In Anlehnung an den anderen Stromnetz-Thread möchte ich hier fragen wie ihr denn euer eigenes Stromnetz in eurem Haus aufbauen würdet wenn ihr langfristig und in kleinen Schritten auf selbsterzeugten Strom umsteigen würdet? Was haltet ihr im speziellen von Gleichspannung mit 120V? Zum einen könnte man bei dieser Spannung noch einigermaßen bezahlbar mit 10 kleinen Solarpaneelen zu 12V und ebenso vielen Blei-Vlies-Akkus zur Speicherung einsteigen (und später weitere Stränge paralell schalten). Zum anderen wäre die Spannung hoch genug um manche vorhandenen Geräte ohne größeren Umbau weiter zu verwenden. Ich habe es aus Neugier einmal ausprobiert, Staubsauger und Bohrmaschine (Universalmotoren) laufen mit annähernd normaler Leistung (da der Blindwiderstand wegfällt), viele Schaltnetzteile funktionieren ebenfalls stabil auch wenn nicht explizit "Weitbereich" darauf steht. Das einzige Problem wäre es Schalter zu finden die den Abschaltfunken auch bei Gleichstrom löschen können. Transformatoren; Induktionsmotoren; Elektroheizungen und Phasenanschnittsteuerungen (Waschmaschine) müßten noch ein paar Jahre weiter einmal am konventionellem Stromnetz bleiben bis die eigene Anlage soweit gewachsen wäre um auch diese Geräte bei Bedarf über einen Wechselrichter zu versorgen.
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Verschoben durch User
>Was haltet ihr im speziellen von Gleichspannung mit 120V?
Nichts!
Möglicherweise liegt das daran, dass ich einige Jahre im Bereich der
Elektroinstallation gearbeitet habe.
Meine Meinung hierzu ist recht einfach: Entweder unter 48V oder 230V.
Für erstes Spricht der Sicherheitsaspekt, für letzteres (220/230V) eine
jahrzehntelange Erfahrung.
120V bewirken nur eine Verdoppelung des Leitungsquerschnitts.
Irgendwelche Geräte gibt es für "Deine" Spannung auch nicht.
Hier hat ein Physiker seine Erfahrungen mit Solarmodulen, Akkus, etc. aufgeschrieben: http://physics.ucsd.edu/do-the-math/
Ich habe in meinem Haus 24V und das klappt ganz gut. Die "Großverbraucher" wie Herd, Waschmaschine, Wasserkocher usw. gehen über Wechselrichter und normaler 230V Steckdose. Die meisten Kleingeräte mit Steckernetzteil werden mit einem 24V Steckernetzteil betrieben, LED's für das Licht im ganzen Haus. Solarzellen laden die Akkus auf, wenn der Strom nicht reicht, schaltet der Wechselrichter automatisch auf externes Netz um, bzw. lädt die Akkus nach. Für 24V gibt es alles zu kaufen da Industriestandard. Wenn alle LED Lampen an sind, fließen gerade mal 12A Strom, also auch überschaubar. Der Wechselrichter kann schon mal 300A ziehen, aber der sitzt neben den Akkus. Vorsicht muss man schon walten Lassen, denn die Akkus können problemlos 10KA liefern ;-) Ganz billig war die Anlage auch nicht, sie läuft schon 2 Jahre.
Markus Müller schrieb: > Die "Großverbraucher" wie Herd, Waschmaschine, Wasserkocher usw. gehen > über Wechselrichter und normaler 230V Steckdose. Frage Kabelquerschnitt beim E-Herd? 10KW bei 24V...
Markus Müller schrieb: > Ich habe in meinem Haus 24V und das klappt ganz gut. Wohnst du in einem Camper?
24V/2x50mm²(je Potential) >> Wechselrichter 8KVA >> 230V/16mm² >> Sicherungskasten >> EHerd 5x2,5mm² Standand Verkabelung.
>Wohnst du in einem Camper?
Nein, einem Haus. Im Camper könnte man niemals genügend Solarzellen
unter bringen.
