Forum: Offtopic Feinstaub-Unsinn


von Uhu U. (uhu)


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Die SZ hat eine interessante interaktive Grafik zur Feinstaubbelastung 
der BRD:

   http://www.sueddeutsche.de/app/infografiken/wissen/feinstaub/

Kann man daraus was anderes schließen, als daß die Feinstaub-Umweltzonen 
in den Städten reine Volksverarschung zur Ankurbelung der Autoindustrie 
sind?

von Michael H. (michael_h45)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Kann man daraus was anderes schließen, als daß die Feinstaub-Umweltzonen
> in den Städten reine Volksverarschung
Die sind der reine Witz...
Zitat aus deinem Artikel und diversen anderen Quellen:
1
 Eine Quelle ist auch der Saharastaub, der mit dem Wind bis nach West- und
2
Mitteleuropa getragen wird - bis zu zehn Millionen Tonnen feine Partikel
3
jährlich, auch nach Deutschland.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen...
Kriegt die Sahara jetzt eine rote Umweltplakette und bleibt dann aus der 
Innenstadt draußen?
So ein Schwachsinn!

Stattdessen müssen die Dreckspuster jetzt EINEN UMWEG fahren und pusten 
mehr Dreck in die Luft, der natürlich genauso in die "Umweltzone" 
getrieben wird.

> zur Ankurbelung der Autoindustrie
> sind?
Dass Feinstaubfilter verkauft wurden, finde ich durchaus positiv.
Dass diese Scheiß-Plakette zu Anfang 5 Euro gekostet hat, ging mir 
richtig auf den Sack.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ich habe mich immer gefragt, warum man nur den Feinstaub aus dem Auspuff 
beachtet. Der Reifenabrieb verursacht wohl keinen Feinstaub.

von Icke ®. (49636b65)


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Michael H. schrieb:

> Dass Feinstaubfilter verkauft wurden, finde ich durchaus positiv.

Fragt sich, was die Umwelt mehr belastet. Der Staub ohne Filter oder der 
erhöhte Verbrauch mit Filter?

Der Lobby fällt immer was ein, um unter dem Vorwand der 
Verkehrssicherheit bzw. Ökologie unnützen Kram per Pflicht unter das 
fahrende Volk zu bringen. ABS/ESP und Tagfahrleuchten zum Beispiel oder 
ab nächstes Jahr Spurassistenten bei LKWs.

von Uwe R. (aisnmann)


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Stefan Helmert schrieb:
> Ich habe mich immer gefragt, warum man nur den Feinstaub aus dem Auspuff
> beachtet. Der Reifenabrieb verursacht wohl keinen Feinstaub.

Doch, tut er. Ich kann mich an diverse Argumentationen gegen die Hiesige 
Waldschlösschenbrücke erinnern, es ging insbesondere eben um die 
Staubbelastung der Uni-Klinik in der Nähe, wo eben auch Reifen- und 
Bremsenabrieb explizit als Feinstaubquelle gehandelt wurde. Sicherlich 
war einer der Gründe möglichst viele Quellen aufzählen zu können.

bye uwe

von Nitram L. (nitram)


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Stefan Helmert schrieb:
> Ich habe mich immer gefragt, warum man nur den Feinstaub aus dem Auspuff
> beachtet...

Das frage ich mich allerdings auch...
Besonders wenn ich sehe wie viele Haushalte wieder einen Kamin haben und 
dort den Staub durch den Schornstein nur so rauspusten...

nitraM

von Timm T. (Gast)


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Letztes Jahr kam ne Studie raus, dass sich die Feinstaubbelasutung in 
Städten durch regelmäßiges Straßenreinigen halbieren läßt. Das würde 
aber die Städte Geld kosten, geht also schonmal garnicht.

Außerdem reicht wohl einfach kehren nicht, die Straße müsste 
nassgesprüht und dann abgesaugt werden...

von Mario K. (Gast)


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Cool bei mir gibt es laut Grafik kein Feinstaub

von Michael K. (charles_b)


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Martin L. schrieb:

> Das frage ich mich allerdings auch...
> Besonders wenn ich sehe wie viele Haushalte wieder einen Kamin haben und
> dort den Staub durch den Schornstein nur so rauspusten...
>
> nitraM

Ist hier in der Großstadt ne echte Qual. Der Clou ist natürlich, dass 
sich diese Ur-Bayern als reine Umweltschützer sehen und gerne in der 
Tracht um ihren nassen Holzstapeln im Garten herumlaufen.

Der Gestank des feucht verbrennenden Holzes wird dann als Erinnerung an 
die gute alte Zeit wahrgenommen - während der Rest der Nachbarschaft 
beim Lüften drauf achten muss, ob der Nachbar wieder "stänkert".

In Bereichen mit hoher Besiedlungsdichte gehören solche 
Indivdualegoismen eigentlich verboten.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Genau alles verbieten!
Am besten jede Individualität verbieten "Es lebe das individuenfreie 
Kollektiv"

So ein scheiß kann nur von einem  n a t u r wissenschaftlichen Lehrer 
kommen.



Namaste

von Super G. (Gast)


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DEINE Freiheit (Individualität) endet dort wo die der anderen beginnt. 
Etwas mehr Rücksichnahme stände einigen Zeitgenossen durchaus gut zu 
Gesicht.

Was bin ich froh, dass ich keine Lüftungsanlage habe. Die würde den 
Dreck der Nachbarkamine insbesondere bei den Inversionswetterlagen 
schneller durchs Haus pusten als man abschalten könnte.

von Dietmar M. (dim10)


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Die Umweltplaketten sind genauso unsinnig wie die Ozonplaketten (kennt 
die noch jemand?). Es geht nur um das Abgreifen von Geld, um die 
Wirtschaftskreisläufe in Gang zu halten.
Dietmar M.

von Jürgen W. (lovos)


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> Die Umweltplaketten sind genauso unsinnig wie die Ozonplaketten

Aber sie sind schon veraltert. Jedes Auto Baujahr 2003 und neuer hat 
schon eine grüne, und das dürften schätzungsweise 80% sein.
Also, etwas neues muss her. Bei Diesel-Kfz wurde mit Feinstaub-Unsinn 
abgesahnt, vielleicht wird als nächstes bei Benzin-Kfz abgesahnt.



>Am besten jede Individualität verbieten "Es lebe das individuenfreie
Kollektiv"

Niemand kann von Ihnen erwarten, dass Sie sich einer Assimilation 
unterwerfen. Denn Assimilation ist ein Verbrechen gegen die 
Menschlichkeit. (Erdogan 2008 in Köln)

von Uhu U. (uhu)


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Jürgen G. schrieb:
> vielleicht wird als nächstes bei Benzin-Kfz abgesahnt.

Als nächstes? Ich mußte meinen alten, aber noch prima in Schuß gewesenen 
Corsa mit 80.000 km wegen dem Scheiß abschaffen - nicht weil es ein 
Diesel gewesen wäre, sondern ein Benziner mit Einspritzanlage, für den 
es aber leider keinen Kat gab. Das war Umweltschutz auf den Kopf 
gestellt.

Mario K. schrieb:
> Cool bei mir gibt es laut Grafik kein Feinstaub

Gebiete ohne Feinstaub gibts nicht. Hast du dich mal durch die Zeit 
geblättert?

von (prx) A. K. (prx)


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Winfried J. schrieb:
> Am besten jede Individualität verbieten "Es lebe das individuenfreie
> Kollektiv"

Wenn du in deiner Nachbarschaft jemandem mit Holzverbrennung hast und 
deshalb an manchen Tagen mit falscher Windrichtung nicht das Fenster 
aufmachen willst, weil du Nichtraucher bist und den Holzrauch in der 
Wohnung ebenso wenig magst wie Zigarrettenqualm, dann lässt die 
Begeisterung für solche naturnahe Heizung bestimmt nach.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> den Holzrauch in der
> Wohnung ebenso wenig magst wie Zigarrettenqualm, dann lässt die
> Begeisterung für solche naturnahe Heizung bestimmt nach.

Ganz besonders toll sind die Zeitgenossen, die alte Paletten verheizen 
und ihre Nachbarn mit den Dioxin-Dämpfen beglücken...

von Mario K. (Gast)


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UHUHUHU das war ja auch nicht so ernst gemeint. Aber meinst du nicht, 
dass es Besser geworden ist als früher? Wo die Pferdekutschen du die 
Prärie geprügelt sind und kilometerlange Staubwolken hinter sich 
hergezogen haben. :-)

von Uhu U. (uhu)


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Mario K. schrieb:
> Aber meinst du nicht, dass es Besser geworden ist als früher?

Der einzige Unterschied zu früher ist, daß man heute über ausreichend 
billige Mittel verfügt, Feinstaub meßtechnisch zu erfassen.

Aus den Meßwerten, für die es keine Vergleiche zu Vorjahren gab, wurde 
schnell eine fürchterliche Gefahr für die Leute herbeispintisiert, 
Grenzwerte ausgeheckt - die sich sehr schnell als völlig unrealistisch 
erwiesen - und anschließen ein schöner Prügel daraus geschnitzt, den man 
dem Deutschen Michel über die Rübe ziehen kann.

Feinstaub gibt es in der Luft, seit die Erde eine Lufthülle hat.

von Uhu U. (uhu)


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Heute hat die SZ nachgelegt mit einem Artikel über Stuttgart.
1
Für die Zukunft sieht das Regierungspräsidium noch die Möglichkeit,
2
die Geschwindigkeitsbegrenzungen am Neckartor weiter zu verschärfen,
3
auf 40 km/h. 30 km/h, wie Anwohner-Anwalt Kugler fordert, lehnt der
4
Sprecher ab.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/feinstaub-hauptstadt-stuttgart-protokoll-des-scheiterns-1.1479687

Stuttgart ist natürlich mit seiner Talkessellage der Extremfall: Es 
gibt keine Windschneisen, die für die Belüftung der Stadt sorgen 
könnten. So bleibt der ganze Dreck, den so eine Stadt produziert, eben 
einfach über ihr hängen.

Aber für kräftige Panikmache ist der Fall Stuttgart natürlich prächtig 
geeignet - damit kann man sogar den Eskimos das Popeln verbieten, wenn 
mans geschickt anstellt.

Für Stuttgart gibts wohl nur ein probates Mittel: Einen Feinstaubfilter 
vor die Meßanlage ;-)

von Jürgen W. (lovos)


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> Aber meinst du nicht, dass es Besser geworden ist als früher?

Nein, es ist schlechter geworden.
Die Partikelfilter filtern den gröberen ungefährlichen Feinstaub, und 
verhindern, dass dieser den feinen gefährlichen Feinstaub (kann in die 
Lunge dringen) binden kann.

http://www.wer-weiss-was.de/theme107/article4128223.html

von Korax K. (korax)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> reine Volksverarschung

... wie so vieles: Hauptsache, der Rubel rollt (aber nur von denen die 
sich nicht wehren können,der "kleine" Mann).

von Jürgen W. (lovos)


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> von denen die sich nicht wehren können

ich würde eher sagen "sich nicht wehren wollen".
In anderen Volksgemeinschaften ist das anders (siehe Zitat von Erdogan).
Von unseren Mitbürgern mit Migrationshintergrund können wir einiges 
lernen, wobei das keine Anspielung auf den Vorfall in Neuss sein soll.

Wobei ich nicht alles schlecht reden will.
Der E10-Sprit Boykott hat ja funktioniert und dieses Produkt 
verschwindet bald vom Markt, alles kann man uns nicht machen.

von Guido B. (guido-b)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Kann man daraus was anderes schließen, als daß die Feinstaub-Umweltzonen
> in den Städten reine Volksverarschung zur Ankurbelung der Autoindustrie
> sind?

Wie man es nimmt. Sie sind deklaratorisch nicht eingerichtet um
irgendwen zu schützen, sondern nur, damit an vielbefahrenen
Straßen die Grenzwerte eingehalten werden. Das klappt in vielen
Bereichen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Martin L. schrieb:
> Besonders wenn ich sehe wie viele Haushalte wieder einen Kamin haben und
> dort den Staub durch den Schornstein nur so rauspusten...

Ein mit Holz befeuerter Kamin ist noch recht harmlos im Vergleich zu 
einer Kohleheizung. Und so einen Dreck gibt es auch in diesem 
Jahrtausend immer noch, sogar innerhalb der sogenannten "Umweltzone" in 
Berlin. Da werden munter Braunkohlebriketts in Kachelöfen oder 
"Allesbrennern" verfeuert, auf daß es schön stinkt und einen grausigen 
Wirkungsgrad hat.

Ein einzelner dieser Öfen produziert die Menge an Feinstaub, für die man 
mehrere hundert Autos benötigt.

von Super G. (Gast)


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>Ein mit Holz befeuerter Kamin ist noch recht harmlos im Vergleich zu
>einer Kohleheizung.

Nicht wenn dort auch Abfallholz (Paletten, Dachstühle, Türrahmen oder 
Möbel) und zu feuchtes Holz verbrannt werden. Das ist leider an der 
Tagesordnung, weil ein jeder sich sagt, "och, das kleine bischen macht 
schon nix".

Dummerweise schauen die Schornsteinfeger da nicht so genau hin. 
Hauptsache  Abgasführung und Zuluft stimmen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> Ein einzelner dieser Öfen produziert die Menge an Feinstaub, für die man
> mehrere hundert Autos benötigt.

Im Grunde kann man die Vergleichs-Meßlatte an alles mögliche anlegen:

Z.B. auch Mopeds und Benzinrasenmäher.

Vor ein paar Jahren gab es da auch mal Mediendiskussionen, daß ein 
Rasenmäher etwa um den Faktor 150 mehr Dreck erzeugt, als ein PKW. Wenn 
ich schon 50m vor mir ein Mofa entdecke, da gibts nur eins: 
Innenraumlüftung von Frischluft auf Umluft schalten, bis ich vorbei bin. 
Man riecht sie schon, wenn man sie noch nicht sieht. Das Thema scheint 
wiederum niemanden zu interessieren. Dann hat so ein Gefährt auch noch 
die Hälfte des Spritverbrauches meines Autos, bei nur einem Zehntel 
Gewicht.

Und derer Gefährte gibts hier viele, keine reiche Vorzeigegegend.

Oh ja, Entscheidungsgründe für einen Fahrzeugtyp waren bei mir sehr wohl 
der Verbrauch und die Emissionen. Wenn ich schon im Falle des Falles 
alleine unterwegs bin, bewege ich lieber nur eine Tonne Masse, statt 
zwei Tonnen und mehr. DPF konnte zum Zeitpunkt des Kaufes nicht 
geliefert werden, und Nachrüstung ist sowas wie ein nachträglich 
erhöhter Kaufpreis, eine Geldfrage. Die Strafsteuer zahle ich aber schon 
auch, ca. 28€ im Jahr, wogegen die 5€ für die Plakette da fast im Rausch 
unter gehen.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> wogegen die 5€ für die Plakette da fast im Rausch unter gehen.

