Hallo zusammen, mich würde mal interessieren, welche Gehaltsentwicklungen in einem Tarifgebundenen Unternehmen üblich/möglich sind, vor allem bei den OEMs (Automobilherstellern). Vor allem interessiert mich: - wie hoch typischerweise die Leistungszulagen sind (alle reden vom Durchschnitt 14% (0%-28%)), - ab wann man sie bekommt und in welche höhe für den Anfang. Vielen Dank und Grüße! Der Anfänger
Die Zulage bekommt man meist im Frühjahr (zusammen mit dem Urlaubsgeld) und rückwirkend für das Vorjahr, d.h., im Frühjahr 2012 gab es die Zulage für 2011. Nach einer Neueinstellung hat man meist 6 Monate sperre, d.h., erst die Zeit nach den ersten 6 Monaten wird für eine Leistungszulage berücksichtigt. Nehmen wir an du fangst am 1. November an (ok, der 15. Oktober geht theoretisch auch noch ;-)), dann bekommst du 2013 keine Leistungszulage für November und Dezember 2012. Erst 2014 bekommst du deine erste Leistungszulage, wobei du dann für Januar, Februar, März und April keine Leistungszulage bekommst. Nur für die verbleibenden 8 Monate von 2013, also Mai bis Dezember gibt es dann anteilig eine Zulage. HTH Tobi
Ich bekomm die Leistungszulage mit dem monatlichen Gehalt. Einmal im Jahr gibts ne Leistungsbeurteilung von meinem Chef und wenn sich was ändert ist wird das Gehalt auch sofort angepasst. Sperre für den Anfang hatte ich nicht. Glaube auch nicht dass das die Regel ist, würde ich jedenfalls kritisch sehen. Bei ERA wanderst du nach spätestens 18 Monaten von a nach b, alles weitere wie Aufstieg in höhere Gruppe und Anpassung der Zulage sind individuelle Geschichten. Wie es bei OEMs genau ist weiß ich nicht, die gerne erwähnten 15,5 Monatsgehälter erreicht man aber erst nach mehrjähirger Betriebszugehörigkeit.
>Nehmen wir an du fangst am 1. November an (ok, der 15. Oktober geht >theoretisch auch noch ;-)), dann bekommst du 2013 keine Leistungszulage >für November und Dezember 2012. Erst 2014 bekommst du deine erste >Leistungszulage, wobei du dann für Januar, Februar, März und April keine >Leistungszulage bekommst. Nur für die verbleibenden 8 Monate von 2013, >also Mai bis Dezember gibt es dann anteilig eine Zulage. Moin, das solltest Du nicht so pauschalisieren. Habe selbst letzten November in einem IGM Betrieb angefangen und nach 6 Monaten Probezeit dann meine Leistungszulage (die ja monatlich ausgezahlt wird) erhalten. Bei uns ist es so geregelt, dass für alle Neueinstellungen eine "begrenzte" Leistugszulage (also nicht die üblichen 0-28%) für das erste Jahr nach der Probezeit gezahlt wird. Danach entsprechend der weiteren Leistung. Cheers
Also bei mir steht im Vertrag, dass die LZ = 0 ist. Es gibt eine erste Beurteilung nach 3 Monate (die sich finanziell nicht auswirkt) und eine im Frühjahr die dann finanziell Zählt. Wenn ich Tobi richtig verstanden habe... Tobi schrieb: > Nehmen wir an du fangst am 1. November an (ok, der 15. Oktober geht > theoretisch auch noch ;-)), dann bekommst du 2013 keine Leistungszulage > für November und Dezember 2012. Erst 2014 bekommst du deine erste > Leistungszulage, wobei du dann für Januar, Februar, März und April keine > Leistungszulage bekommst. Nur für die verbleibenden 8 Monate von 2013, > also Mai bis Dezember gibt es dann anteilig eine Zulage. ..würde ich ab Frühjahr 2013 noch keine LZ ausgezahlt bekommen, würde aber ab diesen Zeitpunkt berücksichtigt und erst ab Frühjahr 2014 rückwirkend ausgezahlt?? Aus dem AV ist nicht ganz verständlich, ob die LZ in dem ersten Jahr gesperrt ist, oder ob es einfach ab die erste Beurteilung ausgezahlt wird. Danke für die Antworte! Der Anfänger
Also bei mir war es so (IGM-Unternehmen in Bayern): Nach 3 Monaten erste Leistungsbeurteilung (erste 3 Monate LZ = 0), daraus resultierten 2,8% Leistungszulage, die allerdings einmalig (!) mit meiner Sonderzulage verrechnet wurden (war tarifvertraglich für Neueinsteiger in der Firma so vorgesehen bei der ersten Leistungszulage). Ein Jahr später gab es dann die zweite Leistungsbeurteilung, die erneut eine Steigerung um 2,8 Prozentpunkte auf nunmehr 5,6% insgesamt brachte. Dieses Mal blieb die Sonderzulage unangetastet und die "neuen" 2,8% wirkten sich direkt aus. In meiner Firma wird die LZ eher als Betriebszugehörigkeitsbelohnung verwendet, wie ich das so sehe. Die LZ wird natürlich monatlich mit dem Gehalt bezahlt, nicht jährlich.
