Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Können sich Energiesparlampen aufschwingen ?


von Bauherrin (Gast)


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Hallo,

ich bin gerade am Bauen und bis der Verputzer und die Estrichleger 
fertig sind, habe ich in die Räume an die Lampenanschlüsse einfach 
Fassungen mit Energiesparlampen gehängt.

Die Energiesparlampen sind so SuperbilligChinaKracher vom Wühltisch beim 
Schnäppchenmarkt. (Typ: Philips Genie CDL 865 mit 18 W=80 Watt Glühlampe 
und Osram Dulux SuperStar MicroTwist Cool White mit 23 Watt = 120 W 
Glühlampe für um die 2 Euro / Stück)

Es sind insgesamt 16 dieser Leuchtmittel im Haus verteilt auf 3 Phasen 
(Eine Phase für Keller mit 3 Leuchtmitteln, 1 Phase EG 7 Leuchtmittel 
und 1 Phase Dachgeschoss mit 6 Leuchtmitteln).

Wenn nun das Licht so ca. 30 Minuten an ist, dann fangen alle 
Energiesparlampen gleichzeitig an zu "flimmern" wie ein Stroboskop.

Nach ein paar Minuten ist der Effekt dann wieder weg und tritt dann in 
unregelmäßigen Zeitabständen wieder für ein paar Minuten auf.

Kann es sein, dass sich die Lampen gegenseitig aufschwingen ?
Nur mal so interessehalber. Wie so eine Energiesparlampe im Inneren 
funktioniert, weiß ich nicht. Deshalb frage ich mal so in die Runde.

Gruß

Petra

: Verschoben durch Admin
von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das wird eine Schwebung sein; die EVGs in den einzelnen Graulichtfunzeln 
arbeiten nicht mit Netz-, sondern einer höheren Frequenz, und die ist 
nicht absolut synchron. Hat man mehrere fast gleichlaufende 
Oszillatoren, kann es zu solchen Effekten kommen; daß das ein paar 
Minuten lang anhält, ist ein Zeichen dafür, wie verhältnismäßig präzise 
die einzelnen Oszillatoren arbeiten.

von Ben _. (burning_silicon)


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Nee, so präzise schwingen diese selbstangeregten Schaltungen mit 
Sicherheit nicht und die räumliche Trennung macht den Rest zunichte.

Ich würde da eher auf Störungen seitens der Versorgungsspannung tippen, 
wie eine lose Verbindung oder einen Großverbraucher (Schweißgeräte oder 
große Motoren) in der Nähe.

von Sascha (Gast)


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Mal versucht manche Lampen die am gleichen Aussenleiter hängen durch 
andere  Energiesparlampen oder Glühlampen zu ersetzen?

Im einfachsten Fall muss man im Haus nur so grob 4-6 Energiesparlampen 
durch was anderes ersetzen (Glühlampe, LED, große Neonröhren mit 
Spulen-KVG) und hat diesen Effekt weg.

Das mit der Schwebung hört sich vernünfig an, nur überrascht es mich 
dass das schon bei Lampen passiert die ja verhältnismäßig kleine Ströme 
ziehen. Da sollte man eigentlich keinen Spannungseinbruch erwarten 
können der sich auf die anderen Lampen auswirkt.

von Bauherrin (Gast)


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Wie darf ich "Schwebung" verstehen ?

Ich bin über 60 und zu der Zeit, als ich Elektroinstallateurin gelernt 
habe, war es schon schlimm genug, dass ich ein Mädchen war unter den 
Kerlen.

Meinst Du, die HF von den Vorschaltgeräten in den ESL schwingen 
schneller, aber nicht mit geradzahligen Teilern der Netzfrequenz und 
deshalb treffen dann immer wieder Nulldurchgänge der Oszillatoren 
aufeinander, so lange bis entweder die Netzfrequenz oder die 
Oszillatoren in den ESL wieder ein wenig aus dem Tritt kommen ? Mein 
Junior hat mir das gerade versucht so zu erklären ... Verstanden habe 
ich Das nicht, das wird noch ein wenig dauern.

Gruß

Petra

von mhh (Gast)


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In jede Phase mal eine normale Glühlampe mit integrieren. Effekt weg?

von Bauherrin (Gast)


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Wenn Ihr wissen wollt, ob Glühlampen den Effekt "durchbrechen", dann 
müsst Ihr ein paar Tage warten.

Seit gestern trocknet der Fließestrich auf der Fußbodenheizung. Da ist 
ein paar Tage "Betreten Verboten".