Du trinkst?

von Wilhelm F. (Gast)


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Super Grobi schrieb:

> Nicht wenn dort auch Abfallholz (Paletten, Dachstühle, Türrahmen oder
> Möbel) und zu feuchtes Holz verbrannt werden. Das ist leider an der
> Tagesordnung, weil ein jeder sich sagt, "och, das kleine bischen macht
> schon nix".

Uhu Uhuhu schrieb:

> Ganz besonders toll sind die Zeitgenossen, die alte Paletten verheizen
> und ihre Nachbarn mit den Dioxin-Dämpfen beglücken...



Manch einer dürfte heute nie mehr zurück bei 1970 landen, wenn es mal 
einen zeitlichen Sprung gäbe. ;-)

Wir verbrannten alles, was überhaupt nur brennbar war, im Kohlebadeofen, 
um Müll zu reduzieren. Denn eine Müllabfuhr gab es noch gar nicht, und 
den Restmüll mußte immer jemand aus dem Haus mit dem Auto plus Anhänger 
oder dem Trecker zur Dorfmüllkippe bringen. Dorfmüllkippe ist ein 5 
Meter tiefer Erdaushub, etwa wie ein halbes Fußballfeld. Na ja, immerhin 
weiß ich heute, wenn ich da mal über den Acker spaziere, daß da an einer 
Stelle ein ganzes Goggomobil liegt, an einer anderen Stelle ein Opel 
Kapitän, und einiges mehr. Irgendwann wird es mal jemand ausgraben, und 
sagen: Schau mal, was die Römer schon so hatten. ;-)

Also: Alte Gummistiefel, Zeitungen, Kunststoff, Bekleidung, alles in den 
Kohlebadeofen. Das gab noch mal eine Badewanne voll warmes Wasser. Da es 
im Ort alle so machten, störte sich daran wirklich niemand. Oder Altöl 
aus dem Auto: Da machte man Samstags Nachmittags hinter dem Haus mal ein 
Feuerchen, wo in einem Aufwasch auch sperriges Material wie Holzdielen 
mit verbrannt wurden. Last but not least gab es bis vor wenigen Jahren 
die gezielten Ackerabbrände. Das hat in letzter Zeit nach gelassen.

Wenn ein Schornstein sehr stark rauchte, sagten wir: Da hat jemand die 
Schwiegermutter verbrannt. ;-)

Etwa 1985 wurde Asbest in Brems- und Kupplungsbelägen verboten. 
Besonders die KFz-Mechaniker waren gefährdeter, als sonst jemand. 
Bremsbelagwechsel wirbelt ordentlich den fest gesetzten Staub auf.

Na ja. Ländliches Gebiet, Dorf, nicht zu dicht besiedelt, Hausabstände 
schon mal 50 Meter. Die Reinigungsgeräte, auch Wald genannt, standen 
gleich 20 Meter nebendran.

Das wirkliche Problem ist Wachstum durch die Menschenvermehrung. Mein 
Ursprungsdorf mit heute um die 1000EW hatte um das Jahr 800 n.Chr. etwa 
10 Familien. Feuerstellen nannte man das. Ich glaube, das war für die 
Umwelt kein Problem, auch wenn da bei jedem Bewohner ein Feuer brannte.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Uwe R. schrieb:
> Ich kann mich an diverse Argumentationen gegen die Hiesige
> Waldschlösschenbrücke erinnern, es ging insbesondere eben um die
> Staubbelastung der Uni-Klinik in der Nähe,

Bei dieser Brücke wurden soviele völlig unsinnige Argumente vorgebracht. 
Das ging mit der Hufeisennase los (eine Fledermausart), dann sollte es 
auch irgend nen Biber geben, der da nistet, dann war das Weltkulturerbe 
gefährdet, wo kaum einer vorher gewusst hat, das wir sowas überhaupt 
haben, geschweige denn das es uns auch nur irgend einen Vorteil bringen 
würde. Ich bin warsch noch zu jung um zu verstehen, um was es dort 
wirklich ging, auf jedenfall weis ich genau, das es nicht um die Umwelt 
oder um die Brücke ging, das haben sämtliche Argumente über dieses Thema 
gezeigt, die ich jemals in irgend ner Zeitung oder Internet gelesen 
habe. Und genauso wird das mit den Umweltplaketten sein. Das einfach 
immer der Autoindustrie in die Schuhe schieben wäre zu einfach, sowas 
kann schonmal sein, aber nicht jede Idee kommt von denen, das glaube ich 
einfach nicht, das wäre zu einfach. Was dort wirklich dahinter steht, 
lässt sich nicht so leicht finden, denn eins muss man denen lassen, dumm 
sind sie nicht.


MfG Dennis

von Uhu U. (uhu)


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Dennis H. schrieb:
> Ich bin warsch noch zu jung um zu verstehen, um was es dort wirklich ging

Im Hintergrund wirkte wohl eine US-Heuschrecke, die einen größeren 
Wohnungsbestand billig erwerben wollte. Mit der Brücke sind die besser 
an den Rest der Stadt angebunden und der Wert der Wohnungen steigt 
automatisch. - Was eine rechte Heuschrecke ist, setzt sich unter solchen 
Bedingungen natürlich mal - vorübergehend - für die Belange der Natur 
ein.

Daß die ganze Chose dann sofort völlig überdreht und unglaubwürdig rüber 
kommt, ist natürlich auch kein Zufall, sondern gewollt...

Das Muster, nach dem diese Verbrecher stricken, ist immer dasselbe.

von j. c. (jesuschristus)


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Schon erstaunlich, wie viele Spinner hier herumlaufen. Dass Feinstaub 
nicht gleich Feinstaub ist, das ist Euch schon klar? Dieselruß hat ein 
enormes carcinogenes Potential! Saharastaub in etwa gar keins. Es macht 
daher enormen Sinn, diesen Ruß so weit wie möglich zu filtern! Nur weil 
es Euch in Eurer Bequemlichkeit einschränkt, heißt es nicht, dass es 
Lobbyabzocke ist!

von Uhu U. (uhu)


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j. c. schrieb:
> Es macht daher enormen Sinn, diesen Ruß so weit wie möglich zu filtern!

Ja, vor allem, wenn es ein Benziner ist...

von (prx) A. K. (prx)


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j. c. schrieb:
> Schon erstaunlich, wie viele Spinner hier herumlaufen.

Grundeinstellung: Der Staat ist immer böse und es geht immer ums Geld, 
d.h. man will mir an den Beutel.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Grundeinstellung: Der Staat ist immer böse und es geht immer ums Geld,
> d.h. man will mir an den Beutel.

Ich habe genug mit Naturschutz zu tun, um sagen zu können, daß dort, wo 
aus biologicher Sicht dringend was gemacht werden müßte, nicht nur 
nichts gemacht wird, sondern der Natur-/Umweltschutz ganz nach Bedarf 
immer weiter ausgehöhlt wird, während wir als Bewohner von Städten mit 
Maßnahmen beglückt werden, die weder der Umwelt, noch uns was bringen. 
Nutznießer ist bevorzugt die Industrie, der neue Märkte aufgemacht 
werden.

Die Heuchelei auf diesem Sektor ist kaum noch zu übertreffen.

von Vn N. (wefwef_s)


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A. K. schrieb:
> Wenn du in deiner Nachbarschaft jemandem mit Holzverbrennung hast und
> deshalb an manchen Tagen mit falscher Windrichtung nicht das Fenster
> aufmachen willst, weil du Nichtraucher bist und den Holzrauch in der
> Wohnung ebenso wenig magst wie Zigarrettenqualm, dann lässt die
> Begeisterung für solche naturnahe Heizung bestimmt nach.

Hat weniger mit der Heizung denn mit einem unfähigen Bediener zu tun. 
Ja, ich heize mit Holz.

Super Grobi schrieb:
> Nicht wenn dort auch Abfallholz (Paletten, Dachstühle, Türrahmen oder
> Möbel) und zu feuchtes Holz verbrannt werden. Das ist leider an der
> Tagesordnung, weil ein jeder sich sagt, "och, das kleine bischen macht
> schon nix".

Eben, unfähiger Bediener. Bei mehreren 100m³ Hackgut, die wir jährlich 
produzieren (und mit einem kleinem Teil auch im Wohnhaus verheizen) 
fällt etwas Altholz natürlich weniger auf als wenn du alles davon auf 
ein Mal verfeuerst.

von Uhu U. (uhu)


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vn nn schrieb:
> Eben, unfähiger Bediener

Bei Paletten ist jeder Bediener unfähig, so lange er nicht mit dem 
erforderlichen Sachverstand an einem einen speziellen Ofen zur 
Verbrennung von Sondermüllmüll arbeitet.

Palettenholz ist sehr häufig mit sehr giftigen Stoffen imprägniert, um 
sie gegen Insekten, Pilze, Algen etc. resistent zu machen. Dieses Holz 
ist Sondermüll, man sieht es ihm aber nicht an.

von Vn N. (wefwef_s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Bei Paletten ist jeder Bediener unfähig, so lange er nicht mit dem
> erforderlichen Sachverstand an einem einen speziellen Ofen zur
> Verbrennung von Sondermüllmüll arbeitet.

Möglichst unpassende Wahl des Brennstoffes impliziert unfähigkeit.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Palettenholz ist sehr häufig mit sehr giftigen Stoffen imprägniert, um
> sie gegen Insekten, Pilze, Algen etc. resistent zu machen. Dieses Holz
> ist Sondermüll, man sieht es ihm aber nicht an.

Einwegpaletten werden idR nicht imprägniert, Europaletten zu verfeuern 
ist nicht unbedingt sinnvoll.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Also: Alte Gummistiefel, Zeitungen, Kunststoff, Bekleidung, alles in den
> Kohlebadeofen. Das gab noch mal eine Badewanne voll warmes Wasser. Da es
> im Ort alle so machten, störte sich daran wirklich niemand.

...nicht alles, was alle machten, muss auch wirklich so toll gewesen 
sein.

Sach ich mal als naturwissenschaftlicher Lehrer.

Derartige Feuer sieht ja heute eher in Reportagen über die 
Elektronik-Verschrottung in Afrika: Lebenserwartung der Jungs, die da 
aus dem Abbrand was brauchbares raussuchen: 20 Jahre.

> Etwa 1985 wurde Asbest in Brems- und Kupplungsbelägen verboten.
> Besonders die KFz-Mechaniker waren gefährdeter, als sonst jemand.
> Bremsbelagwechsel wirbelt ordentlich den fest gesetzten Staub ...

Gut, dass der Unsinn abgeschafft wurde.

> Na ja. Ländliches Gebiet, Dorf, nicht zu dicht besiedelt, Hausabstände
> schon mal 50 Meter. Die Reinigungsgeräte, auch Wald genannt, standen
> gleich 20 Meter nebendran.

Dann rück die Häuser doch mal etwas zusammen: aus 50 Metern mach 5 
Meter, wobei das auch gleichzeitig die Hausbreite ist...
Da sich das ganze in zwei Dimensionen abspielt, quadriert sich also der 
Faktor 10...

So, und jetzt gönne jedem seinen Kamin, in dem er unfachmännisch 
feuchtes Holz verbrennt (von den Sauereien mit Gummistiefel reden wir 
mal gar nicht).

Und jetzt setz noch mal den Spruch vom Individualismus auf...

> Das wirkliche Problem ist Wachstum durch die Menschenvermehrung. Mein
> Ursprungsdorf mit heute um die 1000EW hatte um das Jahr 800 n.Chr. etwa
> 10 Familien. Feuerstellen nannte man das. Ich glaube, das war für die
> Umwelt kein Problem, auch wenn da bei jedem Bewohner ein Feuer brannte.

Genau - und die Zeiten haben sich geändert. Und drum ändern sich auch 
die Vorschriften und Regeln.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Genau - und die Zeiten haben sich geändert. Und drum ändern sich auch
> die Vorschriften und Regeln.

Mit sowas musst du immer vorsichtig sein, bei den alteingesessenen 
Erzkonservativen hier ;-) Früher wars doch schließlich besser!

von Stefanie B. (sbs)


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Simon K. schrieb:
> Früher wars doch schließlich besser!

Sogar die Zukunft war besser ;)

von Michael K. (charles_b)


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Stefan B. schrieb:
> Simon K. schrieb:
>> Früher wars doch schließlich besser!
>
> Sogar die Zukunft war besser ;)

..sagte Karl Valentin, oder?

Ich BIN eher konservativ. Wenns gut läuft - warum ändern? Doch 
Verbesserungen sind immer ein Werk der Unzufriedenen.

Und bei manchen Dingen aus alten Tagen sollten wir doch wirklich froh 
sein, dass sich was geändert hat: Asbest, Bleirohre, Planzenschutzmittel 
(DDT)- starre Lenksäulen, keine Kopfstützen, keine Gurte, kein ABS, etc. 
etc.

Das einzige was bei diesen Dingen FRÜHER besser war ist, dass man es 
nicht besser wusste. Heute ist es eine Schande, dass in diversen Ländern 
auch heute noch Asbest verarbeitet wird, Elektronikschrott (auch von 
uns) verbrannt und die Umwelt vergiftet wird, verbotenen Chemikalien in 
großem Stil eingesetzt werden und und und.

Nur HEUTE haben wir nicht mehr die Ausrede "ach, daaas wusste ich jetzt 
nicht.." anführen können.



Ach ja, und was mir vorkommt dass es früher wirklich besser war: Das 
Fernsehprogramm.


Aber nicht alles entwickelt sich zum schlechten:

http://blog.zottel.org/wp-content/uploads/positive_proof_of_global_warming.jpg

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Also: Alte Gummistiefel, Zeitungen, Kunststoff, Bekleidung, alles in den
>> Kohlebadeofen. Das gab noch mal eine Badewanne voll warmes Wasser. Da es
>> im Ort alle so machten, störte sich daran wirklich niemand.
>
> ...nicht alles, was alle machten, muss auch wirklich so toll gewesen
> sein.
>
> Sach ich mal als naturwissenschaftlicher Lehrer.

Im Grunde hast du Recht. Selbst in der Wirtschaftswunderzeit war in 
meiner Gegend das Geld eher knapp, der Nachbar (kinderreiche Familie) 
fuhr Goggomobil, der Vermieter Käfer. Und das waren auch schon 
Gebrauchtwagen. Man behielt sein Geld zusammen, wo immer es ging. Und 
wenn Gummistiefel eine Badewanne voll warmes Wasser ergeben, dann war es 
besser, anstatt dafür extra Öl oder Briketts zu bestellen.

Natürlich, schön war das nicht.

Ich selbst bekam für meinen ersten Elektronik-Einstieg nur leere 
Taschenlampenbatterien, die man noch 2-3 mal auf die Ofenplatte stellen 
konnte, und dann eine Minute Energie abgaben. Neue gab es nie, selbst 
für zwei Babyzellen pro Woche hätte das Taschengeld nicht gereicht.