Markus Müller schrieb: > 24V/2x50mm²(je Potential) Keine Angst, dass mal jemand einbricht und den Fernseher stehen lässt, aber die Kabel mitnimmt? ;-)
Nee, die sind nur wenige Meter lang, das lohnt nicht wirklich. PS: TV hab ich nicht. Und den Wechselrichter abmontieren, da hat er erst mal schwer zu schleppen.
Auch mein Server hängt an den 24V Akkus, es gibt extra 24V Netzteile für PC's. Der braucht zwischen 35 und 50W.
Server und Netzwerkkram ist relativ harmlos. Da kriegt man einiges direkt mit DC, allerdings 48V, weil Telcos das gerne so haben.
A-Freak schrieb: > In Anlehnung an den anderen Stromnetz-Thread möchte ich hier fragen wie > ihr denn euer eigenes Stromnetz in eurem Haus aufbauen würdet wenn ihr > langfristig und in kleinen Schritten auf selbsterzeugten Strom umsteigen > würdet? Möglicherweise was in der Art von Fernsprech-Vermittlungsstellen mit 60V als gutem Kompromiß zu Leitungsquerschnitten starker Verbraucher. Wenn auch über der Schutzkleinspannung, aber dennnoch auch längst nicht so schnell tödlich bei Berührung. Von den Kollegen ist noch niemand an Strom gestorben, auch wenn man öfter mit offenen Lötfahnen in Berührung kam. Ist nicht ganz so schlimm wie im Energienetz.
amateur schrieb: > > Meine Meinung hierzu ist recht einfach: Entweder unter 48V oder 230V. > Für erstes Spricht der Sicherheitsaspekt, für letzteres (220/230V) eine > jahrzehntelange Erfahrung. > > 120V bewirken nur eine Verdoppelung des Leitungsquerschnitts. > Irgendwelche Geräte gibt es für "Deine" Spannung auch nicht. Naja, es gibt ja schon das eine oder andere Industrieland, welches auch schon jahrzehntelange Erfahrung mit 120V gesammelt hat. Scheinen die ganz in Ordnung zu finden. Da gibt es auch das eine oder andere Gerät, das man im Laden kaufen kann, weil die da auch werden und z. B. in Nordamerika nun mal 120V verwendet werden. Übrigens laut Wikipedia: "Bei gesunden erwachsenen Menschen geht man ab einer Berührungsspannung von 50 V Wechselspannung (AC) oder 120 V Gleichspannung (DC) von einer lebensbedrohlichen Situation aus. " Der VDE sieht das ähnlich. Würde also auch für 120V Gleichspannung sprechen. Gruss Axel
Wenn ich "Stromautarkie" anstreben würde, würde ich folgendes Konzept nehmen: Etwa 48 bis 60 V Akkuspannung mit "Panzerplatten Akkus" oder Bootsakkus. Die PV Anlage lädt diese Akkus. Dann würde ich einen Wechselrichter verwenden, und mit 230V alles bis auf Küche und Bad per Wechselrichter versorgen. 230V deswegen, weil die ganzen Geräte handelsüblich mit 230V AC arbeiten, und man sein DC Netz dann nicht überall hin installieren muss. Ich würde allerdings für den kompletten Wohnbereich nur 230V Einphasig installieren. Ist dann etwas einfacher, und der Wechselrichter ist günstiger. Küche und Bad/Waschküche, also die Räume, wo die stärksten Verbraucher laufen, die würde ich weiterhin am öffentlichen Drehstromnetz lassen. Dafür würde ich eine KWK Heizung installieren, so dass man am Ende in der Summe keinen/kaum Strombezug aus dem öffentlichen Netz hat. Eventuell würde ich ein separates "Lichtnetz" vorsehen, welches direkt aus den Akkus versorgt wird. Und an den Lampen würde ich dann DCDC Wandler auf 12V einsetzen, um LED Nidervoltspots zu verwenden. Leuchtstofflampen würde ich mit einem 48V/60V EVG ausrüsten. Vorratskammer usw könnten auch mit 48/60V Glühlampen beleuchtet werden. Den ganzen TK Kram würde ich direkt aus den Akkus versorgen, wie z.B. Router, Telefonanlage, SAT Anlage, usw. Hier würde ich aber auf Techniken wie PoE oder Phantomspeisung zurückgreifen, um die Verlegung eines zusätzlichen Netzes bis in die letzten Ecken zu vermeiden. Im "Serverrack" würde ich 48/60V installieren. 