Forum: Ausbildung, Studium & Beruf großer Konzern vs. Mittelständler


von Peter R. (Gast)


Lesenswert?

Was würdet ihr bevorzugen?
Hat jemand Erfahrungen mit beiden gemacht?

Was ich so gehört habe

großer Konzern

+ sicherer Arbeitsplatz
+ höheres Gehalt
+ mehr Aufstiegschancen
+ mehr verschiedene Einsatzmöglichkeiten, Möglichkeit in verschiedenen 
Abteilungen zu arbeiten
+ Prestige des großen Namens. Man kann später leicht in andere Firmen 
wechseln

- unpersönliches Betriebsklima
- einzelne Leistungen werden übersehen/nicht anerkannt
- man kann plötzlich versetzt werden
- Aufgabenbereich ist sehr speziell, man lernt wenig Neues


Mittlerständler

+ freundliches/persönliches Betriebsklima
+ Aufgebnbereich ist vielfältig, man lernt mehr

- schlechtere Bezahlung
- beschränkte Aufstiegschancen
- evtl. unsicherer Arbeitsplatz. Wenn man mal die Aufträge fehlen...

von Electronics'nStuff (Gast)


Lesenswert?


von Piko (Gast)


Lesenswert?

Von meiner Seite kann man das + beim Betriebklima beim Mittelständler in 
ein dickes Minus umschreiben. Mein vorheriger Job war bei nem 
Mittelständler. Das persönliche Betriebsklima stimmt und man wurde auch 
sehr persönlich angegangen. Aber kommt immer auf den 
Inhaber/Geschäftsführer/Chef an wies gehandhabt wird.

von Olaf (Gast)


Lesenswert?

Viel wichtiger ist die Unterscheidung zwischen Aktiengesellschaft und 
Inhaber gefuehrtes Unternehmen.

Das erstere ist immer Mist, das zweite kann sehr gut oder sehr schlecht 
sein.

Olaf

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

ich sehe das anders Olaf. Wo bekommt man als normaler angestellter Ings 
das meiste Geld bei 35 H Woche + starkem Betriebsrat ? richtig, meist in 
Konzern mit IG Metall oder IG BCE Tarifbindung. Mittelständler bieten 
das meist nicht. Oft viel weniger Gehalt und auch noch mehr Arbeit. 
Häufig noch nicht mal ein Betriebsrat. In vielen Konzern gibt es von der 
Gewerkschaft ausgehandelte Beschäftigungsgarantien usw, im Mittelstand 
höchstens einen Ar... Tritt in der Krise.

Natürlich haben auch Konzerne Nachteile. Ich arbeite selbst in einem und 
arbeite unterm Strich sehr gerne da. Von Nachteil sind manchmal 
allerdings die bürokratischen Strukturen die einen am Arbeiten hindern.

Außerdem sind viele Konzerne, zumindest die mit der gerade 
angesprochenen Tarifbindung, schon so groß, dass diese längst nicht mehr 
die Wachstumsraten von jungen, dynamischen Unternehmen erreichen. D.h. 
Führungspositionen gibt es zu verteilen, wenn eine Führungskraft geht.

Bei jung-dynamischen Unternehmen kann man dagegen manchmal mit dem 
Unternehmen mitwachsen. Z.B. Einstieg als Entwickler für XY, XY Sparte 
der Firma boomt, dann dank Erfahrung und Einsatz Abteilungsleiter für 
XY, danach ggf. Breichsleiter oder Geschäftsführer für den Bereich XY.


Allerdings muss man da schon viel Glück haben, so einen Bereich zu 
erwischen.


Der Beste Weg für sehr viele ( nicht alle ) ist : Einstieg ( wenn 
möglich ) in einem Konzern, dort sich etwas weiter hoch arbeiten und 
anschließend z.B. den nächsten Karrieresprung ggf. bei einem etwas 
kleineren Unternehmen.

Z.B. Einstieg im Konzern, hocharbeiten bis zum Gruppenleiter, 
anschließend wechseln als Abteilungsleiter zu einem großen 
Mittelständler, später Bereichsleiter / Geschäftsführer bei einem 
MIttelständler.


Allerdings will das auch nicht jeder, viele wollen lieber auf Fachebene 
bleiben. Auch dafür sind Konzerne besser, sehr viele Konzerne bieten 
mittlerweile auch Fachkarrieren an, wo man ebenfalls in sehr attraktive 
Gehatsgruppen kommen kann. Das machen mittlerweile immer mehr Konzerne, 
da man erkannt hat, dass viele Top Entwickler nur Führungskraft wegen 
des Geldes werden wollen und als Chef ungeeignet sind, gleichzeitig 
verliert die Firma so aber einen guten Entwickler.

von WPO (Gast)


Lesenswert?

