Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Auslegung von Printtrafo


von Christian P. (peterfrosta)


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Hallo Leute,

ich bin gerade dabei mein Board an 230VAC anzuschließen. Ich machs mitm 
Trafo, weil mir das den geringsten Aufwand verursacht. Gleichrichtung 
und Spannungsreglung ist ja schon auf dem Board. Mir ist leider keine 
Alternative dazu bekannt.
Also erstmal ein Trafo.

Das passiert jetz bei mir wie folgt:
230VAC --- Trafo --- 9VAC --- Spannungsregler7805+Gemüse --- Board.

Der Stromverbrauch meine Schaltung (Board) liegt unter 100mA.
Daher gehe ich von einem Leistungbedarf meiner Schaltung von:
5 Volt * 0,1 A = 0,5 VA aus.

Da der zu einsetzende Trafo 9V bringen soll, kann ich dann so die Größe 
meines Trafos auswählen?
Also hier wäre es dann ein 0,5VA Trafo(plus Leistung für die Verluste 
vom folgenden Spannungswandler)? Oder Verbrät der Spannungswandler recht 
viel?

Normal würde ich  ja sagen, wenn ich aus dem Regler 100 mA bei 5V haben 
möchte, dass vorne bei 9V ungefähr 55mA reinflißen müssen.
Bin ich da auf dem Holzweg??

mfg christian

: Verschoben durch Moderator
von 2cent (Gast)


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> aus dem Regler 100 mA bei 5V haben möchte, dass vorne bei 9V
> ungefähr 55mA reinflißen

Ein Linearregler kann nur Leistung verbraten, nicht transformieren.
d.h. mit 9V*(100mA+Reglerstrom)*Wirkungsgrad des Trafos rechnen.

Du solltest aber die 9V und auch die Leistungsberechnung anhand von 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9 nochmal 
überprüfen.

von Patrick C. (pcrom)


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Vergess der gleichrichter nicht

von Udo S. (urschmitt)


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Nimm ein Steckernetzteil.

von Harald W. (wilhelms)


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Christian Peskov schrieb:

> Der Stromverbrauch meine Schaltung (Board) liegt unter 100mA.
> Daher gehe ich von einem Leistungbedarf meiner Schaltung von:
> 5 Volt * 0,1 A = 0,5 VA aus.

Dann würde ich an Deiner Stelle mal von einem 2W-Trafo ausgehen.
In den DSE-FAQ findest Du übrigens einiges zur richtigen Bemessung
von 5V-Netzteilen.
Gruss
Harald

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Udo Schmitt schrieb:
> Nimm ein Steckernetzteil.

Das funktioniert zwar (wenn man nicht gerade eins mit Schaltregler
hat) genauso, aber man muss dem Übel dann nicht mehr direkt in die
Augen sehen. :-)

Ganz ehrlich: für eine Schaltung, die 0,5 W verbraucht, muss man
noch nicht ernsthaft über Schaltregler nachdenken.  Ich würde
einen Trafo mit 6 V ~ nehmen, Schottkydioden als Gleichrichter,
und statt des ältlichen 7805 mit seinen fast 3 V Eigenverbrauch
einen aktuellen Lowdrop-Regler.  All das zusammen senkt die Verluste
auf die Hälfte, sodass die gesamte Schaltung dann vielleicht 1 W
aufnimmt.  Das ist das, was aktueller Jubelelktronik als Standby-
Verbrauch zugestanden wird (aber hier ist es nichtmal standby,
sondern bereits der Verbrauch im aktiven Zustand).

Ich habe übrigens hier für eine vergleichbare Schaltung der
Einfachkeit halber eine Wandwarze aus der Kiste gekramt: die
wird doch schon deutlich warm, ich tippe da eher auf 3 W als
Gesamtverbrauch.

von Udo S. (urschmitt)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Ganz ehrlich: für eine Schaltung, die 0,5 W verbraucht, muss man
> noch nicht ernsthaft über Schaltregler nachdenken.

