Hallo zusammen, mir ist am Wochenende mein Gitarren Topteil von Peavey kaputt gegangen. Die Endstufe geht noch, daher muss der Fehler irgendwo in der Vorstufe sein. Jetzt hab ich im Internet nen Schaltplan gefunden und mich auf die Fehlersuche gemacht. Nach viel Messen hab ich festgestellt, dass zwischen den im Schaltplan eingezeichneten Massen teilweise 12 V Spannungsdifferenz sind. Hier das erste Problem: Im Schaltplan sind verschiedene Symbole für Masse eingezeichnet. Von der Spannungsversorgungsplatine kommt zunächst mal AGND4 auf die Vorstufenplatine. Über einen 47R Widerstand bekommt man AGND2, welches direkt mit CGND (vermutlich Chassis???!) verbunden ist (vgl. Bild 1). Was hat es hier mit den verschiedenen Massen auf sich??! Dann das zweite Problem: In der eigentlichen Verstärkerschaltung wird ausschließlich ein viertes Masse Symbol AGND verwendet, welches man durch die in Bild 2 dargestellte Schaltung erhält. Jetzt ist es so dass diese vierte Masse AGND um +12,51 V (gemessen) über den anderen Massen liegt. Ich hab dazu die Brückenschaltung aus Bild 2 mal umgezeichnet und die gemssenen Spannungswerte lila eingezeichnet (Bild 3). Da die Kondensatoren alle die gleiche Kapazität haben, müssten sie sich doch theoretisch alle gleich weit aufladen und damit die Spannungsdifferenz zwischen AGND und AGND2 Null sein. Oder mache ich einen gravierenden Denkfehler??! Kann es sein, dass der Kondensator C4 defekt ist? Ich bin grade leider schwer verunsichert... Für eure Hilfe bedanke ich mich recht herzlich im Voraus! Gruß Philipp!
Irgendwo muss AGND ja angeschlossen sein, z.B. an einem Line Out oder einem Insert Send (und Return). Ausserdem ist der Gitarreneingang ja auch noch da und der hat ja auch die Masse. Schau mal nach der Versorgung der Vorstufe. Wenn das eine mit OpAmps ist (8-Beiner), solltest du an Pin4 eine Spannung von -12 bis -15 Volt gegen die Masse am Input messen, an Pin 8 der OpAmps sollte +12 bis +15 Volt stehen. Das gilt für die üblichen Dual OpAmps. Schreib mal Typ des Verstärkers und am besten auch, was auf den ICs in der Vorstufe steht.
Ja, also AGND geht auf den Gitarreneingang. Ansonsten gehts eben über die besagte Schaltung in Bild 2 auf AGND2, bzw. AGND4. Das mit der Versorgungsspannung der OP-Amps ist ja genau das Problem! Wenn ich gegen die Gehäuse Masse messe, dann liegen da schon die 15 V. Wenn ich aber gegen AGND Messe, dann liegen da nur 15 V - 12,51 V = 2,5 V! Daher die Frage nach der in Bild 2 dargestellten Schaltung: Zu was ist diese Schaltung gut und müsste die Potentialdifferenz zwischen AGND und AGND2 nicht eigentlich Null Volt sein? Vollständigen Schaltplan vom Amp gibts übrigens hier: http://elektrotanya.com/peavey_supreme_xl.pdf/download.html
Hallo Philipp, > Jetzt hab ich im Internet nen Schaltplan gefunden und mich auf die > Fehlersuche gemacht. Prima, aber da WIR diesen Schaltplan nicht haben, ist das ziemlich schwierig Dir weiterzuhelfen..... > Dann das zweite Problem: In der eigentlichen Verstärkerschaltung wird > ausschließlich ein viertes Masse Symbol AGND verwendet, welches man > durch die in Bild 2 dargestellte Schaltung erhält. Das macht alles recht wenig Sinn..... > Ich bin grade leider schwer verunsichert... Mir geht das genauso und ich denke, mit einigen wenigen Schaltungsauszuegen ist uns nicht geholfen. Gruss Michael
Michael Roek schrieb: > Prima, aber da WIR diesen Schaltplan nicht haben, ist das ziemlich > schwierig Dir weiterzuhelfen..... Naja, zum einen habe ich den Link zum Schaltplan in meinem vorigen Beitrag gepostet, zum anderen würde es mir vielleicht schon helfen, wenn ich - unabhängig von der gesamten Schaltung - wüsste, was es sich mit der Schaltung in Bild 2 bzw. 3 auf sich hat. Allen voran die Frage nach den Spannungsabfällen an C3 und C4: Müssten diese nicht eigentlich jeweils 15 V sein, damit die Spannungsdifferenz zwischen AGND2 und AGND Null Volt wird? Dann wären auch die OP-Amps mit der korrekten Betriebsspannung versorgt (15 V gegen AGND).