Meine Zeit in den 1960-ern war also nicht wirklich besser, als mitten im 
Krieg. Außer, man hatte täglich Essen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Andererseits begann man doch vor wenigen Jahren, neue 
Allesfresser-Kraftwerke zu errichten. Ich meine nicht 
Getreideverheizung, aber für Sperrmüll sollten sie geeignet sein. Dort 
wären dann auch Gummistiefel verbrannt worden. Das ging ja breit durch 
die Medien, bis zu TV-Dokus. Lange nichts mehr gehört.

von Jürgen W. (lovos)


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> Genau - und die Zeiten haben sich geändert. Und drum ändern sich auch
die Vorschriften und Regeln.

Leider ist es so, dass sich diese "Vorschriften und Regeln" für die 
Bürger irrsinnig verschärfen, während die Großindustrie kaum überprüft 
wird.
BP musste etwas zahlen für die Katastrophe im Golf von Mexiko, aber die 
Katastrophe hätte verhindert werden können durch "Vorschriften und 
Regeln".

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Andererseits begann man doch vor wenigen Jahren, neue
> Allesfresser-Kraftwerke zu errichten. Ich meine nicht
> Getreideverheizung, aber für Sperrmüll sollten sie geeignet sein. Dort
> wären dann auch Gummistiefel verbrannt worden. Das ging ja breit durch
> die Medien, bis zu TV-Dokus. Lange nichts mehr gehört.

Aber da sind mit Sicherheit entsprechende Vorkehrungen in Form von 
Filtern und Verfahren getroffen worden...
Oder worauf wolltest du hinaus?

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Andererseits begann man doch vor wenigen Jahren, neue
>> Allesfresser-Kraftwerke zu errichten. Ich meine nicht
>> Getreideverheizung, aber für Sperrmüll sollten sie geeignet sein. Dort
>> wären dann auch Gummistiefel verbrannt worden. Das ging ja breit durch
>> die Medien, bis zu TV-Dokus. Lange nichts mehr gehört.
>
> Aber da sind mit Sicherheit entsprechende Vorkehrungen in Form von
> Filtern und Verfahren getroffen worden...
> Oder worauf wolltest du hinaus?

Die Filter. Feine Sache, die filtern ja immer ALLES.

Na ja, es gab schon auch Bürgerproteste, die aber nicht so ausarteten, 
wie Stuttgart 21. Z.B. in Mainz, wo so Werke im Stadtbereich erstellt 
wurden. Das kam vor ungefähr 3-4 Jahren sogar in der Sendung Frontal. 
Seit dem habe ich aber auch kein TV mehr.

Was da wirklich wie und wann gefiltert wird, wissen die Geier. Aufschluß 
werden da im Nachhinein höchstens Umweltmeßstationen ergeben. Aber im 
Nachhinein.

von Michael K. (charles_b)


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Jürgen G. schrieb:
>> Genau - und die Zeiten haben sich geändert. Und drum ändern sich auch
> die Vorschriften und Regeln.
>
> Leider ist es so, dass sich diese "Vorschriften und Regeln" für die
> Bürger irrsinnig verschärfen, während die Großindustrie kaum überprüft
> wird.

Die einzige Vorschrift, die von der Großindustrie befolgt wird ist die:

"Den Politikern ist täglich die Hucke vollzujammern, dass sie die 
nächste Erleichterung beschließen mögen."

> BP musste etwas zahlen für die Katastrophe im Golf von Mexiko, aber die
> Katastrophe hätte verhindert werden können durch "Vorschriften und
> Regeln".

Man muss sich natürlich auch an die Vorschriften halten und es fehlt 
halt an Leuten, die diese Vorschriften überprüfen und so ne Anlage dann 
auch mal kurzfristig stilllegen.

Hingegen darf der kleine Mann nach den Plänen der EU jährlich mit seinem 
Auto zum TÜV demnächst...falls es nicht ein Neuwagen ist, der wegen 
allfälliger Rückrufaktionen und Garantiereparaturen ohnehin alle 6 
Monate in der Werkstatt steht.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> ...Selbst in der Wirtschaftswunderzeit war in
> meiner Gegend das Geld eher knapp, der Nachbar (kinderreiche Familie)
> fuhr Goggomobil, der Vermieter Käfer. Und das waren auch schon
> Gebrauchtwagen. Man behielt sein Geld zusammen, wo immer es ging. Und
> wenn Gummistiefel eine Badewanne voll warmes Wasser ergeben, dann war es
> besser, anstatt dafür extra Öl oder Briketts zu bestellen.
>
> Natürlich, schön war das nicht.

Und es wäre auch vermessen, das damalige Handeln als "Untat" 
abzuqualifizieren. Damals galten einfach andere Maßstäbe. Trotzdem 
würden wir es heute anders machen.

> Meine Zeit in den 1960-ern war also nicht wirklich besser, als mitten im
> Krieg. Außer, man hatte täglich Essen.


Dafür war die Zahl derer, die an Verdauungsbeschwerden und 
Wohlstandskrankheiten litten, auch ziemliche niedrig.


Die Generation also, die JETZT sehr alt wird. Ob die heute 30-jährigen, 
die mit nem BMI von 35, Bluthochdruck und Dauerstress "erfolgreich" im 
Berufsleben stehen, es auch bis 70, 80 oder gar 90 schaffen.... 
abwarten!

von Michael K. (charles_b)


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Aber noch mal zum Feinstaub:

Dummerweise wird der ja immer in der Einheit Masse angegeben.

Viel wichtiger wäre jedoch, die Oberfläche dieses Staubes mal 
auszurechnen, denn je feiner der Staub ist, desto gefährlicher ist er.

Was passiert ist aber doch, dass der Staub so fein gemacht wird, dass er 
kaum zu messen ist und auch kaum "Masse" zusammenbringt - während die 
aktive Oberfläche tausendfach vergrößert wird.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Dafür war die Zahl derer, die an Verdauungsbeschwerden und
> Wohlstandskrankheiten litten, auch ziemliche niedrig.

Na ja, ich kannte damals auch reichlich Menschen, die an Magenproblemen 
und Magenoperation litten. Die starben dann sehr schnell, während man da 
heute gute Medikamentation hat, und damit Lebenserwartung.

Eine alte Großtante litt 1970 an Magenübersäuerung und Sodbrennen, zog 
sich jeden Tag ein Tütchen Natriumbikarbonat im Wasserglas aufgelöst 
rein. Das Natriumbikarbonat gibt es heute in 50g-Beuteln im Gewürzregal, 
z.B. zum Bohnen kochen. Es neutralisiert aber augenblicklich auch HCl. 
Da wiederum entstehen Salze wie NaCl, die den Organismus dann wieder 
anderweitig belasten.



Michael K-punkt schrieb:

> Viel wichtiger wäre jedoch, die Oberfläche dieses Staubes mal
> auszurechnen, denn je feiner der Staub ist, desto gefährlicher ist er.

Makabererweise wird sogar gesagt, daß das Rauchen filterloser Zigaretten 
unschädlicher sei, als Filterzigaretten. Der Staub ist grober, und wird 
besser abgebaut.

Zu Nanopartikeln fand ich im Internet mal eine Polizeistation, die einen 
Laserdrucker im Fensterrahmen postierte. Mit einem Kasten um den Drucker 
herum, damit die Luft garantiert raus zieht. Der Nanostaub Toner soll 
auf jeden Fall garantiert tief in die Lunge eintreten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Viel wichtiger wäre jedoch, die Oberfläche dieses Staubes mal
> auszurechnen, denn je feiner der Staub ist, desto gefährlicher ist er.

Das stimmt. Ich beschäftigte mich kürzlich noch mit dem Verhältnis 
Kugelvolumen zu Kugeloberfläche. Das ist nicht konstant. Mit wachsendem 
Volumen wächst die Kugeloberfläche nicht proportional mit. Z.B. Obst 
oder Gemüse: Eine große Kartoffel oder Tomate gammelt langsamer als eine 
kleine, weil sie proportional aus ihrem Volumen weniger Wasser verliert.

Deshalb verarbeite ich aus einem Netz Kartoffeln zuerst die kleineren.

Das kann man provisorisch mal sehr schnell grob überschlagen: Man nehme 
zwei Radien, und berechne Kugelvolumen und Kugeloberfläche, und 
vergleiche.

Folglich haben Nanopartikel bei geringer Masse eine gigantische 
Oberfläche.

von Vn N. (wefwef_s)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mit wachsendem
> Volumen wächst die Kugeloberfläche nicht proportional mit.

Eine Entdeckung, die eines Ingenieurs würdig ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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vn nn schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Mit wachsendem
>> Volumen wächst die Kugeloberfläche nicht proportional mit.
>
> Eine Entdeckung, die eines Ingenieurs würdig ist.

Auf jeden Fall. Aus dem Studium habe ich das jedenfalls nicht. Es 
interessierte mich am Rande mal zu Obst- und Gemüselagerung, weil ich im 
DLF eine Sendung dazu hörte. Dann fing ich selbst an, zu rechnen, und 
das Ding zu verifizieren.

Und 99,8% der Normalbürger wissen über die Dinge auch nichts. Viele 
können nicht mal ein Kreisvolumen alleine rechnen, geschweige den 
Einkaufszettel summieren. Deswegen alleine braucht es hier keine 
Bemerkung, wem was würdig ist. ;-)

von Uhu U. (uhu)


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Das sieht man schon, wenn man die Formeln für Kugeloberfläche und 
Volumen vergleicht:

Die Oberfläche wächst mit r², während das Volumen mit r³ zunimmt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die Oberfläche wächst mit r², während das Volumen mit r³ zunimmt.

So ist das, Uhu. Sorry, mit Kreisvolumen im vorher gehenden Beitrag, das 
war ein Fehler. Es sollte Kreisfläche heißen.

von Icke ®. (49636b65)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Viele können nicht mal ein Kreisvolumen alleine rechnen

Könnte ich auch nicht. Höchstens noch die Kreisfläche. ;)

von Der M. (mhh)


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Icke ®. schrieb:
> Wilhelm Ferkes schrieb:
>
>> Viele können nicht mal ein Kreisvolumen alleine rechnen
>
> Könnte ich auch nicht. Höchstens noch die Kreisfläche. ;)

Sowas einfaches und scheitern?

Dürfte doch immer das gleiche rauskommen: 0.   :)

von Michael K. (charles_b)


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Der Mhh schrieb:
> Icke ®. schrieb:
>> Wilhelm Ferkes schrieb:
>>
>>> Viele können nicht mal ein Kreisvolumen alleine rechnen
>>
>> Könnte ich auch nicht. Höchstens noch die Kreisfläche. ;)
>
> Sowas einfaches und scheitern?
>
> Dürfte doch immer das gleiche rauskommen: 0.   :)

...aber nur wenn der Kreis rund ist!

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> ...aber nur wenn der Kreis rund ist!

Und manche Kreise sind eben eckig. ;-)

Mit meinem Verpatzer Kreisvolumen Kreisfläche hatte ich mich aber 
bereits korrigiert:

Beitrag "Re: Feinstaub-Unsinn"

von Weingut P. (weinbauer)


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Mit den Rußfiltern ist eh so eine Sache ...

Zum Einen wird nicht gefiltert, sondern der Ruß von Feinstaub zu 
Feinststaub verarbeitet, der dann ausgestoßen wird ... und noch 
schädlicher als das ursprüngliche Gift ... allerdings nicht bei 
Kurzstreckenfahrten oder Stadtverkehr sondern man muss dazu auf die 
Autobahn und Gummi geben.
Tut man das nicht freut sich der Autoschrauber, der alle Nase lang dann 
den Auspuff ausbrennen darf ... das gibts wirklich, hat mir mein 
Schrauber berichtet, so wie früher mal beim Moped :o)
Tut man das nicht geht die Mühle irgendwann auf Störung und verbraucht 
bis zu dem Zeitpunkt ne ganze Ecke mehr Sprit, weil der Kübel versucht 
bei jedem Anlassen die Reinigung einzuleiten ... so wurde mir berichtet.
Kann ich auch teilweise verifizieren, 2 Wochen Pendelverkehr Kurzstrecke 
und bei meinem Dieselchen geht der Durchschnittsverbrauch gut hoch +2L.
50km Autobahn und es ist wieder ne Weile gut.

Interessant fand ich auch mal den Ansatz die Landwirtschaft für die 
Staubbelastungen verantwortlich zu machen ... geil, nix zu fressen aber 
sauberste Luft ... eventuell.

Ach so, die Karte, wer misst eigentlich den Feinstaub draußen in der 
Pampa? Die Städte müssen ja zwangsläufig erhöhte Werte haben, wird ja 
auch dort hauptsächlich gemessen. Die Postierung der Messanlagen ist 
aber auch z.T. hanebüchen. Hab schon verschiedentlich gesehen, dass die 
Anlage auf dem Bürgersteig links, 10m zurück versetzt von einer Ampel 
gestanden hat. Logisch das der Messwert immer am Endanschlag war. Wo 
haben LKW und Busse Ihren Auspuf? An welchem Verkehrszeichen wird meist 
gebremst und angefahren? Nicht repräsentativ.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Zum Einen wird nicht gefiltert, sondern der Ruß von Feinstaub zu
>Feinststaub verarbeitet, der dann ausgestoßen wird

Über die Funktionsweise eines Rußfilters (Stichwort: Regenerierung) 
solltest du dich besser noch einmal informieren:

http://de.wikipedia.org/wiki/Dieselru%C3%9Fpartikelfilter#Funktionsweise

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>> ...aber nur wenn der Kreis rund ist!
>
> Und manche Kreise sind eben eckig. ;-)
>
> Mit meinem Verpatzer Kreisvolumen Kreisfläche hatte ich mich aber
> bereits korrigiert:
>
> Beitrag "Re: Feinstaub-Unsinn"

...sollte auch nicht als nochmal wiederholte Kritik verstanden sein, 
sorry, falls es so rüberkam.

Klasse 5: Ein "richtiges Viereck" wird dort erstmal für "Quadrat" 
verwendet. Ein "Rechteck" ist ein "fast richtiges Viereck".

Der kürzeste Punkt zwischen zwei Geraden ist halt die Entfernung...

von Wilhelm F. (Gast)


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Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:3

> Tut man das nicht freut sich der Autoschrauber, der alle Nase lang dann
> den Auspuff ausbrennen darf ... das gibts wirklich, hat mir mein
> Schrauber berichtet, so wie früher mal beim Moped :o)

Mir kam es auch nie in den Sinn, trotz jährlich 28 Euronen Strafsteuer 
einen DPF nachrüsten zu lassen. Der kostet ja erst mal Geld, wenn man so 
will, versteckter Neuwagenpreisaufschlag.

Und Probleme machte der Mist bei verschiedenen Fahrbedingungen immer 
noch. D.h., vielleicht noch mal Werkstatt, und noch mal zahlen. Nee.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Mir kam es auch nie in den Sinn, trotz jährlich 28 Euronen Strafsteuer
> einen DPF nachrüsten zu lassen. Der kostet ja erst mal Geld, wenn man so
> will, versteckter Neuwagenpreisaufschlag.

