

von Michael H. (michael_h45)


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Simon K. schrieb:
>> Jetzt fällt es mir auch auf, die ganzen Läden gibt es nicht mehr.
>
> Leute, wie soll das denn auch funktionieren? Habt ihr euch schon mal für
> ein ernsthaftes Schaltungsdesign angeschaut wieviele Chips es für einene
> bestimmten Zweck mit leicht unterschiedlichen Parametern gibt? Soll so
> ein Krauter die vor Ort alle auf Lager haben und dann noch jemanden
> einstellen, der die Kunden bedient?
Richtig!
Es ist zwar schön, für eine Entwicklung schnell um die Ecke laufen zu 
können, und sich ein paar Teile zu holen. Aber: a) die Vielzahl der 
Halbleiter heute macht Lagerhaltung unmöglich. Und wenn ich b) einen 
Komparator mit 1mV Offset brauche, dann plane ich den auch ein und seh 
nicht schraubbares Poti und einen bedrahteten LM741 vor.
Wer mir daraus den Vorwurf machen will, dass ich Grundlagen nicht 
verstehe, dem sag ich ins Gesicht, dass er die Zeit nicht ablesen kann.

Ich kauf gerne beim lokalen Einzelhandel ein. Weil ich gern in der Hand 
habe, was ich nacher kaufe.
Aber bei einem Bauteil, das kleiner als ein Fingernagel ist, das aber 
ein 10-seitiges Datenblatt zu allen 20 Ausführungen hat, will ich nicht 
in ein Geschäft gehen müssen.

> Ich bin froh, dass sich sowas heute auf "wenige, zentrale" Stellen im
> Internet heruntergebrochen hat. Die sind dann zwar nicht mehr um die
> Ecke bei mir, aber haben dafür eine große Auswahl an Chips.
Genau - wer schnell genug war, diesen Sprung zu schaffen, macht jetzt 
ein super Geschäft. Reichelt, Segor, usw...
Der Rest hat zum Großteil zugesehen, ein Elektrik- anstatt einem 
Elektronikladen zu werden und lebt jetzt davon.

von Uhu U. (uhu)


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Simon K. schrieb:
> Ich als Vertreter einer der neueren Generationen empfinde es ziemlich
> beleidigend, wenn ständig (zu unrecht!) behauptet würde, dass damals
> "alles" besser gewesen sei.

Na ja, da mußt du auch die Zwischentöne hören: damals waren die alten 
Knacker, die heute solche Sprüche ausklinken, noch jung. Da haben noch 
nicht die Knochen gequietscht und die Gelenke gezwickt und sie waren 
noch richtige Kerle. Natürlich ist aus deren Perspektive damals alles 
besser gewesen ;-)

> Das impliziert nämlich, dass die neueren
> Generationen "alles" schlechter machen. Danke vielmals!

Nimms mit Humor, das relativiert sich...

> Leute, die sowas behaupten sind üblicherweise ewiggestrige Konservative,
> mit denen kaum ein technischer Fortschritt stattfinden würde.

Tja, wenn die Sturm- und Drangzeit rum ist, dann klammert man sich eben 
an die Vergangenheit. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo nicht mehr 
alle Bäume in den Himmel wachsen und der voller Geigen hängt...

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Generell finde ich das BR(Alpha) Schulprogramm ziemlich gut, weil da 
wirklich Wissen vermittelt wird ohne das zwanghafte 'verständlich 
machen', das der unsägliche Moderator bei c't TV immer probiert hat. Ich 
hab mich eigentlich immer nur auf Herrn Schnurer gefreut...
Heinz Gascha schneidet aber beim Lerneffekt und 'mal ausprobieren' 
sicher besser ab. Ich habe mich jedenfalls schon dabei erwischt, das ich 
nach der Sendung schnell zum Rechner 'rüber bin und den eben 
besprochenen Algorithmus oder die Formel implementiert habe, wer weiss, 
wofür mans mal braucht. Der Chemie Onkel ist auch cool, ich weiss seinen 
Namen nicht, ist aber ein Urgestein in der Branche.

von Oliver S. (phetty)


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Wissenschaftsvermittlung mit Klamauk auf höherer Ebene:
Science Busters bei ORF.
Oder bei Youtube.

von A. $. (mikronom)


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Michael H. schrieb:
> Andi $nachname schrieb:
>> Was ist passiert, dass sich das Interesse in den letzten 20 Jahren so
>> dramatisch verringert hat?
>
> Nicht das Interesse, sondern die Abstraktionsebene.
> Überspitzt gesagt hätte dann dein Großvater schimpfen müssen, weil du
> deine Transistoren nicht mehr selber per Hand dotierst =)

Ich finde der Vergleich hinkt. Man mag früher die Röhren selber geblasen 
haben, später hat man sie fertig gekauft. Die ersten haben die Dotierung 
mit dem Hammer ins Germanium gehauen (kleiner Scherz), später haben sie 
sie fertig gekauft und verbaut. Aber immerhin wurde noch verbaut, es 
musste was mit Hardware gemacht werden, es war irgendwo schon noch die 
gleiche Ebene (Hardware).

