Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kurzschluss zwischen VCC und GND


von frido2001 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

eins vorweg, es ist die erste Platine, die ich mit einem µC versehe.
So nun zu meinem Problem. Wie der Titel schon sagt, habe ich einen 
Kurzschluss zwischen VCC und GND. Es brazelt schön zwischen den Beinchen 
zwischen PIN 3&4 oder 5&6. Ich vermute, dass ich mir den ganzen Spaß 
durch die Außenbeschaltung selbst eingebrockt habe. Ich habe bis jetzt 
nur den µC und die nötigsten Dinge zusammengelötet, um zu sehen ob ich 
ihn überhaupt über die ISP programmieren kann.
Vielleicht sieht ja jemand auf Anhieb wo die Säge klemmt.

Danke schonmal.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Kontrolliere mal die Signalnamen der Leitungen.

Mauszeiger bei der Leitung
Taste "w" drücken
Taste "ä" drücken

von Storm (Gast)


Lesenswert?

Schaltplan ist OK, also bleibt nur noch die Standardlösung:

VCC stückweise auftrennen, und dabei schauen wann der Kurzschluss 
weggeht...

Ich tippe auf einen Ätz- oder Lötfehler...

von frido2001 (Gast)


Lesenswert?

Habe die Platine ätzen lassen, habe noch ein identisches Exemplar und 
ist in Ordnung. Ich schätze, dass mir da wohl etwas Plötzinn falsch 
gelaufen ist.
Kann es allerdings mit blosem Auge nicht erkennen, werd mir wohl morgen 
mal eine Lupe besorgen müssen.

Aber danke erstmal, fürn Blick über den Schaltplan werfen, das war meine 
größte Sorge.

von Ha (Gast)


Lesenswert?

Wenn das mit der Lupe nix wird vorsichtig mit dem Cuttermesser zwischen 
den Leiterbahnen entlang...

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

... oder mit einem fetten Netzteil wegbrennen.

von Gerhard O. (gerhard_)


Lesenswert?

Hier etwas Senf von mir:

In solchen Fällen schließe ich an Vcc ein strombegrenztes Labornetzgerät 
an (0.5-1A) und mittels mV-Meter verfolge ich dann die Bord VCC 
Verdrahtung. An der Vcc Anschlussstelle ist die Spannung am höchsten. Je 
näher man zum Kurzschluss kommt desto niedriger wird diese Spannung. Mit 
dieser Methode kann man solche Kurzschlussfehler mühelos eingrenzen oder 
zumindest grob lokalisieren.

mfg,
Gerhard

von Fabian (Gast)


Lesenswert?

So wie Gerhard O. mache ich es auch... Obwohl: Freibrennen macht i.d.R. 
mehr Spaß!!!
Brauchst halt nur ein Labornetzgerät mit ordentlich Dampf... Beim 
hochregeln des Stromes auch mit dem Finger prüfen, ob der Professor o.ä. 
warm wird.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Oft ist da auch was Seitenverkehrt und der Chip sitzt gespiegelt auf der 
Platte.

von amateur (Gast)


Lesenswert?

Eine weitere Möglichkeit ist, bei "normalen", doppelseitigen Platinen, 
eine starke Lampe. Diese dicht an die jeweilige Rückseite gebracht kann 
Dir helfen sehr dünne Kurzschlussbrücken, durch die Platine hindurch, zu 
sehen.
Allerdings nicht unter Bauteilen und breiten Leiterbahnen.
Zum Entfernen benutze ich gerne meine Lieblingskondensatoren. 50000 µF; 
Schraubanschlüsse; verbunden mit ein paar Prüfspitzen; ordentlich 
geladen; brutzeln die auch breite Brücken weg.

von Stephan (Gast)


Lesenswert?

Gerhard O. schrieb:
> Je
> näher man zum Kurzschluss kommt desto niedriger wird diese Spannung.

Und nach dem Kurzschluss bleibt die Spannung konstatnt.

von rudi (Gast)


Lesenswert?

Fred Feuerstein schrieb:
> Oft ist da auch was Seitenverkehrt und der Chip sitzt gespiegelt auf der
> Platte.

Kann durchaus sein.

@frido: Hast du überprüft, ob der Atmega richtig auf der Platine sitzt? 
(Also nicht Package/Symbol gespiegelt zum gewünschten Zustand.)

Der Attiny z.B. verursacht in dem Fall auch einen "Kurzschluss" über 
eine interne Schutzdiode.

von Hein Mück (Gast)


Lesenswert?

Moin,

nimm doch ein Ohmmeter,damit siehst auch deinen Schluss.

von Karl H. (kbuchegg)


Lesenswert?

Hein Mück schrieb:
> Moin,
>
> nimm doch ein Ohmmeter,damit siehst auch deinen Schluss.

In einer bereits bestückten Platine erfordert das aber einiges an Übung, 
die Ausgabe eines Ohmmeters korrekt zu interpretieren.

von Einfach (Gast)


Lesenswert?

Das mit dem Wegbrennen ist doch Idiotentechnik. Der scheinbare 
Kurzschluss kann doch durch Beschaltungsfehler entstanden sein und dann 
killt man den Kontroller oder ein anderes IC wenn man da voll mit der 
Stromquelle reindonnert.

Bei Inbetriebnahme möglichst den Strom begrenzen, das rettet IC-Leben.
Dazu reicht erst einmal ein 47-Ohm-Widerstand.

Ein "schwaches" Steckernetzteil hat bei mir schon oft Falschpolung der 
Betriebsspannung zum harmlosen Ereignis gemacht, wo eine Batterie den 
Tod des IC gebracht hätte.

von Hein Mück (Gast)


Lesenswert?