Gruß

Petra

von Oingiboingi (Gast)


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Bei uns passiert das gleiche wenn die Werft nebenan irgendwelche fette 
Maschinen hochfährt. Da kann man fast die Uhrzeit nach stellen.

von Max (Gast)


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Verschwindet der Effekt wenn du beim Flimmern kurz den Schalter 
ausmachst?

von Paul Baumann (Gast)


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Max schrob:
>Verschwindet der Effekt wenn du beim Flimmern kurz den Schalter
>ausmachst?

Auf jeden Fall!
;-))
MfG Paul

von Christian S. (christianstr)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das wird eine Schwebung sein;
Würde sich die Schwebung auf die anderen Phasen fortpflanzen? Kenne den 
Effekt nicht, aber kann mir das nicht so ganz vorstellen. Wenn sie es 
gleichzeitig auf allen Phasen hat, würde ich eher glauben, dass irgendwo 
ein E-Kran fährt oder sowas. Hast du einen guten Artikel über diese 
Schwebung? Würde mich mal interessieren.

Gruß Christian

von Timm T. (Gast)


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Quark, die Schwingkreise der ESL-Elektronik arbeiten nach dem 
Gleichrichter, wie soll sich das ins Stromnetz ausbreiten...

Ich hätte da auch ne Maschine auf den Bau nebenan oder Rundsteuersignale 
in Verdacht. Hatte hier auch mal regelmäßige Störungen, die im Takt 
Trafos haben summen lassen, aber die Quelle nie herausbekommen.

von (c)chrizz (Gast)


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Schau dir auch mal den N-Leiter im Anschlusskasten an. Wenn die Störung 
über 3 Phasen geht, könnte ein Wackler an dieser stelle die Ursache 
sein.

Und wenn der N-Leiter ganz ab ist, hast Du mit ein wenig Pech 400V auf 
deinen Geräten.

von oszi40 (Gast)


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(c)chrizz schrieb:
> Und wenn der N-Leiter ganz ab ist, hast Du mit ein wenig Pech 400V auf
> deinen Geräten.
Siehe auch Nullpunktverschiebung oder "Bauernstrom"  ...

Hat den schon mal einer die Spannung über längere Zeit 
beobachtet/gemessen??
Evtl. hat eine schwächliche Zuleitung ein Problem mit Euren 
Baustromgroßverbrauchern wie Putzmaschine?

von Christian S. (christianstr)


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Timm Thaler schrieb:
> Quark, die Schwingkreise der ESL-Elektronik arbeiten nach dem
> Gleichrichter, wie soll sich das ins Stromnetz ausbreiten...

Indem ein nicht-sinusförmiger Strom mit der Frequenz des Stellers 
gezogen wird.

Gruß Christian

von Timm T. (Gast)


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Christian Str schrieb:
> Indem ein nicht-sinusförmiger Strom mit der Frequenz des Stellers
> gezogen wird.

Der "Steller" arbeitet bei 40kHz mindestens. Gespeist wird der aus dem 
Ladeelko der Eingangsschaltung. Wenn da soviel Strom mit dieser Frequenz 
"gezogen" wird, dass sämtliche Lampen im Haus drauf synchronisieren, 
würd ich mir Sorgen um mein Stromnetz machen.

Außerdem erklärt das nicht, warum die Lampen dann nicht auf gleiche 
Frequenz und Phase synchronisieren, sondern ein paar Hertz 
auseinanderliegen und ne Schwebung bilden sollten.

von M. K. (sylaina)


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Denke auch, wie einige andere hier, dass da in der Umgebung was großes 
angefahren wird. Schwebung bei den, vergleichsweise, Ministrömen halte 
auch ich eher für unwahrscheinlich. Und dann auch noch über drei 
Phasen...ein Lottogewinn ist wahrscheinlicher...;)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Timm Thaler schrieb:
> Quark, die Schwingkreise der ESL-Elektronik arbeiten nach dem
> Gleichrichter, wie soll sich das ins Stromnetz ausbreiten...

