Hallo, ich versuche mich ein wenig in Quarzoszillatorschaltungen einzulesen. Stoße dabei aber auf das Problem, dass es hier keine gute Literatur für Anfänger gibt. Es fehlen einfache Schaltungen und Erklärungen dazu. Ich fühl mich gerade wie der letzte Wurm, der keine Ahnung hat und um sich herum nur Koryphäen sieht. Nun dacht ich mir, man könne hier als Forumartikel - mit eurer Hilfe - Anfängern wie mir ein wenig unter die Arme greifen. Exemplarisch würde ich mit dem normalen Schwingkreis anfangen. In den meisten Applets wird der Schwingkreis von der Versorgungsspannung entkoppelt, lässt man den den Schwingkreis für sich alleine, wird die Energie zwischen Spule und Kondensator hin- und her transportiert bis sie auf Null abfällt. Eine gedämpfte Schwingung entsteht. Hier ist nochmal ein Applet dazu: http://www.walter-fendt.de/ph14d/schwingkreis.htm Ziel ist es nun, die gedämpfte Schwingung zu verhindern, man will eine "immer gleich bleibende" Sinusschwingung erzeugen (ungedämpfte Schwingung). Ein einfacher LC-Oszillator ist hier die Meißner-Schaltung: http://www.elektroniktutor.de/signale/sig_pict/meisner2.gif Zusammengefasst verstehe ich: - Der Transistor schaltet durch. Es fließt ein Kollektorstrom. - Der 10nF-Kondensator lädt sich sehr viel schneller auf, als es die Spule tut. Ist er komplett geladen, fließt nur noch der Strom über die Spule - der 100nF Kondensator lädt sich auf. - Die beiden Spulen begünstigen sich gegenseitig beim Aufladen. http://www.falstad.com/circuit/e-transformer.html Aber was passiert dann? Sobald der 100nF Kondensator aufgeladen ist, sperrt der den Strom zur Rückkoppelspule? Jetzt würde doch einfach nur weiter der Kollektorstrom durch die Schwingkreisspule fließen. Wie kommt es in dieser Schaltung zu einer Sinusschwingung, und das auch noch ohne, dass die Versorgungsspannung getrennt wird? Ich weiß, dass ist vom Elektroniktutor und an sich erklären die das auch ganz gut, nur da versteh ich das nicht, über R1 und den Basis-Emitter-Widerstand fließt doch immer derselbe Strom oder nicht?
Der Transistor ist erstmal mit vernünftigem Arbeitspunkt "aufgehängt". In dem Zustand verstärkt er bloß das Rauschen an den Widerständen und an seiner BE-Diode. Der Schwingkreis am Ausgang, 10nF || 1mH, bestimmt die Frequenz. Da das Übersetzungsverhältnis für Spannung = 4 ist, ist es für Impedanzen = 16. Die Spule, die da an der Basis hin gewickelt ist, hat also eine viermal so niedrige Impedanz wie der Ausgang. Das sorgt für wenig Dämpfung und man kann die Basis des Transistros sogar niederohmig ansteuern(was man bei entsprechender Verstärkung des Transistors nicht müsste). Der 100n- Kondensator schneidet alle Gleichspannung von der Spule weg, dass man den Transistor mit Wechselspannung um seinen Arbeitspunkt "herumeiern lässt". Die Spulen sind gegensinnig gekoppelt, dass die Spannung an der Basis AC-mäßig negativ zum Ausgang ist. Der Transistor invertiert das Signal von Basis zu Kollektor nochmals, dass sich insgesamt 360° = 0° Phasendrehung ergeben(Teil 1 der Schwingbedingung, es muss die Phase um n*360° gedreht sein). Der Transistor bringt, da der Emitterwiderstand AC-mäßig seiner Wirkung beraubt ist, seine Leerlaufverstärkung, die meist größer als -100(s.o., 2.Phasendreher mit dem Trafo) ist. Das ist größer als das Spannungs-Übersetzungsverhältnis des Trafos. Es ergibt sich eine Closed-Loop-Verstärkung von größer als 1(zweite Schwingbedingung). mf
Ali schrieb: > - Der Transistor schaltet durch. Es fließt ein Kollektorstrom. Du darfst den Transistor in solchen Schaltungen nicht als Schalter sehen. Er arbeitet als Wechselspannungsverstärker, ähnlich wie man es z.B. auch in NF-Verstärkern sieht. Gruss Harald
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