Forum: HF, Funk und Felder Fragen zu einer BK-Anlage


von Haustechniker (Gast)


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Hallo zusammen,

in unserem KH wurde der BK-Anschluss durch eine SAT-Kanalaufbereitung ( 
40 Analoge Programme ) getauscht, durch diesen Wechsel sind wir nun 
unabhängig mit der Sender-Kanal-Belegung.

Alle Kanäle(Programme) liegen im Bereich von 140,24 MHz (S6) - 431,25 
MHz (S37).

Warum analoges BK ... es gibt über 100 TV-Geräte die es einfach brauchen 
!!!

Die Verkabelung ist aber in einigen Bereichen über 40 Jahre alt, um das 
Problem in den Griff zu bekommen, hatte ich mir bereits ein geeignetes 
Pegel-Messinstrument gekauft, welches auch ein Frequenz-Spectrum 48-860 
MHz anzeigen kann.

Ich muss(will) nun alle besagten Kabelstrecken nacharbeiten, denn über 
die Kabelentzerrung hat sich in der Vergangenheit wohl nie einer 
Gedanken gemacht ...

Es ist nur über 25 Jahre her, das ich das mal in Ansätzen in der 
Ausbildung hatte und bislang nie gebraucht habe.

Folgende Fakten sind mir ja schon bekannt:
- Am Anschluss muss letztlich ein Pegel im gewünschten Frequenzbereich 
von 60-80 db/uV anliegen.
- Nach dem Verstärker (z.B. 110 db) sollte man nicht über 105 db kommen 
(Verzerrung)

Aber wie ist das mit der Kabelentzerrung, entzerre ich was vor dem 
Verstärker schief liegt oder besser was dahinter kommt,
das zweite wäre sinnvoller aber auch schlechter umzusetzen, denn dafür 
braucht man min zwei Personen zum ein regeln.

würde mein gefährliches Halbwissen gerne aufbessern ...

Eine suche im WEB nach passenden Büchern, war nicht besonders 
erfolgreich ... welches Buch könnt Ihr mir empfehlen.

Gruss Haustechniker

von Reinhard S. (rezz)


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Haustechniker schrieb:

> Aber wie ist das mit der Kabelentzerrung, entzerre ich was vor dem
> Verstärker schief liegt oder besser was dahinter kommt,
> das zweite wäre sinnvoller aber auch schlechter umzusetzen, denn dafür
> braucht man min zwei Personen zum ein regeln.

Mh, ich hab das vor 4 oder 5 Jahren mal gemacht und mir ist so, das man 
am Verstärker versucht, die Verzerrung auszugleichen, wenn möglich sogar 
etwas zu viel ausgleichen, weils übers Kabel eh wieder schief wird.

Oder wie meinst du das?

von Haustechniker (Gast)


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@ Reinhard S.

>> wenn möglich sogar etwas zu viel ausgleichen, weils übers Kabel eh wieder 
schief wird.

Ja ist mir bekannt ... das Kabel verhält sich ja wie ein Tiefpass, 
höhere Frequenzen werden mehr gedämpft wie die im unterem Bereich, dafür 
gibt es ja ein Regler am Verstärker (Kabelentzerrung) der die Frequenzen 
im unteren Bereich dämpft um die Schieflage zu kompensieren ...

Nur kompensiere ich mit dem Regler eine eingangs seitige Schieflage und 
mache den Ausgang gerade, oder kompensiere ich auch eine mögliche 
Schieflage durch Leitungen am Ausgang ...

Gruss Haustechniker

von Reinhard S. (rezz)


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Haustechniker schrieb:

> Nur kompensiere ich mit dem Regler eine eingangs seitige Schieflage und
> mache den Ausgang gerade, oder kompensiere ich auch eine mögliche
> Schieflage durch Leitungen am Ausgang ...

Ich würd erstmal die eingangsseitige Schieflage korrigieren, so das es 
am Ausgang passt. Wenn du weißt/misst, das am Ende der Leitung trotzdem 
eine zu große Schieflage ankommt, dann eben den Regler weiter drehen.

Oder verstehe ich das Problem jetzt nicht ganz?

von Haustechniker (Gast)


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Gibt es denn nicht gute Bücher oder einen Link, die sich mit dieser 
Materie für Techniker beschäftigen ...