48 V Steckdosen würde ich eventuell im Wohnzimmer und der "PC Ecke" installieren, wo man eine größere Zahl Geräte mit Steckernetzteil hat, die dann durch einen DCDC Wandler ersetzt werden könnten. Als Stecksystem würde ich die englischen Steckdosen nehmen, da diese eine Sicherung im Stecker haben. Ich würde für die 48/60V Steckdosen 2x4mm² (Last) + 1x2,5 (Funktionserde) als einzeldrähte im Rohr legen. Eventuell als Ring geschaltet, und mit 30-40 A abgesichert. Neben einer PV Anlage würde ich mir eine Heizung mit Kraft-Wärme Kopplung installieren, die 230V AC und 48V/60V DC erzeugt (Entweder 2 Generatoren, oder per Netzteil aus dem 230V Generator). Ein Muss wäre die "Autarkie-Option" vom KWK Hersteller, damit man auch Netzunabhänig arbeiten könnte, wenn mal ein Blackout ist, oder wenn sich herausstellt, dass man auch ohne das öffentliche Netz als "Riesen Akku Ersatz" auskäme. Die KWK Anlage passt gut ins Konzept, weil im Sonnenarmen Winter sowieso geheizt werden muss. Und auch im Sommer braucht man ein bisschen Warmes wasser. Ist also sehr gut zur Unterstützung der PV Anlage geeignet. Da man "Starkstromverbraucher" wie Herd schlecht über die Akkus laufen lassen kann, ist sie auch gut geeignet, um zumindest in der Summe eine "Stromautarkie" zu erreichen.
Axel Laufenberg schrieb: > Würde also auch für 120V Gleichspannung sprechen. Dagegen spricht ganz eindeutig, dass entstehende Lichtbögen nicht mehr selbst verlöschen. Das ist nicht nur ein Problem an Schaltern, die dann anders gebaut sein müssen, auch Relais (Heizung) gehen oft nur bis 30Vdc. Und wenn Du einen Kurzschluss im Kabel hast, können da ein paar 100W umgesetzt werden, und keine Sicherung kommt.
Timm Thaler schrieb: > Dagegen spricht ganz eindeutig, dass entstehende Lichtbögen nicht mehr > selbst verlöschen. An 60V Fernmeldeanlagen konnte man auch ganz schöne Lichtbögen ziehen. Mit der Spule eines Drehwählers, wenn man die direkt an 60V legte, und langsam abzog. Aber nicht im Regelfall, in der vorgesehenen Schaltung.
Timm Thaler schrieb: > Axel Laufenberg schrieb: >> Würde also auch für 120V Gleichspannung sprechen. > > Dagegen spricht ganz eindeutig, dass entstehende Lichtbögen nicht mehr > selbst verlöschen. Das ist nicht nur ein Problem an Schaltern, die dann > anders gebaut sein müssen, auch Relais (Heizung) gehen oft nur bis > 30Vdc. Und wenn Du einen Kurzschluss im Kabel hast, können da ein paar > 100W umgesetzt werden, und keine Sicherung kommt. Hmm, wenn ich schon so weit gehe, ein eigenes Stromnetz aufzubauen, gehört für mich eine recht komplexe Hausautomatisierung dazu. Somit werden sowieso keine Lampen oder andere Geräte direkt über Schalter geschaltet, sondern nur noch über eine zentrale Steuerung angestossen. Und Gleichstrom kann man sehr gut mit Halbleitern schalten, dafür reicht ein simpler Transistor. Und was die Sicherungen angeht ist es ja nicht so, dass es keine gibt. Allerdings würde ich bezweifeln, dass die teurer sind, als wenn man überall die vierfache Kupferdicke nehmen müsste. Gruss Axel
Axel Laufenberg schrieb: > Hmm, wenn ich schon so weit gehe, ein eigenes Stromnetz aufzubauen, > gehört für mich eine recht komplexe Hausautomatisierung dazu. Somit > werden sowieso keine Lampen oder andere Geräte direkt über Schalter > geschaltet, sondern nur noch über eine zentrale Steuerung angestossen. Ja natürlich, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Zum Einschalten der Beleuchtung gibts dann 'ne App auf dem Schmartphone. Und wenn die Steuerung versagt, dann ist wenigstens gleich richtig dunkel.
