Forum: Offtopic Draht zum glühen bringen


von Muecke -. (muecke82)


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Hallo miteinander,


ich würde gerne einen Draht (Blumendraht nicht isoliert) zum Glühen 
bringen so das ich Polystyrol damit schneiden kann.


was ich habe:

1 x 12V Auto Batterie
1 x Blumendraht nicht isoliert
2 x Schraubstock


ich möchte gerne zwischen die zwei Schraubstöcke (Entfernung ca. 20 cm) 
den Blumendraht spannen und dann mit der Auto Batterie verbinden,
die Frage ist nur, kann ich das so einfach machen oder muss ich da einen 
Widerstand etc. noch dazu rein machen.

wie könnte ich so was aufbauen?
was benötige ich dafür noch?
ein Ohm Meter habe ich auch :-) um den Draht zu messen.

Gruß

: Verschoben durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Oh der Draht WIRD glühen, keine Frage. Und hoffentlich als Sicherung für 
deine Batterie fungieren in dem er nach wenigen Sekunden verbrennt.

von nicht "Gast" (Gast)


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moin,

da wirst du um eine Strombegrenzung nicht drumrum kommen. Die 
Autobatterie zerlegt auch Schraubenschlüssel im Kurzschluss. Da kannst 
du dir ausrechnen, was mit deinem Draht passiert^^.

Versuch besser einen dünneren Draht und eine andere Batterie.


Grüße,

von Oliver H. (Firma: OliverHeinrichs.de) (dobson)


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Der wird ohne Widerstand schmelzen... Mach n Video!!!

von user (Gast)


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nimm widerstandsdraht und ein labornetzteil

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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cyblord ---- schrieb:
> Oh der Draht WIRD glühen, keine Frage.

Yep. Aber nur sehr kurz. Direkt im Anschluss hast du für kurzte Zeit 
eine größere Menge an leuchtenden und zischenden Eisenkügelchen, welche 
furchtbar hässliche Löcher in Böden, Kleidungsstücken und deiner Haut 
hinterlasssen.

von Marco M. (marco_m)


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Es glüht sehr gut:

https://www.youtube.com/watch?v=0Wo44mvHgN4

und wenn du nur 9V Batterien da hast, dann geht's auch mit denen:

https://www.youtube.com/watch?v=8hwLHdBTQ7s&feature=related

von mahwe (Gast)


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für so was Labornetzteil und Widerstandsdraht z. Reichelt von der Firma 
Block RD 100/0,2
 daten 15,6ohm/m 0,56A
oder Rd 100/0,8
daten 0,975ohm/m 3,19A

von Muecke -. (muecke82)


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das das geht wies ich schon, ich wies auch das wenn ich nichts anderes 
dazwischen mache(Widerstand etc.) das das so nicht hin hauen wird.

Die Frage ist nur was muss ich da machen?
wie kann ich das Berechnen.

sagen wir:

Rd = Widerstand vom Draht
U = Spanung der Batterie (12V)

I = Rd/U

wie hoch muss denn I sein damit mein Draht glühen wird so das er nicht 
sofort durchbrennt, und ich damit Styropor schneienden kann?

von Michael M. (technikus)


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Die Kunst dabei ist, so viel Strom durch den Draht fließen zu lassen, 
daß er zwar gut warm wird, aber nicht hellrot glühend sofort 
durchschmilzt. Das passiert schnell, wenn der Widerstand des Drahts zu 
klein ist.
Ich weiß nicht, wie dick der Blumendraht ist, aber ich denke mal 10-50A 
ist wohl die richtige Größenordnung. Das wären 1,2 bis 0,24 Ohm. Also 
mal Widerstand auf 1m messen und die nötige Drahtlänge ausrechnen. 
Vorsicht: So kleine Widerstände machen bei Wald- und Wiesenmultimetern 
schon Probleme.

Einfacher geht es übrigens mit sog. Widerstandsdraht. Der ist aus einer 
speziellen Legierung und hat dann z.B. 10 Ohm pro Meter. Da braucht man 
dann nicht so ewig lange Drahtstücke um auf den passenden Widerstand zu 
kommen.

