Wir haben einen Auftrag für ein ARM-Layout und ich versuche vergeblich einen modernen Prozessor zu bekommen. Gewünscht ist ein ARM-A9 Dual-Core (Omap5, i.MX6, ST-E A9600) mit verfügarem Linux und einem OpenCL-Compiler. Diverse Hersteller erfüllen die Anforderungen und ich habe schon einige Entwicklungsboards zur Evaluierung der Software hier. Gerne würde ich mit dem Layout beginnen, aber ich bekomme weder eine Rückmeldung, wo ich die CPUs bestellen kann, noch werden Datenblätter und Layout Guidelines geliefert. Der Support hat bisher schriftlich nicht geantwortet und telefonisch gibt es nur den Hinweis es schriftlich zu versuchen. Mir scheint es, als ob die Hersteller kein Interesse haben mit Firmen zusammen zu arbeiten, die weniger als 10.000 Stück abnehmen oder generell klein sind. Habt ihr Erfahrungen mit dem Beschaffen solcher "problemtischen" Bauteilen?
Distributoren statt Hersteller abklappern. Die sind zwar die Pest, aber wenn man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera hat ...
Die Distributoren haben ich natürlich schon alle durch, die haben leider keinen einzigen der oben genannten Prozessoren. Vielleicht kann jemand etwas positives berichten und mir sagen, wie er an die Chips gekommen ist? Das ist ja kein Wunder, dass die Chip-Industrie schwächelt, wenn die nicht antworten, verkaufen die auch nichts.
Also bei Digikey waren eben noch ueber 400 Omap5 an Lager falls du dir brauchen kannst. http://www.digikey.de/product-detail/de/OMAP5910JGZG2/296-16744-ND/618961
>10.000 Stück
Pro Jahr nehme ich an, falls das Projekt zum Erfolg kommt.
Am Anfang viel weniger.
Da kann man wohl nur kaufen, was Standard ist.
Also ab Lager lieferbar bei Digikey, Mouser etc.
Also wenn man schon Probleme damit hat Teile zu bekommen und überhaupt zu prüfen welche davon in absehbarer Zeit überhaupt verfügbar sein werden ist man vielleicht nicht der richtige für den Auftrag. Das auf der TI Seite direkt steht "only for high volume mobile OEMs" oder so ähnlich haste ja gesehen denke ich? Der A9600 existiert sowieso noch nicht. MX6 könnte schon eher klappen aber ist noch alles unter NDA.
"Also wenn man schon Probleme damit hat Teile zu bekommen und überhaupt zu prüfen welche davon in absehbarer Zeit überhaupt verfügbar sein werden ist man vielleicht nicht der richtige für den Auftrag" Dein Einwand ist nicht ganz ünbegründet. Aber jeder fängt mal klein an und das wurde auch im Vorfeld mit dem Auftraggeber diskutiert. Das TI nur an "high volume OEMs" verkauft, habe ich damals schon gelesen. Das ändert aber nichts daran, dass wir einen modernen ARM Application Processor benötigen. Gemeint war der A9500. Übere mehrere Ecken bin ich an ein paar Samples gekommen und würde gerne mit dem Layout starten. Aber ST schafft es nicht uns dafür die Datenblätter auszuhändigen. Die sind wohl gerade in einen Phase mit vielen Entlassungen, da die Zahlen ganz schlecht aussehen.
Wir haben auch nur kleine Stückzahlen. Ich nehme daher nie brandneue MCs. Wenn ich MCs nehme, dann müssen die mindestens ein Jahr lang in Stückzahlen verfügbar sein, also kein Sample-Status. Und es gibt >=2 Distries und noch besser, es ist Lagerware. Alles andere kommt mir nicht auf die Platine. Peter
i.MX6 ist derzeit nur Quadcore lieferbar (Single-Core braucht niemand): http://components.arrow.com/part/detail/53596936S325102N3691 Oder eben einen A8 nehmen, sofort lieferbar, mind. Bestellmenge 750 Stück: http://de.mouser.com/ProductDetail/Freescale-Semiconductor/MCIMX515CJM6CR2/?qs=sGAEpiMZZMu0J0Wcc3HWIsEUL7fg55NF3W7IGXNElTA%3d
Funkenschlosser schrieb: > Mir scheint es, als ob die Hersteller kein Interesse haben mit Firmen > zusammen zu arbeiten, die weniger als 10.000 Stück abnehmen oder > generell klein sind. Habt ihr Erfahrungen mit dem Beschaffen solcher > "problemtischen" Bauteilen? Ja, durchaus. Meines Erachtens macht es Sinn sich zu überlegen, ob nicht ein Computer-on-Module in Frage kommt. Man spart sich einiges an Layout und Entwicklungsarbeit und das Problem mit der Beschaffung haben andere. Wenn man eine Total-Cost-Analyse macht, ist man häufig auch günstiger (wenn es eben nur maximal ein paar hundert oder tausend Baugruppen werden).
