Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltnetzteil


von Horst Mende (Gast)


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Hallo
Ich arbeite gerade an einen Elektronikprojekt, und möchte hier ein 
Schaltnetzteil 15V/8A einsetzen.In den tiefen meiner Bastelkisten, habe 
ich auch ein entsprechendes Teil gefunden. Eingang über ein dreipoliges 
Kabel mit Schukostecker ,Gehäuse Vollkunststoff, Ausgang zweipolig 
Niederspannung.Da ich die Peripherie des Netzteiles nicht brauche, habe 
ich alles demontiert.Vom Layot ist das Gerät sehr sauber aufgebaut ,nur 
macht mich etwas stutzig das der Schutzleiter auf der Minusseite der 
Kleinspannung angeschlossen ist.
Mit dieser galvanischen Kopplung des SL, handle ich mir soviele 
Nachteile ein,
das sich mir die Nackenhaare sträuben.Kann mir jemand sagen ,warum das 
so gemacht wird? Ich brauche dringend die galvanische Trennung.
Habe mir nochmal genau das Teil angeschaut, die Schnittstelle zwischen 
Ein- und
Ausgangskreis ist ein Optokoppler, ein Kondensator und der Hf-trafo 
selber,also
genau der selbe Aufbau wie von einen Steckernetzteil ohne SL-anschluß.Da 
müßte ein Schaltnetzteil mit SL-anschluß ja auch elektrisch über die 
Niederspannungsbuchse geprüft und gemessen werde um eine elektrische 
Freigabe zu erhalten. Also Fragen über Fragen. Danke für Eure Antworten.

von Andrew T. (marsufant)


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Horst Mende schrieb:
> Kann mir jemand sagen ,warum das
>
> so gemacht wird?


...
> Also Fragen über Fragen. Danke für Eure Antworten.



Da steht nur EINE Frage, und die Antwort lautet: Der Hersteller konte so 
die EMV Vorschriften seines ansonsten mäßig elegant designten Produktes 
einhalten.


Schlußfolgerung mit den Angaben Deiner Aufgabenstellung: Da mußt Du Dir 
wohl ein anderes Netztei lkaufen.

von Horst Mende (Gast)


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Zuerst vielen Dank für Deine Antwort.Der Neukauf ist ne Variante ,aber 
für mich nicht befriedigend ,ich frage mich warum ,dieses Teil einen SL 
auf der Sekundärseite besitzt.Vom Design habe ich alles nochmal 
untersucht.Primäre/Sekundäre Leiterplattenabstände locker über 10 
mm.Schnittstellenelemente: Optokoppler(zur Spannungsreglung)- ist von 
den Pinabständen vergrößert wie in VDE gefordert.
Kondensator-hat alle mögliche nationale und internationale Zulassungen 
die es gibt ,also sicher.
Außerdem hat man zwischen diesen Bauelementen einen Durchbruch gefräßt 
um die Luftstrecke zu vergrößern.Da habe ich schon schlimme Sachen 
gesehen bei NT ohne SL.Es muß doch eine Festlegung geben wie diese 
Schaltnetzteile eizuordnen sind.Denke mal um allen Problemen aus den Weg 
zu gehen knallt man den Schutzleiter auf Minus sekundär und ruhe is.

von oszi40 (Gast)


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1.Dann schau Dir nochmals die Störschutzbeschaltung genauer an.
2."Optische Schönheit" garantiert noch kein Überstehen einer 
Hochspannungsprüfung.

von Andrew T. (marsufant)


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Horst Mende schrieb:
> ich frage mich warum ,dieses Teil einen SL
>
> auf der Sekundärseite besitzt

Wurde Dir doch oben DEUTLICH erklärt.

von hoderlump (Gast)


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Mit VDE-Vorschriften kenne ich mich nicht aus, aber was ist so schlimm 
daran dass der SL auf die Sekundärseite geht? Der Schutzleiter ist ja 
normalerweise potentialfrei, wieso braucht es da eine galvansiche 
Trennung?
Beinträchtigt das deine geünschte Funktionalität?

von Andrew T. (marsufant)


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hoderlump schrieb:
> Der Schutzleiter ist ja
>
> normalerweise potentialfrei,

Doll, und wir alle hier dachten bisher irrtümlich das der PE auf 
Erdpotential liegt.

