Hi, ich plane gerade einen Aufbau, der 2 DC-Motoren mit zusammen max. 16A aus einem 12V Bleiakku über dicke Litzen versorgt. Auf "halber Strecke" befindet sich eine Platine mit Relais und FET, die eine PWM (2kHz) auf die Motoren gibt. Am Akku greife ich außerdem die Versorgung für etwas Elektronik (Mikrocontroller, RFM12) ab. Macht es nun Sinn, Entstördrosseln oder (Klapp)Ferrite (+ Kondensatoren?) vorzusehen, um die Abstrahlung an den Litzen sowie die Einkopplung über die Kabel in die Elektronik zu vermindern? Und wenn ja, wo sollten die hin (an die Motoren [wär etwas schwierig zu bauen], auf die PWM-Platine am Ausgang zu den Motoren, auf die Platine am Akku-Eingang, direkt am Akku), und wie dimensioniere ich die (bzw. wo kann ich das nachlesen...)? Bei einem (zugegebenermaßen ziemlich chaotischen) Testaufbau waren auf der Motor-Zuleitung deutliche Überschwinger zu sehen, und deren Einkopplung auf nahe liegende Leitungen... Dank im Voraus!
Entstörmaßnahmen sollten immer so nahe wie möglich an der Störquelle platziert sein. Jedes Stück Leitung strahlt die Störungen ab.
Das leuchtet ein. Aber zwischen Motor und PWM-Platine besteht doch ein ordinärer Stromkreis, d.h. ob die Entstörmaßnahme an der Platine oder am Motor ist hat keinen Einfluss darauf was auf der Leitung passiert - ist also egal. oder?
Kommt darauf an, Deine Induktivität kann z.B. auch als "Antennenverlängerungsspule" wirken. Daher entscheidet der konkrete Aufbau. Meine Kristallkugel meint, daß einige 10 nF UND eine geeignete Induktivität evtl. helfen könnten. Je steiler Deine Impulse sind, desto mehr störende Oberwellen werden entstehen.
oszi40 schrieb: > "Antennenverlängerungsspule" Klingt so als sollte das nicht so sein ;-) oszi40 schrieb: > einige 10 nF Hm, 100nF "Entstörkondensatoren" habe ich schon am Motor. oszi40 schrieb: > geeignete Induktivität Tja, aber was ist geeignet... oszi40 schrieb: > Je steiler Deine Impulse sind, desto > mehr störende Oberwellen werden entstehen. ... und desto weniger heizt der FET... Woanders wurde mir gesagt, die Kabel verdrillen soll schon was helfen, das ist auf jeden Fall was was ich hinkriege ;-) ... Aber ich bin doch auch nicht der einzige, der einen Motor an einem Kabel betreiben will - gibts da keine Standardmaßnahmen um die ultimative EMV-Schleuder zu vermeiden?
Dr. Sommer schrieb: > > Woanders wurde mir gesagt, die Kabel verdrillen soll schon was helfen, > das ist auf jeden Fall was was ich hinkriege ;-) ... Aber ich bin doch > auch nicht der einzige, der einen Motor an einem Kabel betreiben will - > gibts da keine Standardmaßnahmen um die ultimative EMV-Schleuder zu > vermeiden? Verdrillen ist schon einmal gut, damit die aufgespannte Fläche klein bleibt. Dann - stören Dich die Störungen aus eher optischen Gründen oder stören sie was anderes? Wenn ja, was? und wie? Und woher kommen die störenden Störungen? Vom Motor? Dann am Motor ein paar Kondensatoren und ein Ferrit. Du kannst beide Leitungen durch einen Klappferrit führen. Oder jeder Leitung einen eigenen Klappferrit geben. Probier einfach aus was hilft. Und "vor" dem Ferrit (aus PWM-seite gesehen - auch nochmals ein paar nf zw. den Leitungen. Von der PWM-Stufe? Dann gibt was ferritiges unmittelbar nach dem das Kabel "anfängt" und danach auch ein paar nF. Und bevor Du dich wunderst, warum ich immer Ferrit schreibe - die haben das erfreuliche Verhalten, daß sie quasi hochfrequentes Zeuch mehr oder weniger ohne Resonanz dämpfen, bei einer Induktivität ist das mit L und C so eine Sache.... da kannst Du dir auch recht heftig ins Knie schießen, L und C und die Resonanz. Bei einem Ferrit ist das mit der Resonanz nicht so, die haben bei steigender Frequenz einen steigenden "Innenwiderstand" und damit wird die Störung mehr oder weniger in Wärme umgewandelt. So ungefähr halt. Das Kabel selber hat eine blöde Eigenschaft bei den störenden Frequenzen: da ist nicht der Ohmsche Widerstand (ein paar Milliohm) relevant sondern seine Impedanz. Und die ist vor allem anders, je nach Frequenz auch ziemlich unterschiedlich. Wenn Du also eine hochfrequente Störung, die von einem Ende des Kables kommt, am anderen Ende der Leitung abfangen willst.. es geht schon, aber auf dem Weg dorthin stellt sich das Kabel quasi quer, weil Widerstand. Und die Störung meldet sich daher als "Funkwelle" ab, wohin sollte sie auch verschwinden? Daher: Um Deine Frage zu beantworten, ob das am anderen Ende die Störung zu bedämpfen funktionieren würde: es geht schon. Hilft aber nur der PWM-Stufe und nicht der EMV. Somit sollte das Ziel sein, die Störung nicht auf das Kabel zu lassen, damit das Kabel nicht als Antenne wirken kann. Dimensionieren bei 16A: Schwierig. So in etwa: Je größer desto besser. Grüße MiWi
MiWi schrieb: > Dann - stören Dich die Störungen aus eher optischen Gründen oder stören > sie was anderes? Na mehr wenn sie Signale beeinflussen. MiWi schrieb: > Somit sollte das Ziel sein, die Störung nicht auf das Kabel zu lassen, > damit das Kabel nicht als Antenne wirken kann. Okay, wenn man weiß dass der Ferrit die HF "verheizt" macht das Sinn... MiWi schrieb: > Dimensionieren bei 16A: Schwierig. So in etwa: Je größer desto besser. Hm. Na da werd ich mal etwas rumprobieren und messen... Jedenfalls danke für deine Ausführungen :-)
Dr. Sommer schrieb: > bei 16A 1.Wahrscheinlich sind einige Windungen durch größeren Ferrit-Ringkern durchaus hilfreich in Deinem Fall. Allerdings wäre dabei die Kernsättigung interessant. Daher würde ich vermutlich beide Leitungen durchzufädeln. 2.Massefrage wäre auch noch zu klären. Evtl. werden Deine Störungen durch ungünstige Masseführung in die Logik gestreut? 3.Drähte verdrillen geht mit dem Akkuschrauber meist flink.
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