@Lothar Der wird zwar bei Arrow gelistet, ist aber nicht auf Lager. Das bedeutet lediglich, dass der Distributor erst nach der Bestellung beim Hersteller anruft und fragt, ob der Prozessor überhaupt schon lieferbar ist. Das habe ich schon mehrfach probiert. Als Ergebnis weiß man dann, dass er im nächsten Quartal vielleicht verfügbar sein könnte. @Peter Das würde ich auch machen, aber da gibt es bisher nichts passendes. OpenCL wird leider erst ab der aktuellen Generation überstützt. @Christoph Gewünscht war leider explizit ein Layout mit bestimmten Maßen und die Anfertigung eines speziellen Gehäuses. Sonst hätte ich einfach das Entwicklungs-Board in ein Standard Gehäuse gesteckt.
Funkenschlosser schrieb: > @Christoph > Gewünscht war leider explizit ein Layout mit bestimmten Maßen und die > Anfertigung eines speziellen Gehäuses. Sonst hätte ich einfach das > Entwicklungs-Board in ein Standard Gehäuse gesteckt. Das schließt die Verwendung eines COMs ja nicht aus. Das Basisboard mit allen Steckverbindern, etc. kann ja kundenspezifisch designt werden. Wir machen das fast täglich, häufig auf Basis von QSeven-Modulen, die bereits eine ganze Menge auf dem Board haben, aber auch durchaus mit kleineren und einfacheren Modulen. Die fertige Platine mit COM oben drauf sieht jedes Mal anders aus, das einzige, was man mehr benötigt gegenüber einer kompletten Eigenentwicklung sind je nach Standard 3-5 mm mehr Bauhöhe, dafür kann aber die Grundfläche kleiner werden.
Funkenschlosser schrieb: > @Lothar > Der wird zwar bei Arrow gelistet, ist aber nicht auf Lager. Das bedeutet > lediglich, dass der Distributor erst nach der Bestellung beim Hersteller > anruft und fragt, ob der Prozessor überhaupt schon lieferbar ist. Das > habe ich schon mehrfach probiert. Als Ergebnis weiß man dann, dass er im > nächsten Quartal vielleicht verfügbar sein könnte. Und die ganzen lieferbaren i.MX5 gehen wirklich nicht? Der Hauptvorteil des A9 gegenüber dem A8 ist doch MP, was hier nicht benötigt wird.
Funkenschlosser schrieb: > Gemeint war der A9500. Übere mehrere Ecken bin ich an ein paar Samples > gekommen und würde gerne mit dem Layout starten. Aber ST schafft es > nicht uns dafür die Datenblätter auszuhändigen. Die sind wohl gerade in > einen Phase mit vielen Entlassungen, da die Zahlen ganz schlecht > aussehen. Was für Neuentwicklungen ohne 2nd Source meiner Meinung nach ein K.O. Kriterium ist. Keine Antwort ist im übrigen auch eine Antwort. Wenn die "Firmen" nicht mit dir reden wollen dann ist dein Vorhaben / Stückzahl usw für eine Antwort nicht qualifiziert. Die Mitarbeiter haben Anweisung nur mit dem und dem zu kommunizieren, Die höfliche Variante "Antwort dass wir keine Antwort geben" wurde schon vor 20 Jahren wegrationalisiert.
Lothar schrieb: > Oder eben einen A8 nehmen, sofort lieferbar, mind. Bestellmenge 750 > Stück: > > http://de.mouser.com/ProductDetail/Freescale-Semic... Aber vermutlich Export restricted.
@Der Rächer Ich habe auch vermutet, dass es die Anweisung gibt, die kleinen Anfragen zu ignorieren. Dann haben wir folgendes probiert: Einen Mitarbeiter des Einkaufs eines großen produzierenden Konzerns (>12.000 MA) gebeten mal anzufragen. Leider mit dem gleichen negativen Ergebnis. Es scheint wohl Hersteller zu geben, die so sehr mit dem Entwickeln beschäftigt sind, dass sie vergessen, dass man auch was verkaufen muss um Gewinn zu machen.
Funkenschlosser schrieb: > Dann haben wir folgendes probiert: Einen Mitarbeiter des > Einkaufs eines großen produzierenden Konzerns (>12.000 MA) gebeten mal > anzufragen. Leider mit dem gleichen negativen Ergebnis. Dann kriegst du Sie nicht, außerhalb der USA schon gar nicht. Wenn bei mouser schon steht das die Dinger restrictions haben könnten, dann heißt das meist das du Sie nur über illegale Waffenhändler beschaffen kannst ;-).
