Hallo. Welche Vor- und Nachteile hat eine zirkulare Polarisation um Vergleich zu einer linaren (Also horizontal bzw Vertikal)Polarisation? Wenn an der Sendeseite eine rechtsdrehende zirkulare Polarisation eingesetzt wird, muss auf der gegenseite eine links zirkular polarisierte Antenne eingesetzt werden? Oder ebenfalls Rechtspolarisiert?
Um was gehts? Es geht um WLAN im "Wald" Zur Auswahl steht: 1. Horizontal oder vertikal linear polarisiert mit RX Diversity auf der jeweils anderen Polarisationsebene mit einer Dualpolarisierten Antenne. 2. RX Diversity mit räumlicher Trennung, durch Anbringen einer zweiten Empfangsantenne in ca 1-2 m Abstand. 3. Hauptantenne (TX+RX) Zirkular, Diversityantenne (RX) Linear polarisiert 4. Hauptantenne Linear polarisiert, diversityantenne zirkular Was würdet ihr einsetzen? Momentan ist das System Vertikal polarisiert. Und zwar mir den Standard-Gummi-Antennen von den Accesspoints. Die beiden AP's stehen am Fenster. Damit geht es "Grade so" (ca 10 dB SNR), und das auch noch stark Wetterabhängig. Die Strecke hat, wenn man mal von den Baumstämmen und etwas Unterholz absieht, eigentlich Sichtverbindung. Mit Smartphone oder Laptop und den Geräteinternen Antennen kann ich die APs jeweils ca 150 m weit empfangen (von ca 200m Gesamtstrecke), wobei es mit zunehmendem Abstand immer "standortkritischer" wird. Die Link AP's konnten auch nur durch eine exakte Standortwahl zur Zusammenarbeit überredet werden. Nun möchte ich also Außenantennen anschaffen, und zwar so, dass es möglichst gut und mit viel Empfangsreserve funktioniert.
achja: Mit einem 1000 W Baustrahler kann man die 200 m nachts noch grade so "durchleuchten". Man sieht auf der anderen Seite durch das Unterholz bzw zwischen den Baumstämmen noch den ein oder anderen "Lichtfleck", bzw den ein oder anderen Lichtfleck auf der Hauswand. Funktechnisch ist es mit den standard Antennen trotzdem sehr grenzwertig.
Hi, Sven, > Welche Vor- und Nachteile hat eine zirkulare Polarisation um Vergleich > zu einer linaren (Also horizontal bzw Vertikal)Polarisation? Diese Frage ist nicht beantwortbar. Weil die Umstände fehlen, die Randbedingungen. Im Nachfolgeposting hast Du zu denen etwas geschrieben. Was leicht zu beantworten ist: Sendeantenne rechtszirkular polarisiert, dann auch die Empfangsantenne rechtszirkular polarisiert. Was ohne Erprobung gar nicht vorhersagbar ist - was Dein Wald mit den EM-Wellen alles anstellt. Stämme, Zweige und Äste streuen je nach Feuchtigkeit. Die Dichte des Laubes beugt auch. Die Baumkronen beeinflussen sogar den GPS-Empfang - und Dein WLAN arbeitet auf höherer Frequenz. Wenn Du mit dem Scheinwerfer Licht hindurch schickst und einen Schimmer siehst, dann siehst Du noch lange nicht die Phasenverdrehungen in der Schimmerei. Dein Empfänger aber sieht irgendeine Verteilung nach Rayleigh, die sich von Windstoss zu Windstoss ändert. Prognosen sind da Glücksspiel. So sehr viel niedriger die Kosten für geliehene Hardware gegenüber dem Stundensatz für einen Tag Studium und Berechnungen aufgrund fehlender Eingangsdaten, geht Probieren deutlich über studieren. Deine WLAN-Ausrüstung wird, wenn sie bei 54 Mb/s noch zu viele Fehler hat, von selbst herunter schalten auf niedrigere und robustere Datenraten - und vielleicht auch melden, gar nichts zu empfangen. Teurer, aber immer noch billiger als Erdverlegung, werden zwei Maste sein, mit denen Du die Gegenstellen samt Fresnel-Zone deutlich über die Baumkronen hinausbringst. Ciao Wolfgang Horn
Sven schrieb: > Funktechnisch ist es mit den standard Antennen trotzdem sehr > grenzwertig. Nasses Laub dämpft unheimlich. Da bringt auch die teuerste Antenne wenig Hoffnung. Kauf Dir eine Gartenschere oder schaffe auf anderer Höhe eine bessere Sichtverbindung.