Ich habs vor einigen JAhren machen lassen, weil ich hier in München die 
grüne Plakette haben wollte - man weiß ja nie, wann die gelbe auch noch 
verboten wird. Rot ist schon out in der "zone".

> Und Probleme machte der Mist bei verschiedenen Fahrbedingungen immer
> noch. D.h., vielleicht noch mal Werkstatt, und noch mal zahlen. Nee.

Hab ich zum Glück noch keine Problem gehabt. Aber Bammel hatte ich 
schon.

von Wilhelm F. (Gast)


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Im Grunde hätte ich die Plakette sogar gar nicht gebraucht, wenn ich 
nicht wegen Bewerbungsfahrten mal in fremde Innenstädte wollte/mußte. 
Bekannte, die in keine Innenstadt wollen, haben die Plakette sogar bis 
heute gar nicht.

von Uhu U. (uhu)


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Fhutdhb Ufzjjuz schrieb:
> Nicht repräsentativ.

Sowas kann man ja auch nicht gebrauchen, wenn man Panik machen will...

Michael K-punkt schrieb:
> Der kürzeste Punkt zwischen zwei Geraden ist halt die Entfernung...

Hups, erst haben Kreise ein Volumen und jetzt auch noch Punkte eine 
Länge. Ist ein neuer Virus freigestzt worden?

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Hups, erst haben Kreise ein Volumen

Nöö. Das wurde schon längst korrigiert.

von Michael K. (charles_b)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Hups, erst haben Kreise ein Volumen und jetzt auch noch Punkte eine
> Länge. Ist ein neuer Virus freigestzt worden?

...und im "Bullen von Tölz" kam heute eine Mathelehrerin vor, der man 
die Worte "Wer eine Gleichung mit zwei Unbekannten nicht lösen kann, der 
gehört nicht aufs Gymnasium." in den Mund legte.

Das ist doch mal was...

von Mathias K. (mathk)


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Michael K-punkt schrieb:
> ...und im "Bullen von Tölz" kam heute eine Mathelehrerin vor, der man
> die Worte "Wer eine Gleichung mit zwei Unbekannten nicht lösen kann, der
> gehört nicht aufs Gymnasium." in den Mund legte.
>
> Das ist doch mal was...

In der letzten Küstenwache "Geisterschiff", am Mi. im ZDF, wurde die 
Spannung an einem Zeitzünder in Milliampere angegeben. Es ging darum, 
welcher Draht zur Entschärfung getrennt werden soll.

Wer sich amüsieren will: Die Szene kommt relativ am Ende der Serie, ab 
37:00 steigt die Spannung, ähm die Ampere.

Das ist auch etwas ...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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ha ha,

haben wir gelacht Herr Lehrer.

Verdorben durch meine Mutter  (Ma/Ph) glaubte ich auch mal auf der 
ganzen Welt müss alles "richtig" bezeichnet und gemacht werden.
Das Leben lehrte mich Anderes, aber dafür muss man die Schule halt auch 
mal verlassen. Es genügt nicht hineinzugegehen.

Wo's Meschen hat, da menschelts halt.

Und da "der Herr Gott" nen großen Tiergarten mit vielen verschiedenen 
Tieren hat und jedes seine Berechtigung, ...


Namaste

von Ben _. (burning_silicon)


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> Stattdessen müssen die Dreckspuster jetzt EINEN UMWEG fahren und
> pusten mehr Dreck in die Luft, der natürlich genauso in die
> "Umweltzone" getrieben wird.
Du darfst Deinen Umweg natürlich nur auf der windabgewandten Seite 
fahren.

Ist doch genau die gleiche Scheiße wie mit den Mini-Kats. Schon mal so 
ein Ding gesehen oder in der Hand gehabt? Wenn mein Turbo da einmal 
richtig auf Drehzahl kommt, macht's **flup** und das Geraffel verfängt 
sich im Endschalldämpfer.

von Juppi J. (juppiii)


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Glaube meine Hochtemperaturverbrennung in meiner Wohnküche produziert 
sehr wenig Feinstaub.
Der Zug des Schornsteins ist sehr gut, und der Nebenzug des Ofens 
auch.;-)
Nur Kohlen verbrenne ich Tagsüber nicht,da machen mich manche Nachbarn 
aufmerksam,das ich nicht alten "Misst" verbrennen darf.

Bei jetzigen eigenen "Möbelplattenpressbriketts" gibt es keine 
Geruchsbelästigung.

Sogar im Wintertest,bei verbrennen Einer PC Tastatur gibt es keine 
Geruch-
Belästigung.

Bei diesen Einsatz Achtung, Ofenrohr glüht schnell.
Auf gute Zuluft achten.
Wenn ich mit Ölofen die letzten 20 Jahre geheizt hätte,wäre der 
Schornstein schon im Arsch,sagte der schwarze Mann.

von Wilhelm F. (Gast)


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Juppi J. schrieb:

> Wenn ich mit Ölofen die letzten 20 Jahre geheizt hätte,wäre der
> Schornstein schon im Arsch,sagte der schwarze Mann.

Irgend eine Art Ölpest. Sowas sah ich mal in einer früheren Wohnung. Auf 
einmal bildeten sich erst winzige braune Flecken an der Tapete einer 
Innenwand, im Keller wurde ein Jahr zuvor Ölzentralheizung eingebaut. 
Die Flecken wurden dann ziemlich rasch (innerhalb von Monaten) immer 
mehr, bis sich der Schornstein in einem einzigen großen Ölfleck ganz an 
der Wand abbildete.

Das muß dann raus, saniert werden.

Beim Hausbau 1960 dachte man noch nicht so besonders daran, daß sich Öl 
mehr und mehr durch setzt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Juppi J. schrieb:
> Glaube meine Hochtemperaturverbrennung in meiner Wohnküche produziert
> sehr wenig Feinstaub.

Wir haben Religionsfreiheit, von daher darfst Du das gerne glauben.

Daß das, was Du da anstellst, eine Riesenferkelei ist, hat nichts mit 
Glauben, sondern mit Tatsachen zu tun.

von Michael K. (charles_b)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Juppi J. schrieb:
>> Glaube meine Hochtemperaturverbrennung in meiner Wohnküche produziert
>> sehr wenig Feinstaub.
>
> Wir haben Religionsfreiheit, von daher darfst Du das gerne glauben.
>
> Daß das, was Du da anstellst, eine Riesenferkelei ist, hat nichts mit
> Glauben, sondern mit Tatsachen zu tun.

..auch Religionsfreiheit: Ich "glaube", dass uns Juppi J. verarschen 
oder vertrollen will.

Kein irgendwie vernünftiger Mensch würde bei sich zu Hause ne Tastatur 
in den Ofen stecken. So was machen dumm gehaltene Menschen in Afrika, 
die es nicht besser wissen.

von Ben _. (burning_silicon)


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> Auf einmal bildeten sich erst winzige braune Flecken
Das nennt man Versottung. Es handelt sich dabei um einen Effekt durch 
Feuchtigkeit, die sich innen am Kamin niederschlägt und dann dessen 
Wände durchdringt. Passiert vor allem bei ungenutzten Kaminen oder bei 
Heizungen mit besonders hohem Wirkungsgrad. Da ist schnell mal die 
Abgastemperatur zu gering um den Kamin richtig zu erwärmen, die 
Feuchtigkeit der Abgase kondensiert dann bereits im Kamin. Bei alten 
Holz- oder Kohleöfen kommt das eher selten vor, weil diese viel Wärme 
durch den Kamin entweichen lassen und dieser dadurch immer wieder 
getrocknet wird.

von Jürgen W. (lovos)


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Als ich letztes Jahr in Berlin zum Chaos Communication Congress 28C3 und 
dann zur größten Sylvesterparty war, d.h. schon Tage vorher den Aufbau 
beobachtete, wunderte es mich stark, dass eine Vielzahl Uralt-LKW 
rumfuhren und rumstanden (keine H-Schilder). Berlin hatte schon seit 
1.1.2011 den grünen Plakettenzwang innerhalb des S-Bahn Ringes.
Am 31.12. standen dann auch noch viele Polizei LKW an der Party-Meile 
ohne Plakette.
Dann habe ich gegoogelt und stellte fest, dass es unheimlich viel 
Sondergenehmigungen gibt: Staat-KFZ wie Polizei sowieso, aber auch 
Aussteller, Landwirte, Quads, Motorräder ...
Man sieht, wir haben hier Gleichberechtigung, manche sind gleicher als 
andere.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ben _ schrieb:

>> Auf einmal bildeten sich erst winzige braune Flecken
> Das nennt man Versottung. Es handelt sich dabei um einen Effekt durch
> Feuchtigkeit, die sich innen am Kamin niederschlägt und dann dessen
> Wände durchdringt. Passiert vor allem bei ungenutzten Kaminen oder bei
> Heizungen mit besonders hohem Wirkungsgrad. Da ist schnell mal die
> Abgastemperatur zu gering um den Kamin richtig zu erwärmen, die
> Feuchtigkeit der Abgase kondensiert dann bereits im Kamin. Bei alten
> Holz- oder Kohleöfen kommt das eher selten vor, weil diese viel Wärme
> durch den Kamin entweichen lassen und dieser dadurch immer wieder
> getrocknet wird.

Danke, der Begriff Versottung war mir entfallen.

Das ganze Spiel etwa 1970. Verbrennung von Kohlenwasserstoffen erzeugt 
natürlich immer Wasser. Eventuell verdampft auch noch eine winzige Menge 
Öl unverbrannt in den Schornstein, was dann an den Schornsteinwänden 
kondensiert. Es kann da natürlich sein, daß die Heizung immer nur 
sparsam lief. Dann verschwindet auch die Feuchtigkeit im Schornstein 
nie. Der Hausbesitzer setzte dann zur Sanierung einfach Rohre in den 
Kamin ein. Das war ja bloß ein gerades Stück von etwa 7-8 Metern, vom 
Keller bis zum Dach. Die Wand mit den Flecken wurde noch neu verputzt, 
und tapeziert, das wars.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

> Motorräder

Motorräder und Mopeds haben doch bis heute keine Abgasreinigung wie Kat. 
Oder habe ich da was verpaßt?

von Ben _. (burning_silicon)


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Nur wenige, wird aber bestimmt bald Pflicht werden.

von Jürgen W. (lovos)


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Weiß eigentlich jemand, wie eng/genau die Zonen sind ?

In Berlin gibt es ja Schilder, wo genau die Zonen beginnen. Wenn man in 
Berlin von A100/Spandauer-Damm runterfährt, dann stehen die 
Umweltzonen-Schilder ein paar Meter INNERhalb des S-Bahn Ringes.

In Frankfurt vermisse ich diese Schilder, bzw. habe diese innerhalb des 
Schilderwaldes noch nicht lokalisiert.
Wenn man vom Riederwald (außerhalb Autobahnring) auf die A661 will, dann 
geht die Straße kurz INNERHalb des Ringes. (Die Auffahrt Richtung IM 
Uhrzeigersinn muss natürlich immer von innen erfolgen bei 
Rechtsverkehr).

braucht für diese Auffahrt schon eine Plakette?

von Uhu U. (uhu)


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Michael K-punkt schrieb:
> ..auch Religionsfreiheit: Ich "glaube", dass uns Juppi J. verarschen
> oder vertrollen will.

Nein, das glaub ich nicht. Das war authentisch juppi.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

> Weiß eigentlich jemand, wie eng/genau die Zonen sind ?

Das liegt sicher im Ermessen der Stadtverwaltung.

In Düsseldorf sah ich es erstmals deutlich, bei meinem letzten Besuch 
der Stadt war das gut gemacht. In den Randstadtteilen stand rote Zone, 
weiter in den Stadtkern hinein gelbe Zone, und ziemlich in Kernnähe auf 
einem Gebiet von ca. nur 1-2 Quadratkilometern (Königsallee und ein 
wenig dort drum herum) grüne Zone. So, wie es sich gehört.

Die grüne Plakette habe ich trotz fehlendem Dieselpartikelfilter.

Für solche Fahrten in andere Gegenden (z.B. unverhofft 
Vorstellungsgespräch in einer Innenstadt) brauchte ich mal die Plakette. 
Sonst, für meinen Gebrauch hier in der Gegend, hätte ich darauf 
verzichten können. Ich meine, der Kauf ist auch immer noch freiwillig, 
für Leute, die in keine Umweltzone müssen.

Die Trierer haben wohl noch keine Zonen, oder ich habe Tomaten auf den 
Augen. Das wäre auch ein sehr schwieriges Unterfangen, weil die Stadt 
ein Flaschenhals auch für schweren LKW-Durchgangsverkehr ist. Wegen der 
steilen Gebirge beidseitig der Mosel gibts keine wirklich brauchbare 
Möglichkeit zum Bau von Umgehungen. Manchmal stinkt es hier 
kilometerweit nach verbrannten Bremsbelägen. Dann kam mal wieder einer 
eine verbotene Gefällestrecke runter. Dann die Moselschiffe, und riesige 
Teile sind Bahnanlagen (größter oder zumindest ehemals größter 
Rangierbahnhof/Güterbahnhof in Rheinland-Pfalz). Durch die Bundesgrenze 
mit anderem Bahnstrom auf der anderen Seite, und weil man nur begrenzt 
Mehrstrom-Loks hat, schippern hier auch Unmengen Diesel-Güterzüge rum.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Im Hintergrund wirkte wohl eine US-Heuschrecke, die einen größeren
> Wohnungsbestand billig erwerben wollte. Mit der Brücke sind die besser
> an den Rest der Stadt angebunden und der Wert der Wohnungen steigt
> automatisch. - Was eine rechte Heuschrecke ist, setzt sich unter solchen
> Bedingungen natürlich mal - vorübergehend - für die Belange der Natur
> ein.

Mh, an diese "große heuschrecke" hatte ich wirklich noch nicht gedacht, 
aber ich denke, die waren erst zum Schluss mit beteiligt, die wollten 
nicht schon seit 20 Jahren die Häuser kaufen. Und außerdem wollte die 
Brücke schon ein deutsches Staatsoberhaupt mit österreichischen Wurzeln 
bauen, deswegen ja auch die riesen Straßen, die im Nix geendet haben.


MfG Dennis

von Uhu U. (uhu)


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Dennis H. schrieb:
> Mh, an diese "große heuschrecke" hatte ich wirklich noch nicht gedacht,
> aber ich denke, die waren erst zum Schluss mit beteiligt, die wollten
> nicht schon seit 20 Jahren die Häuser kaufen.

Du scheinst den Trick nicht durchschaut zu haben: Die wollten die Brücke 
nicht, weil der Marktpreis der Wohnungen durch die schlechte 
Verkehrsanbindung des Viertels geringer ist, als mit der Brücke. Für die 
wäre es das Beste gewesen, den Bau so lange verhindern, bis der Deal 
gelaufen ist und hinterher hätten sie dann alles daran gesetzt, daß die 
Brücke "endlich" gebaut wird - damit die Immobilien in ihrem Besitz an 
Wert gewinnen.

Ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen, oder?

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ist doch eigentlich nicht so schwer zu verstehen, oder?

Das habe ich schon verstanden, nur geht das Gerangel um die Brücke schon 
deutklich länger, als die Typen die ganzen Häuser kaufen wollen, das 
meinte ich.


MfG Dennis

von Uhu U. (uhu)


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Dennis H. schrieb:
> nur geht das Gerangel um die Brücke schon deutklich länger

Ja und? Die Hufeisennasen und das UNESCO-Kulturerbe wurden erst in der 
letzten Runde, also in der Zeit bemüht, in der die Amis die Wohnungen 
möglicht billig haben wollten.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Ja und? Die Hufeisennasen und das UNESCO-Kulturerbe wurden erst in der
> letzten Runde, also in der Zeit bemüht, in der die Amis die Wohnungen
> möglicht billig haben wollten.

Naja, da ich einfach den eigentlichen Wohnungskauf nicht in Verbindung 
mit der Brücke brachte, kann ich das so genau nicht mehr sagen, aber da 
glaube ich dir einfach, kommst wohl auch aus der Nähe?


MfG Dennis

von Juppi J. (juppiii)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> ..auch Religionsfreiheit: Ich "glaube", dass uns Juppi J. verarschen
>> oder vertrollen will.
>
> Nein, das glaub ich nicht. Das war authentisch juppi.

jo Uhuhu, das ist authentisch!

Habe jetzt aber so viel ordentliches Holz, das "Plaste" jeglicher Art
der Großverbrennung zugeführt werden kann.
Aber bei mir gibt es trotzdem immer sehr zugiges Feuer,nicht gedimmt.
Der Schornstein dankt es.

von Juppi J. (juppiii)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Daß das, was Du da anstellst, eine Riesenferkelei ist, hat nichts mit
> Glauben, sondern mit Tatsachen zu tun.

..aber wenn ich an geschissen werde, wenn ich Kohlen Verbrenne ,dass ist 
richtig?

von bitte löschen (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> .., denn je feiner der Staub ist, desto gefährlicher ist er.

Das witzige ist, dass die modernen Diesel-Einspritzanlagen für den 
Feinstaub verantwortlich sind. Mein alter Audi 80 TD (89er Modell) 
produziert (fast) gar keinen Feinstaub, weil seine 5 Liter/100 Km noch, 
mit einer alten mechanischen Einspritzpumpe auf wenige Bar gebracht, 
durch (relativ) große Löcher in die Zylinder gespritzt werden und dabei 
gar nicht so fein zerstäubt werden, dass sie zu Feinstaub verbrennen 
können.
Einen "Diesel-Kat" musste ich dennoch nachrüsten, um wenigstens eine 
rote Plakette zu bekommen.
Es zählt also nicht, ob und wie viel Feinstaub tatsächlich durch ein 
Fahrzeug produziert wird, sondern allein was sich irgendwelche 
Sesselfurzer für ein bestimmtes Modell ausgedacht haben.
Es ist ja nicht nur so, dass keine Messung durchgeführt wird, um das 
jeweilige Auto feinstaubmäig zu bewerten, sondern sogar so, dass man 
nicht mal die Möglichkeit hat, freiwillig eine Messung durchführen zu 
lassen, und deren Ergebnis in die Beurteilung des Autos einfließen zu 
lassen. Das ist doch ein sehr starkes Indiz dafür, dass es hier nicht um 
den Ruß der Autos, sondern um die Kohle der Autobauer geht.

von Uhu U. (uhu)


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Philipp K. schrieb:
> Es zählt also nicht, ob und wie viel Feinstaub tatsächlich durch ein
> Fahrzeug produziert wird, sondern allein was sich irgendwelche
> Sesselfurzer für ein bestimmtes Modell ausgedacht haben.

Genau so ist es. Und dann wundern sich die Affenärsche über 
"Politikverdrossenheit"...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Juppi J. schrieb:
> ..aber wenn ich an geschissen werde, wenn ich Kohlen Verbrenne ,dass ist
> richtig?

Natürlich, das ist richtig. Eine "Heizungs"technik mit so exorbitant 
lächerlichem Wirkungsgrad, die so einen unglaublichen Dreck macht, die 
sollte man im 21. Jahrhundert wirklich nicht mehr erlauben.

von Matthias L. (Gast)


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> Da ist schnell mal die
>Abgastemperatur zu gering um den Kamin richtig zu erwärmen

Deshalb soll die Abgastemp erst ausserhalb des Schornsteins unter 100°C 
fallen.

>Und dann wundern sich die Affenärsche über
>"Politikverdrossenheit"...

Wir sind nicht Politikverdrossen. Wir sind Politik er verdrossen.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Deshalb soll die Abgastemp erst ausserhalb des Schornsteins unter 100°C
> fallen.

Was natürlich schon bei klassischen Kesseln der Energieeffizienz im Weg 
steht und bei Brennwertkesseln überhaupt nicht funktionieren kann. Bei 
Letzteren sind deshalb andere Massnahmen angesagt.

von (prx) A. K. (prx)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Wir sind Politik er verdrossen.

Da hilft nur eins: selber einer werden.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Da hilft nur eins: selber einer werden.

Wenn du Läuse hast, werd doch einfach selber eine...

von Jürgen W. (lovos)


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Ungerecht ist Feinstaub-Hysterie sowieso.
Ein Vertreter oder Kurierfahrer mit modernsten Auto/Dieselmotor bläst 
bei 150.000 km/Jahr mehr Dreck in die Luft als eine Oma im Golf II bei 
5000km/Jahr.
Man könnte davon ausgehen, dass Fahrer mit alten Autos gar nicht so viel 
fahren, denn sonst hätten sie ja nicht mehr ihre alten Autos. Und man 
könnte sie in Ruhe lassen und sich lieber auf wirklichen 
Umweltbelastungen konzentrieren.

von Icke ®. (49636b65)


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Jürgen G. schrieb:
> eine Oma im Golf II bei 5000km/Jahr.

Die kann nächstes Jahr ein H-Kennzeichen beantragen und ist aus dem 
Schneider...

http://www.historisches-kennzeichen.de/

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Jürgen G. schrieb:
> Und man könnte sie in Ruhe lassen und sich lieber
> auf wirklichen Umweltbelastungen konzentrieren.

Darum geht es doch gar nicht. Es geht darum, die Wirtschaft zu beleben, 
sprich: der Autoindustrie Geld in die Taschen zu spülen. Und das bekommt 
man am besten dadurch hin, indem man die Leute dazu zwingt, ihre Autos 
durch neue zu ersetzen.

von Uhu U. (uhu)


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Jürgen G. schrieb:
> Man könnte davon ausgehen, dass Fahrer mit alten Autos gar nicht so viel
> fahren, denn sonst hätten sie ja nicht mehr ihre alten Autos. Und man
> könnte sie in Ruhe lassen und sich lieber auf wirklichen
> Umweltbelastungen konzentrieren.

Das zeigt, daß es bei diesen Aktionen nicht um Umweltschutz geht, 
sondern nur darum, die Automobilkonjunktur anzukurbeln.

Wenn die Machthaber hierzulande sich um Umwelt-/Naturschutz kümmern, 
kommen meistens solche Perversionen dabei heraus. Leider. Deswegen 
bringt man dem Jungvolk auch systematisch bei, daß die Milch aus dem 
Kühlschrank kommt und die Wahrheit aus der Glotze.

von Jürgen W. (lovos)


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> sprich: der Autoindustrie Geld in die Taschen zu spülen.

Aber auch den alten Leuten das Autofahren abgewöhnen.
Es mag ja vorkommen, dass eine 80-Jährige in einen Umzug reinfährt und 
viele verletzt.
Aber in Summe haben die Alten weniger Unfälle.
Jetzt werden sie als Wenigfahrer durch die Umweltplakette abgestraft UND 
durch die Haftpflicht-Tarife. Habe irgendwo gelesen, dass ein 
80-Jähriger mit maximaler Anzahl Schadenfreiheitsrabatte 150% Aufschlag 
zahlt, also das 2,5-fache.
Wo soll da das Geld hingespült werden? In die Taxi-Industrie oder in die 
TV-Industrie (Menschen ohne Auto schauen mehr fern)?

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass sich in D die Willkür als neuer 
Gesetzgeber breitmacht.

von Juppi J. (juppiii)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Juppi J. schrieb:
>> ..aber wenn ich an geschissen werde, wenn ich Kohlen Verbrenne ,dass ist
>> richtig?
>
> Natürlich, das ist richtig. Eine "Heizungs"technik mit so exorbitant
> lächerlichem Wirkungsgrad, die so einen unglaublichen Dreck macht, die
> sollte man im 21. Jahrhundert wirklich nicht mehr erlauben.

Öl Verbrennung jeder Art sollte auch verboten werden!


Habe aber einen neuen Kamin für Kohle/Holz Dauerheizung zugelassen.
Genügt sogar der Feinstaub Emmisionsvorgabe!
..aber stinken tun die zugelassenen Kohlen auch.
..aber die Möbelplatten Abfall Pelletts brennen genau so wie 
Möbelplatten.
..stinken nicht ,rauchen kaum bei nicht zu stark gedimmten Feuer.

von Wilhelm F. (Gast)


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Philipp K. schrieb:

> Das ist doch ein sehr starkes Indiz dafür, dass es hier nicht um
> den Ruß der Autos, sondern um die Kohle der Autobauer geht.

Die Einführung des Kat für Benziner und das Herausnehmen von Blei aus 
dem Benzin war aber schon völlig gut und richtig.

Wer in der Zeit um 1970 und 1980 in Großstädten wohnte, weiß, was ich 
meine. Damals wurde auch erstmals das Straßenverkehraufkommen maximal. 
Man bekam einfach "keine Luft" mehr, bei mir persönlich quollen die 
Atemwege zu. Als weitere Erscheinung extremste Kopfschmerzen durch die 
Vergiftung. Das ist heute wieder verschwunden.

OK, das hat jetzt nichts direkt mit dem Feinstaub zu tun.

von Jürgen W. (lovos)


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> Wer in der Zeit um 1970 und 1980 in Großstädten wohnte,

Ja, ich habe mich daran erinnert, als letzthin ein Käfer mit 
H-Kennzeichen vorbeizischte.
Dieser Abgasgestank kam mir noch bekannt vor ...
Aber: die Gefährlichkeit und Gesundheitschädlichkeit hat oft mit dem 
Gestank nichts zu tun. Extrem gefährliche Substanzen, z.B. 
Kohlenmonoxid, sind farb- und geruchslos.
Abgasgestank hätte dann den Vorteil, dass man z.B. zu Fuß mit 
Kleinkindern manche Kreuzungen meidet und Umwege in Kauf nimmt, d.h. der 
Gestank als Indikator für viel gefährlichere Substanzen.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Einführung des Kat für Benziner und das Herausnehmen von Blei aus
> dem Benzin war aber schon völlig gut und richtig.

Das ist aber auch schon eine Weile her. Heute gehts nur noch um 
Machterhalt und Geldscheffeln.

von Icke ®. (49636b65)


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Jürgen W. schrieb:

> Ja, ich habe mich daran erinnert, als letzthin ein Käfer mit
> H-Kennzeichen vorbeizischte.

> Dieser Abgasgestank kam mir noch bekannt vor ...

Fahr mal 'nem Trabbi mit gezogenen Choke hinterher und du weißt, was 
Abgas ist ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen G. schrieb:

> Dieser Abgasgestank kam mir noch bekannt vor ...

Das ist interessant, nicht wahr. Wie man ein Zweitakt-Moped schon weit 
vor einem riecht, und die Lüftung schließt.

Heute bemerkst du den einzelnen Käfer, früher waren alle Autos so.



Uhu Uhuhu schrieb:

> Heute gehts nur noch um
> Machterhalt und Geldscheffeln.

So ist das. Bereits ein Jahr nach dem Neuwagenkauf bekam ich ja schon 
die Strafsteuer für fehlenden DPF. Gleichzeitig bekam ich monatlich Post 
vom Autohändler, den DPF für nur günstige 660 Euronen nachrüsten zu 
lassen. Nur, weil sie ihn im Neuwagen noch nicht liefern konnten. Tolle 
Sache.

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Fahr mal 'nem Trabbi mit gezogenen Choke hinterher und du weißt, was
> Abgas ist ;-)

Wie hat man das im Osten überhaupt überlebt, wo es nur diese Zweitakter 
gab?

von Icke ®. (49636b65)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Wie hat man das im Osten überhaupt überlebt, wo es nur diese Zweitakter
> gab?

Natürliche Auslese, wir sind immun.  =8P

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Natürliche Auslese, wir sind immun.  =8P

Ich könnte mir allenfalls noch vorstellen, daß das Verkehrsaufkommen im 
Osten nicht ganz so hoch wie im Westen war, und man es deswegen 
überlebte.

Ansonsten muß es ja dort an manchen Orten nur noch blau gequalmt haben, 
wegen des Zweitaktöls.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ansonsten muß es ja dort an manchen Orten nur noch blau gequalmt haben,
> wegen des Zweitaktöls.

Hat es. Hinzu kam die "Heizung" mit stark schwefelhaltigen 
Braunkohleabfällen - über dichter besiedelten Gebieten war der Himmel 
graubraun.

von Icke ®. (49636b65)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Ich könnte mir allenfalls noch vorstellen, daß das Verkehrsaufkommen im
> Osten nicht ganz so hoch wie im Westen war, und man es deswegen
> überlebte.

Mangels Fahrzeugbestand war es deutlich geringer, nur einen Bruchteil 
des heutigen. Parkplätze praktisch nie ausgelastet, Autobahnen 
größtenteils so frei wie aktuell nur nachts.

Mit 2-Taktern fuhren nur die in der DDR selbst gebauten PKW und 
Transporter (Trabant, Wartburg, Barkas), die importierten (Lada, Skoda, 
Dacia u.a.) ausnahmslos mit 4-Taktern.

von Jürgen W. (lovos)


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>> Dieser Abgasgestank kam mir noch bekannt vor ...

>Das ist interessant, nicht wahr. Wie man ein Zweitakt-Moped schon weit
>vor einem riecht, und die Lüftung schließt.

Zweitakter riechen ganz anders als die alten Viertakter, aber was 
soll's. Der VW Käfer hatte schon immer einen Viertakter-Boxer.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Wenn du Läuse hast, werd doch einfach selber eine...

Hast eben die Wahl. Laus werden oder Läuse haben. Tertium non datur.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Hast eben die Wahl. Laus werden oder Läuse haben. Tertium non datur.

Nö, es gibt eine dritte Möglichkeit: ein Insektizid.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Nö, es gibt eine dritte Möglichkeit: ein Insektizid.

