Hallo liebe Forumsgemeinde, ich habe eine leicht OT Frage: Wir möchten ein Produkt für den US-Markt adaptieren und dabei natürlich einen RFID Reader mit US-Frequenzen einsetzten. Nun benötigen wir hierfür mindestens ein Muster des Herstellers. Unsere Distributoren signalisieren aber, dass es in DE quasi unmöglich ist an eine US-Version zu kommen. Mache das zum ersten mal. Kann man eine Sondergenehmigung von der Bundesnetzagentur für den Import bekommen? Wie wird das sonst gehandhabt? Gruß.
N. K. schrieb: > Kann man eine Sondergenehmigung von der > Bundesnetzagentur für den Import bekommen? Die BNetzA interessiert das nicht weiter. Die werden nur gerufen, wenn ihr damit Störungen produziert. Wenn, dann interessiert das am ehesten den Zoll. Dem müsstet ihr ggf. plausibel machen, wie ihr das Gerät in einer mit den europäischen Regelungen konformen Weise hier "in Verkehr bringt" (auch eine Inbetriebnahme bei euch stellt rechtlich ein "Inverkehr- bringen" dar). Aber dafür müsstet ihr ja ohnehin ein Konzept haben: entweder Inbetriebnahme in einer geschirmten Kammer, oder aber es besteht die Aussicht, dass das Gerät alle relevanten europäischen Regelungen erfüllt, sodass ihr als Inverkehrbringer dann die Konformität erklären könntet.
Hallo. Wobei ein Muster meist steuerfrei eingeführt werden kann. Martin
Martin schrieb: > Wobei ein Muster meist steuerfrei eingeführt werden kann. Es geht doch hier gar nicht um Steuern oder Zollgebühren!
N. K. schrieb: > Nun benötigen wir > hierfür mindestens ein Muster des Herstellers. Es sind etwas sehr wenig Informationen für eine brauchbare Antwort. Was ist das genau für ein RFID-System, welche Frequenz und so? Nach meinem Kenntnisstand sind diese RFID-Frequenzen weltweit ziemlich gleich. Ansonsten hilft ein Blick auf die Webseite der BNetzA bezüglich der Allgemeinzuteilungen. Ansonsten mal den Amis (Mouser, Digikey, etc) auf der Webseite schauen. Da sollte es doch was passendes geben. PS: Wenn du schon bei solch simplen Sachen Probleme hast, wünsche ich dir noch viel Spaß mit den Amis. Da sind noch ganz andere Sachen zu beachten...
Jens PICler schrieb: > Was ist das genau für ein RFID-System, welche Frequenz und so? Nach meinem > Kenntnisstand sind diese RFID-Frequenzen weltweit ziemlich gleich. Bei UHF-RFID gibt es Unterschiede sowohl in der Frequenz (die amerikanischen RFID-Frequenzen liegen teilweise in unserem GSM-Bereich), maximaler Sendeleistung (Europa 2 W / USA 4 W ERP) als auch im Verfahren zur Kanalbelegung (Europa LBT / USA Frequency Hopping). Wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich der Zoll quer stellt weiß ich nicht. Aber muss es denn wirklich dieser Leser sein @bennjo? Sofern es wirklich nur rein um den Standard bzw. die US-Frequenzen und nicht um eventuelle Sonderfunktionen geht, werden sich sicher Geräte auf dem europäischen Markt finden lassen, die beide Standards beherrschen.
Bevor jetzt wieder die große Rätselei losgeht: - Um welche Frequenz geht es? - Um welchen RFID-Standard geht es?
