Forum: HF, Funk und Felder Notchfilter bei 8 GHz


von Alf K. (aal)


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Moin,

ich brauche einen Notchfilter im X-Band, was relativ schmal ist. Damit 
meine ich, dass es nur einige wenige MHz um die unerwünschte Frequenz 
herum wegdämpft.

Kennt sich damit jemand aus und kann mir einen Tipp geben, wo ich mich 
darüber schlau lesen kann, so dass ich ein solches Filter selber bauen 
kann?

Vielen Dank!

von Ralph B. (rberres)


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Das ist eine Güte von mehr als 1000

Wenn du Glück hast , kannst du das mit einen Lambda/2 Topfkreisfilter 
erreichen.Der muss aber mechanisch sehr sauber aufgebaut sein, möglichst 
keine Rauhigkeit besitzen, versilbert sein , und möglichst ohne 
Abstimmmittel auskommen. Eventuell ein mehrkreisiges Filter, welche lose 
gekoppelt sind, nehmen.

Ralph Berres

von Peter (Gast)


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>Notchfilter im X-Band
Wie viele MHz breit und wie viele dB Dämpfung?

>Das ist eine Güte von mehr als 1000
Dazu benötigst Du entweder Hohlraum-Resonatoren oder 
Dielektrische-Resonatoren.

von Bastler (Gast)


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Alf K. schrieb:
> ich brauche einen Notchfilter im X-Band

Wozu?

Bei 8Ghz ist das nicht mehr leicht zu machen und hast du passende 
Messmitel für die abstimmung?  Vielen leuten wird es schon schnel zu 
kompliziert mit ein paar hundert Mhz was vernünftig zu bauen da die 
praxis doch noch etwas anders ist als auf dem Papier.

von bazo (Gast)


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Ohne entsprechendes Messmittel und guter Mechanikerwerkstatt brauchst du 
nicht anzufangen.

Damit du mal ein Gefühl bekommst, auf der Seite von W1GHZ 
(http://www.w1ghz.org/10g/QEX_articles.htm) sind Waveguide-Filter 
beschrieben, die man so noch mit Hausmittel bauen kann. Die sind von 
deiner Forderung noch weit entfernt.

Ansonsten mach das im Basisband, da ist dann die erforderliche Güte 
nicht mehr so heftig.

von Alf K. (aal)


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zunächst einmal danke für die Antworten!

Zur Frage der Breite und der Dämpfung:
Desto weniger MHz breit, desto bester, einstelliger MHz-Bereich wäre gut 
und die Dämpfung sollte mind. 20dB betragen.

Aufgrund der von mir geforderten Schmalbandigkeit dachte ich auch schon 
an Hohlraumresonatoren.

Sauber vermessen sollte kein Problem sein, und eine Mechanikerwerkstatt 
habe ich auch zur Hand, wobei ich es erstmal so probieren würde.

Ich werde mich dann ersteinmal über Hohlraumresonatoren schlau lesen, 
mal sehen, wie gut/schlecht die umzusetzen sind.

von супертролль (Gast)


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Hohlraumresonatoren sind gut zu bauen, sofern man die Simulation im 
Griff hat. Ich mach das jeden Tag. Leider darf ich mich nicht 
kommerziell betaetigen.
Alternativ kann man sich auch iterativ mit ein paar kilo Alu und einer 
Fraese herantasten.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Wir hatten sowas ähnliches um mehrere AM-TV-Sender auf 12 GHz 
zusammenzuschalten. Je ein Zirkulator vor einem Dual-mode 
Hohlleiterfilter ließ alles neben der Durchlaßfrequenz reflektiert 
weiterlaufen, durch das Filter kam der Ausgangssignal der TWT 
(Wanderfeldröhre tracvelling wave tube) dazu. So wird das Notch durch 
einen Zirkulator und ein Bandpassfilter gebildet.
Solche Filter werden soweit ich weiß im Matthei-Young-Jones vorgestellt.

"Microwave filters, impedance-matching networks, and coupling 
structures" McGraw-Hill, 1964, ein Standardwerk.

von Kai S. (kai1986)


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Ich weiß nicht, was du mit dem Filter anstellen willst. Falls es um 
einen Eingang (Messwerte aufnehmen) geht, würde mir das Schalgwort 
runtermischen
einfall. Wurde z.B. früher oft für NMR Messungen eingesetzt. Der 
interessante Frequenzbereich wird auf eine niedrigere Frequenz 
runtergemischt, die dann digitalisiert und dann kann man Digital so 
ziemlich alles mit den Messwerten anstellen, was einem in den Sinn kommt 
(z.B. einen sehr schmalbandigen Filter drauflegen).

Ist mal so ne Idee, die mir beim Lesen gekommen ist, ich bin aber kein 
HF Experte.

Gruß Kai

von супертролль (Gast)


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... Ausser es wurde schon gemischt und man muss das andere Seitenband 
loswerden.

von супертролль (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ein nicht opimiertes Filter folgender Struktur hat 28MHz Bandbreite. Was 
heisst der Aufwand ist nicht besonders gross.

von Alf K. (aal)


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So, nachdem ich das ganze WE unterwegs war und keine Zeit hatte hier 
hereinzuschauen, stelle ich erfreut fest, dass dieses Forum hier 
wirklich sehr aktiv ist!

Vielleicht zunächst einmal zur Frage, was ich machen möchte bzw. was 
mein Problem ist:
Ich möchte die Seitenbänder eines Signals untersuchen, die ca. 60dB 
unter dem Leistungsmaximum des Signals selber liegen. Mein 
Spektrumanalyzer hat einen Dynamikbereich von ca. 60 dB, d.h. ich kann 
die Seitenbänder immer nur gerade so sehen. Könnte ich mittels eines 
Notchfilters die Zentral-Frequenz um 20dB (oder mehr) abschwächen, so 
bräuchte ich nicht das gesamte Signal abzuschwächen und könnte die 
Seitenbänder vernünftig untersuchen.

супертролль, vielen Dank für die beispielhaften CST-Simulationen. Ich 
denke, da werde ich mich auch einmal 'ransetzen. Ist eine gute 
Gelegenheit, sich endlich mal in CST einzuarbeien, wollte ich schon 
immer.

Das angesprochene Buch von db1uq habe ich als Präsenzbestand bei uns in 
der UniBib entdeckt, ich werde mal einen Blick 'reinwerfen.

von Ralph B. (rberres)


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Alf K. schrieb:
> Mein
>
> Spektrumanalyzer hat einen Dynamikbereich von ca. 60 dB, d.h. ich kann
>
> die Seitenbänder immer nur gerade so sehen.

Was für einen Spektrumanalyzer ist das denn? 60db Dynamikbereich 
erscheint mir wenig. Selbst mein aus der Steinzeit stammender HP8555A 
hat ja schon 80db Dynamikbereich.

Wenn man die Seitenbänder nur sehen will langt ein irgendwie geartetes 
Notchfilter. Will man die Seitenbänder aber im Pegel bewerten, müsste 
das Notchfilter eine exakt definierte Sperrtiefe haben, damit man weis , 
um wieviel dB die Seitenbänder nach oben krabbeln. Das dürfte schon 
ungleich schwieriger werden. Man könnte das zwar auch ausmessen, doch 
dann müsste die Anpassung konstant bleiben, was bei einen SA nur 
garantiert werden kann, wenn man entsprechend viel Dämpfung am Eingang 
und Ausgang des Filters vorsieht.

Ralph Berres

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