Servus
Michael

von Electronics'nStuff (Gast)


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Oh oh.. ne eine Konstanstromquelle brauchst du dafür :)

von Michael M. (technikus)


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Electronics'nStuff schrieb:
> Oh oh.. ne eine Konstanstromquelle brauchst du dafür :)

Nicht zwingend, wenn er den Widerstand des Heizdrahts groß genug 
auslegt. Kein handelsüblicher Haarfön oder Heizlüfter hat eine 
Konstantstromquelle. Die klassiche Glühbirne wird auch an ein einer 
Spannungsquelle (Stromnetz!) betrieben. Das PTC-Verhalten der Glühwendel 
besorgt die Regelung bei richtiger Auslegung und einigermaßen konstanter 
Spannung von ganz alleine.

Servus
Michael

von Muecke -. (muecke82)


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erst ein mal danke für die schnellen antworten.

1. wenn Ihr von einer Konstanten Strom Quelle redet meint Ihr die Ampere 
Zahl oder?

2. habe versucht meinen Draht auszumessen :-( leider ohne Erfolg ich 
dachte der Widerstand bei einem Blumendraht ist Rissig, dem ist 
scheinbar nicht so :-(

3. könnte es mit einem Eisenbahn Trafo klappen?

4. der Draht hatt ca. 0,7mm im Durchmesser.


Gruß

von Peter L. (Gast)


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Wenn der Draht dünn genug ist reicht evtl. eine 12V 50Watt Glühbirne in 
Serie.
Zum Schneiden soll der Draht  nicht glühen (giftige Dämpfe) sondern nur 
heiss genug sein.

von Icke ®. (49636b65)


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Bei RC-Modellbauern findet man viele Tips zu diesem Thema, u.a. hier:

http://www.suessbrich.info/elek/Styrosaege/Styrosaege1.html

von Ben _. (burning_silicon)


Angehängte Dateien:

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> 3. könnte es mit einem Eisenbahn Trafo klappen?
Ja, ich denke schon ... ;)

SCNR

von Harald W. (wilhelms)


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Ben _ schrieb:

>> 3. könnte es mit einem Eisenbahn Trafo klappen?
> Ja, ich denke schon ... ;)
>
> SCNR

Dann muss der Draht aber "etwas" länger werden. Manchmal stehen
in der Landschaft so seltsame Gittermasten rum, an denen passende
Drähte dranhängen.
Gruss
Harald

von Jens G. (jensig)


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>in der Landschaft so seltsame Gittermasten rum, an denen passende
Drähte dranhängen.

Hängen doch schon dran ...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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>in der Landschaft so seltsame Gittermasten rum, an denen passende
Drähte dranhängen.

Hängen doch schon dran ...

Aber nur mit einem Ende. Wenn man das andere Ende ebenfalls an den Trafo
anschließen würde, könnte man damit viele Kilometer große Styroporplat-
ten schneiden :)

von Michael S. (technicans)


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Muecke -- schrieb:
> 2. habe versucht meinen Draht auszumessen :-( leider ohne Erfolg ich
> dachte der Widerstand bei einem Blumendraht ist Rissig, dem ist
> scheinbar nicht so :-(
Wie? Hat er jetzt überhaupt keinen Widerstand? Wenn da Lack drauf
ist muss der natürlich erst mal runter wenn du Kontakt haben willst.
> 3. könnte es mit einem Eisenbahn Trafo klappen?
Klar, damit hab ich auch angefangen, war bei mir ein Märklin-Trafo,
aber da hat schon die kleinste Stellung gereicht um den Draht
(Laubsägeblatt) glühen zu lassen. Schalt mal ruhig wenigstens
eine oder mehrere Glühlampen (sofern noch verfügbar)mit dem
Draht in Reihe, dann kann man den Trafo höher einstellen.
Ich würde ein Blinkerlampe 12V/21W vom Auto nehmen.


Michael M. schrieb:
> Die Kunst dabei ist, so viel Strom durch den Draht fließen zu lassen,
> daß er zwar gut warm wird, aber nicht hellrot glühend sofort
> durchschmilzt.

Und dafür müsste man ein Diagramm haben bei welchem Stromdurchfluss
per Meter der Draht wie hoch warm wird. Nicht mal für Kanthal-Drähte
hab ich so ein Diagramm mal gesehen.

von Muecke -. (muecke82)


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Michael S. schrieb:
>> Muecke -- schrieb:

>> 2. habe versucht meinen Draht auszumessen :-( leider ohne Erfolg ich
>> dachte der Widerstand bei einem Blumendraht ist Rissig, dem ist
>> scheinbar nicht so :-(
> Wie? Hat er jetzt überhaupt keinen Widerstand? Wenn da Lack drauf
> ist muss der natürlich erst mal runter wenn du Kontakt haben willst.

den Lack habe ich vollständig entfernt, werde morgen mal ein Paar Bilder 
machen kenne mich mit dem Voltmeter nicht so aus :-(.

das er keinen Widerstand hat glaube ich nicht, sonst wäre er ja nicht 
Leitfähig.