Habe jetzt wieder einen Breitband-Verstärker 47-862 MHz in die Hand 
bekommen, da steht in der Anleitung: "Pegelreduzierung durch erhöhte 
Kanalzahl" bei 36 Kanäle soll man 10,9 db  dämpfen ... warum das denn 
...

Gruss der Haustechniker

von Ralph B. (rberres)


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Haustechniker schrieb:
> Habe jetzt wieder einen Breitband-Verstärker 47-862 MHz in die Hand
>
> bekommen, da steht in der Anleitung: "Pegelreduzierung durch erhöhte
>
> Kanalzahl" bei 36 Kanäle soll man 10,9 db  dämpfen ... warum das denn

Jeder Verstärker produziert auch Intermodulationsprodukte ( mal googlen 
).

Bei hoher Anzahl von belegten Kanälen darf der maximale Ausgangspegel 
dann eben in deinen Fall nur rund 11db niedriger sein, als bei einer 
Belegung mit wenigen Kanälen, weil mann sonst Störungen im Bild sieht.

Das hängt unter anderen damit zusammen, das der Summenpegel am Ausgang 
mit jedem zusätzlichen Sender steigt.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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Und zusätzlich steigt mit der Anzahl an "genutzten Kanälen" die 
Möglichkeit der Intermodulation (Vermischung wegen Nichtlinearität) der 
Signale an. Daher darf man den Verstärker nicht am Limit betreiben, 
sondern muss den linearen Bereich nutzen, und der ist meist ca. 10dB 
unter dem Maximalpegel. Das gilt für analoge und digitale Signale, auch 
wenn bei letzteren die Störeinflüsse teilweise ausgeglichen werden 
können durch die Fehlerkorrektur, aber eben nicht immer.

Übrigens ist eine 40 Jahre alte Verkabelung mit grosser 
Wahrscheinlichkeit nicht mehr ausreichend geschirmt. Damals wurden noch 
einfache Kabel mit Geflechtschirm verlegt, ohne doppelte Schirmung mit 
Folie. Weiterhin verlieren viele Kabel mit der Alterung ihre 
HF-Eigenschaften, da die Weichmacher ausdünsten (Veränderung 
Wellenwiderstand) und das Geflecht oft oxidiert/korrodiert (--> keine 
HF-Schirmwirkung mehr). Diese 40 Jahre alte Kabel müsste man daher 
prüfen und ggf. ersetzen.

KH=Krankenhaus? Dann sollte auf jeden Fall gutes geschirmtes Kabel 
verbaut werden, nicht dass andere lebenswichtige Funkanwendungen (z.B. 
Rettungsleitfunk) gestört wird. Gerade die angestrebten Sonderkanäle 
liegen in Bereichen, die von anderen Funkdiensten genutzt werden.

von Christian B. (casandro)


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Die üblichen Antennenmessgeräte die man so hat zeigen die Leistung pro 
Kanal an. Wenn Du jetzt 100mW Ausgangsleistung am Verstärker und 100 
Kanäle hast, dann darf jeder Kanal nur 1mW haben. Deshalb stellst Du das 
so ein, dass jeder Kanal 1mW hat, und es sollte passen.

(Ja mir ist klar, dass die Zahlen unrealistisch sind, die wurden gewählt 
damit das Prinzip verständlicher ist.)

Zur Entzerrung würde ich raten, dass das Signal immer zum nächsten 
Verstärker/Tuner hin entzerrt wird. Sprich, nehmen wir mal an Du hast 
folgende Situation,

Quelle V1------V2-----V3------TV

dann solltest Du die Entzerrung an V1 so einstellen, dass am Eingang von 
V2 die Pegel richtig sind. An V2 stellst Du es so ein, dass es an V3 
passt, und an V3, dass es beim TV passt. (Die --- entsprechen dem 
Passiven Teil des Netzes, sprich Leitungen und Verteiler)

Bedenke: Deine Feinde sind zum einen die Übersteuerung der Verstärker, 
zum anderen das Rauschen.

von Jeso (Gast)


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Die richtige Verstärker einstellung ist eigentlich garnet so schwer.

