Hallo Liebe Leute, ich habe beim Kauf meines neuen Autobatterie-Ladegerätes nicht aufgepasst und nur auf angemessene Leistung geachtet (12V 8A) anstatt auch auf die Bauart zu achten. Jedenfalls handelt es sich um einen simplen Trafo mit Gleichrichter und Amperemeter zur Status-Anzeige. Wenn die Spannung 14,4 Volt erreicht, sollte man das Laden beenden. Das Gerät zeigt die Spannung aber nicht an. Also habe ich eine Anzeige nachgerüstet. Die LED leuchtet, wenn die Batterie voll ist. Im Prinzip reicht mir das so, denn unbeaufsichtigt würde ich das Gerät sowieso nie benutzen. Allerdings habe ich nicht geahnt, dass der Temperatur-Koeffizient der B-E Dioden so groß ist (laut vias.org etwa -2mV/K). Ich schätze mal, dass bis zu 40 Kelvin Temperatur-Erhöhung normal sein dürften, wenn das Ladegerät so richtig unter Last steht. Das wären dann 80mV. Zusammen mit dem Spannungsteiler am Eingang komme ich auf etwa 1,76 Volt Abweichung von der Soll-Spannung, also 12,64V statt der gewünschten 14,4 Volt. Das ist zu viel Abweichung. Hat jemand eine Idee, wie man ohne großen Aufwand diesen Temperatur Koeffizient ausreichend kompensieren kann?
Stefan schrieb: > Allerdings habe ich nicht geahnt, dass der Temperatur-Koeffizient der > B-E Dioden so groß ist (laut vias.org etwa -2mV/K). Naja, mit passender Stromquelle werden die auch gerne als Temperatursensor genommen ;-)
Stefan schrieb: > Hat jemand eine Idee, wie man ohne großen Aufwand diesen Temperatur > Koeffizient ausreichend kompensieren kann? Was spricht gegen eine ganz normale fertige Referenzspannungsquelle und einen Komparator?
Andere, die sich an solchen Details stoeren, wuchen das Billigst-China-Teil in die Tonne und kaufen etwas besseres fuer den zehfacnhen Preis.
Stefan schrieb: > Allerdings habe ich nicht geahnt, dass der Temperatur-Koeffizient der > B-E Dioden so groß ist (laut vias.org etwa -2mV/K). Sowas macht man ja auch anders mit einem Komparator. z.B. LM339. Wenn nur eine LED getrieben werden soll, gehts auch mit einem TL431. Schaltung sollte im Datenblatt drinsein. Andererseits hat auch der Akku einen TK. Die Ladeendspannung variiert mit unterschiedlicher Temperatur. Näheres bei Google. Gruss Harald
Harald Wilhelms schrieb: > Andererseits hat auch der Akku einen TK. Die Ladeendspannung variiert > mit unterschiedlicher Temperatur. War eigentlich auch mein erster Gedanke, ein kalter Akku braucht eine höhere Ladeschlussspannung, da wäre der TK garnicht so verkehrt. Allerdings will er den Detektor mit ins Ladegerät einbauen, wo es sicher wärmer ist als am Akku. Ich würde auch zum Vorschlag mit dem TL431 tendieren, allerdings größere Sorgen würde mir der Spannungsabfall an den Ladekabeln machen, da der Ladestrom, gerade bei den Einfachladern, auch sehr von der Höhe der Netzspannung abhängt und daher schlecht kalkulierbar ist. Die hohe Welligkeit des Stroms, würde dann auch noch zu einem schleichenden Aufleuchten der LED führen. mfG ingo
Ingo Wendler schrieb: > größere Sorgen würde mir der Spannungsabfall an > den Ladekabeln machen, Gegen Ende der Ladung sinkt der Ladestrom stark ab. Wenn die Ladekabel also nicht allzu dünn sind, dürfte dieser Fehler vernachlässigbar sein. Gruss Harald
14.4V ist vielleicht die maximale Ladespannung aber nicht die Ladeschlussspannung, die ist nämlich tiefer. Intelligente Ladegeräte merken an der sinkenden Stromstärke, dass die Batterie voll ist und reduzieren die Spannung. Schon mal daran gedacht, den Indikator auch von der Stromstärke abhängig zu machen?
Ernst L. schrieb: > 14.4V ist vielleicht die maximale Ladespannung aber nicht die > Ladeschlussspannung, die ist nämlich tiefer. Durch die Spannungsüberwachung muss gewährleistet werden, das der Akku nicht gast und dadurch sein Elektrolyt verbraucht, d.h. man muss unter der Gasungsspannung bleiben. Wenn man ihm zusätzlich noch etwas gutes tun will, sorgt man dafür, dass der Akku während des Ladens bewegt wird, um Säureschichtung zu verhindern.
Dann ist die Funktion der LED aber eine andere, dann ist es eine Gasungs-Warnungs-LED und nicht eine Vollladungs-Anzeige-LED.
