Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lautsprecher: Aus eins mach zwei


von Verim (Gast)


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Hallo ihr Lieben!

Ich habe ein Problem, bei dem ich aktuell nicht weiter komme:
Ich habe an meinem PC mal meine Lautsprecher, mal meine Kopfhörer 
angeschlossen. Nun möchte ich aber nicht immer umstecken. Also wollte 
ich mir ein Board bauen, welches 3 3,5mm Klinke Anschlüsse hat - 
1Eingang, 2 Ausgänge. Die Schaltung möchte ich mit meinem Arduino 
regeln. Aber wie ist ein Lautsprechersignal aufgebaut? Kann ich das 
einfach aufteilen, 2 Transistoren dazwischen setzten und entsprechend 
immer den einen durchschalten (klingt mir fast zu banal)? Kann ich über 
den Eingang einfach die aktuelle Spannung (ich nehme an, dass das 
Tonsignal Spannungskodiert ist?) einlesen und an einem entsprechenden 
Pin wieder ausgeben?

Ich hoffe mir kann jemand weiter helfen! Danke schon einmal im Voraus!

von Karl H. (kbuchegg)


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> Die Schaltung möchte ich mit meinem Arduino regeln.

Was willst du da regeln?


1 Eingang
der geht auf einen 2 * 3 Umschalter und von dort gehts auf die beiden 
Ausgangsbuchsen.

Das ganze in ein Gehäuse mit dem Schalter vorne neben den 
Ausgansgbuchsen und fertig ist die Schose.

von Verim (Gast)


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> Die Schaltung möchte ich mit meinem Arduino regeln.

Scheinbar habe ich mich da etwas schwammig ausgedrückt: ich möchte das 
ganze elektrisch schalten, so dass ich am PC auswählen kann wo jetzt der 
Ton raus kommen soll. Pc->Arduino ist kein Problem. Im Grunde genau 
deine Schaltung, nur mit einem elektischen Schalten statt eines 
mechanischem.

von Ich (Gast)


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Dann würde ich zu einem Relais greifen. Dürfte am einfachsten sein.

von Karl H. (kbuchegg)


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Verim schrieb:

> Scheinbar habe ich mich da etwas schwammig ausgedrückt: ich möchte das
> ganze elektrisch schalten, so dass ich am PC auswählen kann wo jetzt der
> Ton raus kommen soll. Pc->Arduino ist kein Problem. Im Grunde genau
> deine Schaltung, nur mit einem elektischen Schalten statt eines
> mechanischem.

Ok.
Dann würde ich trotzdem zu Relais greifen. Damit hast du dann garantiert 
keine Beeinträchtigung des Tones durch Silizium.
Funktioniert in meinem Vorverstärker seit 25 Jahren ausgezeichnet.

von Maik F. (sabuty) Benutzerseite


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Präventiv sei dann direkt hierauf verwiesen: 
Relais mit Logik ansteuern

von Karl H. (kbuchegg)


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Und das hier ...

> Kann ich über den Eingang einfach die aktuelle Spannung (ich nehme an,
> dass das Tonsignal Spannungskodiert ist?) einlesen und an einem
> entsprechenden Pin wieder ausgeben?

... da schimmert eine softwaremässige ADC/DAC Lösung durch, die vergisst 
du am besten gleich wieder.

Dein Arduino kriegt Befehle vom PC (wie auch immer du das machst) und 
schaltet ein Relais entsprechend um. Aus, Ende, Fertig

(wobei ich mich Frage, was der Arduino da dann überhaupt noch soll. Der 
Griff zur Box und das Umlegen eines Hebels geht 5 mal so schnell wie das 
Raussuchen des entsprechenden Programms am PC, warten bis die GUI da ist 
und dann mit der Maus auf einen Button klicken, aber was solls: Des 
Menschen Wille ist sein Himmelreich.)

von Maik F. (sabuty) Benutzerseite


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http://hackaday.com/2011/11/15/audio-output-selection-courtesy-of-the-internet/

bzw. direkt hier schauen:
http://solderintheveins.co.uk/2009/12/simple-audio-switch/

Allerdings kann man in den Aufbau der Platine schon etwas mehr "Elan" 
investieren.

von Verim (Gast)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Und das hier ...
>
>> Kann ich über den Eingang einfach die aktuelle Spannung (ich nehme an,
>> dass das Tonsignal Spannungskodiert ist?) einlesen und an einem
>> entsprechenden Pin wieder ausgeben?
>
> ... da schimmert eine softwaremässige ADC/DAC Lösung durch, die vergisst
> du am besten gleich wieder.
>
> Dein Arduino kriegt Befehle vom PC (wie auch immer du das machst) und
> schaltet ein Relais entsprechend um. Aus, Ende, Fertig
>
> (wobei ich mich Frage, was der Arduino da dann überhaupt noch soll. Der
> Griff zur Box und das Umlegen eines Hebels geht 5 mal so schnell wie das
> Raussuchen des entsprechenden Programms am PC, warten bis die GUI da ist
> und dann mit der Maus auf einen Button klicken, aber was solls: Des
> Menschen Wille ist sein Himmelreich.)

