Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Neues Hobby µC?


von mike (Gast)


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Hallo,

eigentlich habe ich mich immer gegen Microcontroller gestreubt aber nun 
scheint es so als müsste ich mich doch einmal damit befassen.

Nur der Markt gibt ja einiges her.
Was ist da das richtige?
Wer macht's nicht 'so' kompliziert?
Taugt das auch in der 'echten Welt' und nicht nur im 'Labor'?

Für den Anfang dachte ich an eine Schrittmotorsteuerung, die autark, 
ohne PC auf Knopfdruck 3-4 Programme abfahren kann. Wobei die Programme 
eigentlich nur 'hin und her' fahren sollen, nix gcode oder so.
Die Steuerung der Motoren ist nicht das Problem. Mir Geht es allein um 
die µC-Geschichte.
Was wären für mich die richtigen Anlaufstellen, worauf sollte ich 
achten?
Bin für Hinweise und Tips dankbar.

(Grundkentnisse in OOP sind vorhanden, aber mager.. :)

von Schnapsdrossel (Gast)


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OOP kannste vergessen. C und Assembler sind das Maß der Dinge. Und evtl. 
ein bisschen BASCOM. Tip: Fang bei 0 an, sonst geht das in die Hose.

von Daniel F. (df311)


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in der linken spalte findest du einige artikel zu verschiedenen µC 
familien, ganz oben unter "avr" auch zwei tutorials.
ich würde dir für den einstieg einen atmel tiny2313 oder mega8 
empfehlen, v.a. auch da die tutorials auf einem der zwei typen aufgebaut 
sind. die notwendige hardware findest du am anfang des 
assembler-tutorials (wenn mich nicht alles täuscht).

aber zieh bitte nicht lod und kauf dir um 100e euro material (stk, 
display, oszi, ...) nur damit du danach bemerkst, dass das doch nicht 
das richtige hobby ist.

für den anfang tut es ein einfacher usb-programmer über ebay, ein 
breadboard, eine handvoll hühnerfutter, ein paar leds und ein 
brauchbares multimeter. der rest kommt mit der zeit von alleine ;-)

von mike (Gast)


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Daniel F. schrieb:
> aber zieh bitte nicht lod und kauf dir um 100e euro material (stk,
> display, oszi, ...) nur damit du danach bemerkst, dass das doch nicht
> das richtige hobby ist.

das vergass ich zu erwähnen: das wäre alles schon da...

von Borislav B. (boris_b)


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Schnapsdrossel schrieb:
> OOP kannste vergessen. C und Assembler sind das Maß der Dinge. Und evtl.
> ein bisschen BASCOM. Tip: Fang bei 0 an, sonst geht das in die Hose.

Würde ich so nicht unterschreiben. Es gibt reichlich Boards, die sich 
z.B. in C#/VB mit dem .NET Microframework programmieren lassen. Sehr 
einfach und komfortabel.

Für viele Anwendungszwecke und insbesondere Anfänger ist das mehr als 
ausreichend, und führt schnell zu brauchbaren Ergebnissen.

Als Beispiele seien hier Netduino (Plus) und FEZ Panda II genannt:
http://netduino.com/ und 
http://www.ghielectronics.com/catalog/product/256.

Da ist alles dabei was man so braucht (SD Karten slot, Ethernet, GPIOs 
en masse etc.), und es lässt sich schön über Visual Studio 
programmieren.

von Nachtaktiver (Gast)


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Ich habe zum Einstieg viel mit den Tutorial auf dieser Seite gearbeitet. 
Es ist recht ausführlich und wenn man mal Probleme hat kann man es 
sofort nachschlagen. Bei tiefgründigeren Sachen reicht es eigentlich 
wenn man sich mit Google bemüht.

Parallel dazu ein kleines C Einsteigerbuch und dann kann es auch schon 
losgehen. Falls du schnelle Ergebnisse haben willst ohne das du zu sehr 
in der Materie versinkst kannst du auch Bascom benutzen.

von Sauger (Gast)


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Moin,

Daniel F. schrieb:
> ein breadboard,
> eine handvoll hühnerfutter

bedrahtete Bauteile währen wohl angebrachter.

MfG

von Helmut L. (helmi1)


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Boris B. schrieb:
> Würde ich so nicht unterschreiben. Es gibt reichlich Boards, die sich
> z.B. in C#/VB mit dem .NET Microframework programmieren lassen. Sehr
> einfach und komfortabel.

Du meinst Motherboards im PC?

von Borislav B. (boris_b)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Du meinst Motherboards im PC?