>> 3. könnte es mit einem Eisenbahn Trafo klappen?
> Klar, damit hab ich auch angefangen, war bei mir ein Märklin-Trafo,
> aber da hat schon die kleinste Stellung gereicht um den Draht
> (Laubsägeblatt) glühen zu lassen. Schalt mal ruhig wenigstens
> eine oder mehrere Glühlampen (sofern noch verfügbar)mit dem
> Draht in Reihe, dann kann man den Trafo höher einstellen.
> Ich würde ein Blinkerlampe 12V/21W vom Auto nehmen.

von solchen Lampen habe ich genügend hier herum Ligen :-) die einfach in 
Reihe schalten.
Dann muss ich mal meine Mama besuchen gehen und auf dem Speicher die 
Alte Eisenbahn hervorholen :-)

>
>
> Michael M. schrieb:
>> Die Kunst dabei ist, so viel Strom durch den Draht fließen zu lassen,
>> daß er zwar gut warm wird, aber nicht hellrot glühend sofort
>> durchschmilzt.
>
> Und dafür müsste man ein Diagramm haben bei welchem Stromdurchfluss
> per Meter der Draht wie hoch warm wird. Nicht mal für Kanthal-Drähte
> hab ich so ein Diagramm mal gesehen.

Ok, scheint doch schwerer zu sein als gedacht.
habe gehofft das es da eine Formel für gibt die man verwenden kann.

von Wilhelm F. (Gast)


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Konstantstrom wird sicher ein guter Ansatz sein. Damit hat man gleich 
auch die Drahtlänge als Parameter nicht mehr.

von Ben _. (burning_silicon)


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Die Drahtlänge verändert sich durch die Erwärmung sowieso.

Ich würde auch zu Widerstandsdraht greifen, der wird gleichmäßig auf der 
ganzen Länge warm und ich kann mir Gedanken machen welche Spannung und 
Leistung pro Meter zu erwarten ist.

Ob der Trafo von der Spielzeug-Eisenbahn so eine gute Idee ist weiß ich 
nicht. Mir wäre da die Gefahr zu groß, den mit dem fast-Kurzschluß zu 
überlasten.

von Michael S. (technicans)


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Ben _ schrieb:
> Ob der Trafo von der Spielzeug-Eisenbahn so eine gute Idee ist weiß ich
> nicht. Mir wäre da die Gefahr zu groß, den mit dem fast-Kurzschluß zu
> überlasten.

Der ist doch Kurzschlussfest, oder ist dir noch nie ne Lok entgleist
und hat nen Kurzen verursacht wenn die auf den Schienen quer lag?

von Ben _. (burning_silicon)


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Jedenfalls hab ich da keine Lok stundenlang schmoren lassen ...

von Martin K. (maart)


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Für soetwas habe ich mal ein paar Windungen dickes Kupferkabel um einen 
Ringkerntrafo gewickelt und zum Schneiden Konstantan genommen.

von Michael K. (charles_b)


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Oliver Heinrichs schrieb:
> Der wird ohne Widerstand schmelzen... Mach n Video!!!

...und dann bei jutjub in die Sammlung der größten Schwachsinnigkeiten 
reinstellen.

von Michael K. (charles_b)


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Muecke -- schrieb:
> erst ein mal danke für die schnellen antworten.
>
> 1. wenn Ihr von einer Konstanten Strom Quelle redet meint Ihr die Ampere
> Zahl oder?
>
> 2. habe versucht meinen Draht auszumessen :-( leider ohne Erfolg ich
> dachte der Widerstand bei einem Blumendraht ist Rissig, dem ist
> scheinbar nicht so :-(
>
> 3. könnte es mit einem Eisenbahn Trafo klappen?
>
> 4. der Draht hatt ca. 0,7mm im Durchmesser.
>
>
> Gruß

Deine Einkaufsliste:

1. Ein Netzgerät mit regelbarer Spannung und Strombegrenzung. 2 A als 
Maximalstrom dürften locker reichen.
2. Schleifpapier zum Entfernen der Lackschicht des Blumendrahtes um 
dessen Widerstand zu messen.
3. Eine Spule DÜNNEN Draht, Blumendraht halte ich für zu dick (wenn es 
der grüne auf dem Vierkant-Wickelkern ist).
4. Duden, muss aber nicht die aktuelle Version sein.