Wenn ich drauf verzichten kann, gerne. Das Relai scheint mir deutlich 
einfacher zu sein =)
Leider bin ich noch recht neu in diesem Gebiet, bitte verzeiht mir also 
meine "dummen Fragen", aber was nehme ich in diesem Fall optimaler weise 
für ein Relai? Und am besten auch: warum? Um wie viel V geht es hier 
eigentlich? Ich meine beim suchen etwas gelesen zu haben, dass wir uns 
im Rahmen von etwa 2-3V bewegen - stimmt das?

von Verim (Gast)


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Maik Fox schrieb:
> http://hackaday.com/2011/11/15/audio-output-selection-courtesy-of-the-internet/
>
> bzw. direkt hier schauen:
> http://solderintheveins.co.uk/2009/12/simple-audio-switch/
>
> Allerdings kann man in den Aufbau der Platine schon etwas mehr "Elan"
> investieren.

Vielen dank! Das sieht auf dem ersten Blick doch mal nach ziemlich genau 
dem aus, was ich versuche =)

von Maik F. (sabuty) Benutzerseite


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> (wobei ich mich Frage, was der Arduino da dann überhaupt noch soll. Der
> Griff zur Box und das Umlegen eines Hebels geht 5 mal so schnell wie das
> Raussuchen des entsprechenden Programms am PC, warten bis die GUI da ist
> und dann mit der Maus auf einen Button klicken, aber was solls: Des
> Menschen Wille ist sein Himmelreich.)

(viel billiger als ein Arduino+Relais+X wäre auch einfach eine weitere 
Sound"karte" (lies USB-Stick) im System. Das mache ich schon ewig so, 
Umschalten zwischen den Primären Audioausgangsgeräten kann man über 
wenige Mausklicks erledigen. Oder auch entsprechende Anwendungen direkt 
auf einen Ausgang einstellen, zB Kopfhörer primär, die 
Musikabspielsoftware der Wahl dann auf die Lautsprecher)

von Ich (Gast)


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Verim schrieb:
> Leider bin ich noch recht neu in diesem Gebiet, bitte verzeiht mir also
> meine "dummen Fragen", aber was nehme ich in diesem Fall optimaler weise
> für ein Relai?

Die "Serie 30" Finder-Relais sind eigentlich für sowas ganz gut geeignet 
(2-poliger Umschalter) und recht preisgünstig.

von Verim (Gast)


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Also noch eine kurze Erklärung zu den noch offenen Fragen:
Ich möchte das so (über die Software) eistellen, weil ich eigentlich 
Programmierer bin und mich jetzt neu in die "reale" Welt vortasten 
möchte. Daher habe ich mir ein Arduino + Ethernet-Shield bestellt. Damit 
möchte ich etwas herum basteln. Einfach aus Spaß und Interesse. Es geht 
mir hierbei weniger um das Ergebnis, sondern mehr um den Weg und die 
Erfahrung.

Und bzgl. dass es schneller sei den Hebel umzulegen: Also ich 
würde/werde mir das auf eine Tastenkombination legen. Das geht dann auch 
ziemlich flink ;) Und dann kann das Gerät irgendwo hinter dem Tisch 
verschwinden und muss nicht in Reichweite zum greifen sein.

von Karl H. (kbuchegg)


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Verim schrieb:
> Also noch eine kurze Erklärung zu den noch offenen Fragen:
> Ich möchte das so (über die Software) eistellen, weil ich eigentlich
> Programmierer bin und mich jetzt neu in die "reale" Welt vortasten
> möchte.


Na ja.
Ist jetzt aber nicht wirklich die Killerapplikation :-)

> Daher habe ich mir ein Arduino + Ethernet-Shield bestellt. Damit
> möchte ich etwas herum basteln.
...
> ziemlich flink ;) Und dann kann das Gerät irgendwo hinter dem Tisch
> verschwinden und muss nicht in Reichweite zum greifen sein.

Aha. Und der Arduino verschwindet dann auf Dauer hinter dem PC :-)
Womit bastelst du dann weiter? :-)



(Bin schon ruhig)

von Jeffrey L. (the_dude)


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nur mal so als Info in den Raum geworfen sofern es sich um einen Desktop 
und nicht um ein Notebook handelt:
Jedes halbwegs moderne Mainboard mit onboardsound hat mittlerweile zwei 
Audioausgänge!

Meist ist zu der einen Buchse hinten (wo auch LAN, PS2, USB ect.pp. ist) 
auch eine zusätzlich Stiftleiste, die entweder ein AC97 oder ein 
HDaudio-Panel für einen Frontaudio-Anschluß auf dem Mainboard vorhanden.

Sobald hier ein Kopfhörer detektiert wird schaltet der rückseitige 
Audioausgang ab und legt den Ton auf den Frontaudio!