Eben, aber der TO scheint den Unterschied nicht einmal zu kennen, siehe 
die Aussage

Christian Peskov schrieb:
> Das passiert jetz bei mir wie folgt:
> 230VAC --- Trafo --- 9VAC --- Spannungsregler7805+Gemüse --- Board.
> ...
> Normal würde ich  ja sagen, wenn ich aus dem Regler 100 mA bei 5V haben
> möchte, dass vorne bei 9V ungefähr 55mA reinflißen müssen.

insofern will ich ihm nicht dazu raten mit 230V zu basteln.
Und die einfachste und wahrscheinlich auch billigste Lösung ist ein 
Wandwarze. Sehr wahrscheinlich liegen von alten Handys eh noch 2 herum.

Ansonsten muss er eine Platine für den Printtrafo machen, Er braucht 
noch eine Sicherung, einen Schalter und last but not least ein Gehäuse 
das der entspechenden Schutzklasse entspricht.
Also deutlich aufwendiger und wohl auch teurer als eine Wandwarze.
Gruß

von Christian P. (peterfrosta)


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langsam langsam :-) da musss ich erstmal nach kommen.

Patrick C. schrieb:
> Vergess der gleichrichter nicht

Hatte ich nur vergessen aufzulisten ;)

2cent schrieb:
> Ein Linearregler kann nur Leistung verbraten....

hatte sowas befürchtet danke auch für den link!

Udo Schmitt schrieb:
> Nimm ein Steckernetzteil.

geht nicht, weil das soll in eine Unterputzdose.

Jörg Wunsch schrieb:
> ...... Ich würde
> einen Trafo mit 6 V ~ nehmen, Schottkydioden als Gleichrichter,
> und statt des ältlichen 7805 mit seinen fast 3 V Eigenverbrauch
> einen aktuellen Lowdrop-Regler.

ja auf soplche vorschläge hab ich besonders gehofft ;) danke. Die 
Shottkydioden in Brückengleichrichterschaltung??
muss ich dann noch Kondensatoren zum Glätten benutzen? oder kommen die 
mit der Beschaltung des lowdrop-Reglers?

Udo Schmitt schrieb:
> Eben, aber der TO scheint den Unterschied nicht einmal zu kennen, siehe
> die Aussage

doch klar.. aber ich musste das ja auch alles mal formuliert bekommen. 
Aber
solch bewertenden AUssagen bezüglich der Verlustleistung des 
Spannungreglers und eventuelle Alternativen habe ich mir ja erhofft!^^


> Und die einfachste und wahrscheinlich auch billigste Lösung ist ein
> Wandwarze. Sehr wahrscheinlich liegen von alten Handys eh noch 2 herum.

Kenn ich bisher nicht, wird anschließen gegoogelt.

> Ansonsten muss er eine Platine für den Printtrafo machen, Er braucht
> noch eine Sicherung, einen Schalter und last but not least ein Gehäuse
> das der entspechenden Schutzklasse entspricht.
> Also deutlich aufwendiger und wohl auch teurer als eine Wandwarze.

Die Notwenidgkeiten waren mir bekannt, jedoch ist das in der Tat sehr 
aufwendig!
Ich suche jetzt nach Wandwarze und betrachte den Vorschlag von Jörg 
Wunsch etwas genauer.

Danke euch

von Udo S. (urschmitt)


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Christian Peskov schrieb:
>> Und die einfachste und wahrscheinlich auch billigste Lösung ist ein
>> Wandwarze. Sehr wahrscheinlich liegen von alten Handys eh noch 2 herum.
>
> Kenn ich bisher nicht, wird anschließen gegoogelt.

Eine Wandwarze ist ein Steckernetzteil, so wie es zum Beispiel zum Laden 
eines Handys benutzt wird.

Christian Peskov schrieb:
> Jörg Wunsch schrieb:
>> ...... Ich würde
>> einen Trafo mit 6 V ~ nehmen, Schottkydioden als Gleichrichter,
>> und statt des ältlichen 7805 mit seinen fast 3 V Eigenverbrauch
>> einen aktuellen Lowdrop-Regler.
>
> ja auf soplche vorschläge hab ich besonders gehofft ;) danke. Die
> Shottkydioden in Brückengleichrichterschaltung??
> muss ich dann noch Kondensatoren zum Glätten benutzen? oder kommen die
> mit der Beschaltung des lowdrop-Reglers?