Axel Laufenberg schrieb: > Hmm, wenn ich schon so weit gehe, ein eigenes Stromnetz aufzubauen, > gehört für mich eine recht komplexe Hausautomatisierung dazu. Somit > werden sowieso keine Lampen oder andere Geräte direkt über Schalter > geschaltet, sondern nur noch über eine zentrale Steuerung angestossen. > Und Gleichstrom kann man sehr gut mit Halbleitern schalten, dafür reicht > ein simpler Transistor. > > Und was die Sicherungen angeht ist es ja nicht so, dass es keine gibt. > Allerdings würde ich bezweifeln, dass die teurer sind, als wenn man > überall die vierfache Kupferdicke nehmen müsste. Bei 24V hat man all die Probleme eigentlich nicht. Wie schon oben geschrieben, fließen gerade man 12A wenn ich alle LED Lampen anschalte. Da braucht es weder extra dicke Querschnitte noch extra Schalter oder spezielle Sicherungen. Standard Haus-/Industrietechnik funktioniert prima. So habe ich überall eine stink normale Hauskomponenten verbaut und noch nie in den letzten 2 Jahren ist ein Schalter kaputt gegangen. Zudem: Ab 120V wird es lt. VDE gefährlich. 10* 12V Akkus haben einen Arbeitsspannungsbereich von 10,7...14,5V somit hätte man 107...145V auf der hauseigenen Leitung und das ist schon ein recht großer Bereich, den alle Geräte abdecken können müssen. Bei 24V sind das überschaubare 21,4...28,5V. Zudem ist es leichter Selbstbau Elektronik mit 30V zu betreiben, als mit 120V. 48/60V geht zwar auch noch, aber dafür braucht es schon spezielle Komponenten. 120V geht eigentlich nur noch über ein galvanisch getrenntes Schaltnetzteil. 120V wäre mir deutlich zu gefährlich. Lieber ein paar mm² mehr Kupfer zum Sicherungskasten nehmen, der Rest kann Standard (1,5/2,5mm²) sein. Ein ordentlicher Wechselrichter kostet zwar auch eine ganze Stange Geld, dafür kann man alle handelsüblichen Geräte problemlos verwenden. Ganz wichtig: Bei Solaranlage mir eigenen Akkus unbedingt Blitzschutz einbauen, sonst geht was kaputt. Ich habe den in jeder LED Lampe und sonst überall drin, aber als der Blitz direkt neben unserem Haus einschlug waren dennoch 2 LED Lampen (obwohl die aus waren!) defekt. Ein paar STM32 µC (Selbstbau) habe ich auch am laufen, keiner ging kaputt, nur einer hat sich aufgehängt. Die meiste Energie haben wohl die Akkus geschluckt. Die vielen Solarzellen wirken wie eine riesige Antenne, die fangen einfach alles ein.