YMMD.

von Peter R. (pnu)


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hoderlump schrieb:
> Mit VDE-Vorschriften kenne ich mich nicht aus, aber was ist so schlimm
> daran dass der SL auf die Sekundärseite geht? Der Schutzleiter ist ja
> normalerweise potentialfrei, wieso braucht es da eine galvansiche
> Trennung?

Genau die VDE-Vorschriften machen da den Unterschied.

Bei der Schutzart Kleinspannung ist eine völlige galvanische Trennung 
vom Netz gefordert.

Bei Verbindung zum Schutzleiter besteht nur noch die weniger 
anspruchsvolle Form Betriebskleinspannung, die soweit ich weiß nur 
innerhalb von Geräten benutzt werden darf.

So weit ich weiß steht dahinter der Gedanke, dass die im Fehlerfalle 
hohen Schutzleiter-Ströme nicht über die Kleinspannungsleitungen 
geleitet werden.

Ich verwende hier die alten Begriffe der VDE-Vorschriften, in der 
neueren Form dürfte es entsprechende Begriffe geben.

von hoderlump (Gast)


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Andrew Taylor schrieb:
> Doll, und wir alle hier dachten bisher irrtümlich das der PE auf
> Erdpotential liegt.

Ist ja wirklich toll wie du einem aggresiv das Wort im Maul umdrehst du 
Schlaumeier.

Null bedeutet auch, nicht vorhanden, dada, niente.

Meine Frage war anders formuliert, wieso es schlimm ist, wenn der 
Sekundäre Minuspol auf Erdpotential liegt.

von Jobst M. (jobstens-de)


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hoderlump schrieb:
> Null bedeutet auch, nicht vorhanden, dada, niente.

Wieso stört er Dich dann?


hoderlump schrieb:
> Meine Frage war anders formuliert, wieso es schlimm ist, wenn der
> Sekundäre Minuspol auf Erdpotential liegt.

Ist doch nicht schlimm.


Gruß

Jobst

von oszi40 (Gast)


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>Ist doch nicht schlimm.
???

Nicht jede Folgeschaltung ist glücklich über Masseschleifen und 
Spannunsdifferenzen durch Einschaltströme irgendwelcher Großverbraucher. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Brummschleife

Daher fragte Horst wahrscheinlich ob er in seinem Netzteil herumbasteln 
kann. Besser wäre ein geeignetes zu beschaffen, da wir seins nicht 
kennen und auch NICHT prüfen können. Das wurde ihm jetzt mehrfach 
erklärt. Wenn er trotzdem den Seitenschneider ansetzt, ist es sein 
Risiko.

von Horst Mende (Gast)


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Hallo

Zuerst Danke, für Eure rege Beteiligung, an meiner Frage.Hier hätte ich 
die Bitte, etwas entspannt an die Sache ran zu gehen ,Technik ist viel 
zu interesant und spannend um die Ellenbogen auszufahren.
Jobst, hat mit seiner Frage indirekt mein Problem erkannt.Der SL, ist 
der Sternpunkt bzw die Bezugsmasse, der riesengroßen Batterie 
Netzversorgung.Diese Masse ,wird lt Vorschrift permanent geerdet( 
Metallteile in Gebäuden,bei Freileitungen usw)somit koppeln alle 
stromführende Leitungen dieses Systems
auf alles ein was auf dessen Potential ist und dieses Potential ist 
überall.Dieses System aber ist fast so wie das Internet total verseucht 
da alle Schaltungstechniken die an der Sinuskurve 
manipulieren(Frequenzumrichter,Phasenanschn.,eletron.Schalter und noch 
vieles mehr)Störpegel ohne Ende erzeugen.Viele Projekte zeigen dann ein 
sehr eigentümliches Verhalten die nicht reprodozierbar sind.
Der Trenntrafo schiebt dem einen großen Riegel vor in dem er die große 
Bezugsmasse unterbricht und damit die Einkopplung minimiert.Durch 
aufschalten des SL auf die Sekundärseite des Trenntrafos wird dieses 
Prinzip zerstört.
PS: Habe natürlich im Vorfeld mit einen Kurbelinduktor 
(Motorwicklungsprüfgerät) das Schaltnetzteil getestet (primär zu 
sekundär) ok

von Harald W. (wilhelms)


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Horst Mende schrieb:

> Der SL, ist
> der Sternpunkt bzw die Bezugsmasse, der riesengroßen Batterie
> Netzversorgung.Diese Masse ,wird lt Vorschrift permanent geerdet(
> Metallteile in Gebäuden,bei Freileitungen usw)somit koppeln alle
> stromführende Leitungen dieses Systems

Nein, das stimmt so nicht. Diese Funktion übernimmt der "N".