Als stolzer Besitzer einer FM-Wechselsprechanlage, die über 
Netzanschluss läuft, kann ich dir antworten, dass ESL das Netz mit ihren 
Wandlern ganz schön verseuchen. Eine startende ESL erzeugt hier auf 
allen 3 Kanäle des FM-Interkoms (115, 125 und 135 kHz) fette Störungen. 
Da wird halt bei der Siebung gespart, und was soll so ein winziger 
4u7/400Volt Elko als Zwischenkreissiebung noch retten?

von Ben _. (burning_silicon)


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Um dieses Ding zu stören brauch ich aber deutlich(!) weniger Leistung, 
als gleich mehrere ESLs über drei Phasen hinweg und dann auch noch 
ausreichend stark zu beeinflussen, daß man es sehen kann...

von Bauherrin (Gast)


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Glühlampen beheben das Flimmern nicht.
Der Nulleiter ist fest und auf jeder Phase gegen N kann ich mit dem 
Duspol 230 V (Also ungefähr)  messen.

Der nächste Industriebetrieb ist zwar nur 1 km entfernt, aber die werden 
übet 2 x 20 kV direkt vom Mast gespeist.

Das gleiche Flimmern kriege ich aber auch hin, wenn ich min. 4 ESL bei 
mir in der Mietwohnung an eine Steckdosenleiste anschließe.

Wird wohl vom System her kommen.

Gruß

Petra

von brutzel (Gast)


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Bauherrin schrieb:
> Wie darf ich "Schwebung" verstehen ?
>
> Ich bin über 60 und zu der Zeit, als ich Elektroinstallateurin gelernt
> habe, war es schon schlimm genug, dass ich ein Mädchen war unter den
> Kerlen.

Die Grundlagen der Elektrotechnik waren vor 60 Jahren nicht anders als 
heute.

von Timm T. (Gast)


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Bauherrin schrieb:
> Das gleiche Flimmern kriege ich aber auch hin, wenn ich min. 4 ESL bei
> mir in der Mietwohnung an eine Steckdosenleiste anschließe.

Interessant. Vier gleiche oder verschiedene Hersteller?

Ein Video zu machen und bei YT reinzustellen wäre wohl zu viel Aufwand?

Muss mal sehen, was ich an ESL zusammenkratzen kann und ob sich das 
reproduzieren läßt.

Andererseits haben die im Baumarkt oft ettliche verschiedene ESL 
nebeneinander hängen, und bis auf die komischen Dimmbaren in der 
Vorführbox flimmert da nix.

Eine Hausautomation hast Du ber nicht zufällig verbaut, oder?

von mhh (Gast)


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@  Bauherrin (Gast)
Danke für die Rückmeldung.

Mit Aufwand ist der Effekt sicherlich verhinderbar. Wobei es nicht die 
Aufgabe des Anwenders sein sollte, Herstellern bei ihrer Sparwut unter 
die Arme zu greifen um das Produkt nutzbar zu machen.

von Wolfgang-G (Gast)


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brutzel schrieb
>Die Grundlagen der Elektrotechnik waren vor 60 Jahren nicht anders als
>heute.

dann warte mal, was  bei dir in 60 Jahren hängen geblieben ist oder was 
dann schon alles fehlt.

Nun, erklär uns mal, was man unter "Schwebung" versteht.
MfG

von egal (Gast)


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Wolfgang-G schrieb:
> dann warte mal, was  bei dir in 60 Jahren hängen geblieben ist oder was
> dann schon alles fehlt.
>
> Nun, erklär uns mal, was man unter "Schwebung" versteht.
> MfG

Für einen "Lehrberuf" könnte vor 60 Jahren die Überlagerung von 
Sinusschwingungen und deren Ausbreitung in der Tat etwas zu viel gewesen 
sein. Damit haben ja heute noch diverse Elektromeister ihre Probleme. 
Hauptschulmathematik gibt da einfach zu wenig her und angewandte Physik 
auf Kindergartenniveau auch nicht. Ansonsten weiß sicher noch jeder 
halbwegs gebildete Mensch mit über 70 was eine Schwebung ist, wenn er 
nicht an Demenz leidet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Timm Thaler schrieb:
> Andererseits haben die im Baumarkt oft ettliche verschiedene ESL
> nebeneinander hängen, und bis auf die komischen Dimmbaren in der
> Vorführbox flimmert da nix.

Das widerspricht nicht der TE, weil da ja verschiedene ESL hängen, jede 
mit ihrer individuellen Wandlerfrequenz. Der Effekt scheint ja 
aufzutreten, wenn es baugleiche sind, die alle mehr oder weniger genau 
die gleiche Schaltfrequenz haben. Leider hab ich nicht so viele gleiche 
hier, ums mal zu reproduzieren, denn ich beziehe meine ESL aus der 
orangen Tonne, da findet man nicht so viele identische.
Für die Wissenschaft interessant wäre, ob ein dazwischen geschaltetes 
Netzfilter denn Effekt beiseitigt - das wäre der Beweis, das es 
tatsächlich mit Überlagerung der Schaltfrequenz übers Netz zu tun hat.

von Erich (Gast)


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Interessant, die ganzen Mutmaßungen hier.
Geht schon ziemlich in den Bereich Esoterik.