Bringt nix. Die wachsen nach. Creatio ex nihilo.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Creatio ex nihilo

Das macht die Chemieindustrie genau so.

von Jürgen W. (lovos)


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>> Creatio ex nihilo
>
>Das macht die Chemieindustrie genau so.

Ich habe da sofort an die Banken gedacht. Die erzeugen Geld aus dem 
Nichts und verleihen es gegen Gebühr an die Staaten und deren Bürger.

von Matthias L. (Gast)


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>Die erzeugen Geld aus dem Nichts und verleihen es gegen Gebühr an die >Staaten 
und deren Bürger.

Genau. Und wo kommen die Zinsen her? Auch aus dem Nichts (der nächsten 
Bank)?

von Uhu U. (uhu)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> Auch aus dem Nichts (der nächsten Bank)?

Nein, die werden dem Kreditnehmer abgepreßt und der muß dafür zumindest 
sehr häufig ganz reell arbeiten.

von Icke ®. (49636b65)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Nein, die werden dem Kreditnehmer abgepreßt und der muß dafür zumindest
> sehr häufig ganz reell arbeiten.

...oder seine realen Sicherheiten, z.B. Haus, an die Bank abtreten, wenn 
er die Raten nicht mehr zahlen kann.

von Michael K. (charles_b)


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Tja, Feinstaubplakette am Geländewagen und dann aus Polen 
Murkszigaretten schmuggeln... DAS ist Feinstaub.

von Michael K. (charles_b)


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Ach ja, wo es um Feinstaub geht: Was ist eigentlich mit diesen 
megalauten Laub-Bläsern, die benzingetrieben die Umwelt erfreuen und 
jede Menge Staub aufwirbeln...

Oder ist DAS dann der gute Staub, weil von der Erde oder dem halben 
Sandspielkasten?

von Michael H. (michael_h45)


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Gabs zu den Dingern nicht vor ein paar Monaten eine Verordnung? Ich 
mein, ich hätt das gelesen, finds aber nicht mehr.

von Michael K. (charles_b)


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Michael H. schrieb:
> Gabs zu den Dingern nicht vor ein paar Monaten eine Verordnung? Ich
> mein, ich hätt das gelesen, finds aber nicht mehr.

Die Frage ist, wer solche Verordnungen überprüft. Die Polizeistationen 
sind hoffnungslos unterbesetzt, so dass man erst mal machen kann was man 
will.

Erst wenn sich der gepeinigte Bürger rührt tut sich was - aber ob das 
einen Effekt hat - keine Ahnung.

Es gibt auch ne Verordnung, wonach man in den Sommermonaten keine Hecken 
schneiden soll - wegen der brütenden Vögel. Da schert sich keine Sau 
drum. Sobald es dem Hobbygärtner einfällt, dass man mal was an der Hecke 
pfrimeln muss, rückt er mit der Heckenschere an - Vogelschutz und 
Mittagsruhe sind da hintan.

von bitte löschen (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Philipp K. schrieb:
>
>> Das ist doch ein sehr starkes Indiz dafür, dass es hier nicht um
>> den Ruß der Autos, sondern um die Kohle der Autobauer geht.
>
> Die Einführung des Kat für Benziner und das Herausnehmen von Blei aus
> dem Benzin war aber schon völlig gut und richtig.

Stimmt. Das war damals. Damals hatte jeder die Wahl, selbst zuzusehen, 
wie er sein Fahrzeug mit den verbliebenen Kraftstoffen am Laufen halten 
konnte. Würde diese Umstellung erst heute geschehen, würden die Autos, 
die laut Treibstoffangaben des Herstellers (also möglicherweise aus 
Garantiegründen unnötig eingeschränkt) bleihaltiges Benzin brauchen, aus 
Wohngebieten verbannt, obwohl bleihaltiges Benzin auch nicht mehr 
verfügbar wäre. Unlogisch, aber der Quatsch von heute ist ja auch 
unlogisch. :-D

> Wer in der Zeit um 1970 und 1980 in Großstädten wohnte, weiß, was ich
> meine. Damals wurde auch erstmals das Straßenverkehraufkommen maximal.
> Man bekam einfach "keine Luft" mehr, bei mir persönlich quollen die
> Atemwege zu. Als weitere Erscheinung extremste Kopfschmerzen durch die
> Vergiftung. Das ist heute wieder verschwunden.

Das klingt jetzt nicht gerade nach Bleivergiftung, eher nach 
irgendwelchen Kohlenwasserstoffen. Ich würde sagen, es hängt eher mit 
präziser verbrennenden (sparsamen) Motoren und Abgaskatalysatoren 
zusammen. Ich hatte mal einen Bully mit kaputter Unterdruckerzeugung für 
den Bremskraftverstärker. Das war lästig, aber was lästiger war, war 
dass der Unterdruck im Vergaser erzeugt wurde, und aus der undichten 
Stelle mangels Gegendruck ständig Benzinqualm in den Innenraum gepustet 
wurde. Da hatte ich die von Dir beschriebenen Symptome, ganz ohne Blei. 
:-D

von Icke ®. (49636b65)


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Philipp K. schrieb:
> ständig Benzinqualm in den Innenraum gepustet wurde.

Das Leiden hatte der Trabant auch oft. Der Vorschalldämpfer wurde 
gleichzeitig als Wärmetauscher für die Heizung benutzt. Bei 
Undichtigkeiten strömten dann die Abgase mit der Warmluft direkt in den 
Innenraum. Das Konzept würde man heutzutage gar nicht mehr genehmigt 
bekommen, zu Recht.

von Wilhelm F. (Gast)


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Philipp K. schrieb:

> Stimmt. Das war damals. Damals hatte jeder die Wahl, selbst zuzusehen,
> wie er sein Fahrzeug mit den verbliebenen Kraftstoffen am Laufen halten
> konnte.

Nun ja, ganz so tragisch war es nicht. Für die Altfahrzeuge gab es noch 
viele Jahre verbleiten Sprit parallel zu bleifrei. Und wenn nicht, gab 
es an den Tanken ein Fläschchen mit dem Bleizusatz, den man selbst zum 
Sprit mischen mußte. So wie es in früheren Zeiten auch war, daß man die 
Zweitaktmischung selbst her stellte.

> Das klingt jetzt nicht gerade nach Bleivergiftung, eher nach
> irgendwelchen Kohlenwasserstoffen.

Mag sein. Aber, kennst du nicht die Blei-Story? Die war mal als Doku im 
TV. Irgendwo Anfang des 20. Jhdt. entwickelten die Amis den Bleizusatz. 
In der Doku kam vor, daß es in Ballungsgebieten sehr viele Erkrankungen 
bis zu Todesfällen gab. Nicht wegen Kohlenmonoxid, denn die Doku hieß 
"Blei-Story". Die großvolumigen Ami-Schleudern pusteten ja viel mehr 
Dreck in die Luft, als es anderswo war.

Immerhin hatten sie irgendwann Einsehen, und der Kat wurde dort viel 
früher Pflicht als bei uns.

Und für den Kat wiederum mußte man das Blei aus den Kraftstoffen heraus 
nehmen.

von Mathias K. (mathk)


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Icke ®. schrieb:
> Jürgen W. schrieb:
>
>> Ja, ich habe mich daran erinnert, als letzthin ein Käfer mit
>> H-Kennzeichen vorbeizischte.
>
>> Dieser Abgasgestank kam mir noch bekannt vor ...
>
> Fahr mal 'nem Trabbi mit gezogenen Choke hinterher und du weißt, was
> Abgas ist ;-)

:-)

Am besten waren noch winterlichen Schwelbrände in den Abfalltonnen, da 
kam nichts drüber.

von Rüdiger K. (sleipnir)


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Ein Kamin rechtfertigt sich nicht nur aus sentimentalen Gründen. Allein 
die holistische Raumerwärmung ist eine ungemeine Wohltat gegenüber der 
alleinigen Zentralheizung, wo der Boden kalt und die Luft oben schon 
fast stickig ist.
Zudem zeugt es von Intelligenz, in den letzten Tagen dieses 
Schneeballsystems eine potentiell autarke Heizquelle zu haben - denn wie 
fragil ist denn die Versorgung mit Gas oder Öl in Zeiten, wo eine 
Hyperinflation quasi mathematische Notwendigkeit ist?

Der Unterschied zu früher liegt auch in der generellen Attitüde: statt 
zu selbstbestimmten und auch selbstverantwortlichen Menschen zu erziehen 
wendet man Großmutters alten Trick an, um die Kinder zurück in den 
Babystall zu schrecken: man schafft Gefahren. Wie auch den Kälbern auf 
der Weide wird auch der letzte Ehrgeiz im Rahmen einer Domestizierung 
ausgetrieben. Was suchst Du Kräuter auf dem Berge, komm in die 
Umzäunung, der Große Bruder weiß was gut für Dich ist. Hast Du es nicht 
schon tausendmal im Fernmüll gesehen? SIE lösen Deine Probleme für Dich, 
aber nur wenn Du dich ihnen zu 100% unterordnest.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Allein die holistische Raumerwärmung

Bist du sicher, daß du das Wort "Holismus" richtig verstanden hast? Oder 
sollte es sich einfach nur intellektueller anhören?

http://de.wikipedia.org/wiki/Holismus#Erkenntnistheoretischer_Holismus

von Matthias L. (Gast)


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>SIE lösen Deine Probleme für Dich,

Und SIE legen auch fest, was DU für Probleme hast.

von Juppi J. (juppiii)


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holistische,was ist das.

Könnt ihr dies mal für einen alten Mann erläutern.
Ein Kamin ist für mich wichtig, damit kann ich jetzt die
Nächsten Jahre mit garantiert nicht behandelten Abbruchholz
Heizen.
..manche behaupten sogar ich darf dies nicht, da das Holz über die 
Jahrzehnte Schadstoffe gespeichert hat.:-)

von Hannes L. (hannes)


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Juppi J. schrieb:
> manche behaupten sogar ich darf dies nicht, da das Holz über die
> Jahrzehnte Schadstoffe gespeichert hat.

Nein, deshalb nicht, sondern nur deshalb, weil die Energiemafia dann nix 
an Dir verdienen würde. Es kann (und darf) nicht sein, dass jemand sein 
Heizmaterial an der Energiemafia vorbei besorgt. Alles was nicht über 
die läuft, gilt daher als schadstoffbelastet. Lobbyismus machts möglich 
und rechtssicher.

...

von Matthias L. (Gast)


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..und sobald sich flächendeckend der Kamin durchgesetzt hat, wird eine 
Kaminsteuer eingeführt. Pro angefangene Kubikmeter Brennvolumen 399Euro 
jährlich. Und auf das Holz kommt dann Ökosteuer

von Jürgen W. (lovos)


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> wird eine Kaminsteuer eingeführt.

Oder Partikelfilter-zwang für Holzverbrennungsanlagen (Küchenherd, 
Kamin, ...).
Wenn die Preise der Partikelfilter entsprechend hoch sind, dann 
verschwinden auch die Kamine.

von Ben _. (burning_silicon)


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Yep, das ist eine Sache, die man nur verkehrt machen kann oder soll. Vor 
einigen Jahren haben sie den Diesel-Fahrern richtig in den Arsch 
getreten, demnächst sind die Häuslebauer mit ihren Holzheizungen dran 
und danach muß mal wieder was gegen die Benzin-Fahrer unternehmen bevor 
die Diesel-Fahrer erneut ihr Fett weg kriegen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ben _ schrieb:

> und danach muß mal wieder was gegen die Benzin-Fahrer unternehmen

Irgendwas ist da auch wieder im Busch. Heute morgen gegen 7 Uhr hörte 
ich aus dem Radiowecker auf DLF ein Telefoninterview mit einem Minister, 
der wieder über zu wenig Geld in den Kassen klagte. Nur halbwach, bekam 
ich den Namen nicht mit, nur das Thema Autofahrer.

von D. I. (Gast)


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Ja die Grünen wollen eine City-Maut.

von Wilhelm F. (Gast)


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D. I. schrieb:

> Ja die Grünen wollen eine City-Maut.

Jetzt wo du es erwähnst: Ja, den Begriff vernahm ich im DLF-Interview 
auch noch. Die Journalistin beklagte sich, sie würde ja irgendwann, um 
zu ihrem Studio zu kommen, Autobahn- und City-Maut zahlen.

Aber ich hab doch schon City-Maut gezahlt: Einen grünen Aufkleber mit 
einer 4, und das Auto, was diese Plakette bekommt. ;-)

von bitte löschen (Gast)


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D. I. schrieb:
> Ja die Grünen wollen eine City-Maut.

Sobald damit Geld zu verdienen ist, wird sich das bisherige 
Plakettensystem als einnahmenmindernd erweisen, und mein Audi 80 TD wird 
bald wieder in die  Städte mit gelben und grünen Plaketten dürfen. :-)

von Jürgen W. (lovos)


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> und mein Audi 80 TD wird bald wieder in die  Städte mit gelben und grünen 
Plaketten dürfen. :-)

Bevor das passiert, erreicht er 30 Betriebsjahre und bekommt 
H-Kennzeichen.
Hinfällig ist das Plakettensystem jetzt schon, da seit ca. 10 Jahre alle 
Neuzulassungen grün bekommen. Vielleicht führen sie eine neue Farbe ein, 
z.B. blau oder weiß.

von Ben _. (burning_silicon)


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Ja, die Farben blau und lila mache ich dann zur Gesichtsfarbe 
desjenigen, der sich diese Scheiße ausdenkt. Damit kommt der garantiert 
in keine Innenstadt mehr rein.

von bitte löschen (Gast)


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Jürgen W. schrieb:
> Bevor das passiert, erreicht er 30 Betriebsjahre und bekommt
> H-Kennzeichen.

Nicht jedes 30 Jahre alte Auto bekommt automatisch ein H-Kennzeichen. 
Beim Audi 80 89er Modell ist das wohl schwierig, weil es davon noch zu 
viele gibt. Außerdem ist bei mir ein neuer Motor drin, die Heckablage 
ist mit Lautsprechern verschandelt, und viele andere Details sind nicht 
mehr original.
Es ist auch nicht leicht, sich für jede zu fahrende Strecke eine Ausrede 
einfallen zu lassen, warum man sich gerade auf dem Hinweg zu oder auf 
dem Rückweg von einer Oldtimer-Veranstaltung befindet, falls einen mal 
die Jungs überprüfen. Außerdem hätte das bei mir noch etwa 8 Jahre Zeit.

von Jürgen W. (lovos)


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> Vielleicht führen sie eine neue Farbe ein,
Oder auch eine neue Form: Rot-Quadratisch entspricht dem jetzigen 
grün-Rund.
Gelb-Quadratisch und Grün-Quadratisch sind dann schärfere Grenzwerte.

Trotzdem halte ich City-Maut wahrscheinlicher. Norwegen hat damit 
angefangen, in D wurde es diskutiert, aber der Automobilindustrie 
zuliebe entschied man sich (vermutlich) für Plaketten.