> auf alles ein was auf dessen Potential ist und dieses Potential ist
> überall.Dieses System aber ist fast so wie das Internet total verseucht
> da alle Schaltungstechniken die an der Sinuskurve
> manipulieren(Frequenzumrichter,Phasenanschn.,eletron.Schalter und noch
> vieles mehr)Störpegel ohne Ende erzeugen.

Nein.

> Der Trenntrafo schiebt dem einen großen Riegel vor in dem er die große
> Bezugsmasse unterbricht und damit die Einkopplung minimiert.

Normale Eisentrafos sind ja auch sozusagen Trenntrafos. Da wird auch
eher selten der Ausgang mit dem "SL" verbunden.

Das einzige Problem, das bei einer solchen Verbindung auftreten kann,
sind die schon erwähnten Brummschleifen.
Der Grund für die Verbindung Ausgang/SL wurde auch schon erweähnt:
Die hochfrequenten Störungen des Netzteils werden verringert. Mit
irgendwelchen Sicherheitsbestimmungen hat diese Verbindung normaler-
weise nichts zu tun.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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> Sicherheitsbestimmungen hat diese Verbindung normaler-
> weise nichts zu tun.

"Normalerweise" sind irgenwo Entstörkondensatoren verbaut, die auch mal 
kaputt gehen. Dann sind wir wieder am Anfang der Diskussion ganz oben. 
Schaltnetzteile ohne Enstörung sind höchchstens in Sibirien zu 
gebrauchen, weil dort noch keiner ist, den sie stören könnten.

2. Eine Schaltung, die nich ausreichend störfest ist, nennt sich 
Fehlkonstruktion. 
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetische_Vertr%C3%A4glichkeit

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Vielleicht sollte man noch erwähnen, daß der FI über Trenntrafo nicht 
funzt.

von Harald W. (wilhelms)


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Abdul K. schrieb:
> Vielleicht sollte man noch erwähnen, daß der FI über Trenntrafo nicht
> funzt.

Dann braucht man ihn ja auch nicht.
Gruss
Harald

von Horst Mende (Gast)


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Harald
das der SL identisch ist mit den Nulleiter habe ich vorausgestzt.
Wenn ich SL mit der Sekundärseite eines Trenntrafos verbinde  stelle ich 
eine galvanische Verbindung beider Spannungsquellen her die dann 
kapazitiv
jeden Müll in die sekundärseitigen Leitungen des Schaltnetzteiles 
einkoppeln können.Sowie Erdschleifen bei mangelhaften Potentailausgleich 
in der ELT-Anlage.Ist Klar.
Oszi
Sibirische Grüße zurück.Mir gehts nicht um die Entstörung das 
Schaltnetzteiles sondern um den verdammten SL der den Firewall 
galvanische Trennung zur Sau macht. Ich habe fertig!!!

von Route_66 H. (route_66)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Vielleicht sollte man noch erwähnen, daß der FI über Trenntrafo nicht
>> funzt.
>
> Dann braucht man ihn ja auch nicht.
> Gruss
> Harald

Hallo!
wenn man aber für jeden Verbraucher hinter dem Trenntrafo einen eigenen 
FI hat, dan funktioniert das im Doppelfehlerfall wieder. Das ist auf 
Grund des Innenwiderstandes des Trafos oft auch nur die einzige 
Möglichkeit, sich abzusichern!
Wohlgemerkt: bei mehreren Verbrauchern.
Edit: ...und Schutzklasse I-Geräten. Stichwort IT-Netz.

von oszi40 (Gast)


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Horst Mende schrieb:
> Mir gehts nicht um die Entstörung das
> Schaltnetzteiles sondern um den verdammten SL der den Firewall
> galvanische Trennung zur Sau macht. Ich habe fertig!!!

Das Geld für medizinische Netzteile wirst Du nicht ausgeben wollen.

Es soll ja nichts kosten. Goto Datum: 16.10.2012 12:02

von Jobst M. (jobstens-de)


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Route 66 schrieb:
> wenn man aber für jeden Verbraucher hinter dem Trenntrafo einen eigenen
> FI hat, dan funktioniert das im Doppelfehlerfall wieder.

Es ist ja auch nicht erlaubt, mehrere Verbraucher an einem Trenntrafo zu 
betreiben. Denn das macht -wie Du schon erkannt hast- die Funktion 
zunichte.


Gruß

Jobst

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