Bei einem Kurzschluss zwischen VCC und GND, ist sehr wenig 
Interpretationsspielraum.

von Neuinbibi (Gast)


Lesenswert?


von frido2001 (Gast)


Lesenswert?

Danke für die vielen Tipps,

es blitzt am PIN4, ich bekomm es allerdings nicht weg. Hab den Pin mit 
Litze entlötet und neu verzinnt, hilft nix.
Die Strombegrenzung hab ich auch mal höher gedreht, aber der Kurzschluss 
lässt sich nicht wegbrennen, es pendelt sich dann so bei 200mA ein und 
bruzelt und stinkt weiter.
Ich werde wohl nicht ringsrum kommen, dann µC wieder runter zu reisen. 
Nur wie bekomm ich das am Besten hin, reflow set besitze ich nicht.

von frido2001 (Gast)


Lesenswert?

rudi schrieb:
> Hast du überprüft, ob der Atmega richtig auf der Platine sitzt?
> (Also nicht Package/Symbol gespiegelt zum gewünschten Zustand.)

ja, das kann ich ausschließen, der Kurzschluss ist zwischen PIN4 und 5

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


Lesenswert?

mach doch mal ein Foto vom Operationsgebiet

von frido2001 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hier das Operationsfeld.

von Stephan W. (stipo)


Lesenswert?

frido2001 schrieb:
> Nur wie bekomm ich das am Besten hin, reflow set besitze ich nicht.

Mit einem Heisluftfön geht das auch.
Löte den ATmega runter und mache die Platine mal richtig sauber, dann 
würde ich mal ohne den ATmega die Platine an Spannung legen und erstmal 
überprüfen, das der Kurzschluss nicht doch auf der Platine selbst 
vorhanden ist.

Eventuell ist der ATmega auch schon gehimmelt worden, daher lege dir am 
besten gleich einen als Ersatz daneben.

von frido2001 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Operation beendet... Sagen wir mal es gibt jetzt einen ATmega weniger 
auf der Welt...
Hab den Spass jetzt mal ohne µC ausprobiert und da tritt der Kurzschluss 
nicht mehr auf.
klappt es jetzt beim zweiten mal?! Denke nur Versuch macht klug.

von Frank D. (Firma: Spezialeinheit) (feuerstein7)


Lesenswert?

Pin 4 geht auf der LP ganz schön nah an die Brücke zwischen Pin 3 und 6. 
Ich würde von den Lötpad von Pin 4 ein Stück innen abkratzen.

von guest (Gast)


Lesenswert?

kann es sein, dass das Lötpad unter dem ATMega auf der 
Durchkontaktierung unter dem Schriftzg IC4 aufliegt? Das Lötpad ist GND 
und kann auch einen Kurzschluß machen.. Das kann dann auch an Pin4 
brutzeln (VCC)

von frido2001 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

guest schrieb:
> kann es sein, dass das Lötpad unter dem ATMega auf der
> Durchkontaktierung unter dem Schriftzg IC4 aufliegt? Das Lötpad ist GND
> und kann auch einen Kurzschluß machen.. Das kann dann auch an Pin4
> brutzeln (VCC)

Ich kann zwar nicht genau nachvollziehen was du meinst, aber die 
Durchkontaktierung unterm Schriftzug (markiert mit roter 1) hat ihre 
Verzinnung "verloren". Bei DuKo blau 2 setzt dies auch langsam ein.
Die "rote" Durchkontaktierung geht an den Reset Pin, die "blaue" ist 
GND.
Also ich glaube du bist ganz nah dran...
Aber die Reset-Beschaltung ist ok (siehe erster Post)?

von Gerd E. (robberknight)


Lesenswert?

guest schrieb:
> kann es sein, dass das Lötpad unter dem ATMega auf der
> Durchkontaktierung unter dem Schriftzg IC4 aufliegt? Das Lötpad ist GND
> und kann auch einen Kurzschluß machen..

Das hier ist ein Atmega in TQFP - die haben kein Lötpad auf der 
Unterseite. Nur die VQFN und MLF-Packages haben ein Exposed Pad auf der 
Unterseite. Beim Atmega48 wären die zumindest lt. Datenblatt auch nicht 
intern mit GND verbunden.

Das kann es also nicht sein.

Ich vermute eher daß eines der normalen Lötpads ne kleine Zinnbrücke 
hatte.

von frido2001 (Gast)


Lesenswert?

So, habe den Kurzschluss nicht finden können...
Habe jetzt die zweite (identische) Platine mit µC, Spannungsversorgung 
und Resetwiderstand (10k) bestückt.
Wollte das ganze nun mit einem STK600 programmieren, habe die ISP 
angeschlossen, VTARGET gesteckt gelassen (ebenso wie die anderen Jumper 
für Reset, Aref...). Habe keine andere Spannungsversorgung 
angeschlossen.
Im AVR Studio findet er aber nun das "Device" nicht, Reading Device 
ID...Failed.
Woran kann das nun wieder liegen?

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


Lesenswert?

frido2001 schrieb:
> Woran kann das nun wieder liegen?

An dem der voreilig den Lötkolben schwingt.

In so einem Fall Stück für Stück bestücken und testen. Also
erstmal die Platine naggisch, dann mit Stromversorgung etc.

von frido2001 (Gast)


Lesenswert?

Hat er...

von frido2001 (Gast)


Lesenswert?

Es geht ums programmieren, es ist nichts weiter auf der Platine als der 
Controller und Resetbeschaltung.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.