Hä? Nein. Seit wann lassen sich Motherboards vom Anwender programmieren?
Ich meine µC-Boards wie die von mir oben verlinmkten (z.B. Netduino).

von Helmut L. (helmi1)


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Boris B. schrieb:
> Hä? Nein. Seit wann lassen sich Motherboards vom Anwender programmieren?

Noch nie ein Programm fuer den PC geschrieben?

von Andreas K. (hammerhead)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Boris B. schrieb:
>> Würde ich so nicht unterschreiben. Es gibt reichlich Boards, die sich
>> z.B. in C#/VB mit dem .NET Microframework programmieren lassen. Sehr
>> einfach und komfortabel.
>
> Du meinst Motherboards im PC?

Nein, er meint diese hier: 
http://www.netmf.com/gadgeteer/what-is-gadgeteer.aspx


Wenn man wirklich erst in das ganze µC Zeug einsteigt, empfiehlt sich 
ein Arduino. Sehr einfach, einzusteigen, bietet aber auch Möglichkeiten 
für recht komplizierte und große Projekte ohne sich zu sehr mit 
Datenblättern von µC rumschlagen zu müssen.

Wenn man dann soweit ist, dass man die µC "richtig" programmieren will 
und sich definitiv dazu entscheidet, Geld in spezielle Hardware zu 
investieren, dann kann man schauen, ob man jetzt mit Atmels AVRs 
(AtMega/Tiny etc.), Microchips PICs, TIs MSP (MSP430 etc.) oder 
irgendwelchen anderen devices (Propeller, STM etc.) rumspielen will.

Ich persönlich bevorzuge noch die AVRs, speziell AtMega32u4 bzw. u2. 
Sind zwar SMD-Bauteile (gibt auch fertige Boards im Netz), aber wenn man 
eh laufend seine Platinen selber erstellt und SMD löten kann, ists 
wurscht. Der Vorteil von diesen ist, dass sie Hardwareseitig USB können 
und mit einem Bootloader vorprogrammiert sind, sodass du auch hier keine 
"spezielle" (alles, was SPI Spricht, ein Buspirate tuts auch) 
Programmer-Hardware brauchst. Letztere kostet zwar bei ebay gut 20€, 
aber es ist ein gerät und ein paar Kabel mehr, die man hat.
Die AVRs sind auch ziemlich gut dokumentiert, es gibt reichlich Projekte 
im Netz.

Die PICs sind hierzulande etwas seltener eingesetzt, aber das Internet 
ist auch da eine gute Quelle für Informationen. Brauchen leider 
Spezialhardware fürs Programmieren. Es gibt zwar welche mit USB-Support, 
die müssen aber auch vorprogrammiert werden.

Die Chips von TI sind auch recht interessant, man kriegt für 4,30$ schon 
TIs Pendant zum Arduino, das MSP430 Launchpad, für etwas mehr Geld - 
unter 20€ soweit ich mich erinnere - gibt es auch richtig 
leistungsfähige Launchpads (Stellaris mit nem ARM Cortex-M, Das Piccolo 
mit nem C2000).
Vorteil von diesen, wenn man die Chips dann in Schaltungen einbaut, ist, 
dass die mit 3,3V laufen und sehr stromsparend sind. Es gibt auch direkt 
von TI gutes Zubehör für die Launchpads, z.B. das AudioTouch Boosterpack 
mit nem DSP drauf, der schon im Auslieferungszustand Audiofiles von 
einer MikroSD wiedergeben kann. Wie es mit den Programmern aussieht, 
weiß ich noch nicht, da ich nur die launchpads benutze, welche schon 
einen programmer drauf haben, der sich über eine Jumperbrücke auch 
abklemmen und für externe Schaltungen verwenden lässt. Meistens kann man 
eh entweder einen Seriellen Bootloader draufschieben (die Teile sprechen 
echtes Seriell, hier im Tutorialbereich gibts info dazu) oder, falls die 
hardware vom chip da ist, einen USB-Bootloader, was noch einfacher ist 
und vergleichbar mit Atmels AtMega32u4/u2 ist.

Mit den anderen hab ich mich noch nicht beschäftigt, kann dazu also auch 
keine Info geben.

von Andreas K. (hammerhead)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Boris B. schrieb:
>> Hä? Nein. Seit wann lassen sich Motherboards vom Anwender programmieren?
>
> Noch nie ein Programm fuer den PC geschrieben?

Du schreibst ein Programm, welches über ein Betriebssystem, ein Haufen 
Treiber, eine HAL und noch viel mehr auf die Hardware zugreift.

Was Boris meint, ist Hardware, die du direkt programmierst, wie bei 
einem µC, nur dass du dafür nicht C oder ASM nimmst, sondern das .NET-MF

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