Zugegeben, der Schaltplan ist etwas verwirrend, weil die Peaveys die Schaltung etwas ungeschickt auf die Blätter verteilt haben. Allerdings sieht man schon am Eingang, das CGND und AGND da direkt verbunden sind. Der 2. völlige Unsinn ist natürlich AGND3. Das ist gar kein GND, sondern der Lautsprecher Ausgang. Ich habe nicht die geringste Ahnung, warum das so gezeichnet ist, aber der Kreis um die AGND3 soll bedeuten, das das von anderen Sachen isoliert ist. Lt. Schaltplan ist auch der Sleeve der Lautsprecher Klinken der heisse Pol und nicht wie sonst üblich der Tip, naja, solange man den nicht mit einer Masse verbindet.... Der Verdacht richtet sich jedenfalls zuerst auf die Widerstände R105-R108, das sind 22 Ohm Widerstände, jeweils 2 parallel. Wenn jemand die vermeintliche LS Masse mit CGND verbunden hat, könnte es da rauchen. Dann miss mal (muss da in der Gegend sein) GND0 gegen den Ausgang der beiden Spannungsregler (7915 und 7815). Bedenke dabei, das der 7915 den Ausgang in der Mitte hat, und nicht rechts, wie der 7815. Da sollten +/- 15 Volt sein. Der Steckverbinder mit P63-P65 soll wohl die Vorstufe speisen, weiss aber nicht, ob auf der Vorstufenplatine P2 oder P3 gemeint ist. Im 2. Scchaltbild sieht man dann das GND0 (also das vom Netzteil) an den Buchsen 'Send' und 'Return' am Chassis verbunden sind. Spätestens hier wird also eine Masseverbindung mit CGND und AGND vorgenommen. Beachte, das AGND1 und AGND3 gar keine Massen sind, das ist eine Dummheit der Peavey Leute, das so zu bezeichnen.
Okay, vielen Dank mal. Wie gesagt, die Endstufe funktioniert (wenn ich direkt mit der Gitarre in den Fx Return reingehe, dann kommt was raus). Hab dennoch die Spannungen an den OP-Amps der Endstufe gemessen und da liegen jeweils 15 V. Ich hab jetzt festgestellt, dass die Klinkenbuchse am Eingang nicht wie im Schaltplan verzeichnet über das Gehäuse geerdet ist. Sprich es besteht praktisch kein Kontakt zwischen Gitarren-Masse und Gehäuse-Masse (gemessener Widerstand 330k). Mit Entsetzen hab ich dann gesehen, dass daher zwischen Gehäuse-Masse und Gitarrensaite 12,51 V liegen. Das darf doch nicht passieren???! Jetzt hab ich den Klinkeneingang direkt mit einem Kabel mit dem Gehäuse verbunden. Damit sind die Gitarrensaiten wieder geerdet und siehe da - der Amp funktioniert wieder... Ist schon irgendwie komisch alles und irgendwie macht mir das Angst. Hat jemand eine Ahnung, warum da plötzlich keine Verbindung zum Gehäuse ist?
Sorry für den Doppelpost, aber ich glaub ich hab den Fehler gefunden. Und zwar hat die Klinkenbuchse einen minimini kleinen Kontakt (siehe Bild), der im verschraubten Zustand der Platine aufs Gehäuse drückt. Und dieser minimini kleine Kontakt ist mit AGND verbunden und ziemlich schwarz angelaufen. Jetzt löt ich da ein gescheites Kabel hin, dass ich direkt ans Gehäuse schraube. Dann kann hoffentlich nix mehr schief gehen. Und wenn doch, dann ist wenigstens die Gitarre geerdet und ich fall nicht plötzlich auf der Bühne tot um. :) Besten Dank trotzdem für eure Bemühungen.