Ich sag ja, keine Ahnung aber mit 230V spielen. Das ist nicht 
beleidigend gemeint sondern entspricht der Wahrheit.
Die Frage mit dem/den Kondensator(en) beantwortest du jetzt selbst indem 
du darüber nachdenkst was für ein Signal du nach einem 
Brückengleichrichter hast und was du für ein Signal brauchst.

von Christian P. (peterfrosta)


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EDIT: Der unterschied zwischen Spannungsregler und Lowdrop_Regler was 
mir nicht bekannt! falls das gemeint war

von Christian P. (peterfrosta)


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Udo Schmitt schrieb:

> Ich sag ja, keine Ahnung aber mit 230V spielen. Das ist nicht
> beleidigend gemeint sondern entspricht der Wahrheit.
> Die Frage mit dem/den Kondensator(en) beantwortest du jetzt selbst indem
> du darüber nachdenkst was für ein Signal du nach einem
> Brückengleichrichter hast und was du für ein Signal brauchst.

DAs nehme ich auch nicht beleidigend an. Aber nur weil ich keine Ahnung 
von dem Bau eines Netzteils habe, heiß das nicht, dass ich nicht mit 
230V umgehen kann.


> Die Frage mit dem/den Kondensator(en) beantwortest du jetzt selbst indem
> du darüber nachdenkst was für ein Signal du nach einem
> Brückengleichrichter hast und was du für ein Signal brauchst.

Laut Jörg:
230V~ ---  Trafo 6v~  ----  Shottkydioden
Da würde ich sagen, dass ich keine 5V Gleichspannung hinter der 
Gleichrichtung habe, welche ich ja haben möchte. Sondern ehr sowas wie 
gleichgerichteten Sinus 0-6V~.
Deshalb die Frage nach den Kondensatoren!
Was der Lowdropregler als Eingang benötigt, weiß ich aber noch nicht.

mfg

von Udo S. (urschmitt)


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Christian Peskov schrieb:
> Da würde ich sagen, dass ich keine 5V Gleichspannung hinter der
> Gleichrichtung habe, welche ich ja haben möchte. Sondern ehr sowas wie
> gleichgerichteten Sinus 0-6V~.

Genau

Christian Peskov schrieb:
> Deshalb die Frage nach den Kondensatoren!

Nennt sich Glättung

Christian Peskov schrieb:
> Was der Lowdropregler als Eingang benötigt, weiß ich aber noch nicht.

Sagt dir das Datenblatt. Meist sind es unter 1V mehr wie die 
Ausgangsspannung. Das heisst aber daß dein Ripple nur so groß sein darf 
daß die Spannung nie unter der Mindesteingangsspannung des Reglers 
sinkt.
Ausserdem solltest du noch beachten, daß die Netzspannung auch mal 10% 
niedriger sein kann als angegeben.
Les dir den Link von oben mal durch wenn du was lernen willst, 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9
ansonsten mach da 1000µF rein, das ergibt bei 100mA ein Ripple von 
weniger als 1V.
Und beachte die notwendige Beschaltung des Low Drop Reglers laut 
Datenblatt sonst kann es munter schwingen.

von Harald W. (wilhelms)


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Udo Schmitt schrieb:

>> Kenn ich bisher nicht, wird anschließen gegoogelt.
>
> Eine Wandwarze ist ein Steckernetzteil, so wie es zum Beispiel zum Laden
> eines Handys benutzt wird.

Manche brauchen eben Google, um in der eigenen Wohnung was zu finden. 
:-)
Gruss
Harald

von Udo S. (urschmitt)


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Christian Peskov schrieb:
> EDIT: Der unterschied zwischen Spannungsregler und Lowdrop_Regler was
> mir nicht bekannt! falls das gemeint war

Es ging eher darum daß du nicht weisst/wusstest wie ein Schaltregler und 
ein Linearregler funktionieren, wie man Verlustleistung abschätzt usw.
Also allgemein fehlen dir halt Grundlagen was keine Schande ist, aber 
wenn man bastelst sollte man sich die aneignen.
Und jemandem zu helfen mit 230V zu basteln der keine Grundlagen hat ist 
irgendwie so als ob ich einem Blinden die Tischkreissäge einschalte, daß 
er sich selbst ein Stück Holz ablängen kann.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian Peskov schrieb:
> Deshalb die Frage nach den Kondensatoren!

