Forum: Platinen 300A über Leiterplatte


von Johannes (Gast)


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Hi,

Ich baue seit gewisser Zeit an einer Motor Steuerung für 
Gleichstrommotoren. Die letzte ist mir abgefackelt. Kupferplattendicke 
betrug 70um. An den meisten wichtigen Stellen habe ich die Platte mit 
Kupferdrähten verstärkt, aber nicht an allen. An den dünneren Stellen 
hat sich das Kupfer durch den hohen Strom von der Platine gelöst. Somit 
war eine wichtige Verbindung unterbrochen und die MOSFETs verkohlten.
Wie macht man das am besten? Ich dachte an dickkupfer platinen. Aber 
irgendwie finde ich die selbst bei Reichelt oder farnell nicht.

von Walter T. (nicolas)


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>-(((((:>

von Björn R. (sushi)


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Solche Ströme führt man nicht mehr über Platinen. dafür gibts 
Mosfet-Module mit Schraubanschlüssen, soweit ich weiß.

LG, Björn

von Electronics'nStuff (Gast)


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Das macht man auch nicht. Das geht einfach nicht (oder ist nicht 
wirtschaftlich).

Faustformel bei 35µm Cu: 1A/mm.. demnach bei 70µm 2A/mm macht 150mm -> 
15cm dicke Leiterbahn für 300A. Ziemlich unsinnig.

Gruss

von amateur (Gast)


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Es gibt Firmen, die Basismaterial mit dickerer Kupferschicht anbieten 
sowie der Möglichkeit die geätzte Platine zu verzinnen. Beides kann aber 
nur etwas helfen. Am Besten ist aber, Du machst Dich richtig "breit", 
oder vermeidest so hohe Ströme im Layout. Dazu kann es aber nötig sein 
andere Bauteile einzuplanen: Die dicken Dinger mit Schraub- oder 
Steckanschlüssen. Rechne mal aus, wie viel Zentimeter (breit) eine 
Leiterbahn sein muss, um einen 2,5 mm² Draht zu ersetzen. Ja ich weiß, 
dass Aufgrund der Ausformung eine Leiterbahn höher belastbar ist.

von Jerome. X. (Gast)


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Johannes schrieb:
> Die letzte ist mir abgefackelt.

Das erklärt das Produkt aus Überschrift und dem folgenden Satz:

Johannes schrieb:
> 300A über Leiterplatte
> Kupferplattendicke betrug 70um.

Erste Ideen 300 A++ zu beherrschen, sind bspw. hier zu finden:

http://www.kogohaan.de/technologien_hochstrom.html

http://www.amphenol.de/serie/hochstromsteckverbinder/board|mate%C2%AE/19.html

von Jerome. X. (Gast)


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amateur schrieb:
> um einen 2,5 mm² Draht zu ersetzen

300A über 2,5 mm²? Das wärmt die Seele...

amateur schrieb:
> Autor: amateur (Gast)

aha...;-)

von senf dazu (Gast)


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300A über Leiterplatte
Kupferschiene aufschrauben?

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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Johannes schrieb:
> Ich baue seit gewisser Zeit an einer Motor Steuerung für
> Gleichstrommotoren.

und aus welchem Grund führst du die 300A über die Leiterplatte?

Johannes schrieb:
> An den meisten wichtigen Stellen habe ich die Platte mit
> Kupferdrähten verstärkt, aber nicht an allen.

Warum nicht an allen? Das macht doch keinen Sinn Sollbruchstellen zu 
bauen.

Johannes schrieb:
> Wie macht man das am besten?

Bewährt hat sich die Verdrahtung mit Leitungen im entsprechendem 
Querschnitt. Alles andere sind Varianten davon.

von Electronics'nStuff (Gast)


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Jerome. X. schrieb:
>> um einen 2,5 mm² Draht zu ersetzen

Naja.. das würde immerhin für ca. 25A reichen. Also 12* 2.5mm^2 Kabel..

von mahwe (Gast)


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schau mal bei schulze elektronik, die machen das erfolgreich.
http://www.schulze-elektronik-gmbh.de/img/fut-xl-water-3i.jpg
oder bei MGM
oder YGE

von Johannes (Gast)


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OK Danke. Das Verstärken durch Kupferdrähten war übelst aufwendig, 
deshalb hab ich nur die Bahnen verstärkt, wo ich dachte, dass da viel 
Strom fließt.
Ich habe acht große Kapazitäten zur Glättung eingebaut. Die Strombahnen 
dahin habe ich net verstärkt und sind aufgebrochen.