>Ich hab jetzt festgestellt, dass die Klinkenbuchse am Eingang nicht wie >im Schaltplan verzeichnet über das Gehäuse geerdet ist. Sprich es >besteht praktisch kein Kontakt zwischen Gitarren-Masse und Gehäuse-Masse >(gemessener Widerstand 330k). Mit Entsetzen hab ich dann gesehen, dass >daher zwischen Gehäuse-Masse und Gitarrensaite 12,51 V liegen. Zur Vermeidung von Brummschleifen erdet Peavey die Masse in ihren Endstufen gerne "weich", also mit zwei antiparallelen Hochstromdioden, einem Widerstand und einem Cap. So ähnlich wie hier gezeigt: http://sound.westhost.com/earthing.htm Den 330k Widerstand findest du also wahrscheinlich als richtiges Bauteil irgendwo in der Endstufe. Aus Sicherheitsgründen wird die Signalmasse im Vorverstärker wahrwscheinlich direkt geerdet. Aber das darf natürlich nicht so dilettantisch geschehen wie in deinem Foto gezeigt. Auch scheinen die Hochstromdioden zu fehlen, vielleicht, weil es ein älterer Verstärker ist und man früher die Dioden weggelassen hat? Achtung: Die Amerikaner machen ein richtiges Geschiß, wenn es um Feuer und Entflammbarkeit geht. Aber bei Netzspannung erlauben sie sich jedes Gemurkse!! Manchmal ist es sinnvoll, die Signalmasse in allen Geräten "hart" (wenn möglich) zu erden und die Verbindung zwischen den Geräten mit aktiven oder passiven Übertragern zu realisieren. Diese Weicherdungen sind von der Sicherheit her nämlich oft Schrott und manchmal sogar garnicht erlaubt. Ich habe in meiner Strato übrigens alle berührbaren Metallteile von der Signalmasse isoliert... Es wäre schön, wenn du einen richtigen Schaltplan von Vorverstärker und Endstufe zeigen könntest. Viele Leute haben nämlich nicht viel Lust, irgendwelche überflüssige und dubiode Freeware herunterzuladen.
Kai Klaas schrieb: > Den 330k Widerstand findest du also wahrscheinlich als richtiges Bauteil > irgendwo in der Endstufe. Nee, den Widerstand hab ich gemessen, als ich die Vorstufenplatine ausgebaut und komplett von der Endstufe getrennt hatte. Kai Klaas schrieb: > Achtung: Die Amerikaner machen ein richtiges Geschiß, wenn es um Feuer > und Entflammbarkeit geht. Aber bei Netzspannung erlauben sie sich jedes > Gemurkse!! Manchmal ist es sinnvoll, die Signalmasse in allen Geräten > "hart" (wenn möglich) zu erden und die Verbindung zwischen den Geräten Jop, Gemurkse triffts ganz gut. Jetzt hab ich direkt an die Buchse ein Kabel gelötet und dieses mit dem Gehäuse verschraubt. Kai Klaas schrieb: > Es wäre schön, wenn du einen richtigen Schaltplan von Vorverstärker und > Endstufe zeigen könntest. Viele Leute haben nämlich nicht viel Lust, > irgendwelche überflüssige und dubiode Freeware herunterzuladen. Sorry, aber einen anderen Schaltplan als den hab ich nicht gefunden. Was anderes hab ich selber nicht.
Kai Klaas schrieb: > Viele Leute haben nämlich nicht viel Lust, > irgendwelche überflüssige und dubiode Freeware herunterzuladen. Wieso dubiose Freeware? Da gibts einfach nur das PDF zum Amp, den Service habe ich schon öfter benutzt. Und statt des dubiosen Adobe Reader Blödsinns nehme ich den PDF XChange Viewer, der auch gleich die Seiten passend drehen kann. Kai Klaas schrieb: > Aus Sicherheitsgründen wird die Signalmasse im Vorverstärker > wahrwscheinlich direkt geerdet. Genau, so stehts auch im Schaltplan. Direkt an der Inputbuchse sind CGND (Chassis) und AGND (VV-Masse) miteinander verbunden, was ja auch Sinn hat, so sollte es sein. Also am besten wieder stabil miteinander verbinden, ich nehme an, das durch die mechanische Belastung der Inputbuchse der Kontakt gelitten hat. Ich würde da zusätzlich ne grosse Lötöse um die Verschraubung der Buchse legen und die ordentlich mit der Masse verlöten. Wenn die Buchse wieder ins Gehäuse geschraubt wird, sollte das passen. Schön, das du den Fehler gefunden hast.
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