Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Rüttelfeste Quarze


von Franzl F. (Firma: Elektroniker) (franzl-f)


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Hallo zusammen,

Ich baue gerade an einem Projekt wo es durchaus mal die Elektronik etwas 
durchgeschütelt wird und dabei nicht gleich ausfallen soll. Aber ich 
benötige eine ziehmlich genaue Oszillatorfrequnz. Und jetzt wollte ich 
mal wissen welche Quarzbauform sich für soetwas am besten eignet.

von hp-freund (Gast)


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von hp-freund (Gast)


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Entschuldigung. Hab gerade diesen Satz gesehen:

ACHTUNG: ist als ITAR-Produkt klassifiziert, daher nur mit US-Lizenz 
erhältlich

??????

von Georg G. (df2au)


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Wenn du auch nur ungefähr angeben würdest, wie viel g bei welchen 
Frequenzen gefordert sind, würde das enorm helfen.

von Toni (Gast)


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Da hilft nur ein sehr genauer Blick ins Datenblatt.
Es gibt Hersteller die weisen im DB sogar auf die
"Rüttelfestigkeit" hin, und geben sogar noch Werte an.

Habe das mal bei "Microcrystal" (Swatch-Gruppe) gefunden.

Ich vermute, daß wenn die "Rüttelfestigkeit" im DB nicht extra
erwähnt wird, es mit dieser Eigenschaft nicht sehr gut steht.

von Franzl F. (Firma: Elektroniker) (franzl-f)


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Die Elektronik wird in einem Quadrokopter verbaud in dem es durchaus mal 
rüttelt und vribriert. Einen 16Mhz HC/49 hat es mir schon 
Kaputgeschütelt.

Wie schaut es eigentlich mit Resonatoten aus, sind die genauso 
Fequenzstabiel/genau wie Quarze. Nur robuster?

von K. D. (deka)


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Franzl F. schrieb:
> Die Elektronik wird in einem Quadrokopter verbaud in dem es durchaus mal
> rüttelt und vribriert. Einen 16Mhz HC/49 hat es mir schon
> Kaputgeschütelt.

Dann machst du irgendwas anderes grundlegend falsch. Sämtliche 
Quadrocopter die ich kenne sind mit "normalen" Standartquarzen 
ausgestattet und das funktioniert problemlos.

von Jürgen S. (jurs)


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Franzl F. schrieb:
> Wie schaut es eigentlich mit Resonatoten aus, sind die genauso
> Fequenzstabiel/genau wie Quarze. Nur robuster?

Schau in die Datenblätter!

Resonatoren sind robuster, aber viel weniger frequenzstabil als Quarze.

von Arc N. (arc)


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Automotive Quarze z.B. von NDK oder anderen oder 
Silizium/MEMS-Oszillatoren z.B. die ASEMB von Abracon oder Discera, 
SiTime (erhältlich sind die afair alle auch bei Digi-Key oder Mouser).
Ohne genauere Angaben was wirklich gefordert wird, wird's trotzdem 
schwer...

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Franzl F. schrieb:
> Die Elektronik wird in einem Quadrokopter verbaud in dem es durchaus mal
> rüttelt und vribriert. Einen 16Mhz HC/49 hat es mir schon
> Kaputgeschütelt.

Hast du schon mal mit dem Gedanken gespielt, die Platine mechanisch vom 
Chassis zu entkoppeln?

von visitor (Gast)


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Was heißt :

Einen 16Mhz HC/49 hat es mir schon Kaputgeschütelt ?

War es ein THT-Typ und wurden die Beinchen abgetrennt ?

Dann muss man ihn mit Silikon/Heikleber auf der Platine fixieren. So 
etwas kann dir aber auch bei THT Kondensatoren, Resonatoren etc. auch 
passieren.

Oder wurde der Quarz intern zerstört?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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visitor schrieb:
> Dann muss man ihn mit Silikon/Heikleber auf der Platine fixieren.

Gehäuse anlöten ist auch nicht unüblich.

von Wilhelm F. (Gast)


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Franzl F. schrieb:

> Einen 16Mhz HC/49 hat es mir schon
> Kaputgeschütelt.

Erst mal die Datenblätter nach der maximalen Beschleunigung g studieren.

In Autos werden auch Quarze eingesetzt, die sollen durchaus eine Weile 
halten. Dort werden aber Schwingungen schon etwas gedämpft, die 
Straßenoberfläche schlägt nicht voll zum Quarz durch.