Vielleicht sollte Mann und Frau erstmal diese Seite ansehen
http://www.pavouk.org/hw/lamp/en_index.html

Da sieht man, daß ESL immer zuerst die Netzspannung gleichrichten und 
intern über'n selbstschwingenden 2-Transistor-Oszillator dann eine 
Frequenz von ca. 30-50 kHz erzeugt wird.

Wie da was sichtbar "flimmern" soll durch "Schwebungen" in verschiedenen 
Räumen des Neubaus ist möglich durch:

A)  Zauberei
B)  eine fehlerhafte oder unvollständige Installation.

Tolle Effekte ergeben sich beispielsweise, wenn in der Installation 
irgendwo der blaue "N" (Nullleiter) nicht (richtig) kontaktiert ist. 
Also z.B. in der Verteilung der dicke "N" Draht fehlt oder nicht 
ordentlich festgezogen ist zwischen Zuleitung (ggf. über den FI 
Schalter) und der blauen N-Verteilerschiene.
Dann ergeben sich je nach Last an den verschiedenen Phasen (= Räumen, 
=Lampen) wunderbar unterschiedliche Spannungen.

Und um gleich Rückfragen vorzubeugen: Nein, es fliegt in diesem Falle 
weder Sicherung(en) noch FI Schalter.
Folgende .PDF gibt Hinweise was alles geprüft werden sollte (bezogen auf 
einen Baustromverteiler, aber durchaus anwendbar auch auf 
Neu-/Erst-Installation in einem Haus).
http://www.bosecker-verteilerbau.de/pdf-load/bsv-pruefungen.pdf

Gruss

von Holler (Gast)


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Also ich finde die Erklärung mit der Schwebung wegen fast gleicher 
Wandlerfrequenz für plausibel:
es sind ja immerhin "Marken-ESLs" von Osram und Phillips. Da habe ich in 
der Vergangenheit schon öfters statt der bekannten 
Resonanzwandlerschaltung mit zwei BJTs und einem Ringkern mit drei 
Wicklungen ein IC gesehen. Schon gut möglich, dass diese ICs alle die 
fast gleiche Taktfrequenz fahren.

Die Firma Megaman setzt in letzter Zeit immer ICs ein, nach dem Tod 
dieser ESLs haben die ICs mittig ein Loch...schade, die Röhre würde es 
noch länger tun.

von Christian S. (christianstr)


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Aber auf allen 3 Phasen gleichzeitig? Das halte ich für 
unwahrscheinlich. Ich schätze mal, es ist ein äußerer Einfluss von einem 
Großverbraucher oder sowas.

Gruß Christian

von Wilhelm F. (Gast)


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egal schrieb:

> Ansonsten weiß sicher noch jeder
> halbwegs gebildete Mensch mit über 70 was eine Schwebung ist, wenn er
> nicht an Demenz leidet.

Ich lernte die Schwebung erst mit 37 kennen. Und auch nur, weil ich in 
dem Alter ein Studium begann.

Alles andere, Beschimpfung von Normalmenschen, ist Mumpitz.

von Holler (Gast)


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Christian Str schrieb:
> Aber auf allen 3 Phasen gleichzeitig?

Die Phasen sind doch egal, in ESLs wird die Wechselspannung 
gleichgerichtet, per Elko geglättet und dann auf mehrere 10kHz 
gewandelt.

Nehmen wir mal an, dass eine ESL mit 50000 Hz, die nächste mit 50010 Hz 
arbeitet, dann flimmert es mit 10 Hz.

Verschiebt sich die Differenzfrequenz auf >50 Hz, verschwindet das 
Flimmern.

Ist man in einem Raum, wo nur das Licht einer ESL sichtbar ist und es 
flimmert trotzdem, hat man ein anderes Problem.

von Dr G. Reed (Gast)


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Ich habe hier eine Halogen-Leselampe, die ebenfalls in unregelmässigen 
Abständen für einige Sekunden flimmert.
Ist in einer Innenstadt, also keine Solar-Wechselrichter oder so in der 
Nähe.