Bald wird bei den Automobilherstellern und Zulieferern nicht mehr viel bezahlt. Die Talfahrt hat gerade erst begonnen. Und die wird nicht mehr durch Abwrackprämie und Kurzarbeit abgefedert - die dauert diesmal sehr lange. Dann hat sich das mit den Leistungszulagen erledigt! 123
Hallo, bei uns ist das so, dass man am Anfang nur das ERA-Grundgehalt bekommt. Nach maximal 6 Monaten gibt es ein erstes Personalgespräch. Spätestens ab dem siebten Monat bekommt man somit seine Leistungszulage (Anfangs so um die 4 Prozent bei uns in der Firma). Gruß Kati
naja ist einiges nicht so ganz richtig hier. ich arbeite seid 15 jahren in ig metall betrieben: einmal 8 jahre zugehörigkeit ( da gabs ja noch kein era) und jetzt 7 jahre zugehörigkeit mit era. und das ganze läuft folgendermassen ab: 1. während der probezeit keine leistugnszulage! 2. nach der probezeit ( kommt immer auf den betrieb an, manchmal 3 oder auch 6 monate) bekommst du deine erste beurteilung und somit auch deine leistungszulage. 3. anfänglich ist diese zulage meist bei 3 oder 4%. hast ja noch nichts geleistet ausser die probezeit überstanden ;-). 4. meistens geben betriebe eine bza zulage wenn man dort neuanfängt. diese ist meist so hoch wie eine 3%ige leistungszulage. und fällt eigentlich immer nach der ersten beurteilung weg. d.h. bza wird gestrichen dafür hast deine 3% leistungszulage und verdienst genausoviel wie vorher. unterschied von bza zur lz sind: bza kann dir immer genommen werden. das ist anfangs ein geschenck vom betrieb. LZ jedoch kann man dir nicht mehr so einfach nehmen denn das ist dann wieder tariflich festgeschrieben. 5. jetzt gibt es jedes jahr eine leistungsbeurteilung. du kannst jedes jahr 3-6% mehr LZ bekommen. oder auch garnichts ;-). kommt auf deine leistungen an! 3% sind jedoch das mindeste und die hast du immer. 6. leistungszulagen können je nach bundesland und tarifvertrag bis zu 30% des grundentgeldes ausmachen. das heist aber noch lange nicht das du das irgendwann mal auch bekommen wirst. ;-) es ist gesetzlich geregelt das im ganzen betrieb ein durchschnitt von 10% leistungszulage gezahlt werden MUSS. das heist wenn einer 17% bekommt und du 3% hat der betrieb sich ans gesetz gehalten und muss dir nicht mehr geben. wenn du mehr bekommst liegts am chef der deine leistungen würdigt. 7. gehen wir mal davon aus du bist in der era 6 und hast mittlerweile 12 oder 15% lz erarbeitet. bist also schon paar jahre in der firma. jetzt kann es passieren das du in die e7 hochgestuft wirst! also du bekommst eine beurteilung, der chef würdigt deine leistung und stuft dich eine gruppierung nach oben. dann hast du jetzt die e7 aber nur noch 3% leistungszulage ( bei einer hochgruppierung fängst du immer wieder ganz unten an) es sei denn dein chef ist nett und gibt dir 6%. es kann dir also passieren das du hochgestuft wirst, aber dann auf grund der niedrigen lz die du dann hast weniger verdienst wie vorher. das ist meist aber nur 1 jahr der fall bis du wieder dich hochgearbeitet hast. zb: e6 2650 grundlohn + 15% lz = 3018 jetzt e7 2950 grundlohn + 3% ( glaub warn 90 euro) also 3040 ok in dem beispiel hättest 22 euro mehr, hättest aber e6 mit zb 18 % gehabt, währst mit e7 schlechter gefahren, zumindest das 1te jahr. der große vorteil aber bei ner hochstufung ist immer: weihnachtsgeld richtit sich nach dem grundlohn sowie auch urlaubsgeld und tariferhöhungen !!! die e 7 wird dir also in den nächsten jahren viel mehr bringen als du vieleicht anfangs denkst. also NIEMALS ne höher gruppierung ablehnen. die hochgruppierung allein macht 150 euro mehr weihnachtsgeld sowie ca 230 euro mehr urlaubsgeld aus also sagen wir mal ca 400 mehr im jahr. und wenn die ig metall nun 4% mehr aushandelt, bekommst 4% mehr von 2950 statt von 2650 ;-). und du wirst dich in den lz % ja auch wieder hocharbeiten. so das wahrs von mir ;)
Es ist immer wichtig zu sagen für welchen Tarifbereich die Regelungen gelten. In NRW ist es Beispielsweise so, dass man ab dem vierten Beschäftigungsmonat eine Leistungszulage erhält: "Beschäftigte im Zeitentgelt erhalten nach § 10 ERA ab dem vierten Monat der Beschäftigung eine individuelle Leistungszulage, die zwischen 0 % - 20 % betragen kann." Ist zu der Höhe der LZ im Vertrag nichts festgelegt, stehen dir 10% zu, falls keine Leistungsbeurteilung nach 3 Monaten durchgeführt wurde. Ich erhielt also für Monat 4-6 10% Leistungszulage. Nach 6 Monaten habe ich eine Leistungszulage i.H.v. 7,75% erhalten. nach weiteren 12 Monaten wurde die LZ auf 11,25% angehoben. Außerdem wird in NRW Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld nicht nur in Abhängigkeit des Grundlohns gezahlt, sondern in Höhe "eines Monatsentgelts ohne Mehrarbeitsvergütungen und Mehrarbeitszuschläge." Insgesamt gibt es aber je nach Betrieb sicher andere Regeln und eine pauschale Aussage zu treffen ist hier nicht möglich. Die Grundsätze sind aber im ERA TV des Tarifgebiets festgehalten und bilden die Grundlage für die Betriebliche Regel.
@abcd @sub Ihr scheint euch gut auszukennen. Könnt ihr mir ein paar Betriebe nennen, die nach Tarif bezahlen (IGM/IGBCE)? Wäre echt nett.
ser schrieb: > Könnt ihr mir ein paar Betriebe nennen, die nach Tarif bezahlen > (IGM/IGBCE)? > > Wäre echt nett. Dann sei halt so gut und sag halt mal für welches Bundesland. Wäre echt nett. Verdammmichnocheins.
abcd schrieb: > es kann dir also passieren das du hochgestuft wirst, aber dann auf grund > der niedrigen lz die du dann hast weniger verdienst wie vorher. In Bayern kann Dir das nicht passieren. Da hast Du ein Recht auf Besitzwahrung d.h. Du darfst in der höheren EG nicht weniger haben, wie in der niedrigeren EG + LZ...so wars bei mir auf jeden Fall so von EG10 auf EG11. Die Lösung war EG11 + 7% LZ, dann kanen wir um die 50€ plus auf das letzte Gehalt mit EG10 + x% LZ. Nach 6 Monaten erste Leistungsbeurteilung...da kamen dann 10,32% oder so raus... Gruß
Lesen hilft schrieb: > Dann sei halt so gut und sag halt mal für welches Bundesland. > > Wäre echt nett. Verdammmichnocheins. Vorwiegend Bayern, aber auch BaWü.