Man stellt erstmal einen geraden Ausgangspegel ein somit hat man die 
ankommende Schräglage ausgeglichen.
Dann muss abgeschätzt werden wie viel Ausgangspegel gebraucht wird.
Dazu ist immer der schlechteste Anschluss nötig.

Diesen sollte man so auf 3-5dB über Mindestpegel einstellen.
An diesem Anschluss sieht man auch wie das Kabel den Frequenzgang 
verbiegt.
Diesen Unterschied merken und dann den Verstärker entsprechend auf den 
Richtigen Pegel und die richtige Entzerrung einstellen.
So dass am schlechtesten Punkt fast gerader Frequenzgang ist.

Danach Stichprobenmäßig die anderen Anschlüsse auf überPegel 
kontrollieren.

Also 2 Leute brauch man nicht aber man muss schon öfters an zumindest 
2-3 bestimmte Anschlüsse hingehen.

Ein kleiner Tipp vorweg.
Der heutige genormte Frequenzbereich geht bis 862MHz also stell gleich 
über den kompletten bereich ein, dazu muss mal kurz die höchste Frequenz 
mit Signal belegt werden.
Dafür hat man dann für den Rest der Lebensdauer der Bauteile seine Ruhe.

Und natürlich nicht vergessen das ganze gut zu dokumentieren, so kann 
man schneller auf veränderungen reagieren.

Viel Spaß bei der Durchführung.

von Haustechniker (Gast)


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Hallo zusammen,

danke für die Antworten :-)

@ Christian Berger
> dann solltest Du die Entzerrung an V1 so einstellen,
> dass am Eingang von V2 die Pegel richtig sind.
sehe ich das richtig :
Der erste Verstärker muss Verzerrungen am Eingang und für die Strecke 
bis zum nächsten Verstärker so weit es geht entzerren , weitere 
Verstärker müssen hauptsächlich alles was danach kommt entzerren. Ein 
Eingangssignal am Verstärker sollte somit im Frequenzgang immer 
möglichst linear sein ...

@ HF-Werkler
Das die Anlage alt ist und überarbeitet werden muss, hatte ich ja 
bereits geschrieben, nur ich muss ja an der Wurzel (Kopfstation) 
anfangen und das sollte ja möglichst optimal geschehen ...

@ Ralph Berres
verstehe ich das richtig ... wir verwenden 40 Kanäle als muss ich > 11 
db unter dem max von 110 db des Verstärker bleiben ...

Gruss Ralf

PS. gibt es denn zu diesem Thema kein guten Bücher ?!

von Haustechniker (Gast)


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@ Jeso
Beitrag hat sich überschnitten ...
> Der heutige genormte Frequenzbereich geht bis 862MHz also stell gleich
> über den kompletten bereich ein

In unseren Neu- und Umbauten ist das wohl machbar, nur in den Altbauten 
sitzen irgendwo undokumentierte Verstärker wahrscheinlich mit 45-450 Mhz 
...
um in der Übergangsphase nicht mit solche Problemen zu kämpfen, haben 
wir unsere Kanäle der Kopfstation im Bereich von 140,25 - 431,25 gelegt 
...

> Und natürlich nicht vergessen das ganze gut zu dokumentieren,
> so kann man schneller auf veränderungen reagieren.

Das werde ich tun ... haben auch schon einige Hauptstrecken zu bekannten 
Verteiler knoten neu gezogen.
Echt der Hammer was da teilweise zusammen gestrickt wurde, Hauptsache 
ein Bild ...
Was nur erschwerend dazu kommt, alles muss möglichst ohne längere 
Ausfälle geschehen ... bei uns laufen viele TV-Geräte 24 Stunden.

Und längere Ausfälle möchte man doch unseren Patienten und 
Altenheimbewohner nicht zumuten.

Gruss der Haustechniker

von Ralph B. (rberres)


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Haustechniker schrieb:
> @ Ralph Berres
>
> verstehe ich das richtig ... wir verwenden 40 Kanäle als muss ich > 11
>
> db unter dem max von 110 db des Verstärker bleiben ...

Ja das siehst du richtig. Eher sogar noch mehr.

Nicht umsonst haben die dicken Kabelverstärker richtig fette Endstufen, 
die bei 1Kanalbetrieb durchaus 100mW und mehr unverzerrt abgeben können.