Ich habs zwar noch nie gemessen, aber ich denke, das sind inzwischen 
ganz normale Netz-Störungen, unschön, aber was solls!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Holler schrieb:
> Die Phasen sind doch egal, in ESLs wird die Wechselspannung
> gleichgerichtet, per Elko geglättet und dann auf mehrere 10kHz
> gewandelt.

Genau diese 'mehrere 10kHz' wirken munter ins Netz zurück, siehe den 
Beitrag mit meiner FM Wechselsprechanlage weiter oben. Die ESL 
verseuchen wie alle nicht ordentlich abgefilterten Schaltnetzteile das 
AC-Netz. Wer mal eine ESL seziert hat, weiss, was da drin an Filterung 
ist. Da die Drossel zu den teuersten Bauteilen gehört, zeigt sich an ihr 
auch der Trend, immer mehr zu sparen, so das die Filterung immer 
schlechter wird.
http://www.pavouk.org/hw/lamp/en_index.html
L2 bei der ersten ESL (Luxar 11W). Die bauen die nicht zum Spass ein, 
sondern weil die EMV (und PFC) sie dazu zwingt. Reicht aber natürlich 
nicht und für ein ordentliches Filter reicht der Etat nicht.

Mit unserer E-Versorgung hier aus den 60er Jahren kriege ich sogar mit, 
wenn auf den nächsten Grundstück eine ESL startet, in diesem Moment ist 
die Störung am grössten.
Zauberei und fehlender N-Leiter kanns ja nicht sein, den es wäre beides 
zusammen nötig, um die Lampen bei fehlendem N-Leiter leuchten zu lassen. 
Fernwirksignale? Heftiger Stromverbrauch des Industirebetriebs nebenan? 
Wenns ne Bauxitverhüttung ist, könnte das vllt. sein.

von Karl (Gast)


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Schonmal drüber nachgedacht ob es ein optischer Effekt ist. Mit optisch 
meine ich dein Auge. Siehst nur du das Flimmern oder auch andere 
Personen? Und wenn es andere Personen sehen dann genau zeitglich?

von oszi40 (Gast)


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> Schonmal drüber nachgedacht

...daß Leitungen eine Induktivität und Kapazizät haben könnten?
Solange an diese Leitung relativ wenige dänpfende Ohmsche Verbraucher 
wie Elektroheizer angeschlossen sind:

Ein elektrischer Schwingkreis ist eine resonanzfähige elektrische 
Schaltung aus einer Spule (L) und einem Kondensator (C) siehe Wiki
http://de.wikipedia.org/wiki/Schwingkreis

von Erich (Gast)


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@ Matthias Sch.

>Zauberei und fehlender N-Leiter kanns ja nicht sein,
>den(n) es wäre beides zusammen nötig,
>um die Lampen bei fehlendem N-Leiter leuchten zu lassen.

Doch genau dies ist möglich.
Stell dir einfach vor, an 3 unterschiedlichen Räumen --auf die 3 Phasen 
verteilt-- brennt je eine dieser baugleichen Lampen. Die jeweiligen "N" 
Rückleiter laufen in der (Unter-) Verteilung zusammen. Das ist dann der 
Sternpunkt.
So brennen sie sogar jeweils mit "~230V" obwohl der dicke N-Draht zu 
dieser N-Schiene fehlt. Denn bei jeweils gleichen Verbrauchern pro Phase 
hebt ist der Sternpunkt auf Null Differenz zum fehlenden N.
Und jetzt schalten wir an weiterer Stelle einen Verbraucher (4. Lampe 
z.B.) dazu der auch in dieser Verteilung hängt. Dann haben wir eine 
Verschiebung der Sternpunktspannung. Jetzt kriegen die Lampen (alle!) 
fehlerhafte Teilspannungen; mache mehr als 230V (da wo weniger Watt 
dranhängen), andere dafür weniger (wo mehr Last dranhängt).
Wie jetzt diese ESL darauf reagieren mag den beschriebenen Zauber 
erklären.

===> Die Installation ordentlich nachmessen.
1.)  an JEDEM Stromkreis bzw. JEDER Steckdose zunächst ohne Last die 
~230V prüfen
2.)  an JEDER Steckdose mal zur Prüfung einen ordentlicher Verbraucher 
ranhängen (Heizlüfter 1000 oder 2000 Watt, oder Halogenleuchte 500 Watt, 
oder Kaffeemaschine 700W etc.) und den   g e r i n g e n  Rückgang der 
Spannung verifizieren, z.B. vom  ~235V ohne Last auf ~228V mit Last.