Hallo, ich habe bereits eine Linkstrecke unter ähnlichen Bedingungen aufgebaut: Die beiden Standorte lagen etwa 800 m auseinander, es bestand keien Sichtverbindung da sich dazwischen ein kleiner Hügel mit Bäumen befand. Wie bereits von Wolfgang bereits gesagt, probieren geht über studieren: Wir haben zwei SAT-Spiegel mit jeweils einer selbst gebaute Dosen-Antenne zur Speisung verwendet. Die Halterung für die Spiegel mussten wir auch selber bauen, da die gekauften keine so tiefe Ausrichtung zu lassen. Beide Antennen auf maximalen Signalpegel ausgerichtet und fertig. Linkstrecke funktioniert, auch im Winter wenn über 20 cm Schnee auf den Bäumen liegt... Also unmöglich ist das nicht! Viel Erfolg beim probieren! Grüße, Florian
Ne Sichtverbindung reicht leider nicht. Denn es geht um die Fresnell zone, welche frei sein muss. Je kleiner die Frequenz destot groesser die Fresnell zone. Dabei geht es um Mitschwingen der Hindernisse, um Phaseninterferenzen, usw. Nur bei extrem hohen Frequenzen ist eine Sichtverbindung genuegend. Weshlab nicht ueber moduliertes Licht ?
Morz Kerl schrieb: > Weshlab nicht ueber moduliertes Licht ? 1-kW-Baustrahler lassen sich so schlecht modulieren. :-)
Hi, Jörg,
> 1-kW-Baustrahler lassen sich so schlecht modulieren. :-)
Wäre vielleicht ein Anlass, A1A auszuprobieren an einem Xenon-Licht vom
Schrottplatz...
Erläuterung: Lichtbogensender strahlten schon zu Marconis Zeiten sowohl
elektromagnetisch über die Ionosphäre, als auch optisch an die
Zimmerdecke.
Ciao
Wolfgang Horn
Mach es nicht so kompliziert. Wenn jetzt schon die Gummi-Antennen der AP knapp reichen für eine Datenverbindung, dann kauf dir zwei WLAN-Antennen mit Richtwirkung die ein paar dB Gewinn haben (so ab 10-15dB), vielleicht auch wetterfest für Außenmontage. Das sollte dann auf jeden Fall besser gehen als die internen Antennen. Wenn du basteln willst, probier eine Bi-Quad aus, das ist noch relativ einfach. Ohne Messegeräte ist man aber aufgeschmissen wenn die dann nicht funktioniert. Also auf genaue Einhaltung der Maße achten. Und hoffen.
asd schrieb: > die ein paar dB Gewinn haben (so ab 10-15dB) Meinst du damit "PMPO-Dezibel"? Eine Antenne mit 12 dBi (bei ordentlichem Aufbau sollte man auf 14 dBi kommen können) habe ich hier mal zusammengeschustert: Beitrag "Re: Billig-WLAN-Yagi Beschiss?" Ist schon ein ziemliches Monstrum.
Hi. Probieren geht über Studieren, das stimmt. Dennoch überlege ich mir lieber vorher, welche Antennen ich besorgen soll. Und ob eine Zirkulare Polarisation irgendwelche Vorteile hat. Eventuell könnte ich auch noch "Kreuzpolarisation" einsetzen, also +/- 45 Grad von der Horizontalen oder vertikalen Ebene. Wird unter dem Namen "Dual Slant" verkauft.
Sven schrieb: > Und ob eine Zirkulare Polarisation irgendwelche Vorteile hat. Hallo Sven, zirkulare Polarisation wird vor allem in der Satellitentechnik eingesetzt. Dadurch werden Polarisationsverluste vermieden, wenn der Satellit sich dreht. Meiner Meinung nach hat eine zirkulare Polarisation bei terrestrischen Verbindungen keine Vorteile. Falls Du dennoch zirkular polarisieren willst, muss die Richtung auf beiden Seiten gleich sein. Ohne jetzt alle Postings oben gelesen zu haben (tl;dr), solltest Du Dir mal die Nanostation von Ubiquiti ansehen (http://www.ubnt.com/airmax#nanobridgem). Das könnte schon das Richtige für Deine Anwendung sein. Gruß Heinz
Heinz G. schrieb: > solltest Du Dir > mal die Nanostation von Ubiquiti ansehen Meinte eigentlich die Nanobridge M5. Die Dinger kosten pro Stück rund € 80,-, arbeiten auf 5 GHz, wo die Wahrscheinlichkeit höher ist einen freien Kanal zu finden, und sind für den Einsatz im Freien optimiert. Beste Erfahrungen mit gemacht bisher.