Ralph Berres

von Jeso (Gast)


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Für den maximalen Ausgangspegel gibt es die Angabe für CTB und CSO am 
Verstärker. Die ist bei einer Kanallast mit 42CH mit sehr schlechter 
Belegung ermittelt worden.

Wenn du nun bei einem Verstärker der nur noch Dosen versorgt von dessen 
Grenze 4-6 dB entfernt bleibst passiert nix.

Für die Strecke zu diesen Versträkern musst du dich für einen passenden 
Linienpegel von 96-100dB entscheiden.

Somit ist das komplett System von den Störprodukten eigentlich weit 
genug entfernt.

Präzisere Aussagen müsste man sich aus den einzelnen Systemparameter 
mühsam errechnen.

Wenn es möglich wäre eine kleine Skizze mit der Struktur und Kabellängen 
sowie Typen der Kabel und Verstärker anzufertigen.
Kann man konkrete Aussagen machen die sich bis auf 3dB mit der Realität 
decken.

von Haustechniker (Gast)


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@ Ralph Berres

> ... die bei 1Kanalbetrieb durchaus 100mW und mehr unverzerrt ...
wer mach denn so was ... nur ein TV-Programm auf eine BK-Anlage zu geben 
?!

von Ralph B. (rberres)


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Haustechniker schrieb:
> wer mach denn so was ... nur ein TV-Programm auf eine BK-Anlage zu geben
>
> ?!

Niemand, aber Verstärker müssen enorm aussteuerungsfest und hoch linear 
sein,wenn sie 40 oder mehr Programme gleichzeitig verstärken soll.

Da bei Erhöhung des Pegels die Intermodulationen 3ter Ordnung doppelt so 
schnell ansteigen als das Nutzsignal, und einen Intermodulationsabstand 
von 65db für jeden Kanal gefordert wird , und zwar für die gesamte 
Anlage, darf man die Verstärker in einen solchen Falle nur extrem 
niedrig aussteuern.

Ein Verstärker der im 1 Kanal Betrieb 120 dbuV abgeben kann( das sind 1V 
an 75 Ohm !! ), kann bei 40 Kanälen vielleicht nur noch 100 dbuV wenn er 
für jeden Kanal die Intermodulationsabstände von 65dB einhalten soll. 
Wenn dann mehrere Verstärker kaskatiert werden, wird das ganze schnell 
noch kritischer.

Man sollte die gesamte Hausverteilung so planen, das nirgends ein 
höherer Pegel als 90 bis maximal 100dbuV von Nöten sind.Dabei gilt es 
auch noch den Rauschabstand im Auge zu behalten.

Sowas für eine große Anlage zu planen bedarf schon eine gewisse 
Erfahrung.

Ralph Berres

von HF-Werkler (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Sowas für eine große Anlage zu planen bedarf schon eine gewisse
> Erfahrung.
Sehe ich genauso, besonders, wenn von ungeschickten Personen alte 
Anlagenteile in unbekanntem Zustand mitverwendet werden. Bei einem 
Krankenhaus besteht ein erhöhtes Risiko den Rettungsfunkdienst (BOS - 
Krankenwagen/Feuerwehr/Polizei) mit einer lecken Anlage zu stören und 
dadurch Menschenleben ev. zu gefährden.

von Ralph B. (rberres)


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HF-Werkler schrieb:
> Bei einem
>
> Krankenhaus besteht ein erhöhtes Risiko den Rettungsfunkdienst (BOS -
>
> Krankenwagen/Feuerwehr/Polizei) mit einer lecken Anlage zu stören und
>
> dadurch Menschenleben ev. zu gefährden.


Sind nicht genau deswegen 2 Sonderkanäle ( Ich meine S4 und S5 ) von 
Gesetzes wegen abgeschaltet worden, weil die undichten Kabelnetze in 
größeren Städte regelmäsig den BOS Funkdienst nachhaltig gestört hat?

Ralph Berres

von Lattice User (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> Sind nicht genau deswegen 2 Sonderkanäle ( Ich meine S4 und S5 ) von
> Gesetzes wegen abgeschaltet worden, weil die undichten Kabelnetze in
> größeren Städte regelmäsig den BOS Funkdienst nachhaltig gestört hat?