Ich könn't dir jetzt paar KFZ Zulieferer in Nordbayern nennen, aber nicht empfehlen. Bin selbst in so'n Laden tätig. Die Leistungszulage wurde bei den Ingenieuren generell abgeschmolzen bzw. gekürzt, teils mehrfach, und für heuer (2013) sieht's nicht besser aus. Hier sind auch gar keine offenen Stellen. Das höchste ist jedoch der sogenannte "Betriebsrat" ! Zwar IGM gesteuert, aber in Form seines Vorsitzenden ein ganz durchtriebener Charakter. Für seine Klientel hier (die Werker an den Maschinen) holt er was raus aus dem Gehaltstopf. Da der Gehaltstopf jedoch in Summe gedeckelt ist (weil Eigentümer=Heuschrecke) wird dies zwangsweise von anderen abgeknapst, und natürlich nicht von den AT-Leuten (die laufen außerhalb Tarif). Diese ganze Entwicklung wurde von dem IGM Verein als großartige ERA Geschichte verkauft. Diese ganze IGM ist so sinnvoll für Ingenieure wie die anderen Primitivgewerkschaften für Zugbegleiter und Stewardessen: Bringen null komma nix für Lokführer und Piloten. Bei Ingenieuren gibt’s so’ne ordentliche Organisation jedoch nicht, weil es in guten Jahren jedem leicht überdurchschnittlichem Ingenieur gelang, irgendwann in den AT-Tarif zu kommen. Diese Zeiten sind aber jetzt vorbei und kommen wohl nicht mehr wieder. Ich würde hier nimmer anfangen, aber jetzt bin ich zu alt für'n Wechsel in eine andere Branche (Messtechnik, Medizintechnik etc.) KFZ Zulieferei macht keinen Spaß, immer nur monatelang rumtun wg. paar Cent Einsparung des Produkts (weil es sich nach Plan des Controllers angeblich rechnet). Paul
Nachtrag: Nach dem Satz ... für Lokführer und Piloten. habe ich vergessen zu schreiben: Deshalb haben Lokführer und Piloten ja ihre eigenen Gewerkschaften gegründet. Um sich von den Primitivgewerkschaften nicht auch so über den Tisch ziehen lassen zu müssen wie das die IGM mit Ingenieuren tut. Paul
@ Paul ist kein IGM Freund Danke für deine Antwort. Da ich mich in Nordbayern auskenne, glaub ich zu wissen, von welcher Firma du sprichst (B...e?). Ich würde sofort zu dieser Fa. wechseln. Du wirst mir nicht glauben, was hier beim Mittelständler abgeht! Zur IGM: Hier kann ich deine Meinung leider gar nicht teilen. Die ERA-Gehälter für Ing. sind doch mehr als ordentlich, selbst ohne Leistungszulage. Wir reden hier von mindestens 3484 € Grundgehalt (EG9a, Bayern) bei 35 h! Ja, die Automotive-Branche war schon mal besser aufgestellt. Die Automobilindustrie ist dennoch eine er wichtigsten Branchen in Dtl. Die Gehälter dort sind gut (vor allem bei tarifgebundenen Unternehmen). Es gibt wohl nur 2 Branchen, die besser zahlen: 1. Die Pharma-Branche 2. Die Chemie-Branche Es ist leider kaum rauszufinden, welche Firmen nach Tarif zahlen. Interessant wären hier vor allem kleinere Firmen. Die Großkonzerne kennt ja jeder.
ser schrieb: > Es ist leider kaum rauszufinden, welche Firmen nach Tarif zahlen. > Interessant wären hier vor allem kleinere Firmen. Die Großkonzerne kennt > ja jeder. Man könnte sich überlegen kurzfristig in die IG Metall einzutreten, und nach kurzer Zeit z.b. 1 Monat wieder kündigen. Wenn man Mitglied ist fragt man dann nach einer Liste mit den Betrieben. Keine Ahnung ob das auch klappt. Aber wär mal nen Versuch wert.
Die LZ ist kein Bonus für gute wirtschaftliche Zeiten, sondern die individuelle Komponente des eigentlich festgelegten Lohnes. D.h. das Mittel steht fest eingeplant zur Verfügung und wird innerhalb der Abteilungen verteilt. Im Detail gehen die Unternehmen unterschiedlich vor, man erreicht aber meistens nach 2-3 Jahren die mittlere LZ. Wer nach Unternehmen im (Metall-) Tarif sucht, sollte sich auf alteingesessene Unternehmen mit >1000Ma konzentrieren. Dienstleister, erneuerbare Energien, geringe Größe und/oder Ansässigkeit in wirtschaftsschwachen Gebieten mindern die Wahrscheinlichkeit auf Tarifbindung. Im Zweifelsfall nach Verbindungen mit der IGMetall (bis hin zu Streiks und 35h/Woche) googeln - paradoxerweise gehen die meisten Personalabteilungen damit nicht hausieren?! Die für Ingenieure relevanten Gewerkschaften mit guten Abschlüssen sind in erster Linie die IGMetall und IG BCE - wer im Unternehmen nach Tarifbindung bezahlt wird, sollte gefälligst auch seinen Beitrag zahlen - ansonsten kann er seinen "Marktwert" gerne in ungebundenen Unternehmen testen...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.