Reduzierten Feinstaub ergibt City-Maut schon, denn die paar alten 
Oldtimer/Dreckpuster sind in Minderheit.

von Ben _. (burning_silicon)


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Daß alte Autos viel Feinstaub produzieren ist sowieso falsch. Die hatten 
noch gar keinen so hohen Einspritzdruck und entsprechend groß sind die 
Partikel, die nach dem Verbrennen der Tröpfen übrig bleiben. Dieses 
Problem ist erst durch diese ganzen Pumpe/Düse- oder Common-Rail-Systeme 
entstanden.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen W. schrieb:

> Reduzierten Feinstaub ergibt City-Maut schon, denn die paar alten
> Oldtimer/Dreckpuster sind in Minderheit.

Die alten Diesel-Dreckpuster konnten auch relativ sauber laufen, wenn 
man das wirklich wollte. Meistens war aber die Dieselpumpe so 
eingestellt, daß sie extrem überfettete, wenn man das allerletzte PS 
Leistung und Beschleunigung noch heraus holen wollte. Mit 10% weniger 
Leistung und ohne Rauchschwaden ginge es auch ganz gut.

Denn ich fahre gelegentlich mal hinter einem Schrotti (Schrottsammler) 
her. Die haben oft 30-40 Jahre alte Merzedes-Kleinlaster, so was um die 
7,5 Tonnen mit Pritsche. Wenn man sie sieht, gibt es nur noch eines: 
Lüftung abschalten. OK, da ist wegen völliger Auslutschung auch Ölqualm 
mit im Spiel.

von Ben _. (burning_silicon)


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Schon mal hinter einem Benziner gefahren wenn die Ölabstreifringe platt 
sind? Das stinkt heftiger als ein normal arbeitender Diesel. Grüne 
Plakette klebt da trotzdem dran...

von Wilhelm F. (Gast)


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> Schon mal hinter einem Benziner gefahren wenn die Ölabstreifringe platt
> sind? Das stinkt heftiger als ein normal arbeitender Diesel. Grüne
> Plakette klebt da trotzdem dran...

In den 1980-er Jahren sah man seeeeehr oft Benziner, die eine blaue 
Ölfahne hinterher zogen. Bevorzugt Audi80, Passat, Golf, Polo. Die 
hatten bei VW Probleme mit der Ventilschaftabdichtung.

Heute sehe ich das so gut wie nie mehr.



Ein Kumpel beim Wehrdienst 1981, Motorradfahrer, kaufte für den Winter 
übergangsweise einen alten Merzedes 200D. Ich staunte, der hatte im 
Kofferraum 30 Liter Motoröl dabei. Auf einer Strecke von 100km mußten 
wir einmal anhalten, um nachzufüllen. OK, der kostete nur 200DM, und 
hatte noch 4 Monate TÜV. Bei Rückwärtsfahrt, Parkmanövern, mußten wir 
die Fenster schließen, und die Lüftung abstellen. ;-)

von Jürgen W. (lovos)


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Über die City-Maut wird schon bei tagesschau.de berichtet.
Also, mir gefällt die Idee sehr.
Vielfahrer müssten mehr abgeben als wenig-Fahrer. Das hört sich gerecht 
an.
Auch gefällt mir das Autobahn-Maut-System besser als die überhöhten 
KFZ-Steuer-Abgaben hierzulande.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jürgen W. schrieb:

> Vielfahrer müssten mehr abgeben als wenig-Fahrer. Das hört sich gerecht
> an.
>
> Auch gefällt mir das Autobahn-Maut-System besser als die überhöhten
> KFZ-Steuer-Abgaben hierzulande.

Da sagst du was. Ich fahre nämlich weniger als 2000km im Jahr.

Einerseits, weil es mein Kontingent nicht her gibt, andererseits brauche 
das Auto trotzdem. Z.B. um einfach mal die alten Eltern im Dorf 40km 
entfernt zu besuchen, und gelegentlich für die was zu erledigen.

Der ÖPNV funktioniert da auf dem Land nur kläglich bis gar nicht. Sonst 
könnte ich das Auto wirklich abschaffen.

von bitte löschen (Gast)


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Ben _ schrieb:
> Daß alte Autos viel Feinstaub produzieren ist sowieso falsch. Die hatten
> noch gar keinen so hohen Einspritzdruck und entsprechend groß sind die
> Partikel, die nach dem Verbrennen der Tröpfen übrig bleiben. Dieses
> Problem ist erst durch diese ganzen Pumpe/Düse- oder Common-Rail-Systeme
> entstanden.

Ja, das ist eigentlich mein zentraler Kritikpunkt.
Es ist ein Aspekt, der von den Verantwortlichen völlig unter den Tisch 
gekehrt wird. Es kann halt nicht sein, was nicht sein darf. Moderne 
Autos sind per Definition sauberer, und wer etwas anderes behauptet, 
muss ein böser Querulant oder - noch schlimmer - gar ein Pirat sein.

Ich hatte es übrigens auch schon erwähnt, aber weder hier, noch in der 
öffentlichen Wahrnehmung scheint dieser Aspekt besonders relevant zu 
sein.

Philipp K. schrieb:
> Das witzige ist, dass die modernen Diesel-Einspritzanlagen für den
> Feinstaub verantwortlich sind. Mein alter Audi 80 TD (89er Modell)
> produziert (fast) gar keinen Feinstaub, weil seine 5 Liter/100 Km noch,
> mit einer alten mechanischen Einspritzpumpe auf wenige Bar gebracht,
> durch (relativ) große Löcher in die Zylinder gespritzt werden und dabei
> gar nicht so fein zerstäubt werden, dass sie zu Feinstaub verbrennen
> können.

von Icke ®. (49636b65)


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Jürgen W. schrieb:

> Vielfahrer müssten mehr abgeben als wenig-Fahrer. Das hört sich gerecht
> an.

Kann man trefflich drüber streiten. Sogenannte Vielfahrer sind fast 
immer aus beruflichen Gründen auf das Auto angewiesen. Ich kann bspw. 
schlecht mein Werkzeug oder die Computertechnik auf 'nem Fahrradanhänger 
hinterherziehen. Privat bin ich nicht öfter mit dem Auto unterwegs als 
die Wenigfahrer. Mit der Maut werde ich also dafür bestraft, daß ich 
meinen Beruf ausübe, von dessen Erlös sich Staat und Gemeinde jetzt 
schon reichlich Steuern genehmigen. Nun gut, dann schlag ich die 
Mehrkosten eben bei der Anfahrt drauf, dann zahlen es die Kunden. Aber 
was ist mit den Berufspendlern? Die büßen echt ein, wenn sie nicht 
gleichzeitig steuerlich entlastet werden. Dies ist aber kaum der Sinn, 
denn es dreht sich ja wieder mal um neue Einnahmequellen für den 
bankrotten Staat.

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:
> Jürgen W. schrieb:
>
>> Vielfahrer müssten mehr abgeben als wenig-Fahrer. Das hört sich gerecht
>> an.
>
> Kann man trefflich drüber streiten. Sogenannte Vielfahrer sind fast
> immer aus beruflichen Gründen auf das Auto angewiesen.

Das geht ja oft auf Firmenrechnung, ist nicht Privat.

> Aber
> was ist mit den Berufspendlern? Die büßen echt ein, wenn sie nicht
> gleichzeitig steuerlich entlastet werden. Dies ist aber kaum der Sinn,
> denn es dreht sich ja wieder mal um neue Einnahmequellen für den
> bankrotten Staat.

Der Berufspendler bekommt ja auch erst ab dem 17. km erstattet. Ich 
bekam für meine 10km einfache Strecke zur Firma: Nichts.

von Jürgen W. (lovos)


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> Sogenannte Vielfahrer sind fast immer aus beruflichen Gründen auf das Auto 
angewiesen.

Das trifft aber dann alle Betriebe gleichmäßig, und sie müssen dann ihre 
Preise nach oben kalkulieren, was sie bei den steigenden 
Kraftstoffpreisen sowieso und permanent machen.
D.h. du hättest KEINEN Nachteil ggü deinen Konkurrenten.
Für dich ist somit die City-Maut nur ein "durchlaufender Posten", der 
nicht deinen Gewinn schmälert.

Anders ist es bei Konkurrenten aus dem osteuropäischen Ausland, die mit 
günstigen Karren (die bei uns keinen TÜV bekämen) mit wenig KFZ-Steuer 
ihre Werkzeuge transportieren. Diese haben einen Wettbewerbsvorteil.

von Icke ®. (49636b65)


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Jürgen W. schrieb:

> Für dich ist somit die City-Maut nur ein "durchlaufender Posten", der
> nicht deinen Gewinn schmälert.

Am Ende der Kette zahlt wie immer der Verbraucher. Wenn ich als 
Privatperson auftrete oder Leistungen anderer Firmen in Anspruch nehmen 
muß, die ich nicht weiterreichen kann, bin ich somit genauso dabei.

von Ben _. (burning_silicon)


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Wird vor allem die Geschäfte in den Innenstädten freuen. Und in der 
Folge den Internet-Handel.

Vielleicht gar keine schlechte Idee - löst es mehrere Probleme auf 
einmal. In den Geschäften kaufen nicht mehr so vielen ein. Das bedeutet 
weniger notwendige Arbeitskräfte, die nicht mehr in die Stadt fahren 
müssen und auch weniger angelieferte Ware. Die eingenommenen Millionen 
kann der Staat dann auch prima verwenden um die dadurch neu entstehenden 
Löcher in bei der Märchensteuer und für die infolge des gebremsten 
Konsums frisch arbeitslosen Verkäufer und Ladenbetreiber. Find ich 
klasse.

Zum Glück wohne ich auf dem Land und kann gut ohne Stadt leben.

von (prx) A. K. (prx)


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Die Idee einer City Maut ist nicht so ganz neu und wurde im Ausland 
stellenweise realisiert. In Stockholm mit expliziter Zustimmung der 
Bevölkerung, in London mit impliziter. Von massenhafter Stadtflucht wird 
nicht berichtet.

Freilich ist dies nur in Verbindung mit einem guten und leistungsfähigen 
Nahverkehrsnetz sinnvoll.

von Jürgen W. (lovos)


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> Am Ende der Kette zahlt wie immer der Verbraucher

Das ist richtig. Aber es kommt drauf an, wie die Kosten verteilt werden.
In der Vergangenheit wurden viele Kosten gleichmäßig pro Person/Kfz 
verteilt unabhängig vom Konsum (Kfz-Steuer...)
Das führte dazu, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer 
wurde, die Wenigverbraucher wurden überproportional zu stark belastet, 
die Vielverbraucher zu wenig.
Das führte dazu, dass die Vielverdiener/vielverbraucher ihr Guthaben 
stark mehren konnten.


> massenhafter Stadtflucht wird nicht berichtet

Also in London sind die Mieten immer noch auf Rekordniveau, da merkt man 
nichts von einer "Stadtflucht"

von Michael K. (charles_b)


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Matthias Lipinsky schrieb:
> ..und sobald sich flächendeckend der Kamin durchgesetzt hat,

dann ist die Wiedervereinigung vollendet! Damals roch es richtig nach 
"Ohsten", wenn schon die Züge nach Braunkohle gestunken haben, die Luft 
sowieso, der Zweittakt-Fusel der Trabis lag in der Luft...

DDR - Das Dampft Richtig.

von (prx) A. K. (prx)


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Jürgen W. schrieb:
> In der Vergangenheit wurden viele Kosten gleichmäßig pro Person/Kfz
> verteilt unabhängig vom Konsum (Kfz-Steuer...)

M.a.W: KFZ-Steuer weg und Spritsteuer dementsprechend erhöhen. Meine 
Rede seit Jahrzehnten. Ob du dir damit aber viel Freunde machst. ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Jürgen W. schrieb:

> Das führte dazu, dass die Schere zwischen arm und reich immer größer
> wurde, die Wenigverbraucher wurden überproportional zu stark belastet,
> die Vielverbraucher zu wenig.
> Das führte dazu, dass die Vielverdiener/vielverbraucher ihr Guthaben
> stark mehren konnten.

Und du meinst, die City-Maut ändert da was dran? Daß sie dem Herrn 
Doktor oder dem Herrn Finanzmakler weh tut, wenn er seinen SUV spazieren 
fährt?

von Jürgen W. (lovos)


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> die City-Maut ändert da was dran?

ein Tropfen auf dem heißen Stein, ein mini-step in die richtige 
Richtung.
Rom wurde nicht in einem Tag gebaut, und 2,3Bill. Schulden in D auch 
nicht einer Woche gemacht.

> KFZ-Steuer weg und Spritsteuer dementsprechend erhöhen.

würde mir auch gefallen, ABER: Sprit ist ein bewegliches Gut !!!
dass müssten auch die Länder außerhalb der EU genauso machen, sonst 
tankt man eben in der Schweiz, Liechtenstein.
(Ich gehe davon aus, dass in der EU alles gleichgeschaltet wird, auch 
die Sprit-Steuer)

von Wilhelm F. (Gast)


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Also ich wäre auch für ein Maut-System, weil ich gegenwärtig nur maximal 
2000km im Jahr fahre, aber volle Steuer bezahle, wenn alternativ die 
Steuer weg fällt.

Bekomme ich einen Job, wo ich fahren muß, werde ich garantiert anders 
klingen.

Wer bestimmt die Gerechtigkeit für alle?

von Jürgen W. (lovos)


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> Wer bestimmt die Gerechtigkeit für alle?

derjenige der am lautesten schreit.
Der lauteste Schreier wird zuerst bedient.

Bei einer Demokratie könnte man meinen, dass die Entscheidungen so 
gemacht werden, dass sie im Sinne der Mehrheit sind.
Interessanterweise profitiert in einer Demokratie auch nur eine reiche 
Minderheit, so dass man die Staatsform in D besser Plutokratie 
(griechisch πλουτοκρατία plutokratía ‚ Reichtumsherrschaft) nennt.
Eine Demokratie müsste dazu führen, dass sich alle individuellen 
Vorteile angleichen, z.B. Reichtum.

von (prx) A. K. (prx)


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Jürgen W. schrieb:
> würde mir auch gefallen, ABER: Sprit ist ein bewegliches Gut !!!
> dass müssten auch die Länder außerhalb der EU genauso machen, sonst
> tankt man eben in der Schweiz, Liechtenstein.

Wird nur in dem Masse nötig, wie Europa soweit zusammenwächst, dass als 
wirtschaftlich als benachteiligt geltende Randbereiche ihren Status 
verlieren, die Grenze also wirtschaftlich eher verbindet als trennt. Bis 
dahin kann entsprechender Grenzverkehr eine Benachteiligung sogar 
kompensieren.