Wurden nicht abgeschaltet, sondern nur analoges TV untersagt. Die Kanäle 
durfen nur noch für digitales TV genutzt werden (DVB-C).

von HF-Werkler (Gast)


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Ralph Berres schrieb:
> HF-Werkler schrieb:
>> Bei einem
>> Krankenhaus besteht ein erhöhtes Risiko den Rettungsfunkdienst (BOS -
>> Krankenwagen/Feuerwehr/Polizei) mit einer lecken Anlage zu stören und
>> dadurch Menschenleben ev. zu gefährden.
> Sind nicht genau deswegen 2 Sonderkanäle ( Ich meine S4 und S5 ) von
> Gesetzes wegen abgeschaltet worden, weil die undichten Kabelnetze in
> größeren Städte regelmäsig den BOS Funkdienst nachhaltig gestört hat?
S4/5 war Flugfunk. BOS liegt z.B. analog bei S8/S9/S10 und S38/S39 und 
digital bei 380-400MHz(S30-S33). Das kann aber je nach Region/Land 
unterschiedlich sein. Und auch andere Funkdienste (z.B. GSM) sind nicht 
erfreut über störende Hausverteilanlagen, mal abgesehen von 
Intermodulations- oder Nebenaussendungsprodukten (Harmonische!) von 
schlechten Anlagen.

von HF-Werkler (Gast)


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Schutz von Funkdiensten und BK-Anlagen:
http://www.gesetze-im-internet.de/schutsev/index.html

von Christian B. (casandro)


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Haustechniker schrieb:
> sehe ich das richtig :
> Der erste Verstärker muss Verzerrungen am Eingang und für die Strecke
> bis zum nächsten Verstärker so weit es geht entzerren , weitere
> Verstärker müssen hauptsächlich alles was danach kommt entzerren. Ein
> Eingangssignal am Verstärker sollte somit im Frequenzgang immer
> möglichst linear sein ...

Genau so würde ich das machen. Wobei Du natürlich immer etwas 
überkompensieren kannst. Es geht da nicht ums letzte dB.

Ich würde vielleicht bei Altanlagen auch mal an den Enden der Stränge 
den Pegel messen, nicht dass da ein Strang mit besonders hoher Dämpfung 
dabei ist. Der wäre dann kaputt.

von Haustechniker (Gast)


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@ HF-Werkler

> Sehe ich genauso, besonders, wenn von ungeschickten Personen alte
> Anlagenteile in unbekanntem Zustand mitverwendet werden.

unwissend würde ich mir ja noch gefallen lassen, aber ungeschickt ist 
unberechtigt :-)

Gruss der Haustechniker

von HF-Werkler (Gast)


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War ja nicht böse und auf dich bezogen gemeint, sondern eher allgemein. 
Ich kenne die S6 Problematik im Afu-Bereich und die 
Empfangsmöglichkeiten von Kabelsender ohne Kabelanschluss durch die Wand 
vom Nachbarn aus eigener Erfahrung. Was so in einigen Hausghalten 
gemacht wurde, damit der Lieblingssender im Kofferradio zu hören war, 
entspricht auch nicht den technischen Vorgaben. Insbsondere Laien (in 
deinem fall ev. die Patienten/Bewohner) traue ich da einiges 
"Ungeschick" zu. Diese Wissen garnicht, was sie damit anrichten (Störung 
Rettungsleitfunk), bzw. es ist ihnen völlig egal.

Ich würde es bei so einer Aufgabe in einem KH es als wichtig ansehen, 
dass zumindest die Sachkenntniss bereits vorhanden sein sollte, oder die 
Aufgabe mit jemandem geplant wird, der diese besitzt und die 
Verantwortung übernimmt.