Es wird zwischen AC97 und HDaudio unterschieden - die 
Kopfhörerdeetektierung geht nur wenn Du auch den passenden Anschlauß 
kaufst. Viele PC-Gehäuse haben heute ja einen Frontaudioanschluß, vlt. 
kannst Du irgendwo was ausschlachten, ansonten eBay, gibts für unter 
10.-

Von Vorteil wäre ein realtek-Soundchip!

von Kopfhörer (Gast)


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Hallo,

Keine Ahnung, welches Board Du hast.
Bei meinem Asus habe ich das Front-
paneel des PC- Gehäuses (also Audio
und das andere Geraffel) mit dem Board
verbunden. Dann kann man im Audiomenü der
Audiosoftware (irgend was von VIA)
einstellen, dass wenn vorne Kopfhörer
angeschlossen sind, der rückseitige Audio-
ausgang stummgeschaltet wird.
Wenn dann die Kopfhörer abgezogen werden,
geht der hintere Audioausgang von alleine
wieder an. Man kann die Kanäle auch per
Software an- oder auschalten ohne dass man
an- oder abstecken muss.
Vielleicht besteht bei Dir auch so eine
Möglichkeit.
So wie Herr Lebowski geschrieben.

von Sven (Gast)


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Oder einfach parallel schalten?

Bei mir läuft der Kopfhörer immer mit, auch wenn über Lautsprecher 
gehört wird.
Will ich den Kopfhörer nutzen, mache ich die Lautsprecher einfach aus.

von Kreuterpolizei (Gast)


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Es geht ja hier um den Lerneffekt.

Aber davon mal ab, wäre für so eine Anwendung ein FT232R über den "D2XX 
Mode" (nicht den virtuellen COM!) ideal. Eine passende API gibts für 
alle gängigen Sprachen.

Und den Arduino + Ethernet Shield könnte man mit nem anderen Projekt 
besser fordern. ;-)

von Chris (Gast)


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Machs dir doch einfach:
http://www.amazon.de/Sharkoon-Media-Hub-Audio-Switch/dp/B000M0JVEE

Funktioniert seit Jahren ;-)

von Andreas K. (hammerhead)


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Uaaah, so viel murks hier >.<

1. analoges Audiosignal ist nicht Spannungskodiert! Es ist eine 
Frequenz! Wenn man einen 1KHz Ton an einem Lautsprecher über einen 
Verstärer rauslassen will, dann lässt man die Soundkarte ganz einfach 
und banal 1KHz rausschieben, der Verstärker verstärkt das und schiebt es 
an den Lautsprecher, der mit 1KHz schwingt. Keine Kodierung, keine 
schwarze Magie.

2. Relais werden klicken. Jedes mal, wenn man umschaltet, wirds zu einem 
Knall an den Lautsprechern/Kopfhörern führen. Je nach eingestellter 
Lautstärke werden sich die Trommelfelle mehr oder weniger freuen.

3. Das Signal, das aus der Soundkarte kommt, ist schwach. Keine hohen 
Spannungen und schon gar keine hohen Stromstärken. Man kann also was 
banales wie vier JFETs nehmen. Die Dinger sind Bidirektional, haben also 
keine Polarität, ergo perfekt für so was geeignet. Man muss dann 
entweder das eine Paar oder das andere Paar einschalten - Paare, weil 
Stereosignal - und schon hat man einen guten, knallfreien Umschalter.

4. Mikrocontroller jeglicher Art sind dafür Overkill. Das ist wie wenn 
man einen Ferrari nimmt, um 50meter entfernt Zigaretten holen zu fahren. 
Ein Taster, ein T-Flipflop, besagte 4 JFETs, 3Klinkenbuchsen, ein paar 
Widerstände und schon ist es fertig. Jedes mal, wenn man den Taster 
drückt, wird umgeschaltet. Keine Mikrocontroller, kein ewiges 
codeschreiben, keine Software, keine schwarze Magie.

von Achim M. (minifloat)


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Wunderhübsch, wie kompliziert man das machen kann.
Schon mal dran gedacht, als Kopfhörerbuchse einfach eine Schaltbuchse zu 
spendieren? Kommt außer den drei Buchsen ohne Bauteile aus.

von Andreas K. (hammerhead)


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Joachim минифлоть schrieb:
> Wunderhübsch, wie kompliziert man das machen kann.
> Schon mal dran gedacht, als Kopfhörerbuchse einfach eine Schaltbuchse zu
> spendieren? Kommt außer den drei Buchsen ohne Bauteile aus.

Geht auch, macht aber trotzdem jedes mal Krach, wenn du Kopfhörer 
ein-/aussteckst

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Andreas Kist schrieb:
> Geht auch, macht aber trotzdem jedes mal Krach, wenn du Kopfhörer
> ein-/aussteckst

Wieso denn das? Wenn die Ausgänge der Soundkarte gleichspannungsfrei 
sind (und das sollten sie sowieso sein), kracht da gar nichts.
Es gibt auch tricky Buchsen mit vom Audiosignal getrennten Schaltern, 
dann kannst du für den KH noch Dämpfungswiderstände spendieren.

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