Forum: Platinen Dierkttoner - Leiterbahn angefressen


von argh (Gast)


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Hallo,

ich hab das erste mal eine Platine bedruckt und geätzt.
Das ganze hab ich mit einem alten Laminiergerät gemacht.
Die Bügeleisenmethode funktiniert bei der 100*140mm Platine nur sehr 
schlecht.

Beim ersten Laminierversuch ist mir die eingebaute Sicherung 
durchgebrannt. Gemessen hatte ich 150°C. Ich konnte die Platine nur ein, 
zweimal durchschieben, bevor die temperatur wieder auf 100°C gefallen 
ist.
Hab diese dann nochmals 5-6 durchgeschoben und gedacht, mal schaun was 
passiert.

Nach dem Einweichen konnte das ELV-papier problemlos abgerubbelt werden.

Platine wurde mit Natriumpersulfat geätzt.
Das ganze war erstmal ein Experiment^^
Pulver nicht gescheit gelöst, und temperatur anfangs zu klein. Ist dann 
hoch auf 53°C.
Egal. Hat eigentlich ganz gut funktioniert. Leider sah das alles an 
manchen stellen nicht allzu optimal aus. Ich habs aufs schelchte 
laminieren geschoben.

Also ab in den nächsten second-hand und nen Bügeleisen gekauft.
Am Laminator hab ich dann 135°C gemessen. Laut internet soll das für 
meinen Canon LBp2900 ausreichen.
10 mal durchgeschoben, eingeweicht. Und konnte das papier ohne weiteres 
im ganzen abziehen.

Der Druck sah auch viel besser aus. Also wieder ätzen. Diesemal gescheit 
auf 48-50°C. Gedauert hats 20min.

ABER...die Platine ist schlechter als die erste. leiterbahnen total 
angefressen, die 0,5mm Bahnen ham sich ca. um die hälfte am Rand 
aufgelöst.

Ich versteh nicht was ich falsch gemacht habe.
Doch zu wenig temperatur beim Laminieren, sodass sich der toner nicht 
richtig mit der Platine verbunden hat?
Heißer Laminieren, und eventuell die Platien auf dem Bügeleisen nochmal 
richtig erhitzen, das der Toner gescheit haftet?

MfG

von Mike J. (emjey)


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argh schrieb:
> die 0,5mm Bahnen ham sich ca. um die hälfte am Rand aufgelöst.

Was meinst du damit?
Ist die Leiterbahn breiter geworden (Toner zerlaufen) oder hat sich das 
Laminat wieder abgelöst (wurde nicht richtig angeschmolzen)?

Ich schmelze den HP-Toner bei 80 bis 90°C auf die Platine, allerdings 
presse ich dabei die Platine, das Papier und zwei Silikonmatten (je ca. 
1.0 mm dick zum Ausgleich von Unebenheiten) mit zwei Aluplatten 
zusammen.

Bei 90°C verläuft mir der Toner schon und unter 80°C hält er nicht an 
der Platine.

von nix und n. (nixundnul)


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Drucken: ich habe eine neue Trommel und Kartusche, die ich nur zu diesem 
Zweck einsetze. Als Papier verwende ich Glanzpapier, gummiert, Druck auf 
die gummierte Seite, die ist wasserlöslich. Laminieren mit 180 bis 200 
Grad, 4 Durchläufe. Temperaturkontrolle unbedingt nötig, unter 180 geht 
es nicht, über 200 werden die Walzen beschädigt. Ablösen mit klarem 
Wasser ohne Reinigungsmittel. Ein gewisses Maß an Glück ist trotzdem 
erforderlich. Ich drucke doppelt soviel aus, als wie ich Leiterplatten 
benötige.

von Paul B. (paul_baumann)


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Arg schrob:

>Diesemal gescheit
>auf 48-50°C. Gedauert hats 20min.

Das Ätzen hat zu lange gedauert und die Temperatur war zu hoch.

Nimm Eisen III-chlorid, das macht bei der richtigen Konzentration die
Sache bei Zimmertemperatur in knapp 10 Minuten.

MfG Paul

von argh (Gast)


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Auf der Verpackung steht Optimaler Arbeitsbereich 45-50°C

Und beim ersten Versuch, wo das net so gepasst hat waren es sogar 30min.

Mit Hälfte aufgelöst mein ich, das die Bahn von 0,5 auf ca. 0,25 
"abgefressen" wurde.

Eisen III-chlorid ist halt glaub ich nicht so einfach zu handhaben wie 
Natriumpersulfat. Außerdem sieht man nicht wie weit die Platine ist.