Oder um es kurz zu machen, wende dich doch an einen erfahrenen Betrieb. 
Meist bekommt man mit dem Einkauf des Materials dort auch über den 
Ladentisch wichtige und hilfreiche Tipps, statt nur "per Text" im 
Internet zu fragen.

von U. B. (Gast)


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An meinem früheren Wohnort ( mittlere Stadt unter einer 
Flughafen-Einflugschneise ... ) wurde seinerzeit das vorhandene Kabel-TV 
"erweitert".
- Das bekam ich bekam erst später heraus.
Die Folge war: Praktisch das ganze terrestrische UKW-Band war 
unbrauchbar, völlig verbrummt, und desgleichen fast das komplette 
VHF/UHF-Spektrum. Offenbar war auch das Kabelnetz völlig versaut ( ich 
war kein Kunde ).
In der Nachbarschaft war bekannt, dass ich "was mit Radio" mache, also 
wurde erst mir das Ganze in die Schuhe geschoben ...
Dann, nach ca. 1 Jahr, bekannte sich die Telekom (?) offiziell als 
Verursacher der Misere, und nahm auch irgendwelche Kanäle aus der 
BK-Übertragung heraus ...

von HF-Werkler (Gast)


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Naja, letztlich ist es ärgerlich, wenn normale Rundfunkdienste gestört 
werden, aber gefährlich wird es, wenn z.B. der Flugfunk eines Flughafens 
gestört wird. Ein Flugzeug im Landeanflug sollte den Lotsen immer hören 
können. Daher auch obiges Gesetz, damit die Misere endlich ein 
langersehntes Ende hat.

Es gibt inzwischen gute Konzepte und Lösungen zur Integration aller 
Kontaktmöglichkeiten beim BOS-Funk (also BOS-Funk analog und digital, 
Datenmodem, GSM, Pager, Voip & POTS und Inet) damit Störungen keine 
Chnce mehr haben, aber leider ist nicht überall das Geld da, die Technik 
auf so einen aktuellen Stand zu heben. Ich durfte so eine hochmoderne 
Notruf-/Rettungsleitstelle vor Kurzem besichtigen und war wirklich 
beeindruckt, was inzwischen möglich ist.

Mag sein, dass ich nicht viele überzeugen kann, die BK-Anlage bis zum 
Kabel am Endgerät zu prüfen (oder prüfen zu lassen), aber wenn 
wenigstens einer mitmacht und die BK-Anlage verbessert wird (z.B. durch 
aktuelle doppelt geschirmte Koaxkabel mit guten Steckern), ist schon 
etwas erreicht. Daher ist es ja gut, wenn jemand hier fragt, der nicht 
alles weiss. Aber alles kann man im Inet halt nicht erklären/erfahren. 
Z.B. eine richtige Steckermontage ist etwas, was man praktisch lernen 
muss.

Also bitte nicht falsch verstehen, Haustechniker. Es ist gut, die 
gewachsene/mehrfach umgebaute Anlage zu renovieren, aber bitte nicht am 
falschen Ende sparen und alte Kabel drinnen lassen und dabei einfach mit 
Equalizern die schlechten Kabel frequenzmässig geradebiegen.
Eine schöne Zusammenfassung gibt es z.B. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kabelfernsehen#St.C3.B6rungen

Nicht zu vergessen wäre die urheberrechtliche Abgabe für das 
Verteilnetz. Aber das betrifft ja nicht die Technik an sich ;-)

von Haustechniker (Gast)


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@  HF-Werkler
> am falschen Ende sparen und alte Kabel drinnen lassen und dabei einfach
> mit Equalizern die schlechten Kabel frequenzmässig geradebiegen.

Die BK-Anlage ist eine gewachsene Struktur ... eine komplette Sanierung 
zur gleichen Zeit im laufenden Betrieb ist wirtschaftlich so nicht 
machbar ...

Wir werden die Anlage von der Wurzel an sanieren, aber eben alles der 
Reihe nach ... Einige Teilbereich sind ja bereits auf dem neusten Stand, 
wurden aber leider nur an alte Segmente angeschlossen ... ich sagt ja 
Hauptsache ein Bild ...

Gruss der Haustechniker

von Haustechniker (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

bin letzte Woche um einiges weiter gekommen ... dann ist mein Messgerät 
ausgestiegen ... TunerError und nicht geht mehr.

Habe mal paar Bilder von unserem Umbau gemacht ... Vor der Umstellung 
hatten wir einen Kabel-Anschluss.

Jetzt eine SAT-Empfangseinheit mit LWL-Anbindung und eigener 
Kanalaufbereitung.

Gruss der Haustechniker

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