Ich werde in der nächsten Version die MOSFETs und Dioden auf 
Alu-schienen führen. Scheint mir das günstigste zu sein.

von amateur (Gast)


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Die 2,5 mm² wurden von mir nur zum Beispiel angeführt um mal zu "sehen" 
wie breit ein Ersatz wäre.
Für kürzeste Strecken, wie bei internen Verdrahtungen üblich, sind 
allerdings keine 150 mm² oder so vonnöten.

von oszi40 (Gast)


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Johannes schrieb:
> die MOSFETs und Dioden auf
> Alu-schienen führen.

1. Elektro-chemisches Element?
2. Alu fließt und ist nicht elastisch!
3. Bei Motor-Erschütterungen wäre ein Federring zu überlegen.

von Hui (Gast)


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oszi40 schrieb:
>> die MOSFETs und Dioden auf
>> Alu-schienen führen.


Nimm lieber Kupferschienen.

von oszi40 (Gast)


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Hui schrieb:
> Nimm lieber Kupferschienen.

Das stand schon weiter oben.
Wahrscheinlich nimmt Jo. jetzt nasse Pappe weil die noch billiger ist?

von Johannes (Gast)


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Wieso nicht alu? Leitet doch relativ gut und ist bei weitem billiger als 
Kupfer. Das zerfließt doch erst bei 400 Grad oder so, was soll 
passieren?
@oszi40: Pappe wär nen versuch wert, da haste recht

von loller (Gast)


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Johannes schrieb:
> Wieso nicht alu? Leitet doch relativ gut und ist bei weitem billiger als
> Kupfer. Das zerfließt doch erst bei 400 Grad oder so, was soll
> passieren?

LOL
Dann geh in den nächsten Modellbauladen und nimm Dir eine Stange Alu und 
eine Stange Kupfer in den gleichen Maßen und teste mal was stabiler ist 
...

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


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mahwe schrieb:
> schau mal bei schulze elektronik, die machen das erfolgreich.
> http://www.schulze-elektronik-gmbh.de/img/fut-xl-w...
> oder bei MGM

Professionell kann jeder, das kostet nur Geld ;-).

Wenn das nicht gerade für die Antarktisexpedition vom Küchentisch aus 
gedacht ist reichen doch Alu Profile allemal. Hat auch den Vorteil das 
man Ikea Gardinenstangen o.ä. nehmen kann.

Warum aber immer alles auf der Leiterplatte gemacht werden soll ist mir 
außerhalb der Massenproduktion schwer verständlich.

Statt ein paar Leitungen zu ziehen wird da stundenlang verzinnt, 
verstärkt verVDEgekriechstreckt und versonstwas,

Das baut man doch in der Regel als Freiluftverdrahtung 3x schneller und 
günstiger auf und auch noch in 3D.

von oszi40 (Gast)


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Johannes schrieb:
> Wieso nicht alu?

So fragen meist

[x] BWL-er
[x] Akademiker
[ ] Praktiker

von Johannes E. (cpt_nemo)


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oszi40 schrieb:
> So fragen meist
>
> [x] BWL-er
> [x] Akademiker
> [ ] Praktiker

Auch Praktiker haben lieber Alu als Kupfer auf der Fräsmaschine. Und es 
gibt durchaus Alu-Legierungen, die bei normalen Temperaturen nicht 
fließen und trotzdem noch eine ordentliche Leitfähigkeit haben; es muss 
ja nicht unbedingt reines Alu sein.

Ich würde die ersten Prototypen immer aus Alu machen. Wenn man sieht, 
dass sich durch Kupfer-Schienen eine deutliche Verbesserung ergibt, kann 
man das später trotzdem noch machen.

von Falk B. (falk)


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@  Johannes (Gast)

>Wieso nicht alu? Leitet doch relativ gut und ist bei weitem billiger als
>Kupfer. Das zerfließt doch erst bei 400 Grad oder so, was soll
>passieren?

Das Fließen ist hier anders gemeint.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kriechen_(Werkstoffe)

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