Ich beobachte aber sowohl bei den Kindern (eigene und deren Freunde) als 
auch bei den Studenten eine totale Hardwareabneigung. Löten? 
Fehlanzeige! Handy zerlegen weil man neugierig ist? Niemals.

Die sind alle nur noch bei "App".

> Es gibt durchaus Jugendliche, die allgemein gesprochen Technikbegeistert
> sind, aber schon mit einer viel, viel breiteren Grundlagenbasis mit dem
> Gebiet in Berührung kommen.

Kannst du das mal genauer beschreiben?

> Für die Begeisterung ist halt nur nicht mehr das Bit interessant,
> sondern das TCP-Paket.

Das interessiert die nach meinem Wissen kaum, der Stack muss fix und 
fertig sein, damit man auf den Ebenen 8 bis 10 Tätig sein kann.

> Also nur die Ruhe, wenn die Interessen abstrahierter aber nicht stumpfer
> werden.

Ich stelle in meiner Arbeit und Umgebung eine erhebliche Abstumpfung 
fest. Das Wort "Abstraktion" würde ich da nie verwenden, denn die machen 
alles, aber nicht abstrahieren.

von Michael H. (michael_h45)


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Andi $nachname schrieb:
> Ich beobachte aber sowohl bei den Kindern (eigene und deren Freunde) als
> auch bei den Studenten eine totale Hardwareabneigung. Löten?
> Fehlanzeige! Handy zerlegen weil man neugierig ist? Niemals.
Das ist dann natürlich verkehrt. Gerade eine gesunde Neugierde ist 
dringend notwendig.
Aber wie war das in deiner Schulzeit? Ich hatte eine Klasse mit 20..30 
Leuten und einen Freundeskreis, der sich praktisch aus dem Hobby 
gebildet hat. Da gingen die Richtungen später auch auseinander - in 
sämtliche MINT-Vertreter.
Und trotzdem waren wir zu Schulzeiten die klare Minderheit gegenüber den 
Fußballspielern oder Kunstbegeisterten.

Ist heute soweit ich das sehe nicht anders. Nur dass Technologie halt 
jedem zugänglich ist - und nicht nur den "Tekkies". Aber nur manche 
verstehen sie und können sie nicht nur anwenden.

>> Es gibt durchaus Jugendliche, die allgemein gesprochen Technikbegeistert
>> sind, aber schon mit einer viel, viel breiteren Grundlagenbasis mit dem
>> Gebiet in Berührung kommen.
>
> Kannst du das mal genauer beschreiben?
Ja, da hab ich gleich ein Beispiel von einem Gymnasium im Kopf. Früher 
lernte man einen Transistor in den Arbeitspunkt zu bringen und die 
Kennlinie darum zu vermessen.
Heute lernt man, wie ein Regelkreis mit Beobachter aus ICs mit hunderten 
Transistoren aufgebaut wird.
Man könnte zwar auch lernen, wieso der Transistor sich in den 
Schaltungen wie gewünscht verhält, muss man aber nicht, wenn man weit 
genug über der Transistor-Ebene bleibt.

>> Für die Begeisterung ist halt nur nicht mehr das Bit interessant,
>> sondern das TCP-Paket.
>
> Das interessiert die nach meinem Wissen kaum, der Stack muss fix und
> fertig sein, damit man auf den Ebenen 8 bis 10 Tätig sein kann.
Ist doch auch in Ordnung.
Und es reicht völlig, wenn sie das Ethernetpaket darunter kennen. Es 
verbessern und ein eigenes Transport-Protokoll schreiben müssen sie 
nicht...

>> Also nur die Ruhe, wenn die Interessen abstrahierter aber nicht stumpfer
>> werden.
>
> Ich stelle in meiner Arbeit und Umgebung eine erhebliche Abstumpfung
> fest. Das Wort "Abstraktion" würde ich da nie verwenden, denn die machen
> alles, aber nicht abstrahieren.
Dann haben wir ein unterschiedliches Umfeld. Klar tippt die absolute 
Mehrheit auf ihren Handys ohne Sinn und Verstand rum. Aber zwischen sind 
immer wieder ein paar mit Karohemd und Hornbrille... =)

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael H. schrob:
>Man könnte zwar auch lernen, wieso der Transistor sich in den
>Schaltungen wie gewünscht verhält, muss man aber nicht, wenn man weit
>genug über der Transistor-Ebene bleibt.