von Ben _. (burning_silicon)


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Der Blumendraht ist ungeeignet. Das ist irgendein billiger Stahldraht, 
Widerstand sehr wenig. Damit der warm wird brauchts einen hohen Strom 
bei wenig Spannung, das ist unschön zu handhaben. Außerdem werden sich 
beim Schneiden Stellen bilden, die sehr heiß sind während andere (die 
vom Styropor abgekühlt werden) kalt werden. Mit ein wenig Pech hat 
dieser Draht dann schöne PTC-Eigenschaften, heißt mit zunehmender 
Temperatur steigt der Widerstand, wodurch die heißen Stellen noch heißer 
werden und die kalten kalt bleiben. Andersrum oder wenigstens konstant 
wäre schöner.

von Wilhelm F. (Gast)


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Ben _ schrieb:

> Damit der warm wird brauchts einen hohen Strom
> bei wenig Spannung, das ist unschön zu handhaben.

Du meinst wahrscheinlich höhere Spannung bei höherem spezifischem 
Materialwiderstand.

Wäre Konstantan besser? Man könnte die Wärme nicht über den Strom 
messen, wenn man das möchte, weil ja Konstantan. Damit könnte man aber 
leben.

Wobei: Im Schullabor (Physik/Chemie) hatten wir Reagenzglasheizungen aus 
Konstantan vom Laborausstatter Leybold. Gelegentlich schmolzen die aber 
auch mal zusammen. OK, das war 1973.

Das Problem, daß die Temperatur an der Schneidestelle sinkt, wird man 
irgendwie immer haben.



Spieleisenbahn:

Die Trafos lieferten zu meiner Zeit nur maximal 1,5A, dann sprang 
zyklisch alle paar Sekunden eine sehr träge Bimetallsicherung an, und 
wieder aus. Gleich riecht er, der selen'sche. Damit hatte ich auch nur 
Ärger als Jugendlicher.

In Spielzeug baute man 1973 immer noch Selen ein, obwohl es für 
Industrieanwendungen schon kurz nach 1960 nach Germanium Silizium gab. 
Die Post baute den Selengleichrichter noch bis nach 1980 im 1/2GUM53 
ein, da macht er auch keine Probleme. Nur bei Schraubendreherberührung 
bei der Montage an einem Befestigungsloch. Der selen'sche war da genau 
an der Stelle unglücklich im Gerät montiert.

von Ben _. (burning_silicon)


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Hohe Ströme brauchen halt dicke Kabel, und das macht sich blöde wenn ich 
ein handliches Gerät haben will. Ich weiß nicht wieviel Leistung ich nun 
brauche um einen luftgekühlten Meter Draht auf sagen wir 400-500 Grad zu 
halten. Sagen wir 30 Watt. Dann find ichs besser wenn ich 6V/5A oder 
10V/3A habe anstatt 0,5V mit 60A.

Die Temperatur messen wird sowieso schwer, weil die beim Schneiden nicht 
auf der ganzen Länge konstant ist.

Ich würde Konstantan oder was immer ich gerade mit geeignetem 
Durchmesser an Widerstandsdraht in die Finger kriegen kann nehmen und 
das so stark bestromen, daß eine brauchbare Schneidgeschwindigkeit 
erreicht wird und das ganze im Leerlauf nicht schmilzt. Ein Laserschwert 
wirds also nicht. Aber wie heiß das nun genau wird wäre mir ziemlich 
egal...

von Wilhelm F. (Gast)


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Ben _ schrieb:

> Dann find ichs besser wenn ich 6V/5A oder
> 10V/3A habe anstatt 0,5V mit 60A.

Ben, du verwechselst hier was. Eisen hat einen schlechteren Leitwert als 
bspw. Kupfer. Die Spannung muß höher sein, um hier eine gleiche Leistung 
zu bekommen. Nicht umgekehrt.

von Ben _. (burning_silicon)


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WO zum Geier hab ich Kupferdraht erwähnt?!

von Timm T. (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In Spielzeug baute man 1973 immer noch Selen ein, obwohl es für
> Industrieanwendungen schon kurz nach 1960 nach Germanium Silizium gab.

