Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Blindstrom mittels DSP messen?


von Sepp (Gast)


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Hallo!
Ich arbeite gerade an einem 3-Phasigen Inverter. Wirkleistung einspeisen 
funktioniert. Bekanntlich kann so ein Teil auch Blindstrom (Ja die 
Halbleiter halten das aus, IGBT-Modul und damit kein Wirkungsgrad 
knaller) liefern und als Paralllkompensation arbeiten. Dazu muss aber 
der Blindstrom erst mal gmessen werden. Wie stellt man das am besten an 
ohne einen "Poweranalyzer" nahzuahmen, was DSP Resourcen kostet?
Die Nulldurchgänge zu messen und daraus auf die Phase zu schließen halte 
ich nicht für zuverlässig...

von Fritz (Gast)


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Sepp schrieb:
> Wie stellt man das am besten an
> ohne einen "Poweranalyzer" nahzuahmen, was DSP Resourcen kostet?
> Die Nulldurchgänge zu messen und daraus auf die Phase zu schließen halte
> ich nicht für zuverlässig...

Wenn du es aber genau haben willst, so wird dir nichts anderes übrig 
bleiben!
Phasenwinkel kannst du dann aus Wirk und Scheinleistung berechnen.
Bei symmetrischer Belastung und reinem Sinus (also keine 
Oberschwingungen) ist das alles recht einfach, hat man in der Praxis 
aber nicht. Daher solltest du wissen, was du kompensieren möchtest? Nur 
die Grundschwingung, oder auch Oberschwingungen (dann wirds 
kompliziert).

von Sepp (Gast)


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>Phasenwinkel kannst du dann aus Wirk und Scheinleistung berechnen.
Das geht aber auch nur solange es sich um Sinusförmige Größen handelt.
Dis ist großteils der Fall. Wenn ich Wirk und Scheinleistung habe kann 
man gleich auf die Blindleistung schließen. Doch beides zu Messen ist 
ein Aufwand.

>Nur die Grundschwingung, oder auch Oberschwingungen (dann wirds
>kompliziert).
Nur die Grundschwingung reicht, da diese in meinem Fall hauptsächlich 
den PF verschlechtert.

Das Shuts oder Stromwandler notwendig sein werden ist schon klar. Es 
geht eher darum, wie aus den Daten am simpelsten die Blindleistung, bzw 
Blinddsrom erfassen?

von Fritz (Gast)


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Sepp schrieb:
> Wenn ich Wirk und Scheinleistung habe kann
> man gleich auf die Blindleistung schließen. Doch beides zu Messen ist
> ein Aufwand.

Ich weiß nicht was für HW du zur Verfügung hast, wenn ich das richtig 
verstanden habe, hast du einen DSP. Dann nehme ich an, dass du U und I 
als Abtastwerte zur Verfügung hast.
Ueff = sqrt(Integral(u(t)*u(t))
Ieff = sqrt(Integral(i(t)*i(t))
Pwirk = Integral(u(t)*i(t))
Scheinleistung = Ueff*Ieff
Alle Integrale über eine oder n (ganzzahlige) Perioden.

Ich weiß nicht was für einen DSP du hast, aber ein bißchen 
Rechenleistung sollte schon übrig sein.

Ist mein Spezialgebiet habe ich schon mehrfach in uPs und DSPs 
realisiert.

von Sepp (Gast)


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Ja, wie ich es mit dem DSP durch integration machen soll ist mir auch 
klar. Ja ich verwede einen DSP für den Inverter, dem steht natürlich Uac 
und Iac an allen Phasen zuer Verfügung. Doch ich will ja nicht den 
Blindstrom des Inverters selbst messen sondern an einer anderen Stelle, 
damit der Inverter entsprechend nachgeregelt werden kann, sonst macht es 
ja keinen Sinn.

Ich dachte es gibt jemanden, der einen einfacheren Weg kennt. Jedoch 
sollte ein kleiner µC auch mit der Integratiom klarkommen, das sqrt() 
wird ja nicht oft ausgeführt.

von Fritz (Gast)


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Sepp schrieb:
> Ich dachte es gibt jemanden, der einen einfacheren Weg kennt. Jedoch
> sollte ein kleiner µC auch mit der Integratiom klarkommen, das sqrt()
> wird ja nicht oft ausgeführt.
>
Ich habe so etwas ähnliches mit einem MSP430.. gemacht. Mißt so ziemlich 
alle Drehstromkennwerte und gibt die Wirkleistung als Analogwert aus, 
CAN-Anschluß und Grenzwertrelais. Wird zur Steuerung und Überwachung von 
Notstromagregaten bzw. Blockkraftweren eingesetzt.

von Achim M. (minifloat)


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Sepp schrieb:
> Ich arbeite gerade an einem 3-Phasigen Inverter.