Ja, das IST das Problem: Heute kann niemand mehr eine einfache Schaltung
wie einen Schmitt-Trigger, ein Monoflop oder eines der anderen Flöppe
mit einzelnen Bauelementen aufbauen.

"Was, der Monoflop-Schaltkreis ist nicht lieferbar? -Dann müssen wir
unbedingt einen Mikrokontroller nehmen! Ach so ja -den müssen wir
programmieren....
Oh, da müssen wir uns erst mal "C" oder Assembler beibringen....

Das wird unter 2 Monaten Entwicklungszeit nichts!"

...und in der Ecke hockt ein alter Zausel und strickt ein Monoflop in 5 
Minuten aus den Teilen, die er im Straßengraben fand zusammen....

Entzückend!

MfG Paul

von Jens P. (Gast)


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Es is aber einfach vorbei.

Für ein einzelstück werdne die jungen sicherlich nicht zu doof sein mal 
ein buch rauszukramen oder das Internet zu befragen wie das diskret 
geht. Man hats nur nicht mehr ständig parat im Kopf.

Was sagt die Rechnungsabteilung wenns an ne Serie geht, wenn 10k mal 
5-10 Bauteile statt eines verwendet werden? Meint ihr da lässt sich 
einer auf "Digikey hatte grade das xx.yy.2mcbblabla nicht da, aber Herr 
Zausel-Altmeyer hat ein 'preiswertes' Bauteilegrab konstruiert, das 
ebenso tut" ein?

von Paul B. (paul_baumann)


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Es geht doch oft so:
Zitat vom freundlichen Kunden-Anreißer:

"Hör mal zu, Erwin! Wir brauchen mal SCHNELL eine
Schaltung, die das und das kann und wenn sie DAS auch noch könnte, wäre
es nicht schlecht! Ach so -mach mal ein bisschen hin -ICH habe gesagt,
daß das für UNS kein Problem ist!"

Es geht da aber nicht um eine Massenfertigung, sondern um Apparate,
die sonst kein Aas braucht und die Unikate darstellen.

MfG Paul

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Paul Baumann schrieb:
> Michael H. schrob:
>>Man könnte zwar auch lernen, wieso der Transistor sich in den
>>Schaltungen wie gewünscht verhält, muss man aber nicht, wenn man weit
>>genug über der Transistor-Ebene bleibt.
>
> Ja, das IST das Problem: Heute kann niemand mehr eine einfache Schaltung
> wie einen Schmitt-Trigger, ein Monoflop oder eines der anderen Flöppe
> mit einzelnen Bauelementen aufbauen.
Warum ist "euch" das denn so wichtig? Nur weil das damals eine wichtige 
Schaltung war?

> "Was, der Monoflop-Schaltkreis ist nicht lieferbar? -Dann müssen wir
> unbedingt einen Mikrokontroller nehmen! Ach so ja -den müssen wir
> programmieren....
> Oh, da müssen wir uns erst mal "C" oder Assembler beibringen....
Unsinn, so gut wie niemand verbaut heute einen Monoflop-Schaltkreis in 
einer Schaltung. Da sitzt von vornherein nur noch ein Mikrocontroller 
drin.

> Das wird unter 2 Monaten Entwicklungszeit nichts!"
Ich würde sagen in 99% der Fälle kann man Geld und Entwicklungszeit 
einsparen, wenn man statt Flöppe-Schaltkreise direkt einen 
Mikrocontroller (oder Ähnliches) verwendet.
Ansonsten hätte sich das nämlich überhaupt gar nicht durchgesetzt.

Wie ein Mikrocontroller funktioniert ist daher heute nur noch ein wenig 
Theorie. Mehr ist aber auch nicht nötig.

von Falk B. (falk)


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@  Paul Baumann (paul_baumann)

>Ja, das IST das Problem: Heute kann niemand mehr eine einfache Schaltung
>wie einen Schmitt-Trigger, ein Monoflop oder eines der anderen Flöppe
>mit einzelnen Bauelementen aufbauen.

Ist wohl leider so. Diese "Kunst" wird aber immer weniger benötigt. 
HONNORIERT wird sie erst recht nicht.

>"Was, der Monoflop-Schaltkreis ist nicht lieferbar? -Dann müssen wir
>unbedingt einen Mikrokontroller nehmen! Ach so ja -den müssen wir
>programmieren....
>Oh, da müssen wir uns erst mal "C" oder Assembler beibringen....

>Das wird unter 2 Monaten Entwicklungszeit nichts!"

http://de.wikipedia.org/wiki/Overengineering

Leider nur allzuoft an der Tagesordnung 8-(

>...und in der Ecke hockt ein alter Zausel und strickt ein Monoflop in 5
>Minuten aus den Teilen, die er im Straßengraben fand zusammen....