Heinz G. schrieb: ... > zirkulare Polarisation wird vor allem in der Satellitentechnik > eingesetzt. Dadurch werden Polarisationsverluste vermieden, wenn der > Satellit sich dreht. Meiner Meinung nach hat eine zirkulare Polarisation > bei terrestrischen Verbindungen keine Vorteile. Falls Du dennoch > zirkular polarisieren willst, muss die Richtung auf beiden Seiten gleich > sein. ... > Gruß Heinz Du musst nicht auf beiden Seiten eine zirkulare Polarisation verwenden. Zirkular polarisierte Sendungen können mit linear polarisierten Empfangsantennen gut empfangen werden, ohne auf die Ausrichtung der Antenne zu achten. Siehe u.a.: http://de.wikipedia.org/wiki/Polarisation_%28Antennen%29 Arno
Sven schrieb: > Wenn an der Sendeseite eine rechtsdrehende zirkulare Polarisation > eingesetzt wird, muss auf der gegenseite eine links zirkular > polarisierte Antenne eingesetzt werden? Oder ebenfalls > Rechtspolarisiert? Wie hälst du es denn bei normalen Schrauben? Rechtsgängige Schraube in linksgängige Mutter führt meist zu Problemen. Genauso ist das mit Wellen.
Das war der punkt bei den Fliegern senden mit Linearantenne empfangen mit zirkular Antenne so bekommen die immer etwas rein bei jeder Fluglage. und das könnte auch mit den Hindernissen klappen. Ca. 1/3 - 1/2 des Optimums ist sicher gegeben egal wie die Phase gedreht wird.
Arno H. schrieb: > Zirkular polarisierte Sendungen können mit linear polarisierten > Empfangsantennen gut empfangen werden, ohne auf die Ausrichtung der > Antenne zu achten. Klar geht das, weil das zirkulare Signal Schwingungsanteile auf beiden Komponenten (hor/vert) enthält. Man verzichtet (im Freiraum) auf die Hälfte vom Signal, ergo ergibt das einen Verlust von 3dB.
Was vielleicht noch was bringen kann, wäre ein MIMO System, wie beispielsweise bei den -n WLAN Standards. Das dann mit je 3 Antennen an beiden Seiten betreiben, und die Antennen möglichst mit unterschiedlicher Polarisation und Position betreiben, und es könnte zuverlässiger funktionieren.
Hallo, eine VDSL-Strecke ist aber keine Alternative? Also auf der einen Seite Ethernet rein, dann bis zu 3000m über Zweidraht-Leituong ("lauf schneller, wird leichter"), dann wieder Ethernet raus? Oh, und eine analog-Telefonverbindung hat's dann auch noch zwischen den Geräten.
> Meiner Meinung nach hat eine zirkulare Polarisation > bei terrestrischen Verbindungen keine Vorteile. > Du musst nicht auf beiden Seiten eine zirkulare Polarisation verwenden. > Zirkular polarisierte Sendungen können mit linear polarisierten > Empfangsantennen gut empfangen werden, ohne auf die Ausrichtung der > Antenne zu achten. Im terrestrischen Mobilfunk kommt es speziell in städtischem Terrain zu sehr stark schwankenden Empfangsfeldstärken, die unter anderem auch durch ständig wechselnde Polarisationsdrehungen verursacht werden. Sehr störend - bis hin zum Verbindungsabbruch - wirkt dieses "Flatterfading" bei geringen Empfangsfeldstärken, wenn sich der Mobil-Teilnehmer schnell bewegt. Hier kann die Kombination von linearer Polarisation (Mobilstation) und Zirkular-Polarisation (Feststation) zu einer signifikanten Verbesserung der Übertragungsqualität führen. Trotz des bei diesem Polarisations-Mix zusätzlich entstehenden Verlustes von etwa 3dB im Funkfeld.
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