Ob du sie nun als zum Gleichrichter oder zum Spannungsregler
gehörig ansiehst, ist ziemlich wurscht.  Auf jeden Fall gehören
sie an genau die Stelle ;), also nach dem Gleichrichter und
vor den Spannungsregler.  (Inwiefern der Spannungsregler dann
noch nahe an seinen Pins einen zusätzlichen Kondensator benötigt,
entnimmst du seinem Datenblatt.)

Bau dir das einfach mal auf dem Labortisch auf, miss die Spannungen im
Leerlauf und unter Last, miss die Welligkeit (ich hoffe, du hast einen
einfachen Oszi für sowas da).  Da siehst du dann auch schnell, wie
viel Reserve noch ist, wie groß der Lade-/Siebkondenstor wirklich sein
muss etc. pp.  Auch kannst du messen, wie warm der Regler unter Last
wird.

Die 6 V ~ waren einfach eine Hausnummer aus dem Bauch raus, weil man
sich natürlich schöne theoretisch notwendige 6,78 V aus irgendeiner
Formel ausrechnen kann, aber man dann sowieso sehen muss, was für
einen Trafo man ganz praktisch auch kaufen kann, denn den willst du ja
nicht selbst wickeln müssen.

Ideal ist es für sowas, noch einen Stelltrafo davor zu haben, um
Netzüber- oder -unterspannungen simulieren zu können.  Was man
zuweilen sehr billig bei ebäh kaufen kann sind alte einfache
Stelltrafos, wie man sie früher vor einen Fernseher gesetzt hat.  Das
sind zwar Spartrafos ohne Netztrennung (also nach wie vor den
Berührungsschutz beachten bei der Arbeit!), und sie gehen auch nicht
bis 0 V herunter sondern nur bis etwa 160 V, aber sie haben noch ein
einfaches eingebautes Messwerk mit drin, sodass man sieht, mit welcher
Spannung man sein Gerät versorgt.

von Kai K. (klaas)


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Ich würde so etwas nehmen und entweder direkt die 5V Spannung nutzen 
oder die 9V Spannung nutzen und nahe der Schaltung einen LM7805 
einsetzen:

http://www.reichelt.de/Universalnetzteile/MW-3A03GS/3/index.html?;ACTION=3;LA=2;ARTICLE=108305;GROUPID=4945;artnr=MW+3A03GS;SID=11UHgFr38AAAIAACkDDAsafbe1457564a5b2328a872c804278ff2

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Kai Klaas schrieb:
> Ich würde so etwas nehmen

Christian Peskov schrieb:
> geht nicht, weil das soll in eine Unterputzdose.

von 2cent (Gast)


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Eventuell den schlachten?
http://www.pollin.de/shop/dt/ODUwOTQ2OTk-/Stromversorgung/Netzgeraete/Steckernetzgeraete/Stecker_Schaltnetzteil_HAMA.html

Ich könnte sowas nicht kleiner und vor allem nicht billiger bauen - egal 
ob linear oder geschaltet.

von Christian P. (peterfrosta)


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das mit dem Auschlachten muss ich einfach mal vesuchen.
Das von dir verlinkte Netzteil sieht schon ziemlich klein aus. Da könnte 
man ja auch vllt etwas abgucken. Galvanische Trennung ist da sicher aber 
nicht vorhanden wa?
Schade das meine Pollinbestellung schon letze Nacht raus ging, sonst 
wäre das 2,5€ Netzteil auch ncoh in den Warenkorb gewandert :-)

Fazit wegen der Spannungsregler:

Dropdown-regler - wenig Verlust und benötigt eine geringe größere 
Eingangspannung (zur Ausgangspannung)

Oldschool-Spannungsregler ala 7805 - viel Verlust und deutlich höhrere 
Eingangsspannung
?

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