Der ist doch schon lange weg vom Fenster. Heute MUSST du WICHTIG sein, 
naja, zumindest so ERSCHEINEN! Wenn du ein "komplexes" Problem schnell 
löst sehen alle nur, dass du einfache Sachen machst. Wenn du aber eine 
tierischen Aufriss machst, MUSST du ja toll sein!

Klingt komisch, ist aber so.

von Dirk E. (dirkus)


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Hallo,

vieles wurde ja schon gesagt und fast alles hat auch einen wahren Kern.

Es gibt heute immer noch junge Menschen welche auf "atomarer" Ebene in 
die Elektrotechnik einsteigen, also durchaus interesse daran haben wie 
der Transistor funktioniert, wie eine Spannungsstabilisrung mit 
Transistoren und Z Diode aufgebaut wird usw. usw.

Das solche Themen nicht mehr im TV gebracht werden hat neben den schon 
dargestellten Gründen meiner Meinung nach noch zwei weitere Ursachen:

I - Privates TV muß Geld verdienen - es handelt sich letztendlich nur um 
Firmen welche Ihren Besitzer ein Einkommen (oder auch etwas mehr) 
bringen sollen.
Und Geld ist bei unseren Mediensystem nur mit der Massenunterhaltung zu 
machen (Pay TV funktioniert hier in Deutschland nicht wirklich gut).

II - Es gibt eine unglaubliche Menge an (frei) zu empfangbarer TV Sender 
- jeder einigermaßen moderner Mediennutzer wählt sein TV Programm nach 
sein schon vorhandenen interesse aus.
In den "großen Zeiten" des Computer Clubs im WDR und von Jean Pütz waren 
aber drei Programme der Standard, je nach Standort konnte vielleicht 
noch das dritte Programm des benachbarten Bundeslandes empfangen werden.
Sat TV Anlagen mussten extra angemeldet werden (!) und waren teuer und 
Datennetze für die Massen gab es noch nicht (BTX war alles was für den 
"normalen" Privatnutzer an Datennetzzugang möglich war.)
Also wurde man durchaus auch mal "gezwungen" sich sich solche Sendungen 
wie den CC (WDR) anzusehen, und so mancher hat sicherlich über solch ein 
"Zwang" überhaupt ein interesse an sowas entwickelt (auch Kultur und 
Wissenschaft hatte so eine größere Chance über das TV bei einer 
breiteren Bevölkerung wahrgenommen zu werden).

Die gesamte Mediennutzung und Medienquellen haben sich in den letzten 
ca. 30 Jahren stark verändert.
Jeder noch so kleine Spezialbreich hat heute (zum Glück) eine 
Anlaufstelle im Internet - und gutes TV Programm zu machen ist sehr 
teuer.

Und noch meine ganz private Meinung:
EEV Blog ist einfach nur genial, gerade weil Dave Jones seinen Blog so 
gestaltet wie er es macht.
Es gibt natürlich wie schon von einigen anderen gesagt auch weiter sehr 
gute Videoblogs aus den Bereich Elektronik und µC.

Was ich allerdings vermisse (noch nicht gefunden habe) ist eine guter, 
regelmäßiger Videoblog in deutscher Sprache - wer einen kennt bitte mal 
den Link weitergeben.

mfg

    Dirk

von Michael H. (michael_h45)


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Paul Baumann schrieb:

ziemlich viel schwachsinn, mit dem er sich sein eigenes alter 
schönredet.

> Ja, das IST das Problem: Heute kann niemand mehr eine einfache Schaltung
> wie einen Schmitt-Trigger, ein Monoflop oder eines der anderen Flöppe
> mit einzelnen Bauelementen aufbauen.
wozu auch? es reicht völlig, ihn zu verstehen.
und wenn sich einer berufen fühlt, daran 2 transistoren einzusparen und 
ihn 1GHz schneller zu machen, steht ihm das trotzdem noch frei...

> "Was, der Monoflop-Schaltkreis ist nicht lieferbar? -Dann müssen wir
nicht-existentes problem. an den haaren herbeigezogen.

> unbedingt einen Mikrokontroller nehmen! Ach so ja -den müssen wir
> programmieren....
ach bitte... das muss dir doch selber zu blöd sein, oder?
> Oh, da müssen wir uns erst mal "C" oder Assembler beibringen....
ach... DIESE grundlagen muss man dann auf einmal neu lernen und nicht 
schon wissen?
etwa, weil das erst seit ein paar jahren grundlagen sind und nicht schon 
für dich zu den grundlagen gehört haben?
jetzt müsstest du dir gewaltig fest an die eigene nase fassen.

> ...und in der Ecke hockt ein alter Zausel und strickt ein Monoflop in 5
> Minuten aus den Teilen, die er im Straßengraben fand zusammen....
genau so siehst du dich, oder? als der alte einsame moderne held, oder?

sorry paul... in diesem beitrag wirkst du verdammt stehen geblieben.

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