Ein Mittel wäre sicher eine federnde dämpfende Aufhängung der 
Elektronik, bzw. reichlich Masse. Also es gibt da schon Maßnahmen 
außerhalb des Quarzes, die man treffen kann.

Im Steuergerät eines Autos fand ich sogar schon mal ein gestecktes 
EPROM, allerdings mit einem Drahtbügel gegen Herausfallen.

von Georg G. (df2au)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Im Steuergerät eines Autos fand ich sogar schon mal ein gestecktes
> EPROM, allerdings mit einem Drahtbügel gegen Herausfallen.

Ein großer deutscher Hersteller hat jahrelang Eproms in guten 
Fassungen ohne Sicherungsbügel verbaut, kein Ausfall bekannt.

Bei Quarzen muss das Gehäuse befestigt werden. Löten kann 
problematisch sein. Aber es gibt sehr gute Halter dafür.

von Wilhelm F. (Gast)


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Georg G. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Im Steuergerät eines Autos fand ich sogar schon mal ein gestecktes
>> EPROM, allerdings mit einem Drahtbügel gegen Herausfallen.
>
> Ein großer deutscher Hersteller hat jahrelang Eproms in _guten_
> Fassungen ohne Sicherungsbügel verbaut, kein Ausfall bekannt.

Dann haben die das auch nur über Schwingungsanalysen gelöst. Das meinte 
ich ja weiter oben, daß man das System geeignet federn und dämpfen muß, 
wie auch ein elektronischer Filter nicht erwünschte Frequenzen filtert.

Die elektrische Benzinpumpe an einem früheren Auto war mal nur über 3 
Gummibefestigungen mit dem Fahrzeugboden verbunden. Keine Ahnung, ob die 
stoßempfindlich war, oder ob man das Eigengeräusch von der Karosse fern 
halten wollte.

> Bei Quarzen muss das Gehäuse befestigt werden. Löten kann
> problematisch sein. Aber es gibt sehr gute Halter dafür.

In der Bosch Motronik, die ich schlachtete, wo auch das EPROM nur 
gesteckt war, war wohl eine stehende Quarzfassung drin. Dort war der 
HC49-Quarz 12MHz gut arretiert. Der 12MHz-Quarz war von Philips, den 
verwende ich heute im Bastelschaltungen weiter.

Was ich aber schon öfter sah, um eine Fassung zu sparen: Daß der Quarz 
liegend befestigt wurde, und ein dritter Draht oben am Gehäuse angelötet 
wurde. Oder, ein eingelöteter Draht umspannte das Bauteil etwa in der 
Mitte, war aber nicht am Bauteil angelötet.

von piccer (Gast)


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> Dann muss man ihn mit Silikon/Heikleber auf der Platine fixieren

Bei herkömmlichem Heisskleber hätte ich Bedenken, der wird ja recht 
hart. Der technicoll 9310 bleibt elastisch, haftet auch besser und wäre 
m.E. besser geeignet.

von Georg G. (df2au)


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visitor schrieb:
> Dann muss man ihn mit Silikon/Heikleber auf der Platine fixieren.

Vorsicht mit Silikon aus dem Baumarkt. Das ist normalerweise 
Essig-vernetzend und heftig korrosiv. Es gibt neutral vernetzendes 
Silikon. Nur das ist für Elektronik geeignet.

von Franzl F. (Firma: Elektroniker) (franzl-f)


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visitor schrieb:
> Einen 16Mhz HC/49 hat es mir schon Kaputgeschütelt ?
>
> War es ein THT-Typ und wurden die Beinchen abgetrennt ?
>
> Dann muss man ihn mit Silikon/Heikleber auf der Platine fixieren. So
> etwas kann dir aber auch bei THT Kondensatoren, Resonatoren etc. auch
> passieren.
>
> Oder wurde der Quarz intern zerstört?

Die beine sind noch drann aber der Quarz funktioniert nicht mehr.
Datenblatt habe ich zu diesem Pollinquarz keines es steht einfach nur 
16.000MHZ drauf, Hersteller unbekannt.

Werde mal ein paar Datasheets zu Quarzen durchlesen und mir ein Paar 
neue besorgen mit Datenblatt. Die Platiene werde ich mal etwas dämpfen 
und den neuen Quarz ankleben.

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