Die Frage lässt ich so praktisch nicht beantworten. Mittelstand bewegt 
sich per Definition im Bereich 10 - 500 MA. Der Unterschied zwischen 
einem 10 MA und einem 500 MA Unternehmen ist wesentlich größer, als der 
zwischen einem 500 MA Unternehmen und einem Konzern.

In kleineren Unternehmen hast Du eher die Chance durch Leistung und 
Kompetenz aufzusteigen, in größeren Unternehmen eher durch politisches 
Handeln und Networking.

Aus meiner Sicht ist es einfacher nach einigen Jahren von einem 
renomierten Mittelständler in einen Konzern zu wechseln als umgekehrt. 
Nach einigen Jahren im Konzern wird Dir der findige Personaler immer 
eine gewisse Unflexibilität und Beamtenmentalität unterstellen.

Achso: Ausnahmen bestätigen die Regel ((-;

von WPO (Gast)


Lesenswert?

Zum Thema Arbeitsplatzsicherheit:

Ein Konzern bietet prinzipiell eine recht hohe Sicherheit, die 
unabhängig von Deiner individuellen Leistung ist. Auf der anderen Seite 
kann es Dir passieren, dass trotz hoher Eigenleistung Deine Abteilung 
strategiebedingt outgesourced oder geschlossen wird. So kann man in 
letzter Zeit beobachten, dass vermehrt operative IT- und 
Implementierungstätigkeiten in Tochterunternehmen ausgegliedert oder 
direkt an externe Dienstleister übergeben werden. Wenn Du in Richtung 
Konzern tendierst, solltest Du Dir daher genau die Abteilung anschauen 
und bewerten, wie eng sie mit dem Kerngeschäft verbunden ist ...

von Tap (Gast)


Lesenswert?

Aufstiegschancen sind idR im Mittelstand besser, einfach aus dem Grund, 
weil die meisten Leute versuchen in Konzernen unterzukommen, die 
Konkurrenz wird somit geringer, für einen fähigen zuverlässigem Ing 
stehen somit mehr Wege offen als in einem Konzern. Das fängt schon im 
Kleinen (Ausbildun an). Ich Ausbildung in einem Mrd-Unternehmen, AG, 
Betriebsrat, Betriebsrat, das volle Programm Bürokratie und 
Unpersönlichkeit, ein MA wird anhand seiner ID idendifiziert, der Name 
wird aus dem Grund auf Papier gedruckt, weil Farbe heutzutage nichts 
mehr kostet, Kumpel mittlere KG, Nähe zum Geschäftsführer und Besitzer, 
kein BR uvm, einiges noch auf dem Stand von vor 50 Jahre, zB wir: 
Lasercutter, er manuelle Schlagschere! So Ausbildung fertig, beide sehr 
gut, ich besser, er Stipedium BA, ich nichts :(, aber trotzdem an die 
Uni ET, das volle Programm. Bin jetzt wieder zurück in der Fa und schlag 
mich in der Produktion rum, während mein Kumpel schön von Ing-Abteilung 
zu Ing-Abteilung gewandert ist. Auch wenns jetzt bei mir im Kessel ganz 
gut dampft, komme ich dennoch auf eine negative Bilanz.
Vergleicht man den Komfort beim Arbeiten, genießt du beim Konzern 
wahrscheinlich einen höheren Standard. Ich: originelle Architektur, 
Vollklima, Hightechlaptop, eigenes Tel, Monstermonitor Blackberry, 
warmes Mittagessen, belegte Brötchen bei Meetings, alles ganz angenehm, 
nicht zu verschweigen mein Hochleistungssessel. Ja soweit ganz cool, 
dass es diese Sachen allein nicht sind, die zum zufriedenem Arbeiten 
führen muss ich wohl nicht erwähnen.
Btw: willst du entwickeln ist die beste Fa. die kleinste Fa.
Sicherheit ist mir zwar gegeben, aber kann man nicht verallgemeinern bei 
Konzernen. Schnell wird Umstrukturiert, landest du bei einem 
JointVenture, bei einer anderen Fa oder auf dem freien Arbeitsmarkt. 
Schneller Weg als bei Großkonzernen bist du nirgends (vgl. SIEMENS, 
TELEKOM, und viele andere)

Zitat: In kleineren Unternehmen hast Du eher die Chance durch Leistung 
und
Kompetenz aufzusteigen, in größeren Unternehmen eher durch politisches
Handeln und Networking.

Den Stammbaum und die Schleimspur nicht zu vernachlässigen. Hab mir 
sagen lassen dass man bei dem ein oder anderen bisher nur die Schuhsohle 
sehen konnte.