Meine Platine hat sich auch am Rand zuerst aufgelöst. zwischendrin hab 
ich noch recht große Kupferflächen, die ham sich erst ganz zum Schluss 
aufgelöst.

Aber wie gesagt. Ich versteh nicht warums beim Versuch 1 besser geklappt 
hat. Ich werd es wohl mit nochmal einbrennen an nem kleinen Probestück 
testen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Gut, dann mach weiter so.

MfG Paul

von herbert (Gast)


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Gleichbleibende Ergebnisse bei der Tonermethode sind eher 
selten.Irgendwo ist immer was ausgefranst oder unterbrochen.Fototransfer 
ist deutlich einfacher,schöner und wenn das Rezept mal funktioniert dann 
hat man immer die gleiche hohe Qualität.

von Paul Baumann (Gast)


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Herbert schrob:
>.Fototransfer
>ist deutlich einfacher,schöner und wenn das Rezept mal funktioniert dann
>hat man immer die gleiche hohe Qualität.

Einfacher? Na ja....

Teuerer ist es auf jeden Fall, denn man braucht fotoempfindlich
beschichtetes Material.

Ich will jedenfalls von der Laminatormethode nicht mehr weg.

MfG Paul

von Gerhard W. (gerhard_w)


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mir erscheinen die 20 Minuten als zu lange. Hab gestern erst im 
Marmeladenglas im Wasserbad geätzt. 8 Minuten und fertig wars.

Paar Stichpunkte für Dich:
- stimmt das Mischungsverhältnis vom NaPS?
- hast Du Bewegung im Bad?
- Kupfer-Oberfläche vorbereitet? Stahlwolle oder Ata?


Gruß
Gerhard

von Troll (Gast)


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argh schrieb:
> zwischendrin hab
> ich noch recht große Kupferflächen

Massefläche sagt dir was??

von Philippe B. (philippe27)


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Hallo

Ich weiss nicht wo euer Problem ist.
Anfangs hab ich auch Platinen Belichtet, doch das war mir zu aufwendig 
und zu teuer.

Im Lokalen Heimelektronikmarkt hollte ich mir ein Laminator und baute 
dessen Übertemperatursicherung aus und heizte ihn ca. 3 Minuten vor. 
Gemessen hat er dann etwa 140°C.

Auf ein Stück Pollin oder Reichelt Katalog druch ich das Layout aus und 
befestige es mit Malerklebeband auf der vorher mit Aceton gereinigten 
Platine.

Dann etwa 5mal durch den Laminator schieben und abkühlen lassen.
Unter dem Wasserhahn mit dem Finger ohne Fingernagel! das Papier 
abrubeln.

Eine Plastikbox mit 1,2l Natriumpersulfat mittels Lastwiderstand von 17W 
auf ca 45- 50°C vorheizen und dann die Platine rein.

Zwischendurch leicht bewegen, damit das Ätzen schneller geht und sobald 
das Kupfer nicht mehr Sichtbar ist, rausnehmen und mit viel Wasser 
abspülen.

Pro Platine mit Ausdrucken und Ätzen hab ich 15 Minuten und ein Profi 
bin ich auch nicht. Hab bisher etwa 18 Platinen geätzt. Davon waren 2 
schlecht.

Gruss Philippe

von argh (Gast)


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Ich hab mich genau an die Packungsanweisung gehalten.
400g auf 2l.
im Nachhinein vll nen halber Liter Wasser zu viel.

Kupferoberfläche habe ich nicht vorbereitet, da ich anderso gelesen 
habe,
das die Stahlwolle kontraproduktiv sein soll, da die Leiterbahnen eher 
verlaufen.

Bewegt hab ich den Eimer per Hand. Hab hier aber noch ne Luftpumpe aus 
dem Aquarium. Könnte es damit probieren.

Massefläche habe ich keine, da mir für mein Layout in einem anderem 
Thread heir davon abgeraten wurde!

Kp, warum das Ätzen bei mir so lange dauert. Und ncohmal 
Natriumpersulfat bestellen kostet wieder Versandkosten -.-

von argh (Gast)


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ok der Vollständigkeithalber.
Hat jetzt super geklappt. Hab die Temperatur noch maln bissl hoch.
Aber was wirklich extrem viel hilft, is das alles mit dem Bügeleisen 
nochmal ordentlich erhitzen. Dannach hab ichs mitm Fingernagel nimmer 
abbekommen, und die geäzte platine sieht echt 1A aus ;)

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