d und q anteil haste, wenn "richtige" Regelkreisstruktur aufgesetzt ist, 
sowieso... Wo ist also das Problem?

von Fralla (Gast)


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Es gibt einen etwas einfacheren Weg (der muss aber nicht Sinnvoller 
sein). Allerdings wundert es mich, dass du nicht selbst draufkommst. 
Denn wenn du einen Inverter baust, mit der Möglichkeit der 
Blindleistungsregelung sollte dir die Park Transformation unterlaufen. 
Zumindest gibt es für jeden einschlägigen DSP eine "motor control" 
Libary wo man Park und Clark in beide Richtungen findet.
Damit Transformiert man die drei Phasengrößen in ein mit dem Netz 
drehendes Bezugsystem und erhält zwei Gleichgrößen, den Wirk und 
Blindstrom (Bei der Vektor Motoregelung wäre es der Flußbildende bzw 
Momentbildende Anteil).
Allerdings brauch man auch einen dem Drehwinkel des Netz entsprechende 
Größe. Da kann man viel Aufwand treiben wenns genau sein muß oder 
einfacher mit einer PLL einfangen.
Allerdings nicht der Versuchung verfallen, den ganzen Inverter dann nur 
mit zwei Stromreglern zu bauen ;)

Wenn der Strom nicht mehr Sinusförmig ist, bekommt man ein Rippelndes 
Signal aus der Transformation. Ja klar, kann man glattfiltern. Aber 
andereseits ist die Integration von drei Phasenströmen auch keine 
herausforderung für einen kleinen µC.

MFG Fralla

von Achim M. (minifloat)


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Danke Fralla, ich war gerade zu faul, das alles runterzutippen...

von Sepp (Gast)


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>d und q anteil haste, wenn "richtige" Regelkreisstruktur aufgesetzt ist,
>sowieso... Wo ist also das Problem?
Im Inverter hilf mir das aber gar nichts.

>Allerdings wundert es mich, dass du nicht selbst draufkommst.
>Denn wenn du einen Inverter baust, mit der Möglichkeit der
>Blindleistungsregelung sollte dir die Park Transformation unterlaufen.
Ja ist mir Untergelaufen;) Allerdings verwende ich in meinen 
Regelkonzept nur die inverse Transformation für die Referenzströme. Der 
Blinleistungsanteil ist fix auf einen Wert gesetzt um das Ausgangsfilter 
etwas zu kompensieren, mehr nicht.
Auf die Idee mit der Parktransformation zu Messen bin ich nicht gekommen 
(schon klar das das die richtigen Motorinverter das so machen um zu 
regeln). Auch müsste die Messstelle der Blindleistungserfassung wieder 
eine Netzsynchronisierung beinhalten.

>Allerdings nicht der Versuchung verfallen, den ganzen Inverter dann nur
>mit zwei Stromreglern zu bauen ;)
Klingt so, als hätetst du Probleme damit, kannst du mehr dazu sagen? Was 
war das für ein Projekt?

Mitllerweile denke ich, dass ihr vielleicht recht hab und es wirklich 
einfacher ist eine richtige Leistungsmessung zu verwenden. Einen µC 
brauch ich ja sowieso wegen Kommunikation über PMBus.

Grüße,
Sepp

von Sepp (Gast)


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Hi!

Fralla schrieb:
>>Allerdings nicht der Versuchung verfallen, den ganzen Inverter dann nur
>>mit zwei Stromreglern zu bauen ;)
>Klingt so, als hätetst du Probleme damit, kannst du mehr dazu sagen? Was
>war das für ein Projekt?

SOnst jemand Hinweise?
Im Moment habe ich vor einen µC zum Leistungsmessen per Integration zu 
verweden, ist doch nicht so komplex wie ich dachte.

Grüße,
Sepp

von Makus L. (Gast)


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Das ist wieder einmal typisch, Fralla hat nur Antworten auf Lager, wenn 
es um Inverter und anderes Leistungselektronische Zeugs geht. In anderen 
Themen keine Spur.
Das Zeugt von extrem einseitigem Wisssen!

von Achim M. (minifloat)


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Makus L. schrieb:
> Das ist wieder einmal typisch, Fralla hat nur Antworten auf Lager, wenn
> es um Inverter und anderes Leistungselektronische Zeugs geht. In anderen
> Themen keine Spur.
> Das Zeugt von extrem einseitigem Wisssen!

Das ist wieder mal typisch, User die nicht angemeldet sind müssen 
extradick was vom Stapel lassen. Ist doch sein Problem, wenn er nur in 
den für ihn interessanten Themen schreibt. Hier im Forum ist er nicht 
dein Dienstleister. Solche Aussagen zeugen von extremer... ach lassen 
wir das.

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