Weil Selengleichrichter kurzfristig kurzschlussresistenter sind als 
Siliziumdioden. Bis am Trafo die Bimetallsicherung kam, war die 
Siliziumdiode kaputt, der Selen hat das weggesteckt, wenn er danach 
wieder abkühlen durfte.

von Wilhelm F. (Gast)


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Timm Thaler schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> In Spielzeug baute man 1973 immer noch Selen ein, obwohl es für
>> Industrieanwendungen schon kurz nach 1960 nach Germanium Silizium gab.
>
> Weil Selengleichrichter kurzfristig kurzschlussresistenter sind als
> Siliziumdioden. Bis am Trafo die Bimetallsicherung kam, war die
> Siliziumdiode kaputt, der Selen hat das weggesteckt, wenn er danach
> wieder abkühlen durfte.

Schlechtes Design dann trotzdem, wenn der selen'sche stank.

Da ist es mir als Anwender egal, ob Selen oder Silizium drinne ist.



Ben _ schrieb:

> WO zum Geier hab ich Kupferdraht erwähnt?!

Was wolltest du denn erwähnen?

von Michael S. (technicans)


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Was ihr immer mit Dioden oder Gleichrichter habt. Wechselstrom
reicht. Ich hab das mal so realisiert, indem ich mit einen
Stelltrafo (Spartrafo) einen Trenntrafo primär versorge und
steuere. An der Sekundärwicklung ist der Konstantandraht
angeschlossen und mechanisch auf Spannung montiert mit ein
paar kg Zugkraft. Wenn ich den Stelltrafo auf 40Volt einstelle
fängt der Draht gerade so an dunkel zu glühen. Zum Styropor-
schneiden von 10cm Stärke reicht das locker und gibt einen
sauberen Schnitt. Würde der Draht stärker glühen und der Vorschub
beim Schneiden stocken, würde sich um den Draht gleich ein Tunnel
von mehreren mm um den Draht ausbrennen. Das geht ratz-fatz.
Also eben die Temperatur niedriger halten. Kann man ja von Hand
regeln.  Der Trenntrafo hat sicher 2kW, aber die Daten davon und
vom Draht sind eh unwichtig, denn mit dem Stelltrafo kann ich
mit der Schaltung sicher jeden Draht dafür nehmen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Der Trenntrafo hat sicher 2kW, aber die Daten davon und
> vom Draht sind eh unwichtig, denn mit dem Stelltrafo kann ich
> mit der Schaltung sicher jeden Draht dafür nehmen.

Ich schlachtete aus dem Schrott mal ein gigantisches Teil von Trafo, 24V 
und 1kVA. Der hat per Mittelpunktsgleichrichtung sogar nur 2 fette 
Einpreßdioden auf viel Kühlkörper.

Nichtsdestotrotz: Entweder billigen Draht nehmen, den man mal erneuern 
muß, oder ein inertes Material, was nicht oxidiert.

von Michael K. (charles_b)


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Ben _ schrieb:
> Hohe Ströme brauchen halt dicke Kabel,

Umgekehrt wird bei mir eher ein Schuh draus: Wenn ich einen (zu) dicken 
Draht nehme, brauche ich hohe Ströme um den Draht auf Temperatur zu 
bringen.

> Ich würde Konstantan oder was immer ich gerade mit geeignetem
> Durchmesser an Widerstandsdraht in die Finger kriegen kann nehmen und
> das so stark bestromen, daß eine brauchbare Schneidgeschwindigkeit
> erreicht wird und das ganze im Leerlauf nicht schmilzt. Ein Laserschwert
> wirds also nicht. Aber wie heiß das nun genau wird wäre mir ziemlich
> egal...

In der Schule regeln wir den Strom so hoch, dass der Draht leicht glüht 
und dann wird ein Stück zurückgeregelt und gut ist. Das langt dann, dass 
30 Schüler einen Fetzen Styropor in mehrere Teile umarbeiten.

Die Fenster sind hierbei geöffnet...

von Michael S. (technicans)


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Michael K-punkt schrieb:
> Die Fenster sind hierbei geöffnet...

Ich glaube ich war, als ich zum ersten Mal Styropor auf die
Art bearbeitete, 14 Jahre alt und hab das im Keller gemacht.
Lüften war nicht möglich. Die Nacht darauf war die Hölle weil
ich von den Dämpfen stundenlang gekotzt habe.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich schlachtete aus dem Schrott mal ein gigantisches Teil von Trafo, 24V
> und 1kVA. Der hat per Mittelpunktsgleichrichtung sogar nur 2 fette
> Einpreßdioden auf viel Kühlkörper.

