Forum: Platinen Tonertransfer "fleckig"


von ben (Gast)


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Hi,

ich bin kürzlich in die Platinenherstellung mit der Tonertransfermethode 
eingestiegen. Soweit funktioniert das eigendlich auch ganz gut, auch 
kleine Strukturen sind kein Problem.

Allerdings erscheinen die Kupferflächen gewissermaßen fleckig, gegen das 
Licht sieht man auch, dass unzählige kleine Löcher im Kupfer sind. 
(siehe Bild)
Der Toner sieht eigendich deckend aus auf der Platine.

Was könnte das für Ursachen haben? Zu wenig Toner?

Ich drucke mit einem Kyrocea FS auf Pollin Katalogpapier.

Danke für die Hilfe :-)

von Paul Baumann (Gast)


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Dieses Problem hatte ich auch, so daß ich dazu übergegangen bin,
die Masseflächen als Gittermuster statt als "massive" Fläche zu 
erstellen.
Das geht in Eagle mit Change->Pour->Hatch.

Dann muss man ein bisschen experimentieren, wie dick das Rster sein muß
und soll.

MfG Paul

von Timo S. (kaffeetas)


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Du kannst versuchen die Platine nochmals auf dem heißen Bügeleisen zu 
erwären, nachdem das Papier abgelöst ist.

Dazu legts Du die Platine mit der Toner-Seite nach oben auf das heiße 
(Stufe 3) Bügeleisen. Der Toner schmilzt dann nochmals auf und schließt 
so die kleinen Löcher von selbst.
Gegen die Fehlstellen, die auf dem Bild zu sehen sind, hilft das 
allerdings auch nicht!

Grüße
 Timo

von Hannes L. (hannes)


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Timo S. schrieb:
> Gegen die Fehlstellen, die auf dem Bild zu sehen sind, hilft das
> allerdings auch nicht!

Gegen diese Fehlstellen hilft nur, die Platine vor dem Tonertransfer 
richtig zu reinigen. Nach einigen Versuchen mit Stahlwolle und feinstem 
Sandpapier bin ich bei Scheuermilch gelandet. Danach (nach dem Trocknen) 
wird die Platine noch mit Aceton abgerieben. Nicht jedes 
"Reinigungspapier" ist dazu geeignet, mit einigen Küchenrollen geht es 
nicht, die hinterlassen Schlieren, die das Haften des Toners verhindern. 
Dann wird sie in den Layout-Ausdruck auf Lidl-Werbung "eingewickelt" und 
mehrmals durch den überhitzten Laminator geschoben. Anzahl der 
Durchläufe und Temperatur sind natürlich vom Drucker und Toner abhängig. 
Nach dem Abkühlen geht es kurz ins kalte Wasser (ohne Spülmittel), nach 
einigen Sekunden lässt sich das Lidl-Werbeblatt im Ganzen abziehen, 
wobei der Toner an der Platine bleibt. Lässt man das Wasser zu lange 
einwirken, dann reißt das Papier beim Abziehen, dann muss gerubbelt 
werden. Geätzt wird dann kalt mit verdünnter Salzsäure, der ein Schuss 
Wasserstoffperoxyd zugesetzt wurde. Die Ätzzeit liegt je nach 
Konzentration bei 2 bis 8 Minuten. Nach reichlicher Wässerung und 
Trocknung wird gebohrt, mit Stahlwolle der Toner abgerubbelt, was gleich 
eventuellen Grat an den Bohrlöchern entfernt. Dann kommt sofort Lötlack 
(Kolophonium in Spiritus) drauf, damit das Kupfer bis zum Bestücken 
nicht wieder Patina ansetzt.

Natürlich kann man es auch anders machen, vorausgesetzt, das Ergebnis 
ist zufriedenstellend. Und nein, Industriequalität ist es nicht, kostet 
aber auch keine Industriepreise.

...

von ben (Gast)


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Hey, danke für die Tips.
Werde bei der nächsten Platine mal scheuermilch probieren, bisher nur 
Aceton genommen.

Das "einbrennen" mit dem Bügeleisen nach dem Ablösen des Papiers hatte 
ich gemacht. Hat offensichtlich nichts gebracht :-(

von Philipp Bigott (Gast)


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Das sieht sehr nach unterätzungen aus. wie lange hat das Ätzen gedauert 
(mit was)?
Ich drucke mit Samsung ML1910 und laminiere mit Pollin oder 
reichelpapier. bis auf kleinste makel in den kupferflächen (nur mit lupe 
zu sehen) wird alles perfekt. Liegt evtl. auch an dem wirklich sehr 
dicken tonerauftrag (fühlbar fast wie blindenschrift und total 
kratzfest). Ansonsten: viel hilft viel: viel toner viel hitze viel 
lamimieren viel ätzmittel... wenn ich meine platinen langsam und kalt 
ätze, sehen sie auch schlechter aus. ansonsten hängt im ätzbad ein 
billiger aquarienheizstab und um sauberkeit mach ich mir garkeine 
gedanken. geputzt hab ich nur meine allererste platine.

von ben (Gast)


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die gezeigte Platine habe ich im Wasserbad geätzt. Temperatur war so 
zwischen 40-50 Grad. Wie lange weiß ich nicht, aber habe sie 
rausgenommen, als kein Kuper mehr zu sehen war....

>Das sieht sehr nach unterätzungen
Meinst du Überätzungen? also zu lange?


mehr Toner...hab ein bisschen recherchiert scheint aber bei meinem 
Drucker nicht so einfach zu sein mehr Toner aufs Papier zu bringen. 
Werde mal versuchen doppelt übereinander zu drucken...

von Hannes L. (hannes)


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ben schrieb:
>>Das sieht sehr nach unterätzungen
> Meinst du Überätzungen? also zu lange?

Nein, er meint schon Unterätzung, das Ätzmittel "kriecht" unter den 
Resist (Toner), weil der Toner aufgrund nicht optimal gereinigter 
Platine nicht richtig haftet.

...

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