Hallo, wir kaufen den Reader... Der Import ist das Problem. Der Hersteller und die Distris weigern sich. Wir überlegen nun wie wir einen herbekommen. Wir haben den Reader in der EU Version schon in mittlerer zweistelliger Stückzahl im Einsatz. Wir haben auf Grund recht spezieller Anwendung eine eigene Antenne dafür entwickelt. Es geht um UHF, hier also 868MHz. Nun wollen wir auf den US Markt und unsere Hardware mit der US Version (915MHz) ausstatten. Leider lässt sich die EU Version nicht einfach per SW umstellen. Ich gehe davon aus, dass tatsächlich eine andere HF-Hardware verbaut ist - ohne CE und ROHS. Gruß
N. K. schrieb: > Es geht um UHF, hier also 868MHz. Das hättest du auch im ersten Post schreiben, da hääte man nicht raten müssen. RFID ist alles mögliche. Vielleicht weigertn sich Hersteller und Distri deshalb, weil es für den Reader Exportbeschränkungen gibt. Dann habt ihr in der Tat ein Problem.
N. K. schrieb: > wir kaufen den Reader... Der Import ist das Problem. Der Hersteller und > die Distris weigern sich. Vermutlich fürchten sie, dass sie den ganzen Salat rückabwickeln müssen, wenn der Import schief geht, und dann einen Haufen Aufwand für nichts gehabt haben. > Nun wollen wir auf den US Markt und unsere Hardware mit der US Version > (915MHz) ausstatten. Wo wollt ihr den eigentlich betreiben? Habt ihr eine hinreichend gut geschirmte Kammer dafür? Dieser Frequenzbereich ist hierzulande für GSM-R vergeben, welches ein sicherheitsrelevanter Funkdienst ist. (Die Eisenbahnsicherungstechnik verlässt sich auf funktionierendes GSM-R.) > Leider lässt sich die EU Version nicht einfach per > SW umstellen. Ich gehe davon aus, dass tatsächlich eine andere > HF-Hardware verbaut ist - ohne CE und ROHS. RoHS wäre ja egal (ein Hersteller, der sowieso bleifrei lötet, wird dafür kaum plötzlich was anderes nehmen), und CE muss und kann er bei 915 MHz nicht kennzeichnen. Du könntest natürlich versuchen, mit dem Zoll vorab über sowas zu reden und auch eure Strategie für eine störungsfreie Inbetriebnahme zu erklären. Ist eben nur die Frage, ob man dann dort schlafende Hunde weckt.
Hallo, bisher war die Idee, unsere Antenne auf 915MHz zu rechnen und dann in kleinen Variationen in einigen kurzen Tests zu verifizieren. Dies würde bei ca. 0,5W ERP in einem rundum mit Stahlbetton umschlossenen Kelleraum unter einem 5 stöckigen Industriegebäude für je ca. 5 min ggf. bis zu 10x über mehrere Tage verteilt stattfinden. GSM-Empfang gibt es dort keinen. Bahnlinien sind keine in der Gegend. Absolut sicher kann man sich natürlich nicht sein - wir halten das Risiko aber für kalkulierbar. Mir ist klar, dass hier einige nicht einverstanden sein werden - ich sehe das aber eher pragmatisch. Meine Erfahrungen bei der Antennentwicklung halten mich davon ab, für viel Geld irgendwo einen geschirmten Raum zu mieten. Wenn die Antenne verifiziert ist, wird in DE nur montiert - Inbetriebnahme dann in USA. Gruß
N. K. schrieb: > Absolut sicher kann man > sich natürlich nicht sein - wir halten das Risiko aber für kalkulierbar. Naja, du musst nur ggf. den Zoll davon überzeugen können (bei dem es möglich ist, dass er sich von der BNetzA Amtshilfe holt). Ich glaube, ohne eine belastbare Aussage, wie viel von deiner Strahlungsleistung da draußen noch ankommt (bzw. dass es weniger als 250 nW sind), hast du da schlechte Karten. Wenn du eine Messung bei 868 MHz machst und von da darauf schließt, dass die Dämpfung bei 915 MHz im Wesentlichen die gleiche sein wird, ist das sicher plausibel. Mit der Limitierung einer möglichen Betriebszeit wirst du allerdings nicht argumentieren brauchen.
Ich habe vor ein paar Jahren problemlos (UHF-)RFID-Reader von Skyetek bezogen. Import war überhaupt kein Problem.
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