Könnte ein Schweißtrafo gewesen sein.
Ich hab mal vom Schrott ein Elektra-Beckum(heute Metabo) 
Schutzgasschweißgerät gefunden das übel zerknauscht war,
als hätte der Schrottplatz-Bagger den schon in seinen Greifern
gehabt. Für 30 D-Mark hab ich das Teil dann gekauft und wieder
in seine ursprüngliche Form gebracht, dann noch ein Schlauchpaket
günstig erstanden und benutze es noch heute. Schon erstaunlich
was wir bis jetzt schon alles an Gemeinsamkeiten hatten.

von Ben _. (burning_silicon)


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> Umgekehrt wird bei mir eher ein Schuh draus: Wenn ich einen (zu)
> dicken Draht nehme, brauche ich hohe Ströme um den Draht auf
> Temperatur zu bringen.
Schon mal an die Anschlußleitungen gedacht? Bei einem fixen Aufbau sind 
die wahrscheinlich einigermaßen egal, aber bei einem handgeführten Gerät 
kann ich keine Zuleitung in der Form eines Starthilfekabels gebrauchen.

von Michael K. (charles_b)


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Ben _ schrieb:
>> Umgekehrt wird bei mir eher ein Schuh draus: Wenn ich einen (zu)
>> dicken Draht nehme, brauche ich hohe Ströme um den Draht auf
>> Temperatur zu bringen.
> Schon mal an die Anschlußleitungen gedacht? Bei einem fixen Aufbau sind
> die wahrscheinlich einigermaßen egal, aber bei einem handgeführten Gerät
> kann ich keine Zuleitung in der Form eines Starthilfekabels gebrauchen.

Ist ja meine Rede. Hohe Ströme vermeiden, daher den Schneiddraht eher 
dünn halten. Dann brauchst du auch kein Starthilfekabel.

von Michael K. (charles_b)


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Michael S. schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> Die Fenster sind hierbei geöffnet...
>
> Ich glaube ich war, als ich zum ersten Mal Styropor auf die
> Art bearbeitete, 14 Jahre alt und hab das im Keller gemacht.
> Lüften war nicht möglich. Die Nacht darauf war die Hölle weil
> ich von den Dämpfen stundenlang gekotzt habe.
>

Die Zeiten sind auch anders. Wenn einem Schüler schlecht wird und er 
petzt das seinem Anwalts-Daddy, dann ist der Teufel los...

Auf der anderen Seite: Immer nur einen youtube-Film ÜBER das 
Styroporschneiden gucken ist halt nicht halb so gut wie selber mal was 
machen.

Ähnlich: Bandgenerator (Schulmodell). Früher durfte jeder mal vorkommen 
und sich mit dem Begriff "Hochspannung" und den dazugehörigen Funken 
vertraut machen. Heute bin ich etwas vorsichtiger und erkläre, dass so 
etwas nix ist für Leute, die z. B. nen Herzschrittmacher haben oder 
sonstige Herzprobleme haben. (Dass eine Schüler dabei umgekommen ist hab 
ich noch nicht gehört, aber wer weiß das schon)

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Könnte ein Schweißtrafo gewesen sein.

Ich glaube eher nicht, wegen der Mittelpunktgleichrichtung. Vielleicht 
ein Ladegerät für LKW-Akkus, wo man mal 20 oder 30 Ampere über Stunden 
braucht, oder sogar Direktstarthilfe. Jedenfalls Top.

Jedenfalls hat das Ding irre Power. Aus Versehen killte ich damit ein 
altes Multimeter (war nicht weiter tragisch) im 20A-Meßbereich. Ich 
berührte nur kurz die Klemmen, dann gabs auch schon ein dumpfes Geräusch 
und Qualm, der Shunt war regelrecht explodiert.

Ich bezeichne das für mich auch nicht als Dummheit, sondern eine ganz 
neue eigene neue Erfahrung mit Leistung.

Passend dazu habe ich einen Rippenkühlkörper gefunden, der geschätzt 
mindestens 1kW Wärme ableitet. Etwa 5kg Alu. Sowas findet man ja nicht 
täglich. Mit 4 Transistorbohrungen TO-3. Mal sehen, was ich an 
Leistungsexperimenten noch so anstelle... Mit einem 2N3055 drauf 
geschraubt und 100W spürte ich keine merkliche Erwärmung. Den Transistor 
killte ich dann auch, fast kalt. Habe genug Reserven davon. Das macht 
nichts, wenn was gekillt wird.

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