Icke ®. schrieb: > Axel Laufenberg schrieb: > >> Hmm, wenn ich schon so weit gehe, ein eigenes Stromnetz aufzubauen, >> gehört für mich eine recht komplexe Hausautomatisierung dazu. Somit >> werden sowieso keine Lampen oder andere Geräte direkt über Schalter >> geschaltet, sondern nur noch über eine zentrale Steuerung angestossen. > > Ja natürlich, warum einfach, wenn es auch kompliziert geht. Zum > Einschalten der Beleuchtung gibts dann 'ne App auf dem Schmartphone. Und > wenn die Steuerung versagt, dann ist wenigstens gleich richtig dunkel. Am einfachsten wäre, 230V Wechselstrom zu lassen und den Strom aus dem Kraftwerk zu beziehen. Aber es geht ja gerade darum, was anderes und hoffentlich besseres zu machen. Dazu gehören für mich Lampen, die über Taster an/aus gemacht werden und sich auch zentral steuern lassen. Gruss Axel
Axel Laufenberg schrieb: > Aber es geht ja gerade darum, was anderes und hoffentlich besseres zu > machen. Dagegen spräche nichts, wenn die Zuverlässigkeit nicht drunter leiden würde. Das tut sie aber, je komplexer ein System aufgebaut ist, desto fehleranfälliger wird es. Im Automobilsektor kann man das prima nachvollziehen, Elektronikdefekte besetzen mittlerweile die Spitzenplätze in der Pannenstatistik. Die Fehler können meist nicht vor Ort behoben werden und kosten den Autobesitzer viel Geld, weil nur noch komplette Baugruppen getauscht werden. > Dazu gehören für mich Lampen, die über Taster an/aus gemacht werden und > sich auch zentral steuern lassen. Ein nettes Gadget, aber verzichtbar. Kann man auch ohne Elektronik mit Stromstoßrelais bauen, mit Mehraufwand an Verkabelung. Aber wo liegt der praktische Nutzen? Einbrecherabschreckung durch automatisch geschaltete Beleuchtung, den "habichüberalldasLichtausgeschaltet?"-Knopf und den Arsch nicht vom Sofa heben müssen, das wars dann im Wesentlichen. Dagegen stehen für mich Komplexität, erhöhte Ausfallgefahr und mögliche Folgekosten in keinem Verhältnis zum Komfortgewinn. Die wahren Profiteure wären wieder nur Hersteller und Servicebetriebe.
Icke, ist ja alles richtig, nur braucht man dann nicht über ein eigenes Stromnetz nachdenken. Nur alle Lampen mit einer beliebigen anders gearteten Spannung zu versorgen, damit man was Eigenes hat, kann ja nicht Ziel eines eigenen Stromsystems sein. Gerade in Zusammenhang mit Solarversorgung gehört für mich dazu ganz stark auch das Thema Effizienz (weswegen ich einen 120VDC -> 30VDC -> 220V AC Wandler nicht geschickt finde) und Komfort. Sonst brauche ich das Ganze nicht angehen. Gruss Axel
Axel Laufenberg schrieb: > ist ja alles richtig, nur braucht man dann nicht über ein eigenes > Stromnetz nachdenken. Kurzfristig nicht. Unter ökonomischen Gesichtspunkten fährt man mit dem herkömmlichen Netz wohl noch eine ganze Weile besser. Interessant wird es ab dem Zeitpunkt, wenn Insellösungen günstiger ausfallen oder gar die einzige Stromversorgung sind. Komfort dürfte dann jedoch nur noch untergeordnete Bedeutung haben. > Gerade in Zusammenhang mit Solarversorgung gehört für mich dazu ganz > stark auch das Thema Effizienz Ja, absolut. Da sollte man bei den Verbrauchern anfangen. Für die Beleuchtung kommen derzeit eigentlich nur LEDs in Frage. Kühlgeräte kann man (bei entsprechender Auslegung) mit 12/24V betreiben. Kleinverbraucher benötigen ohnehin nur Kleinspannung und für Großverbraucher á la Kochplatten reicht die Leistung der Solaranlage i.d.R. sowieso nicht. Ein "Camping"-Netz mit 12 oder 24V wäre m.E. sinnvoll, da man dann fast gar keine Wandler braucht. Wenn nur Verbraucher geringer Leistung versorgt werden müssen, sind auch keine großen Querschnitte erforderlich und man könnte ggfs. sogar die vorhandene Verkabelung nutzen.
12V sind zu wenig, da wird viel zu viel Strom in der Leitung verheizt. Außerdem wird es schwierig einen 6..10KVA Wechselrichter für 12V zu finden. Die gehen in der Leistungsklasse meist erst ab 24V los. Lieber gleich 24V nehmen, wenn es unbedingt 12V Halogeenlampen sein müssen werden zwei in Reihe geschaltet. Alles eine Frage der Planung.