Der Rächer der Transistormorde schrieb: > Dann kriegst du Sie nicht, außerhalb der USA schon gar nicht. Das mit den Einschränkungen steht bei jedem Mikrocontroller mit Crypto-Einheit auch, das ist überhaupt kein Problem. Nach der Bestellung bekommt man von Mouser ein Formular, wo man einen Einsatzzweck angibt und ankreuzt, dass man damit keine Waffen, etc. bauen will. Das faxt man zurück und gut ist.
Ich hatte auch mal über Nuhorizon oder so aus USA ein paar Sampels bekommen, ein paar Tage später hatten die gemeint, dass die die eigentlich nicht schicken durften. Aber ich hatte die da schon g. Diese Begrenzung gab es damals, da die Teile brandneu waren und die ST oder TI wollten sich einfach nur bei evt. nichtfunktionierenden Chips gegen Rückrufaktionen etwas absichern (so meine Vermutung). Heute gibt es die Chips an jeder Ecke. Es waren irgend welche Beschleunigungssensoren LISxxx.
sind denn ARM9 von NXP auch nicht zu bekommen?
> Gewünscht war leider explizit ein Layout mit bestimmten Maßen und die > Anfertigung eines speziellen Gehäuses. Sonst hätte ich einfach das > Entwicklungs-Board in ein Standard Gehäuse gesteckt. Ist so was denn auch zu groß um es auf ein eigenes Board zu stecken das die gewünschten Maße hat? http://www.taskit.de/produkte/stamp9g45/index.htm Wäre eine Basis um eigene Peripherie dazu zu layouten. HTH
Cortex-A9 != ARM9 Jaja wer sich diese Namen ausgedacht hat gehört geteert und gefedert.
> Cortex-A9 != ARM9
nicht richtig geguckt, hab mich schon gewundert ...
Funkenschlosser schrieb: > Einen Mitarbeiter des > Einkaufs eines großen produzierenden Konzerns (>12.000 MA) gebeten mal > anzufragen. Leider mit dem gleichen negativen Ergebnis. Hallo Funkenschlosser, Hesteller sind auch nicht blöd. Wenn da ein Konzern mal nach 100...1000 Stück eines besonderen Prozessors gefragt wird gibt es nicht viel Möglicheiten: a) entweder das ist ein Sonderprojekt dann würde der Entwickler schon längst beim Hersteller wegen Evalboards auf der Matte stehen. b) oder es ist nur eine Preiskitzlerei, dann reagiert er nicht. c) Für ein ordentliches Projekt (eines Konzerns für diese Art von Prozessoren) ist das zu wenig an Masse (ich geh' mal aus das würden Jahresmengen sein dann reden wir um ca. <50kEUR) d) oder es wurden nur Einzestücke angefragt dann würd' ich mich als Hersteller fragen was der mit den wenigen Stück will. Als Einkäufer hätt' ich da massive Rechtfertigungsprobleme wofür das sein soll. Wenn Du also wirklich signifikante Mengen benötigst (>1k) mit Dem herstller reden udn Situation darlegen. Das dümmste das Dir passieren kann ist dass er Dich zum Distri abschiebt. Dann hast Du aber einen der sich drum kümmert. Wenn's nur kleinere Mengen sind <<1k dann überleg Dir ob Du nicht ferige Module mit dem uC nutzt. rgds
Ein anderer Weg ist, über einen Bestücker zu gehen. Ich nehme mal an, dass deine Firma sich nicht den Luxus einer eigenen Bestückungs- und Lötanlage leistet. So etwas geht heutzutage im Lohndrusch deutlich preiswerter. Und der Bestücker (er arbeitet ja für viele Kunden) hat einen deutlich besseren Draht zu Herstellern oder Distributoren. Und mit etwas Glück hat er noch einen Kunden, der auch deinen Protz braucht. Ansonsten kann ich nur PeDa zustimmen: Nimm irgendeinen, auch suboptimalen, Prozessor, der als Schüttgut seit mehr als einem Jahr in Produktion ist. Warum willst du es dir antun und die ganzen Errata durch zu arbeiten und selbst Designfehler suchen? Deine Arbeitszeit kostet auch Geld.
Wenn du bzw dein Arbeitgeber schon als guter Kunde bekannt bist dann bekommst du 5-10 Stück als kostenlose Muster. Auch vom brandneuesten Zeugs, da allerdings nur mit NDA. Wenn du nicht bekannt bist dann mußt du die davon überzeugen dir was zu vekaufen. Allerdings sind 1k nicht gerade ne üppige Stückzahl bei den Typen. Soweit ich mich erinnern kann hat Silica einen Draht zur TI-Prozessordivision. Dor bekommst du auch Muster, manchmal eher als beim Hersteller. http://www.silica.com/products/manufacturer/supplier/texas-instruments.html
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