Gruss

von Christian S. (christianstr)


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Holler schrieb:
> Die Phasen sind doch egal, in ESLs wird die Wechselspannung
> gleichgerichtet, per Elko geglättet und dann auf mehrere 10kHz
> gewandelt.

Hab ich da grade einen Denkfehler? Sie hat doch geschrieben, dass in 
ihrem Haus alle Energiesparlampen gleichzeitig anfangen zu flimmern, 
obwohl sie auf verschiedene Phasen verteilt sind. Das würde für mich 
bedeuten, dass entweder die ESLs den Nullleiter zumüllen oder ihre drei 
Phasen sehr gut gekoppelt sind. Anders könnte ich mir nicht vorstellen, 
wie die gleichzeitig flackern sollten.

Gruß Christian

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Erich schrieb:
> So brennen sie sogar jeweils mit "~230V" obwohl der dicke N-Draht zu
> dieser N-Schiene fehlt. Denn bei jeweils gleichen Verbrauchern pro Phase
> hebt ist der Sternpunkt auf Null Differenz zum fehlenden N.

Ah, verstehe. In der UV sind zwar alle N der Verbraucherkreise 
verbunden, es fehlt aber der N in Richtung Zähler. Hmm, klingt 
plausibel, den die TE hat ja im Moment anscheinend nur ein bisschen 
Beleuchtung auf der Baustelle. Allerdings (korrigier mich da) würde man 
doch sofort merken, das man 2 Schalter einschalten müsste, um beide ESL 
in verschiedenen Räumen zu schalten. Ein einziger geschlossener Schalter 
würde ja noch nicht den Kreis schliessen:

L1         Schalter1
o----------o/ o------
                     |
                     O ESL1
N offen              |
o   -----------------o
                     |
                     O ESL2
                     |
L2                   |
o-------o/ o---------
        Schalter2

von Timm T. (Gast)


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Das mit dem fehlenden Nullleiter führt in die Irre, denn es erklärt 
nicht diese Aussage:

Bauherrin schrieb:
> Das gleiche Flimmern kriege ich aber auch hin, wenn ich min. 4 ESL bei
> mir in der Mietwohnung an eine Steckdosenleiste anschließe.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Ich halte einen optischen Effekt für am Wahrscheinlichsten.

von mhh (Gast)


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Simon K. schrieb:
> Ich halte einen optischen Effekt für am Wahrscheinlichsten.

Ja, doch, denk ich auch: Flimmern ist rein optisch recht gut zu 
bemerken.
Nur die Ursache dafür wird recht unoptisch sein.   :)


Meine Theorie:

Die Frequenzen der Oszillatoren wandern ständig etwas. Kommen sie sich 
nahe genug, bewirkt die Schwebungsfrequenz eine nun sichtbare (da 
langsam genug) Modulation der Helligkeit.

Bauherrin schrieb:
> Wenn nun das Licht so ca. 30 Minuten an ist, dann fangen alle
> Energiesparlampen gleichzeitig an zu "flimmern" wie ein Stroboskop.
>
> Nach ein paar Minuten ist der Effekt dann wieder weg und tritt dann in
> unregelmäßigen Zeitabständen wieder für ein paar Minuten auf.



Jede Lampe bräuchte also den vom Hersteller weggelassenen LC Filter, um 
so etwas zu vermeiden. Auch ein größerer Lade-C wäre sinnvoll.

Aber bei der kurzen Lebensdauer von ESL wäre das ja 
Rohstoffverschwendung. Und so hat man außerdem Grund, auf den nächsten 
Beleuchtungshype einzugehen...

von Holler (Gast)


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mhh schrieb:
> Jede Lampe bräuchte also den vom Hersteller weggelassenen LC Filter, um
> so etwas zu vermeiden. Auch ein größerer Lade-C wäre sinnvoll.

Nee, das bringt nichts: die Röhren sind schnell genug, um mit der 
Wandlerfrequenz zu flimmern. Nur man sieht es erst, wenn durch 
Überlagerung die Differenzfrequenz <50 Hz ist.

von mhh (Gast)


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Holler schrieb:
> Nee, das bringt nichts: die Röhren sind schnell genug, um mit der
> Wandlerfrequenz zu flimmern. Nur man sieht es erst, wenn durch
> Überlagerung die Differenzfrequenz <50 Hz ist.

Sie sollen ja auch nicht das "eigenflimmern" verhindern, sondern die 
gegenseitige Beeinflussung untereinander und damit diese 
Schwebungseffekte verhindern. Und das sollte gelingen.

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