Axel Laufenberg schrieb: > wenn ich schon so weit gehe, ein eigenes Stromnetz aufzubauen, > gehört für mich eine recht komplexe Hausautomatisierung dazu. Somit > werden sowieso keine Lampen oder andere Geräte direkt über Schalter > geschaltet, sondern nur noch über eine zentrale Steuerung angestossen. Du hast den Punkt nicht verstanden: Deine Hausautomation schützt Dich kein bißchen vor einem Kurzschluss, bei dem ein Lichtbogen zündet. Wenn Du einen B16A am Stromnetz hast und ein Kurzschluss mit 1ohm Übergangswiderstand entsteht, fließen da 230A und der Automat löst in kurzer Zeit aus. Wenn Du einen B16A an 24V hast, Kurzschluss mit 1ohm, fließen 24A. Da löst der Automat nach 20min aus. In der Zeit werden an der Kurzschlussstelle aber über 500W umgesetzt. Ich hab solche Fälle schon gehabt, wo Kleinspannungsleitungen mit Automaten abgesichert wurden, und dann im Kurzschlussfall der Draht auf mehrere cm weggebrannt ist. Das hat den Automat überhaupt nicht gejuckt. Genauso kann bei einem Kurzschluss an 60 oder 120V ein Lichtbogen zünden, der eine Weile mit 20A brennt. Dann werden da 2kW umgesetzt, der Automat spricht aber nicht an. Sowas ist vielleicht in Netzen machbar, die entsprechend überwacht werden können, aber sicher nicht in einer Hausinstallation. Nicht umsonst werden für Gleichspannungen in KFZ oder Photovoltaik Leitungen mit verstärkter Isolierung eingesetzt.
Timm Thaler schrieb: > Genauso kann bei einem Kurzschluss an 60 oder 120V ein Lichtbogen > zünden, der eine Weile mit 20A brennt. Dann werden da 2kW umgesetzt, der > Automat spricht aber nicht an. Das ist eher unwahrscheinlich. Sämtliche Fernsprechvermittlungsstellen wären höchst gefährdet gewesen.
Timm Thaler schrieb: > Axel Laufenberg schrieb: >> wenn ich schon so weit gehe, ein eigenes Stromnetz aufzubauen, >> gehört für mich eine recht komplexe Hausautomatisierung dazu. Somit >> werden sowieso keine Lampen oder andere Geräte direkt über Schalter >> geschaltet, sondern nur noch über eine zentrale Steuerung angestossen. > > Du hast den Punkt nicht verstanden: Deine Hausautomation schützt Dich > kein bißchen vor einem Kurzschluss, bei dem ein Lichtbogen zündet. > > Wenn Du einen B16A am Stromnetz hast und ein Kurzschluss mit 1ohm > Übergangswiderstand entsteht, fließen da 230A und der Automat löst in > kurzer Zeit aus. > > Wenn Du einen B16A an 24V hast, Kurzschluss mit 1ohm, fließen 24A. Da > löst der Automat nach 20min aus. In der Zeit werden an der > Kurzschlussstelle aber über 500W umgesetzt. > > Ich hab solche Fälle schon gehabt, wo Kleinspannungsleitungen mit > Automaten abgesichert wurden, und dann im Kurzschlussfall der Draht auf > mehrere cm weggebrannt ist. Das hat den Automat überhaupt nicht gejuckt. > > Genauso kann bei einem Kurzschluss an 60 oder 120V ein Lichtbogen > zünden, der eine Weile mit 20A brennt. Dann werden da 2kW umgesetzt, der > Automat spricht aber nicht an. > > Sowas ist vielleicht in Netzen machbar, die entsprechend überwacht > werden können, aber sicher nicht in einer Hausinstallation. Nicht > umsonst werden für Gleichspannungen in KFZ oder Photovoltaik Leitungen > mit verstärkter Isolierung eingesetzt. Also, ich finde es immer wieder toll, wenn Leute schon an Sicherungen für 16A scheitern. Ironie beiseite, aber es kann doch wohl ernsthaft kein Argument sein, dass ihr keine passenden Sicherungen findet. Ansonsten danke für das Beispiel mit den 24V. Das spricht doch dann sehr für eine deutlich höhere Betriebsspannung von z. B. 120V. Und das Funkenlöschen sollte doch wohl auch lösbar sein. Müssen ja keine Automaten sein, so oft gehen Sicherungen ja nun auch nicht kaputt. Gruss Axel