Im deutschen Einzelhandel entlang des Hochrheins beträgt der 
Umsatzanteil durch Schweizer um die 40%, da das Schweizer Preisniveau 
oft erheblich höher liegt. Die Schweizer Händler auf der anderen Seite 
sind darüber natürlich weniger begeistert. Aber deren Tanken sehen das 
wiederum völlig entspannt, weil es für die immer wieder mal umgekehrt 
läuft.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Jürgen W. schrieb:
>> In der Vergangenheit wurden viele Kosten gleichmäßig pro Person/Kfz
>> verteilt unabhängig vom Konsum (Kfz-Steuer...)
>
> M.a.W: KFZ-Steuer weg und Spritsteuer dementsprechend erhöhen. Meine
> Rede seit Jahrzehnten. Ob du dir damit aber viel Freunde machst. ;-)

Ich versteh auch nicht, weswegen durch die KFZ-Steuer das Anschaffen 
zweier Autos (z. B. ein kleines für die Stadt, gerne auch Elektro) und 
ein großes für lange Urlaubsfahrten quasi unterbunden wird.

Vor allem wäre damit eines sichergestellt: Wer viel fährt, zahlt auch 
viel.

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ich versteh auch nicht, weswegen durch die KFZ-Steuer das Anschaffen
> zweier Autos (z. B. ein kleines für die Stadt, gerne auch Elektro) und
> ein großes für lange Urlaubsfahrten quasi unterbunden wird.

Ganz einfach: Der ADAC hat 18 Mio Mitglieder.

von Wilhelm F. (Gast)


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A. K. schrieb:

> Im deutschen Einzelhandel entlang des Hochrheins beträgt der
> Umsatzanteil durch Schweizern um die 40%.

Die Stadt Trier ist inzwischen auch voll auf Luxemburger fixiert. Und 
der Immobilienmarkt. Und die Deutschen fahren rüber tanken, usw. usf..

Man wollte hier in der Grenzregion mal eine Tankkarte mit Subventionen 
für regionale Tanker einführen, damit sie nicht ins Ausland fahren. Aber 
das wurde nichts. Sind die Kraftstoffsteuern denn Peanuts?

von Jürgen W. (lovos)


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> und Spritsteuer dementsprechend erhöhen.

Mir ist schon klar, warum das nie gemacht werden wird, sondern weiterhin 
viele Kosten als Fixkosten bestehen bleiben:
Ein psychologischer Trick: Wenn Menschen überlegen, ob sie eine Fahrt 
aus Kostengründen machen oder nicht, da berücksichtigen sie nur den 
Sprit-Anteil. Das andere bezahlen sie sowieso.
Diese Spritkosten bestimmen ob eine Fahrt gemacht wird oder nicht.
Deshalb müssen diese gering gehalten werden und viel in Fix-Kosten 
verpackt werden.
Die Öl-Multis und Autobosse wollen ja, dass viel sinnlos rumgefahren 
wird.

> Man wollte hier in der Grenzregion mal eine Tankkarte

Also in Lindau gibt es Tankstellen weit billiger als im bundesdeutschen 
Schnitt, die sich am benachbarten Bregenz (Österreich) angleichen.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Ich versteh auch nicht, weswegen durch die KFZ-Steuer das Anschaffen
>> zweier Autos (z. B. ein kleines für die Stadt, gerne auch Elektro) und
>> ein großes für lange Urlaubsfahrten quasi unterbunden wird.
>
> Ganz einfach: Der ADAC hat 18 Mio Mitglieder.

Was hat das jetzt damit zu tun? Die Mitglieder zahlen doch die Beiträge, 
nicht die Autos, oder?

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

>> Ganz einfach: Der ADAC hat 18 Mio Mitglieder.
>
> Was hat das jetzt damit zu tun? Die Mitglieder zahlen doch die Beiträge,
> nicht die Autos, oder?

Der ADAC ist sowas wie eine Versicherungsgesellschaft. Sie besitzen in 
Städten wie Köln Immobilien, wo kaum einer die Miete für zahlen kann. 
Ein Multi-Konzern.

von bitte löschen (Gast)


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Jürgen W. schrieb:
> Bei einer Demokratie könnte man meinen, dass die Entscheidungen so
> gemacht werden, dass sie im Sinne der Mehrheit sind.
> Interessanterweise profitiert in einer Demokratie auch nur eine reiche
> Minderheit, so dass man die Staatsform in D besser Plutokratie
> (griechisch πλουτοκρατία plutokratía ‚ Reichtumsherrschaft) nennt.
> Eine Demokratie müsste dazu führen, dass sich alle individuellen
> Vorteile angleichen, z.B. Reichtum.

Würde sie, wenn ihre Bürger nur bis zu ihrer Nasenspitze denken würden.

Mal rein theoretisch und simplifizierend, all die perversen Auswüchse 
des Systems in der Realität mal außen vor lassend:
Unternehmer schaffen Arbeitsplätze und versorgen die Bevölkerung mit 
Gütern und Dienstleistungen. Das ist mit unternehmerischen Risiko 
verbunden, das (im Idealfall) durch entsprechend höhere Einkünfte, als 
sie ein Arbeitnehmer hat, kompensiert werden soll. Die Rolle des 
Unternehmers muss also in der Gesellschaft eine gewisse Attraktivität 
haben, sonst gibt es bald nur noch solche Unternehmer, die aus 
Überzeugung handeln, und das wären zu wenige, um den ganzen Laden am 
Laufen zu halten. Die Alternative zum Unternehmertum wäre 
Planwirtschaft, aber das hatten wir schon mal und das hat nicht so 
richtig toll geklappt.
Die Bürger wissen das und bewerten die jeweilige Ist-Situation 
unterschiedlich, und deswegen finden beide politischen Gegenpole 
ausreichend Stimmen, jeweils gewichtet danach, ob die Bürger gerade 
Arbeitnehmer oder Arbeitgeber benachteiligt sehen.

In der Praxis sieht das natürlich anders aus, da die vermögenderen 
Bevölkerungsschichten bessere Lobbys als die Armen haben, was dazu 
führt, dass die reichen Unternehmer über Gebühr belohnt werden, und 
Arbeitnehmer und arme Unternehmer Mehrbelastungen durch den Wandel der 
Zeit tragen dürfen.

Die Plutokratie ist quasi demokratisch gewählt.

von Michael K. (charles_b)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>
>>> Ganz einfach: Der ADAC hat 18 Mio Mitglieder.
>>
>> Was hat das jetzt damit zu tun? Die Mitglieder zahlen doch die Beiträge,
>> nicht die Autos, oder?
>
> Der ADAC ist sowas wie eine Versicherungsgesellschaft. Sie besitzen in
> Städten wie Köln Immobilien, wo kaum einer die Miete für zahlen kann.
> Ein Multi-Konzern.

Schon klar, aber warum sollte der ADAC an einer KFZ-Steuer Interesse 
haben?

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:
> Schon klar, aber warum sollte der ADAC an einer KFZ-Steuer Interesse
> haben?

Daran nicht, aber an der Kehrseite der Medaille: Der Kompensation der 
entgehenden Einnahmen durch steigende Spritsteuer. Wer summarum 
profitiert, der tut es leise. Wer dadurch deutlich mehr zahlt, der 
brüllt und trommelt seine Lobby zusammen.

NB: Ich wäre auch nicht weiter verwundert, wenn dann hier im Forum sich 
prompt einige finden, die reflexhaft vom "Blutsauger Staat" 
schwadronierten, obwohl die Gesamtbilanz neutral wäre und sie selbst 
unter dem Strich sogar profitieren würden.

von Mathias K. (mathk)


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Michael K-punkt schrieb:
> Ich versteh auch nicht, weswegen durch die KFZ-Steuer das Anschaffen
> zweier Autos (z. B. ein kleines für die Stadt, gerne auch Elektro) und
> ein großes für lange Urlaubsfahrten quasi unterbunden wird.
>
> Vor allem wäre damit eines sichergestellt: Wer viel fährt, zahlt auch
> viel.

Nein falsch, damit wäre sichergestellt, dass vom Parkplatz zur Wohnung 
und zurück der ÖPNV benutzt wird, da es keine freien Parkplätze mehr 
gibt. Stell dir mal vor jeder hätte einen Zweitwagen und einer davon 
wird nicht bewegt, also belegt permanent einen Parkplatz, ein GAU für 
jeden Anwohner.

...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mathias K. schrieb:
> da es keine freien Parkplätze mehr gibt.
Das lässt sich aber anders steuern als mit einer KFZ-Steuer!
Wer Platz für einen Wagen braucht, der zahlt für diesen Platz.
Ich muss in unserer Gemeinde beim Hausbau je nach Größe pro Wohnung 1-2 
Stellplätze auf meinem eigenen Grundstück nachweisen. Und die kosten 
sicher mehr als so ein Anwohner-Parkausweis für den öffentlichen Raum 
derzeit. Also überspitzt:
Kosten für Anwohner-Parkausweis = Tiefgaragen-Miete
und das zweite Auto wird schnell witzlos...

von (prx) A. K. (prx)


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Wär an Ansatz doch nicht mal verkehrt. Wer deshalb den ÖPNV erst einmal 
verwendet (manche haben anfangs davor einen Horror wie andere vor 
Spinnen), der merkt dann vielleicht, dass er das Auto dann auch gleich 
auf dem Parkplatz stehen lassen und auch für den Rest der Strecke ÖPNV 
verwenden kann.

Das dient dann allen: Die Autobauer verkaufen weiterhin ihre Autos, die 
aber relativ umweltfreundlich die meiste Zeit geparkt bleiben. Merke: 
Geparkte Autos benötigen viel weniger Platz als fahrende.

von Matthias L. (Gast)


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>Merke:
>Geparkte Autos benötigen viel weniger Platz als fahrende.

...und weniger Öl, Sprit, Ersatzteile, etc...


Somit hast Du die Mineralöllobby auf dem Hals.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Schon klar, aber warum sollte der ADAC an einer KFZ-Steuer Interesse
>> haben?
>
> Daran nicht, aber an der Kehrseite der Medaille: Der Kompensation der
> entgehenden Einnahmen durch steigende Spritsteuer. Wer summarum
> profitiert, der tut es leise. Wer dadurch deutlich mehr zahlt, der
> brüllt und trommelt seine Lobby zusammen.

Soso, und das ist der ADAC. Der wird durch die Spritsteuer finanziert? 
Ist mir neu.

>
> NB: Ich wäre auch nicht weiter verwundert, wenn dann hier im Forum sich
> prompt einige finden, die reflexhaft vom "Blutsauger Staat"
> schwadronierten, obwohl die Gesamtbilanz neutral wäre und sie selbst
> unter dem Strich sogar profitieren würden.

Reflexhaft schwadroniert wurde ja vom gzw. gegen den "ADAC"  - doch die 
Begründung steht bislang aus.

Warum sollte der ADAC dagegen sein, dass die KFZ-Steuer auf die 
Mineralölsteuer umgelegt wird?

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:
> Warum sollte der ADAC dagegen sein, dass die KFZ-Steuer auf die
> Mineralölsteuer umgelegt wird?

Weil deren "Elite" mehr fährt als parkt, es für sie also teurer wird. 
Billiger wird diese Umlegung nur für den überwiegend stehenden Verkehr.

von Michael K. (charles_b)


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A. K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>  Warum sollte der ADAC dagegen sein, dass die KFZ-Steuer auf die
>> Mineralölsteuer umgelegt wird?
>
> Weil deren "Elite" mehr fährt als parkt, es für sie also teurer wird.
> Billiger wird diese Umlegung nur für den überwiegend stehenden Verkehr.

Da könnte ich auch sagen, die ERGO-Versicherungsgruppe ist dagegen, weil 
deren Herren Kaiser tagtäglich viel von Kunde zu Kunde fahren.

Oder die Amazon ist dagegen, weil der Transport der Pakete teurer wird.

Oder die Taxifahrer demonstrieren, weil das Taxifahren unattraktiver 
wird.

Und: Woher weiß man, dass die ADAC-Elite viel Auto fährt?

von (prx) A. K. (prx)


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Michael K-punkt schrieb:
> Oder die Amazon ist dagegen, weil der Transport der Pakete teurer wird.

Och, wart mal ab was los ist, wenn jemand auf die seltsame Idee 
verfällt, die relative Subventionierung von Dieselkraftstoff aufzuheben. 
Die Logistikunternehmen rechnen dem in Nullkommanix mehr drohende 
Arbeitslose zusammen als D insgesamt Arbeitskräfte hat.

Wobei ich nix dagegen hätte, wenn UPS endlich mal ihre Vorkriegsmotoren 
durch welche ersetzen würden, die nicht so krass nageln.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:

> Oder die Taxifahrer demonstrieren, weil das Taxifahren unattraktiver
> wird.

Man sollte nicht glauben, daß Taxifahrer ein besonders lukrativer Job 
wäre. Selbst wenn Taxi fahren augenscheinlich teuer ist. Die meisten 
krebsen irgendwo am Limit.

Aber es ist wahr, daß man rechnerisch seinen Privatwagen abschafft, wenn 
man wenig fährt, und für die verbleibenden Fahrten ein Taxi benutzt.

von bitte löschen (Gast)


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Michael K-punkt schrieb:
> Warum sollte der ADAC dagegen sein, dass die KFZ-Steuer auf die
> Mineralölsteuer umgelegt wird?

Ich schätze mal, das Vielfahrer eher ADAC-Mitglied sind, als 
Wenigfahrer, ganz einfach, weil sich die ADAC-Mitgliedschaft für 
Vielfahrer statistisch betrachtet mehr lohnt.
Das wird der ADAC auch wissen, und eine entspechende Meinung vertreten. 
Wenn nicht, würde er gegen das Interesse der Mehrheit seiner Mitglieder 
Stellung beziehen, was etwas viel verlangt wäre.

von Michael K. (charles_b)


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Philipp K. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Warum sollte der ADAC dagegen sein, dass die KFZ-Steuer auf die
>> Mineralölsteuer umgelegt wird?
>
> Ich schätze mal, das Vielfahrer eher ADAC-Mitglied sind, als
> Wenigfahrer, ganz einfach, weil sich die ADAC-Mitgliedschaft für
> Vielfahrer statistisch betrachtet mehr lohnt.
> Das wird der ADAC auch wissen, und eine entspechende Meinung vertreten.
> Wenn nicht, würde er gegen das Interesse der Mehrheit seiner Mitglieder
> Stellung beziehen, was etwas viel verlangt wäre.

Also, ich halte die ADAC-KFZ-Steuerbehauptung für nen Hoax.

Das typische ADAD-Mitglied ist für mich der Rentner, der pro Jahr 5000 
km runterspult (mit nem Audi 80 und einer umhäkelten Klopapierrolle auf 
der Hutablage) und auf keinen Fall liegen bleiben möchte - nicht der 
Vielfahrer, der mit nem neuen Auto unterwegs ist, für das es womöglich 
sowieso nen herstellerspezifischen Pannendienst gibt.

von Matthias L. (Gast)


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>für mich der Rentner, der pro Jahr 5000 km runterspult

.. bei manchen Rentnern denkt man, die haben insgesamt erst 5000km 
abgespult...

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