Quick and dirty: Steilheit des Komperators erhöhen. In Reihe zum 22k-Widerstand eine Zenerdiode 6,2 bis 9,1V. Widerstand 22k entsprechend verringern (4k7 bis 3k3 oder so). Ausserdem alle 47k-Rs reduzieren auf 4k7. Der Temperaturgang ist dann zwar nicht weg, fällt aber durch den um die Zenerspannung verringerten Spannungshub weniger ins Gewicht. Richtig: Einen richtigen Schmitt-Trigger diskret aufbauen. Richtig, aber aufwendiger: Einen IC verwenden (Komperator, 555...)
Danke für eure Anregungen. 1) Die LED soll (ungefähr) anzeigen ob Gasung stattfindet. Denn es handelt sich um eine geschlossene KFZ Batterie, bei der ich das verlorene Wasser nicht nachfüllen kann. Zur Kontrolle des Ladestroms ist ja schon ein Amperemeter vorhanden. 2) Die LED geht nicht schlagartig an, sondern flimmert erst schwach, dann immer heller, bis sie voll leuchtet. Das spielt sich im Zeitraum weniger Minuten ab, was ich Ok finde. 3) An einen Komparator dachte ich auch zuerst, aber dann brauche ich eine Referenzspannung. Ich hatte gehofft, dass es durch raffinierte Schaltung auch einfacher geht (also weiterhin unter Nutzung der B-E Diode als Referenz). 4) Eine Frage zur Zener-Diode: Die hat doch auch einen Temperatur-Koeffizient, oder nicht? 5) Ich habe bei Reichelt eine "Spannungs Referenz" LM 336-Z5,0 gefunden. Dieses Bauteil kannte ich noch nicht. Scheint eine Z-Diode mit besonders niedrigem Temperatur-Koeffizient zu sein. Die könnte ich ja zusammen mit einem Komparator nutzen - schätze ich. 6) Verluste in den Kabeln hatte ich nicht berücksichtigt. Ich schätze allerdings, dass sie auch unkritisch sind. Der anfängliche Ladestrom von 8A sinkt bei vollem Akku auf unter 2A ab. Wenn man den nötigen Aufwand und den Nutzen vergleicht, scheint es mir angebracht, die Spannung einfach wie bisher direkt an den Batterie-Polen mit einem Multimeter zu messen. Oder es ganz bleiben zu lassen. Schließlich lade ich die Batterie (außerhalb des Autos) nur einmal im Jahr nach der Winterpause. Andererseits ist die Kontroll-LED jetzt drin und tut nicht ganz dass, wass sie soll. Das nervt. Ich glaube, ich bestelle mir mal so eine Referenz-Diode und löte dann eine neue Platine mit Komparator.
Stefan schrieb: > 1) Die LED soll (ungefähr) anzeigen ob Gasung stattfindet. Denn es > handelt sich um eine geschlossene KFZ Batterie, bei der ich das > verlorene Wasser nicht nachfüllen kann. Zur Kontrolle des Ladestroms ist > ja schon ein Amperemeter vorhanden. Dann wäre auf jeden Fall eine Abschaltung bzw. eine Spannungsbegrenzung angesagt. Hoffentlich hat der Akku wenigstens ein Überdruckventil.
Natürlich hat er das. Da das Ladegerät keine Spannungsbegrenzung hat, möchte ich wenigstens die Anzeige einbauen. Ich benutze das Ladegerät nur unter Aufsicht und kann es dann ggf. selbst abklemmen.
Timm Thaler schrieb: > Richtig: Einen richtigen Schmitt-Trigger diskret aufbauen. > > Richtig, aber aufwendiger: Einen IC verwenden (Komperator) Genau umgekehrt: Ein Komparator als IC (LM339 o.ä.) ist wesentlich einfacher (und billiger) im Aufbau als eine diskrete Schaltung. Wenn nur eine LED gesteuert werden soll, kann man statt eines Komparator-ICs auch ein OPV-IC nehmen. Lezteres ist im IC TL431 bereits eingebaut. :-) Gruss Harald
Stefan schrieb: > 3) An einen Komparator dachte ich auch zuerst, aber dann brauche ich > eine Referenzspannung. Ich hatte gehofft, dass es durch raffinierte > Schaltung auch einfacher geht (also weiterhin unter Nutzung der B-E > Diode als Referenz). Genau das kannst Du mit einem TL431 erreichen (Siehe Datenblatt). Gruss Harald
> Also habe ich eine Anzeige nachgerüstet. Was für eine Scheiss-Schaltung. > Hat jemand eine Idee, wie man ohne großen Aufwand diesen > Temperatur Koeffizient ausreichend kompensieren kann? Gar nicht. Man nimmt Bauteile, die dieses Problem nciht haben. Beispielsweise ein TL431. LED +12V -+--|>|--+ | | 12k 1k | | +----TL431A | | 2k5 | | | GND GND
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