Axel Laufenberg schrieb: > Ansonsten danke für das Beispiel mit den 24V. Das spricht doch dann sehr > für eine deutlich höhere Betriebsspannung von z. B. 120V. Bei 24V hast Du aber noch keine Probs mit dem Lichtbogen. Nur mit dem für die Spannung zu hohen Leitungswiderstand, der ein sicheres Ansprechen der Automaten verhindern kann. > Und das Funkenlöschen sollte doch wohl auch lösbar sein. Müssen ja keine > Automaten sein, so oft gehen Sicherungen ja nun auch nicht kaputt. Ich schreibs für Dich noch mal ganz langsam, weil Du anscheinend nicht so schnell lesen kannst: Das Problem ist nicht die Löschung in den Automaten oder Schaltern, das Problem ist die Löschung auf der Leitung, wenn die irgendwo angehackt wird. Oder der Stecker gezogen wird. Oder ein Draht lose ist. Ich hab bei 110Vdc gesehen, wie ein Schalter umgelegt wurde. 3cm Kontaktabstand, dahinter dicke Marmorplatte, Holzgriff. Gab eine ordentliche "Flamme". War ein 5kW-Generator in einer alten Mühle. Das möchte ich nicht in meinem Haus haben, auch wenn das früher so üblich war.
A-Freak schrieb: > In Anlehnung an den anderen Stromnetz-Thread möchte ich hier fragen wie > ihr denn euer eigenes Stromnetz in eurem Haus aufbauen würdet wenn ihr > langfristig und in kleinen Schritten auf selbsterzeugten Strom umsteigen > würdet? "Langfristig" klingt nach "Der Geist ist willig, aber das Konto ist schwach!" Du weißt also noch gar nicht was du willst. Dann würde ich einfach mal Leerrohre einplanen statt irgendwas zu planen, was du in 5 Jahren schon wieder verfluchst, weil es bessere Lösungen gibt. Man merkt es doch schon in diesem Thread, 10 Diskussionsteilnehmer bei 11 Meinungen.
so aufgebaut das ich jede Leitung entweder mit Netzstrom oder aus einem Wechselrichter oder mit DC betreiben kann. Stromgenerator mit großem Tank in den Keller, oder gleich auf Gas umbauen mit 2 33kg Flaschen, so das ich mindestens einen Tag locker ohne Netzstrom auskommen kann und im Winter damit auch heizen kann.
Also auf alle Fälle würde ich es von der Netzfrequenz trennen. D.h. Niederspannungsnetz -> Wechselrichter -> Akku -> Wecheselrichter -> Verteiler Parallel: Niederspannungsnetz -> Verteiler Akku -> Verteiler Wenn der Akku oder ein Wechselrichter getauscht werden muss kann ich solange brücken :)
Das stimmt so nicht. Es gibt Wechselrichter, die haben bereits alles integriert: http://www.victronenergy.de/inverters-chargers/quattro/ - 2x AC Eingang für Netz und Stromgenerator - Akku-Anschluss - Ausgang USV = Hausstromversorgung - Ladegerät - Zweiten Ausgang, wenn Netz nicht verfügbar ist Der schaltet selbstständig auf Netzbetrieb um. Außerdem kann man dem parametrieren, dass der maximal z.B. 16A vom Netz holen darf, auch kann man dem einstellen, dass z.B. ab 5KW automatisch das Netz zur Unterstützung hinzugeschaltet wird, um z.B. die Akkus bei Spitzen zu schonen. Somit hat man einen Wechselrichter, der maximal 16A vom Netz holt, bei mehr Strom schaltet der Inverter zur Unterstützung hinzu. Eine geniale Sache. Das eingebaute Ladegerät sorgt dann immer für eine volle Batterie, wenn mal die Solarzellen nicht so viel bringen (schlecht Wetter). Dieser Wechselrichter ist sehr solide verarbeitet (eigene Erfahrung).
@Markus Müller Nach Kombilösungen dieser Art habe ich noch garnicht gesucht. Finde das Gerät echt nicht schlecht. Kannst du auch ein Preis für so ein Gerät nennen?
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