Konzer->kleineres Unternehmen macht keinen Sinn. Entweder Konzern->noch 
größerer Konzern oder kleines Unternehmen und dann mit viel 
Spezialwissen aus einem Bereich durchziehen. In einem kleinerem 
Unternehmen will man keinen der sich darum kümmert seine Projekte auf 
eben diese kleinen Unternehmen Spezialisten. Hast du zB eine komplexe 
Anlage automatisiert bist du gerne gesehen zB als Leiter der 
Instandhaltung...

Wenn du hingegen ein geiles Leben führen willst, dann ist es jetzt zu 
spät. Geiles Leben beginnt mit einer Ausbildung und im Anschluss einem 
unbefristetem Vertrag in der Produktion, Rumpelts erstens im Portemonaie 
und die Gedanken die du dir an der Arbeit machen musst sind die, was du 
mit der ganzen Zait nach der Arbeit anfangen sollst.

von супертролль (Gast)


Lesenswert?

Bei einem Konzern beginnt man als kleines Nichts, und hat die Chance ein 
groesseres Nichts zu werden.

Bei einer KMU hat man bald mal ein Projekt und zieht das auch durch

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

супертролль schrieb:
> Bei einem Konzern beginnt man als kleines Nichts, und hat die Chance ein
> groesseres Nichts zu werden.
>
> Bei einer KMU hat man bald mal ein Projekt und zieht das auch durch

das was ein kleines Nichts im Konzern zum Einstieg bei 35 Woche bekommt, 
liegt aber meist schon auf dem Niveau was jemand mit viel 
Projekterfahrung und 40h+ Woche bei den KMUs bekommt !

sieht man im Nachbarthread, Dipl.-Ing ET von der Uni, 7 Jahre BE als 
Hardwareentwickler im wirtschaftlich starken BaWü, KMU für lumpige 47 k 
Brutto.

Da kriegt mancher Grünschnabel mit Anfang 20 und nur Bachelor zum 
Einstieg bei den Großen schon mehr ! + der steigert sich noch gewaltig, 
selbst wenn er keine Top Karriere macht.

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

Sebastian schrieb:
> sieht man im Nachbarthread, Dipl.-Ing ET von der Uni, 7 Jahre BE als
> Hardwareentwickler im wirtschaftlich starken BaWü, KMU für lumpige 47 k
> Brutto.
>
> Da kriegt mancher Grünschnabel mit Anfang 20 und nur Bachelor zum
> Einstieg bei den Großen schon mehr ! + der steigert sich noch gewaltig,
> selbst wenn er keine Top Karriere macht.
Eins muss ich ja echt mal los werden: hier sind sehr viele Leute ganz 
schön auf das Geld fixiert.

Bevor ich 8h pro Tag, also 33% von jedem Tag, verschwende mache ich 
lieber was mich erfüllt.

Reich wird man als Angestellter sowieso nicht.

von Sebastian (Gast)


Lesenswert?

Tobi schrieb:
> Sebastian schrieb:
>> sieht man im Nachbarthread, Dipl.-Ing ET von der Uni, 7 Jahre BE als
>> Hardwareentwickler im wirtschaftlich starken BaWü, KMU für lumpige 47 k
>> Brutto.
>>
>> Da kriegt mancher Grünschnabel mit Anfang 20 und nur Bachelor zum
>> Einstieg bei den Großen schon mehr ! + der steigert sich noch gewaltig,
>> selbst wenn er keine Top Karriere macht.
> Eins muss ich ja echt mal los werden: hier sind sehr viele Leute ganz
> schön auf das Geld fixiert.
>
> Bevor ich 8h pro Tag, also 33% von jedem Tag, verschwende mache ich
> lieber was mich erfüllt.
>
> Reich wird man als Angestellter sowieso nicht.

reich ist Definitionssache. Je nach Definition ist man als Single mit 
3000 - 3500 netto schon reich, was man in einem Konzern mit Mitte 30 als 
Ing durchaus erreichen kann. Und auch da gibt es interessante Aufgaben. 
Ich war Werkstudent im Mittelstand und hatte da ähnlich interessante 
Tätigkeiten wie im Konzern.  Ich finde das muss sich ja nicht 
ausschließen. Wenn ich aber wählen kann zwischen guter Bezahlung + gute 
Tätigkeit und weniger gute Bezahlung und guter Tätigkeit, nehm ich doch 
lieber ersteres.

es ist ja nicht so als würde jeder Mittelstands Ing nur super 
interessante Tätigkeiten haben. Oft sind die nur die verlängerte 
Werkbank der Konzerne, natürlich für weniger Geld.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.